Bleifrei loeten

Tach,

gibt's irnkwo eine FAQ zum Thema "Wie kriege ich, der ich seit Jahrzehnten ans Sn60Pb38Cu2-Löten gewöhnt bin, auch mit bleifreiem Lot Lötstellen hin, für die ich mich nicht gleich vor Scham unter den nächsten Stein verkriechen möchte" oder so ähnlich?

Hab spaßeshalber mal eine Rolle Edsyn Sn99.2Cu0.7 gekauft, das fließt nach meinen ersten Versuchen einigermaßen besch...eiden. Hab wohl noch nicht die richtige Lötspitzentemperatur gefunden.

Es geht dabei auch ums gewerbliche Löten, also "bleib einfach beim Bleilot" zählt nicht so richtig :)

vG

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Volker Gringmuth
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Am 18.09.06 17:44 schrieb Volker Gringmuth:

Bin ich auch auf der Suche nach. ich mache zwar ungern Werbung, aber dieses Forum:

ist ganz interessant,imho. Netter Service, immerhin. An meinem Arbeitsplatz wurden extra neue Lötstationen angeschafft zum bleifrei-löten, mit mehr Power und besser geregelter Temperatur. Dass die Lötspitzen rasend schnell schwarz werden und verschleißen, scheint allerdings unabänderlich zu sein. Gruß Martin

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Martin Pochert

Hallo Volker,

ich habe mir ein paar Rollen Loetzinn zum Testen bestellt. Bisher probiert:

Hersteller: Edsyn Name: SA 8250 Legierung: Sn96 Ag4 Flussmittel: F-SW34 Durchmesser: 0.8 Loeterlebnis: Unangenehmer Geruch aber wenig Rauch, fliesst schlecht loetet sich etwas besser als Zahnpasta, sehr matte Loetstelle

Hersteller: Cookson Electronics Name: SAC305/Fluitin 1532 Legierung: Sn96,5 Ag3 Cu0,5 Flussmittel: EN29454-1: 1.1.2, J-STD004:ROM1 Durchmesser: 0.5 Loeterlebnis: raucht recht viel, fliesst gut, Loetstelle glaenzt sogar etwas, wegen des geringen Durchmessers schneller Vorschub nötig, aber deswegen immer genug Flussmittel, gut für SMD

Hersteller: Stannol Name: HF32 Legierung: Sn95,5 Ag3.8 Cu0,7 Flussmittel: EN29454-1: 1.1.3 Durchmesser: 0.5 Loeterlebnis: Wie SAC305

Hersteller: Stannol Name: HS10 Legierung: Sn95,5 Ag3.8 Cu0,7 Flussmittel: EN29454-1: 1.1.2 Durchmesser: 0.7 Loeterlebnis: Wie SAC305, gut geeignet für bedrahtete Bauelemente

Hervorragend finde ich das Flussmittelgel FL22 (gibts bei Reichelt), trocknet nur schnell aus, wenn man es einmal aufgemacht hat. Der FLUXI-Stift ist auch ganz gut, allerdings verfluechtigt der sich bei den etwas hoeheren Loettemperaturen umso schneller.

Zu den Flussmittelbezeichungen gibt es dieses schoene Dokument:

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Gruss Hartmut

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Hartmut Schaefer

Das ist das FSW34. Ich weiss leider nicht mehr was im SN100C drin ist, aber da hatte ich das Problem nicht.

Olaf

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Olaf Kaluza

Ich gehe gerne bis 400 oder 420 Grad. Jeder schüttelt den Kopf, dennoch werde ich für meine guten, sauberen und professionell wirkenden Lötstellen immer wieder gelobt.

Heute hatte ich ein nettes Erlebnis...wir müssen immer wieder mal einen dünnen Erdungsdraht an eine Edelstahlhülse löten, nur ein Teil vom ein paar mm Durchmesser, und das ist immer schwierig, ordentlich blankfeilen, und dennoch hälts nicht.

Zwei Stück sind zu löten, mein Kollege bricht sich echt einen ab, mit normalem bleihaltigen Lot, nix zu machen. Da denk ich mir so, mal den Lötkolben aufs Maximum (450 Grad), dazu das bleifreie Lot mit dem eklig/aggressiv riechenden Flußmittel nehmen. War eine Sache von drei Sekunden, als würde ich das jeden Tag machen, und das Ding war astrein gelötet. Der Kollege war sehr gefrustet, da er sich seit Jahren damit mit wenig Erfolg rumplagt (er hat fies daran gezerrt und mit der Pinzette dran rumgekratzt, hat dennoch gehalten :-), und dann kommt der Neue, ist auch noch so'n doofer Ingenieur, und dann macht der das beim ersten Versuch astrein :) Wir haben dann experimentiert, und es geht (reproduzierbar!) wirklich nur mit voller Hitze und dem Bleifreizeugs, das ansonsten kaum einer gerne anfaßt.

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Ralph A. Schmid, DK5RAS

Heißen Dank!

"Zahnpasta" ist der richtige Ausdruck für das Sn99-Produkt, das Zeug ist grauenhaft.

Werd mal Stannol HF32 bestellen. Das gibt's auch mit 1 mm Durchmesser (bei Schukat jedenfalls, als "HF3210TSC").

vG

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Volker Gringmuth

Das hab ich zuhause zum Basteln und hab damit keine ernsten Probleme ;-)

Zum Löten nehme ich eine ERSA Analog 60 mit einer Spitzentemperatur von

310-330°C. Da dauert das Löten zwar etwas länger, aber die Spitze wird kaum schwarz und das Flußmittel wirkt länger. Zwischendurch braucht die Spitze etwas Tip Tinner LT1. Für FinePitch SMD ist allerdings zusätzliches Flußmittel nötig.

Grüße Robert

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Robert Rottmerhusen

Hallo,

wo ist denn das SN100C erhältlich?

Gruß, Kurt

--
Kurt Harders
PiN GITmbH http://www.pin-gmbh.com
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Kurt Harders

Ralph A. Schmid, DK5RAS schrieb:

Du kennst Alusol?

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Kurt Harders schrieb:

Direkt beim Hersteller: .

Die "üblichen Verdächtigen" (Katalogversender) haben das m.W. (noch?) nicht im Programm.

Tilmann

--
http://www.autometer.de - Elektronik nach Maß.
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Tilmann Reh

Hab heute morgen mal beim örtlichen Mükra reingeschaut und eine kostenlose Probe von dessen Bleifrei-Lot mitbekommen (hat nur eine Sorte). Auch ein Sn99Cu, aber mit 2,5% Flux 1.1.2 (hab mir die Beschriftung, insbesondere den Hersteller, leider nicht vollständig gemerkt, kann ich aber nachholen).

Das macht einen sehr guten Eindruck! Fließt fast so schön wie Bleilot, die Lötstellen glänzen sogar. Jedenfalls um Klassen besser als das Zeug von gestern.

Ausprobiert bei Temperatureinstellung 330 °C (erfahrungsgemäß kann man da noch 10% draufschlagen, hab keine allzu hochwertige LöSta). Da ich normalerweise an der 300-Grad-Marke löte (+10%), kommt das gut hin so.

vG

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Volker Gringmuth

Nö :-) Werde ich mal eruieren, was das ist, und ob das taugt für unseren Zweck. Jedenfalls tut die "neue Methode" ja auch ganz gut...

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Ralph A. Schmid, DK5RAS

Ralph A. Schmid, DK5RAS schrieb:

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Bürklin führt das AFAIR auch.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Also: das goutierte Zeux ist das hierzuthread schon erwähnte Stannol HS10. Bezeichnung: S-Sn99Cu1, Flux 1.1.2., 2,5%.

Das verarbeitet sich sehr angenehm, IMHO.

vG

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Volker Gringmuth

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