Betrug mit PC-Netzteilen?

Hallo!

Ich habe hier ein PC-Netzteil ATX, lt. Aufschrift 420Watt Ausgangsleistung.

+5V max 40A und +3.3V max 28A.

Die 3,3 werden aus den 5 Volt durch einen Tiefsetzsteller erzeugt, beide zusammen dürfen daher laut Etikett mit maximal 245 Watt belastet werden.

Dieses hier macht mich stutzig: Die Doppel-Schottky-Diode für die Gleichrichtung der +5V Spannung ist eine SBL3040PT und darf nach Datenblatt mit maximal 30A belastet werden (beide Dioden zusamen, in Gegentakt-Schaltung!)

Allein der 5V Ausgang soll aber seine 40A liefern; mit Belastung des

3,3-Volt-Ausgangs und insgesamt 245 Watt müsste die Diode also ohne Berücksichtigung der Verluste im Tiefsetzsteller mindestens 40A + 3,3V/5V * 45W/3,3V = 49A ertragen.

(Der Tiefsetzer für die 3,3 Volt zapft die bereits geglättete +5V Spannung ab, daher addiert sich der Strom)

Der Haupt-Übertrager des Schaltnetzteils arbeitet mit etwas mehr als 50% Einschaltverhältnis, aber durch die sekundärseitige Glättungsdrossel sollten die Schottkydioden kontinuierlich diese 49A führen.

Mache ich hier irgendetwas falsch, oder betreiben die den (lüftergekühlten) Gleichrichter ausserhalb der Spezifikation?

Viele Grüße, Ulrich Lukas

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Ulrich Lukas
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Ulrich Lukas schrieb:

Letzteres, die Ausgangsleistung ist halt PMPO.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Ulrich Lukas schrieb:

"if a circuit you've traced out can't possibly work, check it again. If it simply LOOKS stupid, you have discovered a fundamental truth about some power supply designers."

(Keith Lofstrom in sci.electronics)

Patrick

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Patrick Schaefer

Hm, vom Verhaeltnis her etwas schlechter als mein 300W Fortron hier welches, laut Aufkleber, max. 180W Leistung auf 5V und 3.3V zusammen liefern kann. Was bringt es denn auf 12V?

Schoen... Aber kein aktuell verkauftes PC-Netzteil kann die aufgedruckte Leistung auch wirklich dauerhaft liefern. Netzteile, die das koennen kosten deutlich mehr und sind bei dieser Leistung auch groesser. Mit einem Netzteil, welches

5V 40A liefern kann hast du nur mehr Reserven fuer die schnellen Lastwechsel die in einem Computer ueblich sind.

Der Designer geht davon aus, dass das Netzteil obigen Strom nie dauerhaft liefern muss. In 99% der Faelle duerfte er Recht behalten.

Gerrit

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Gerrit Heitsch

Hallo!

Sch> Was bringt es denn auf 12V?

175 Watt.

Gibt es da eine Spezifikation, die die Spitzen/Dauerlast angibt?

Klar, ich hatte das 420-Watt-Netzteil auch nur gekauft, um es für enderweitige verwendung umzurüsten.

Aber ich bin irgendwie enttäuscht, dass da wohlmöglich nicht drinsteckt, was draufsteht.

In den vielen kleineren Netzteilen, die mir untergekommen sind, war zumindest keine Unterdimensionierung offensichtlich.

Gruß, Ulrich Lukas

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Ulrich Lukas

Yepp. Wobei Keith das ganz spezifisch bei Schaltnetzteilen meinte :-))

scnr, andreas

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TekMan

Hallo Ulrich, vermutlich wird das die Diode gerade 24 Monate+1Tag aushalten, nämlich bis zum Ablauf der Garantiezeit! SCNR Harald

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Harald Wilhelms

Ulrich Lukas

Hallo Ulrich,

die Dioden werden doch abwechselnd betrieben in der Gegentaktschaltung, d.h. bei 50A Mittelwert bekommt jede Diode nur 25A im Mittel zu sehen, das ist also soweit o.k. Aber es geht weiter, laut Datenblatt darf der Peakstrom bei kurzzeitiger Belastung höher sein, das ist normal, und liegt z.B. für

60Hz und nur einer Sinus-Halbwelle bei einem Peak von 70A, bei Kondensatorladung ist der Peak kürzer aber größer, sagen wir mal so 1/3 der Periode dann darf laut Datenblatt der Peak bei Sinushalbwelle 90A sein, ist aber in Wirklichkeit 120A. Das bedeutet das Netzteil kann zwar mehr als 30A aber weniger als 49A, konkret sind es laut SImualtion 33A, unter Berücksichtigung weiterer Wirkungsgrade sind die 30A dann wieder o.k. wenn der 3,3V Ausgang seinen max. Strom liefert. Weiter zu berücksichtigen ist die Erwärmung, da jede Teildiode schom mal so um die 15 Watt macht, zusammen also 30 Watt und bei einem Wärmebergang des Diodengehäuses von 1,5K/W so schon 45° Temepraturgefälle entstehen, Kühlkörper und Raumtemperatur noch nicht berücksichtigt, d.h. die Diode wird heiß so das der zulässige Strom nicht mehr 30A ist, bei 100°C sind es 30 Ampere, bei 120°C sind es nur noch 6A, so dass man auf jeden Fall die 100° nicht überschreiten sollte, daraus ergibt sich dann eine kleinere Belastung als 30 Ampere (langfristig). Mit einem guten Kühlkörper z.B. aktiv mit Lüfter könnten so als dauerstrom 20A gut drin sein, das sind dann 25Watt verlustwärme über 1,5K/W was eine Kühlkörpertemperatur von 62°C voraussetzt.

Gruß

Lutz

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Lutz

Naja, sie nutzen die Peakfestigkeit aus. Halt wie bei PMPO ...

2 Jahre wird der Kram schon halten und länger soll er es nach Ansicht des Herstellers wohl auch nicht, weil dann möchte er ja ein neues verkaufen ...

Netzteile werden bei uns im Internet Server Pool häufiger getauscht, die wirklich wichtigen Server haben extra große solche, die weit unter den Grenzwerten betrieben werden. Das Problem ist bekannt ...

Das, was deutschel Ingenieul nennt "Beschiss", ist fül Anbietel aus dem loten Liesenleich gutes Business, sehl gutes Business ;-/ Leute wollen es so, Geiz ist Geil ...

Gruß Oliver

--
Oliver Bartels + Erding, Germany + obartels@bartels.de
http://www.bartels.de + Phone: +49-8122-9729-0 Fax: -10
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Oliver Bartels
[Fullquote umweltgerecht entsorgt]

Warum ist das o.k. wenn jede Diode nur 15A Mittelwert verkraftet?

Gruß Lars

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Lars Mueller

| Warum ist das o.k. wenn jede Diode nur 15A Mittelwert verkraftet?

Wo steht das eigentlich? Ich hab das Datenblatt von vishay angesehen, ich gebs zu eindeutig ist das nicht, könnte durchaus aber auch 30 A eff je Diode sein.

Martin

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Martin Schönegg

Es steht im Originalposting und da die Angabe in dieser Form durchaus üblich ist, habe ich das einfach mal so geglaubt. :-)

Laut Datenblatt ist es ein Gleichrichter und damit ist eigentlich auch klar, daß jede Diode nur eine Halbwelle abbgekommt und wie das Teil zu verschalten ist, damit in der Summe 30A zu entnehmen sind. Kurz: Das Teil ist ein 30A-Gleichtrichter, also kann es insgesamt nur 30A liefern und nicht etwa 60. Also wird wohl bei den Angaben des Netzteils beschissen.

Gruß Lars

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Lars Mueller

Hallo!

Oliver Bartels wrote:

Ja.

Die Tatsache, dass die im Datenblatt genannte Stromobergrenze von 30A für die Diode bis zu einer Gehäusetemperatur von 95°C eine Gerade ist, lässt darauf schließen, dass nicht die Gesamtverlustleistung des Chips diese Grenze festlegt.

Sehe ich das richtig, dass hier die Bonddrähte eine örtliche Überhitzung der Kontaktflächen auf dem Die verursachen und die Belastbarkeit des Bauteils so durch ausdehnungsbedingte mechanische Spannungen begrenzt wird?

Oder welcher Mechanismus spielt dafür eine Rolle?

Gruß, Ulrich Lukas

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Ulrich Lukas

Elektrotechnik ist eine Ingenieurswissenschaft und nicht Religion, also glauben hilft nicht.

Laut Datenblatt ist es eine Doppeldiode! Was ist das für ein teil ein Gleichrichter? EIne einzlne Diode kann Gleichrichten ist also ein Gleichrichter, 4 Diodenin entspr. Brücke sind ein Gleichrichter, 6 Dioden ind entspr. Brücke sind ein Gleichrichter, eine Doppeldiode ist ein Gleichrichter, also was für ein teil ist eindeutig in Gleichrichter?

Ist klar, lese auch die 2 Seite des Datenblatts, dann wirds klarer.

falsch

Ack, es wird nicht das geliefert was man annimmt, wo wird das denn. Trotzdem ist die Angabe korrekt wenn man sich die Netztelspecs genauer ansieht. Ich gehe davon aus wenn es nicht ein Noname Billig Teil ist das eine korrkte Spec dazu vorhanden ist.

Gruß

Lutz

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Lutz

Weil die Annahme 15A falsch ist und der Wert mit 30A richtig ist. Das es aber trozdem aus anderem Grund unterdimensioniert ist schrieb ich ja. Meine stärkste enwickelte Power schaltung lieferte Peak 35 KW da muss man solche Bauteile verstehen können

Gruß

Lutz

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Lutz

Hallo!

Die Doppeldiode

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ist tatsächlich nur für 2 mal 15 Ampere ausgelegt!

Mehrere Vergleichslisten weisen für sie einen direkten Vergleichstyp mit 2 mal 15 Ampere aus.

Z.B. die von ST

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nennt die

STPS30L40CW

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Weiterhin ist diese Diode auf der Sekundärseite eines Schaltwandlers eingebaut, wodurch sie die 100-Hz-Welligkeit des gleichgerichteten Netzstromes gar nicht wahrnimmt (es sitzt ja ein Regelkreis davor, der für konstante Stromstärke sorgt).

Also, das stimmt so ganz auch nicht.

Gruß, Ulrich Lukas

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Ulrich Lukas

In article , snipped-for-privacy@bigfoot.com (TekMan) writes: [..]

Andreas (TekMan wie schreibt man Dir eine Mail? (geht um was völlig Anderes, Sorry.

Holm

-- L&P::Kommunikation GbR Holm Tiffe * Administration, Development FreibergNet.de Internet Systems phone +49 3731 41930 Bereich Server & Technik fax +49 3731 4196026 D-09599 Freiberg * Nonnengasse 31a

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Holm Tiffe

"!" oh ha,

welche Aussage im atenblatt verleitet dich zu diesem falschen Schluß, es steht dort "maximum average forward rectivied current 30 A" dies ist der Mittelwert des Stromes welcer durch die Diode fließen darf, hast du schon mal Dioden parallel geschaltet um die Strombelastung zu erhöhen?

Wie war der Erfolg?

verwirrt dich die Angabe "Maximum instantaneous forward voltage per leg at: 15A", es ist üblich das der Spannungsabfall nicht für maximalstrom angegeben wird.

Derating Curve Fig. 2 – Maximum Non-Repetitive Peak Forward Surge Current Per Leg lässt aber keine Zweifel über die Strombelastung aufkommen 50A Peak bei 100 Halbwellen von 120 möglichen, bedeutet einen Mittelwert von 29.5A, der Mittelwrt sinkt bei Pulsbelastung ist aber nahe genug an den 30 A, per Leg bedeutet pro Zweig.

Noch Fragen?

Doch stimmt, vergelichslisten enthalten oft genug grobe fehler, besonders die von E****r habe ich nach den ersten Jahren beruferfahrung weggeschmissen.

Gruß

Lutz

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Lutz

Hi!

Sorry, aber das kann ich so nicht gelten lassen.

OK. Mal der Reihe nach:

Ja! Das geht bei Doppeldioden problemlos. Auch wenn die einen negativen Temperaturkoeffizienten der Durchflusspannung haben, denn die Temperatur ist ja bei beiden Dioden die selbe. Der differentielle Gleichstrominnenwiderstand ist hoch genug, dass sich eine gleichmäßige Stromaufteilung auch bei geringfügig unterschiedlicher Temperaturverteilung oder Schwellenspannung ergibt.

Es ist vor allem üblich, den Spannungsfall für das Doppelte des erlaubten Dauergleichstromes anzugeben!

Weil die Verluste in einer Diode nicht wie beim Widerstand zum Stromquadrat proportional sind, sondern in erster Näherung linear ansteigen, kann sie bei 50% Tastverhältnis auch den doppelten Strom tragen. Und genau 50% treten maximal im Gegentaktbetrieb auf.

Für beide Dioden also, egal ob bei Parallelschaltung oder bei Einsatz beider Zweige als Gleichrichter in M2-Schaltung, ist die Stromgrenze also das Doppelte des Wertes für eine Einzeldiode.

Nein, es sind wirklich 2 mal 15 Ampere, /nicht/ 2 mal 30!

Die 15 Ampere werden angegeben für den Fall, dass die Dioden einzeln verwendet werden.

Die 30 A "average rectified forward current" gelten "per device", nicht "per leg". Der übliche Einsatz dieser Doppeldioden ist nämlich die M2-Schaltung.

(Auch die Nomenklatur ist in diesem Sinne. Würde die spezielle Diode

2x30A aushalten, würde sie das wahrscheinlich auch in der Bezeichnung tragen.)

Nein. Die Angabe "Non-Repetitive" ist für mich eindeutig.

Wirklich, der Irrtum liegt hierbei nicht auf meiner Seite!

Gruß, Ulrich

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Ulrich Lukas

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