Begriff Masse

Hallo alle,

der Betreff drück ungenau aus, was ich möchte. Meine Frage ist: was bezeichnet eigentlich der Begriff "Masse"?

Konkret: beinhaltet das immer auch die Polarität - ich kenne "Masse" z.B. im Wesentlichen nur in zusammenhang mit "minus", will sagen, in normalen Schaltungen, die nur exakt eine Spannung verarbeiten, ist mit "Masse" der negative Pol der Spannungsquelle gemeint - oder ist "Masse" ein neutraler Begriff, der durchaus auch einen Teil der Schaltung bezeichnen kann, der am positiven Pol der Spannungsquelle hängt?

Ein Kollege von mir benutz ihn nämlich - für mich ohne Vorwarnung - in letzterer manier, er bezeichnet mit "gemeinsamer Masse" einfach die Bahnen der Schaltung, die alle Bauteile gemeinsam haben - und das sind in der Schaltung diejenigen, die am Versorgungs "plus" hängen.

Übrigens meint er, das "moderne Elektronik heite minus schaltet" - aus wrtschaftlichen gründen (häh?)

Volker

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Volker Neurath
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"Volker Neurath" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@individual.net...

Na ja, die Masse ist das, wo die Masse ist, also grosse Menge, also die grosse Menge der Bauteile und vor allem der Leiterbahnen und des Metalls. Masse beim Auto ist die Karosserie, egal ob die Batterie + an Masse (Autos vor 1950 :-) oder - an Masse (heute) hat. Viele Schaltungen haben Signale mit Abschirmung (Chinch-Kabel etc.) da ist Masse die Abschirmung, obwohl das Signal auf der Innenader positiver und negativer sein kann als der Schirm, und die Elektronik dahinter (der Verstaerker) eine positivere und eine negativere Spannung als Betriebsspannung braucht.

Stimmt schon, weil NPN-Transistoren und N-Kanal-MOSFETs die besseren elektrischen Daten zum kleineren Preis haben. Man tut sich mit PNP und P-Kanal-MOSFETs keinen Gefallen. Dennoch ist die Masse (also die grossen Leiterbahneninseln und Abschirmungen etc.) meist noch am Minus-Pol der Spannungsversorgung. Meist noch. Wenn es technische Vorteile bringt mueste man sich aber nicht dran halten und koennte wie ehemals bei Autos wieder + an Masse legen.

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MaWin

Hallo Volker,

Auch häh?

Masse wird meist fuer den Knoten verwendet, der auf dem Potential des Chassis liegt, oder auch Erdpotential. Bei Versorgung mit Einzelspannung zumeist "minus", bei bipolarer Versorgung eben dazwischen.

Es gab vor langer Zeit Autos, bei denen Plus auf Masse lag. Die Folgen bei Aktionen wie Starthilfe oder Radioeinbau kann man sich denken, aber das ist wohl alles Geschichte.

Gruesse, Joerg

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Joerg

Hallo Volker,

"Masse" ist der landläufige Begriff, den der Elektroniker für den eigentlich fachlich korrekten Begriff "Bezugspotentioal" verwendet. In elektronischen Schaltungen gibt es meist positive und negative Spannungen an verschiedensten Bauelementen. Zu den Spannungsangaben müßte man dann immer noch die Polarität angeben. Zur Vereinfachung bezieht man einfach alle Messungen auf das Bezugspotential (Massse). Dieses Bezugspotential kann willkürlich festgelegt werden, meist ist es der Minuspol der Spannungsversorgung, der muß es aber nicht sein!. Alle Spannungen werden dann in Bezug auf dieses Bezugspotential angegeben. Hat ein Meßpunkt - 2 V, dann ist seine Spannung 2 Volt negativer als das Bezugspotential. Vorteil auch: alle Messungen werden gegenüber Bezugspotential durchgeführt, der Minuspol des Meßgerätes bleibt also immer mit dem Bezugspunkt verbunden und der Pluspol stochert mehr oder weniger systematisch in der Schaltung herum....

Grüße

Jürgen "Volker Neurath" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@individual.net...

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Jürgen Spelter

Daß früher Plus bei den Autos auf Masse war, wußte ich nicht. Als Kind war ich immer fasziniert, daß die Pluspole der Batterien so korrodieren (wegen der vielen bösen Kationen in der Luft?), und war daher überzeugt, daß man genau deswegen Minus auf Masse legt (sonst würde ja das ganze Auto kaputtgehen statt des Batteriepols). Bei den ganzen elektronischen Geräten, die ich als Kind geöffnet hatte, war auch (bis auf irgendeinen billigen Japaner) Masse auf Minus, was meine Überzeugung verstärkte. Aber ich frage mich langsam, ob da eigentlich was dran ist. Vielleicht kann ja hier jemand was dazu sagen.

Im übrigen habe ich gerade gestern wieder mit einer bipolaren Spannungsversorgung zu tun gehabt und automatisch vom Flachbandkabel rot für Plus, blau für Minus - und schwarz für Masse genommen. Und drüber nachgedacht, daß Masse und Minus eben doch nicht immer dasselbe ist ...

Viele Grüße Steffen

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Steffen Buehler

Jürgen Spelter schrieb:

Kann man nicht allgemein sagen: Masse --> Bezugspotential für U=0 Volt? Im Prinzip stimmt das ja für beide Schaltungsarten (symmetrische Schaltungen z.B. bei OPs oder Schaltungen mit einer Betriebspannung)

MfG Jens

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Jens Home
[...]

Nicht ganz ;-)

Die originalen Minis hatten noch lange Zeit danach + Masse (in süßen Erinnerungen schwelgend)

Servus, Dietrich

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Dietrich Schaffer

Steffen Buehler schrieb:

t

=FCber

=2E.

Hallo,

f=FCr die Autohifi Freaks w=E4re doch + und - 28 V im Auto das richtige=20 statt dieser schn=F6den unipolaren 42 V die man in ferner Zukunft wohl=20 doch noch beim Auto einf=FChren will. Statt der bisherigen 6 Akkuzellen=20 gleich auf 24 Zellen statt nur 18. ;-)

Bye

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Uwe Hercksen

"Steffen Buehler"

irgendeinen

verst=E4rkte.

Die Ladungstr=E4ger, welche sich im Metall bewegen sind die negativen. Wenn also Negativ auf Masse liegt, ist der Induktionsstrom beim einschalten eines Verbrauchers demnach niedriger, als wenn Plus auf Masse l=E4ge, da die Ladungstr=E4ger bis zum h=F6herohmig werden der "Schaltung" weniger Zeit gebrauchen, als wenn Masse auf + liegt.

Kann das so jemand best=E4tigen? Ich hab das nur so ausm Hinterkopf von meinem damaligen Physiklehrer.

lg,

Markus

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Markus Gronotte

Das ist definitv ein Gerücht. Die Elektronen sehen nur den Potentialunterschied, die wissen nicht, ob jetzt der Überschuss oder der Mangel auf dem Gehäuse ist.

Die Unterschiede +/- kommen daher, dass es bei Halbleitern und Röhren eben ein Bezugspotential gibt, auf dass sich alles bezieht. Bei Germanium-Transis (also fast immer PNPs) war die Masse oft an +, weil die Basis auf dazu negative Spannungen reagiert hat.

--
         Georg Acher, acher@in.tum.de
         http://wwwbode.in.tum.de/~acher
         "Oh no, not again !" The bowl of petunias
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Georg Acher

Wobei es auch Geräte mit mehreren "Massen" gibt. Bei meinem (audio) D/A-Wandler gibt es deren drei. Gehäuse-Masse, dort endet das gelb- grüne Kabel. "Digitale" und "analoge" Masse. Die sind in Netzteil über Kondensatoren verbunden und die "digitale" und "analoge" Masse zusätzlich durch eine HF-Drossel am D/A-Wandler-Chip.

Die dabei verwendeten Gleichspannungen sind 5V für das Digitale und

+5V (nur Wandlerchip), +15V und -15V für die analogen Bausteine.

Norbert

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Norbert Hahn

Das fiel mir gestern abend auch noch ein - als im Bett lag, kurz vor dem Einschlafen.

Schönes Beispiel ist eine Schaltung mit bipolarer Spannungsversorgung...

Yupp.

Danke allen Antworten, insbesondere dir und MaWin.

Volker

--
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Volker Neurath

MaWin schrieb in der newsgroup de.sci.electronics:

ACK. In der Germanium-Transistor-Zeit waren die meisten Transistoren PNP, und damit die Versorgungsspannung (meist) negativ, und plus an Masse.

Winfried Büchsenschütz

--
Immer auf dem aktuellen Stand mit den Newsgroups von freenet.de:
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Winfried Buechsenschuetz

Steffen Buehler schrieb:

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Als Masse bezeichnet man einen ungeladenen, leitenden Körper, der mit dem Potential 0 V verbunden wird. Sie stellt den elektrotechnisch gesehen neutralen Gegenpol zu den übertragenen elektrischen Signalen dar, worauf sich alle Signale mit ihren Potenzialen beziehen. Wenn die Masse elektrisch mit der Erde verbunden ist, wird das als Erdung bezeichnet. In älteren Publikationen wird die Masse auch noch als Signalerde bezeichnet.

Bei elektrisch leitenden Gegenständen sollte die Masse entweder mittels Massekabel mit allen zugänglichen Teilen verbunden werden oder mittels Schutzisolierung vollständig galvanisch getrennt sein. Ein typischer Anwendungsfall der Masse ist beim Automobil zu finden, wo die Karosserie als Leiter für das Bordnetz verwendet wird.

In der Schaltungstechnik werden aus Übersichtlichkeitsgründen die Punkte mit dem Potential 0 V im Schaltplan meist nicht verbunden, sondern mit einem eigenen Masse-Symbol versehen.

Wenn die Masse einzelner Geräte an mehr als einem Punkt verbunden wird, entsteht eine Brummschleife. Daher ist zum Beispiel bei einem Plattenspieler die Signalmasse über ein dediziertes Kabel anzuschließen.

Marc

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Marc Fehrenbacher

"MaWin" schrieb im Newsbeitrag news:d60gvi$7mb$ snipped-for-privacy@online.de...

Dass dem so war wusste ich zwar... ich hab nur gerade gegrübelt warum. Bzw. warum es sich dann später auf die heutige "Norm" geändert hat.

Lichtmaschine? Laderegler (wenns damals sowas schon gab :) )

greets, Heinz

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Heinz Liebhart

Markus Gronotte schrieb:

Masse ist wie schon gesagt ein anders Wort für Bezugspotential! Das heißt aber nicht das Masse immer Null Volt sind! Nimmt man einmal einen Travo, so kann dieser seine Masse zwischen 2 Wicklungen haben und somit sagen wir mal +5V und -5V rausgeben! Also Masse=Bezugspunkt und nicht - (Minus oder 0V)

Reply to
Shadow

Tip: Stell diese Frage nie in dsp. SCNR

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mfg Rolf Bombach
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R. Bombach

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