Bleifrei: Wie sehen bei Euch Loetstellen aus?

Hallo Leute,

Ok, hatte gestern die erste Begegnung mit einem bleifrei geloeteten Produkt. 6U VME Board Extender. Stand nicht drin, dass er bleifrei ist, sonst haette ich einen anderen genommen. Unter dem Mikroskop packte mich das Grausen. So ziemlich jede Loetstelle zeigte einen ringfoermigen Riss, die Loetstellen glaenzten nicht und es gab viele kleine schwarze Punkte, fast so wie Schimmel aussieht. M.a.W., mir wurde echt uebel. Hatte leider meine Kamera nicht mit zum Kunden genommen.

Wie sehen sie Ergebnisse denn bei Euch aus? Langfristige Erfahrungen?

Kann man das Dingen mit vernueftigem Bleilot nachloeten oder gibt das bloss noch mehr Aerger?

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Gruesse, Joerg

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Joerg
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Das ist nicht in Ordnung.

Das ist normal.

Das ist nicht in Ordnung.

Da das bleifreie Lot bereits tief in den Durchkontierungen steckt, wird das oberflächliche Hinzufügen von etwas Blei kaum etwas verändern. Und vielpolige Steckerleisten in bleifrei zu entlöten, willst du dir definitiv nicht antun.

Hergen

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Hergen Lehmann

Hallo Hergen,

Das hatte ich mir fast gedacht.

Saeufz....

Das nicht, aber es sind nur zwei Lagen, sodass das vernuenftige Lot nur bis zum Pin und zum oberen Ring der Durchkontaktierung fliessen muss. Der Rest ist ja nur zum mechanischen Halt gedacht. Die Schrauben hatten sie sich auch verkniffen, doch das ist mit Bohrmaschine und Schraubendreher rasch behoben.

Problem ist, in Sachen VME ist die Auswahl hier in USA arg duenn. Das meiste ist nicht vorraetig. Man muss nehmen, was im Lager liegt.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Was hast Du da für eine Kamers? Wir haben in der Firma für "Aufnahmen auf die Schnelle" eine handelsübliche Digitalkamera, die einen beleuchteten Aufsatz für aufgesetzte Nahaufnahmen besitzt, echt eine feine Sache. Leider wurde vor ein paar Jahren beim Kauf unseres Stereomikroskops der Aufpreis für die Kamera gescheut, was wir jetzt bitter bereuen.

Matt, manchmal etwas körnig in der Struktur, aber Risse und schwarze Punkte haben wir nicht.

Hmm, wenn, dann mit viel heiß und viel Lot und viel Flux, ein ziemliches Gemetzel...

Ralph.

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Ralph A. Schmid, dk5ras

SMD: Leicht matt, fast wie verbleit - an THT-Pins tendiert das bleifreie Lot teilweise zu leichter Knubbelbildung bzw. läuft nicht ganz so gut bis zur Oberseite durch wie verbleites.

Bedingung ist aber, daß der PCB-Hersteller seine Zinnbäder im Griff hat.

cu Michael

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Michael Schwingen

Hallo Ralph,

Nikon Coolpix 2100, 2MPixel oder so, klappt mit Beleuchtung und vorgehaltener Lupe einigermassen.

Tja, muss ich wohl ins Gemetzel. Wir brauchen diesen VME Extender ab Freitag bei einem Kunden, dann kommen meine Boards vom Bestuecker. Bessere 6U Extender konnte ich nicht bekommen, war nichts auf Lager.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Hallo Michael,

Ist alles Through-Hole. Vier 96-Pin DIN Connectors, ich glaube Ihr nennt die Dinger VG-Leisten.

Ein Mist, dieses RoHS. Ohne die Eurokraten haetten wir jetzt einen gescheiten Extender. Grummel....

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Joerg schrieb:

Es geht doch nichts über ein gesundes Feindbild.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Joerg schrieb:

Weiß jetzt nicht, ob es das gute Stück noch gibt, aber: Canon PowerShot A410

Hat einen Super-Makro Modus, mit dem man bei vernünftiger Beleuchtung so manches Mikroskop in den Schatten stellt. Damals extra dafür beschafft. (EUR 130,- oder so)

Grüße, Stefan

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Stefan Hachmann

Dieter Wiedmann schrieb:

Was nicht "kaputt" ist, sollte man halt nicht reparieren..

Aber wir werden in zwanzig Jahren wissen, wie das entsprechende reale Langzeitverhalten der bleifreien Verbindungen aussieht.

Da ja voraussichtlich ab 2008-06 auch Meß- und Medizintechnik unter RoHS fallen (endende Ausnahmegenehmigung), werden die Erfahrungen vielleicht schneller vorliegen, als es dem "Feindbild" lieb ist.

Grüße, Stefan

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Stefan Hachmann

Hallo Stefan, Hallo Dieter,

Hat nichts mit Laendern oder Regionen zu tun, was bei einem echten Feindbild ja der Fall sein muesste. Ich mag Buerokraten nur sehr selten, weil aus deren Taetigkeiten wenig gutes herauskommt. Meist nur irgendwelche Vorschriften und Paragraphen, die einem das Leben oder die Arbeit schwer machen koennen.

Das macht uebrigens auch hier vor unserem Land oder gar Bundesstaat nicht halt. Man erinnere sich an das Mandat, dem Benzin einen Oxygenator (MTBE) beizumischen. Global Warming, Umwelt, blah, blah. Das Paradebeispiel eine politischen Schnellschusses, so wie bei Euch RoHS. Zuerst ging mal der Verbrauch um circa 10% rauf. Toll. Jahre danach hoerte man nur noch "Ach du Sch....e". Es leckte ins Grundwasser und als reihenweise Trinkwasserquellen wegen Gesundheitsgefahr nicht mehr benutzt werden durften, was es wohl etwas zu spaet. Bei uns in den Bergen haengen ganze Landstriche an Quellen.

Das erzaehle mal den Leuten in Bruessel, oder auch manchen hier. Bevor sie Euch auch noch die Fruehstueckseier verbieten, weil Salmonellen am Karton sein koennten.

Muesste nicht inzwischen von "Fruehkonvertierern" etwas an Erfahrung vorliegen? Oder haben alle bis auf den letzten Druecker verbleit gebaut?

Wenn das wirklich passiert (was ich nicht hoffe), dann waere spaetestens der Zeitpunkt gekommen, wo man sich ueberlegen sollte, einen kritischen Eingriff doch lieber in Uebersee vornehmen zu lassen. Waere schon ein ziemlicher Driss, wenn im heissen Moment auf dem Defi-Display nur "Checksum Error 3Bh" zu lesen ist.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Joerg schrieb:

Es werden nur die registriert, und ausserdem war früher alles besser.

MTBE dient zur Erhöhung der Klopffestigkeit von Ottokraftstoff, nix Oxygenator.

RoHS ein Schnellschuss? Wer setzt solche Gerüchte in die Welt? Die Umsetzung in deutsches Recht war ein murksiger Schnellschuss, wie bei WEEE auch, und wie in vielen anderen Fällen auch.

Stimmt, tolle Legende.

MTBE hat die Tanks undicht gemacht? Und wer keine doppelwandigen Tanks verwendet braucht sich über Sauerei nicht zu wundern.

Längst.

Von den kleinen Klitschen viel zu viele.

Das gibts auch mit Blei im Lot.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Joerg schrieb:

MTBE erhöht die Klopffestigkeit von Benzin. Es ersetzte das Blei (-tetraethyl) sowie zahlreiche sehr bedenkliche Zusatzstoffe (scavengers), welche Bleiablagerungen im Motor wieder wegfressen, jedoch dabei auch Dioxine produzieren können.

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Ohne TEL und ohne MTBE ist die Klopffestigkeit kleiner, dem kann man typisch amerikanisch-kapitalistisch begegnen, in dem man Motoren mit kleinerer Kompression und dafür mehr Verbrauch baut. Da kam es gelegen, dass der Ölpreis gerade mal tief war.

TEL hat neben dem Bleigehalt die Eigenschaft, dass es die Katalysatoren killt. Ich denke, in Los Angeles will niemand wirklich wieder Autos ohne Kat.

Wie das Zeug bei euch ins Grundwasser kommt, keine Ahnung. Wenn früher mit Bleibenzin ähnlich umgegangen wurde, würde ich auch mal nach andern Schadstoffen suchen, die vielleicht auch etwas kritischer sind als MTBE.

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mfg Rolf Bombach
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Rolf_Bombach

Hallo Dieter,

Wie auch immer, hier und von vielen anderen Quellen wurde es Oxygenator genannt:

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Kann aber wissenschaftlich inkorrekt sein, was mich bei Buerokraten nicht besonders wundern wuerde. Die faellen Entscheidungen trotzdem :-(

Kein Geruecht. Es fehlte ziemlich stark an Langzeitstudien, welche fuer solch gravierenden Eingriffe in Industrieprozesse wichtig sind.

Keine Legende. Mit kalifornischem Benzin komme ich nicht unter

10l/100km, mit Benzin aus Nevada dagegen unter 9l. Und das geht auch den Nachbarn so.

Stimmt, ich hatte mich schon immer gewundert, dass Doppelwandtanks hier so wenig verbreitet waren vor MTBE. Fakt ist aber, dass sich die Entscheidungstraeger ueber solche Umstaende kundig zu machen haben, bevor sie etwas beschliessen. Hatten sie jedoch versaeumt. Man kann ausserdem nicht davon ausgehen, dass bei jedem Nachtanken von Motorsaegen, Rasenmaehern und dergleichen die Leute ploetzlich alle Perfektionisten werden.

Web Links? Der Allgemeinheit zugaengliche Veroeffentlichungen?

Angeblich aber viel seltener. Doch da bin ich keine Experte, deshalb meine Frage nach Berichten.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Joerg schrieb:

Was heißt schwurbeln wohl auf Englisch?

Du bist also auch auf das übliche Geheule reingefallen.

Das hat aber nichts mit MTBE zu tun. Da wird bei euch wohl mittlweile irgendwas anderes in erheblichen Mengen in den Sprit gemischt, irgenwas mit weniger Verbrennungsenthalpie, könnte Ethanol sein.

Paracelsus kennst du?

Hab ich dir nicht, aber die Hersteller/Lohnfertiger mit denen ich geredet hab (und die keine Probleme haben/hatten) hatten bereits

2003 mit den Vorbereitungen für bleifreies Lot begonnen. So ein Neuland wie immer getrötet wird war das einfach nicht.

Eben angeblich. Probleme mit bleifreiem Lot gibts nur bei schlechter Qualitätssicherung, der Lötprozess erlaubt halt nur geringere Toleranzen im Zeit/Temperaturprofil.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Das würde ich für die Olympus C-5060 auch unterschreiben. Als "richtige" Kamera mit 5 Megapixel hat das Teil allerdings immer noch einen Gebraucht- Straßenpreis von 250 EUR.

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Kai-Martin Knaak
http://lilalaser.de/blog
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Kai-Martin Knaak

Hallo Dieter,

Ist mir hier noch nicht untergekommen. Wenn jemand viel schwurbelt, sagt man meist "He is bullsh....ng" :-)

Ja wo sind denn dann die Studien?

Heute ist es m.W. Ethanol, nachdem MTBE sich als, ahem, sub-optimal erwiesen hat.

Bombastus von Hohenheim? Weiss zwar nicht, was er damit zu tun haette, aber gelesen habe ich von ihm.

2003 bis 2007 ist nicht gerade eine ausreichend lange Testphase.

Dann sind da noch die Whisker und so. Vielleicht wurden die aber inzwischen per Gesetz verboten :-)))

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Da wurde ohne Not die Erfahrung aus Jahrzehnten über Bord geworfen. Kommt mir schon ein wenig bedenklich vor, all die Gemeinheiten, die man durch die bisherigen Legierungen vermeiden wollte, haben nun wieder ihre Chance. Man wird sehen...

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Ralph A. Schmid, dk5ras

Olympus C-370 hat auch einen klasse Makromodus - die hat damals deutlich unter 100 EUR gekostet:

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cu Michael

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Michael Schwingen

Da kann ich mit meiner A310 natürlich nicht ganz mithalten:

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Mir reicht die aber aus.

Gruß Henning

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Henning Paul

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