Erhöhte Spannung beim Flashen - sinnvoll?

Hallo, NG!

Aus den grauen Zeiten der 80-er und 90-er kann ich mich schwach an die damaligen Empfehlungen erinnern, beim Programmiervorgang von EPROMs (die mit UV gelöscht werden konnten) und EEPROMs die Betriebsspannung auf die maximal zuläßige Höhe (+6V) einzustellen, damit die Zellen zuverläßig beschrieben werden konnten: Es wurde beobachtet, dass wenn EPROM bei z.B. sauberen +5V programmiert worden war, bei Schwankungen der Spannung über +5V die "0" auch als "1" ausgelesen werden konnten.

Als die ersten Flash CPUs von ATMEL kamen (gemeint hier sind AT89C5x), wurde ebenfalls geraten, beim Programmieren die Spannung etwas höher zu setzen (+5.5V) als beim späteren Betrieb (+5V), um sicher zu beschreiben.

Wie ist der heutige Stand der Dinger? Ist es sinnvoll, bei z.B. ATMEGAs beim Programmieren auf +3.6V zu gehen, wenn beim Betrieb +3.3V sein werden? Gibt es weiterhin Charge Pumps im Chip, die 12V intern fürs Flashen machen, oder läuft die Programmierung intern bereits bei "normaler" Spannung?

TIA,

Igor.

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Igor "Knight" Ivanov
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Wir haben Eproms 2x programmiert und uns eingebildet es hilft.

weiß aber nicht wirklich.

w.

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Helmut Wabnig

Ich vermute mal, dass das die Flash Controller inzwischen intern erledigen und die entsprechende Ladungspumpe weiter aufreissen. Aber nix genaues weiss ich nicht.

Saludos Wolfgang

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Wolfgang Allinger

Ich habe neulich auch mal daran gedacht, dass das 2-/mehrfache Programmieren ggf. die Sicherheit erhöhen kann, da bei jedem Vorgang die Ladung in die Floating Gates übertragen wird. Wenn in irgendeinem Gate die Ladung vorher grenzwertig gewesen ist, kann ich mir vorstellen, dass beim wiederholten Vorgang ein Paar Ladungsträger zusätzlich rüber gehen.

Igor.

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Igor "Knight" Ivanov

Nicht wirklich. Programmieralgorithmen sind heutzutage "intelligent". Der zweite Durchgang wird deswegen in einem Bruchteil der Zeit durchlaufen.

Eine wiederholte Programmierung bringt deswegen nur etwas mit "dummen" Programmiergeräten/algorithmen. Geräte, die mit 27128 aufwärts zurechtkommen, sind da schon verdächtig (weiß nicht mehr, wo die offizielle Grenze lag, ab der intelligente Programmieralgorithmen auch in den Specs der EPROMS beschrieben wurden).

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David Kastrup
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David Kastrup

Das bringt auch nichts darueber zu philosphieren! Das verhalten kann ja bereits bei jedem Chip anders sein.

Dazu mal ein Beispiel. Ich hab mal den AT89C52 eingesetzt. Also einen Standard MCS51. Den gibt es sowohl von Atmel wie auch von Philips. Soweit ich weiss sind die SEHR kompatibel. Ich glaub sogar die beiden Firmen hab da stark zusammengearbeitet.

In der Anwendung gab es einen Motor. Wenn das Geraet aus war und man hat den Motor von Hand bewegt so arbeitet der als Dynamo und speist die Spannung ueber seine Schutzdioden in die Versorgung ein. Hat man den schnell genug bewegt so stieg die Spannung am Prozessor auf irgendwas zwischen 3 und 5V. Dabei konnte es passieren das die Flashroutine des Hersteller fuer den seriellen Programmiermodus aufgerufen wurde. Das Ergebnis war dann das ab und an mal ein Sektor im Flash geloescht wurde. Manchmal auch nur ein halber Sektor! Das passierte selbst wenn man testweise den Resetpin mal dauerhaft und fest auf Reset geloetet hat. Dieses Verhalten zeigte nur die Version von Atmel! Und auch nur ein ganz bestimmter Typ von Atmel.

Selbst wenn man irgendeine Erkenntnis gewinnen koennte, sie waere also nicht auf einen anderen Baustein uebertragbar da man nicht weiss was da passiert ist.

Olaf

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Olaf Kaluza

"Igor "Knight" Ivanov" schrieb im Newsbeitrag news:im9rmn$off$ snipped-for-privacy@online.de...

Es ist nicht sinnvoll, beim flashen eine andere Spannung zu nehmen, weil man nicht weiss, ob bei hoher oder niedriger Spannung besser programmiert wird, aber es ist sinnvoll, den Chip mit maximaler und minimaler Spannung zu verfizieren. Das machen die teureren Programmiergeräte.

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Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at gmx dot net
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MaWin

Am 22.03.2011 10:55, schrieb Igor "Knight" Ivanov:

Zum Programmieren nimmt man am Besten eine Spannung in dem Bereich, den das Datenblatt für diesen Betriebsfall angibt. Ob Abweichungen nach oben oder unten bessere oder schlechtere Resultate ergeben, ist reine Spekulation, und wird vermutlich auch ein wenig von der Maskenrevision abhängen.

Beim *Verifizieren* ist es aber durchaus zweckmässig, mit der Betriebsspannung sowohl die obere als auch die untere Grenze auszutesten, um sicherzugehen, daß der Inhalt unter allen Bedingungen korrekt lesbar ist.

Vermutlich wird es eine Ladungspumpe geben. Welche Spannung die aber erzeugt, bleibt Geheimnis des Herstellers.

Hergen

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Hergen Lehmann

Am 22.03.2011 10:55, schrieb Igor "Knight" Ivanov:

Ich kenne nur Beschreiben mit 5V und Verify mit 6V.

Butzo

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Klaus Butzmann

Das hatte ich auch mit damals neuen P89LPC932 von Philips/NXP erleben dürfen. Wir setzen sie in einem neuen Design und stellten nach kurzer Zeit fest, dass die CPUs von jedem Niesen in der Nähe oder beim Ein-/Ausschalten den Flashinhalt verloren. Nach langem Hin und Her, wo wir auch für Blöd gehalten wurden, nam endlich der Distri (wahrscheinlich vom Hersteller veranlasst) alle(!) CPUs zurück (die wurden bei uns glücklicherweise als PLCC in eine Fassung eingesetzt) sobald Version -A1 herausgekommen ist, und bestätigte quasi dadurch, dass das Problem nicht bei uns lag. Mit -A1 gab es solche gravierenden Ausfälle nicht mehr, obwohl der EEPROM-Inhalt auch ab und zu verschwinden kann.

Silabs rulez bei uns seitdem! Ich habe von einem hochrangigen TI Experten gesagt bekommen, dass bei Silabs jeder zweite Ph.D. ist.

Igor.

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Igor "Knight" Ivanov

[...]

Danke, das tröstet mich, dass andere auch für Blöd verkauft wurden :)

Ob das besser ist? Nen paar gestandene Ings wären mir lieber :)

Saludos Wolfgang

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Wolfgang Allinger

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