Bleifrei Löten

... ich habs wieder mal versucht und verzweifle.

Bin gerade beim Bestücken einer doppelseitigen Platine. Und versuche erstmalig bleifrei zuhause. In der 4ma hatten wir es vor 3 oder 4 Jahren auch mal versucht. Und sind wiedre zu Normallot zurück.

Eine Zumutung!

Das ist eine "Kleberei", wie mit Dachrinnenlot und zu kaltem Lötkolben. Habe schon schrittweise bis auf 400° erhöht. Bringt aber kaum was. Das Zeug "beppt" mehr an der Spitze, als das es fliesst. Und wenn es fliesst, dann gibt es Lötstellen, die man einen Lehrling früher hätte alle nochmal machen lassen. Sowas habe ich in nun ca. 50 Jahren Löterfahrung noch nicht erlebt.

Das Zinn ist Stannol Flotin 1mm. Fünfseeliger Lötdraht, Legierung Sn99Cu1+ML

Hat da irgend jemand brauchbare Tips?

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Jens Fittig
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Hallo Jens,

Am 01.04.2011 10:45, schrieb Jens Fittig:

Kann ich so nicht nachvollziehen. Allerdings verwende ich statt

Stannol (aus Wuppertal :-)) Sn95,5Ag3,8Cu0,7 mit einer Weller Spitze 7 (grenzwertig) oder 8. Die 8-er Spitze hat m.W. ca. 405°C. Die Löststellen werden matt, das ist aber OK. Ich habe damit seit mehreren Jahren Bausätze gelötet, und nur bei einseitigen Platinen manchmal Probleme mit sich lösenden Leiterbahnen.

Grüße, Kurt

--
KHTronik - Kurt Harders
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Kurt Harders

Am 01.04.2011 10:45, schrieb Jens Fittig:

Zu heiß, falsche Spitze, falscher Lötkolben. Zum bleifrei Löten braucht man Lötkolben, die unter 300°C noch genug Wumms in die Spitze bekommen. Die Spitze spielt da natürlich auch eine Rolle.

Ich habe hier Flowtin TSC (Sn95,5Ag3,8Cu0,7)- funktioniert prima.

Kolophonium zugeben (braucht man beim Flowtin TSC aber nur bei SMD).

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Heiko Lechner

Kurt Harders schrieb:

werde ich mal versuchen

Ich habe 2 verschiedene Lötstationen. Mit IMHO genug Leistung. Und bin, wie gesagt, bis 400° gegangen

Ich löte industriell gefertige Platinen mit Löcklack. Mit den Platinen gibt es keine Probleme.

Nur mit dem Bleifreizinn :-(

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Jens Fittig

Heiko Lechner schrieb:

Ach ne?

definiere "Wumms"

klar - genug "Masse", damit die Temperatur nicht gleich zusammenbricht.

werde ich mir mal bestellen

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Jens Fittig

Am 01.04.2011 11:19, schrieb Jens Fittig:

Doch, doch.

Die Leistung muss so schnell wie möglich in die Spitze. Also nicht Heizelement, dann 5km Stange und dann erst Spitze. Ich würde sehr gerne mal diese Okis ausprobieren...

Ich habe auch schon mal mit 0,5mm "no clean" Bleifrei-Lot gearbeitet- das war Knete. Seit dem bevorzuge ich Kolophonium als Flussmittelseele ;)

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Heiko Lechner

Wir (Prototypen- und Kleinserienfertigung) verwenden Balver N/Superior (SN100C-SnCu0,7Ni), unter Lizenz von Nihon Superior (Japan) hergestellt.

Funzt einwandfrei, die L=F6tstellen sehen kaum anders aus als mit Bleizinn. Ich stelle den Kolben normalerweise auf knapp 400 grd C ein.

Wichtig ist auch die L=F6tspitzenreinigung, mit dem normalen feuchten Schw=E4mmchen funktioniert das nicht. Man mu=DF sie mit Stahlwolle abstreifen, im Aktivator-D=F6schen suhlen und dann noch mal abstreifen (das Bindemittel oder was immer es ist des Aktivators hinterl=E4=DFt auf der Platine z=E4he =DCberreste).

W. Buechsenschuetz

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Winfried

Am 01.04.2011 12:21, schrieb Winfried:

Bei 400°C kein Wunder.

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Heiko Lechner

Winfried schrieb:

Das hatten wir AFAIR in der alten Firma auch. War aber auch nicht zufriedenstellend.

Was ist das "Aktivator-Döschen"? bzw. der Aktivator?

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Jens Fittig

Jens Fittig :

Falsch: möglichst wenig Masse von Lötspitze und Heizung, damit die Heizwendel schön schnell nachliefern kann. Schau Dir mal die JVC-Kolben an. Bei der Spitze spielt die Beschichtung auch noch eine Rolle, wobei ich auf das kleine Döschen Lötspitzenverzinner nicht verzichten möchte - damit verbessert sich die Benetzung. So gut wie bei den alten reinen Kupferspitzen ist es aber leider nicht.

Also mit SN99Cu1KS100 hab ich keine Probleme und auch nicht mit SN100C- SNCu0,7Ni von Balver. Man braucht nur gutes Flussmittel.

M.

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Matthias Weingart

Matthias Weingart schrieb:

Ich denke mal das ist, auch nach diversen Dokus, der falsche Ansatz.

Und mit einer massiveren Spitze geht es nach meiner Erfahrung auch besser. Die kühlt nicht sofot bei der Zinnberührung ab.

Link ?? - bei Google finde ich da nichts Brauchbares (JVC-Kolben, JVC-Lötstation)

Also separates Flussmittel will ich auf keinen Fall. Das muss schon im Lot drin sein.

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Jens Fittig

Jens Fittig :

War ein Vertipper:

formatting link

Die hab ich mit der T245:

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soldering-station

Die Spitzen sehen niedlich aus, nicht? Das täuscht, die haben 75W unter der Haube und heizen sich in 3sek (oder waren es 5sek?) von 0 auf 350°C. M.

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Matthias Weingart

Am 01.04.2011 13:10, schrieb Jens Fittig:

Ich denke da an so etwas wie "Tip Tinner" oder dann später "Tip Thinner" ;)

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Heiko Lechner

Am 01.04.2011 13:13, schrieb Matthias Weingart:

Naja, wichtig ist, dass die Spitze beim Löten auf Temperatur bleibt. "Konventionell" halt nur mit dicker Spitze möglich.

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Heiko Lechner

Ich verwende 0.5 mm Felder "RA" von RS bestellt, 624-6606, Sn100Ni+,

2.5% Flux, und 1mm Fluitin, SAC305, item-No. 55494. 3.3% FLußmittel.

Es scheint bei den Handloten wichtig zu sein, welche mit möglichst viel Flußmittel zu verwenden. Beide obengenannten Lote lassen sich fast wie Verbleite verarbeiten, nur wenn man an eine Lötstelle erneut ran muß, ist es manchmal schöner, die zuerst abzusaugen und komplett neu zu machen, oder man pinselt sie mit Flux ein.

-ras

--

Ralph A. Schmid

http://www.dk5ras.de/ http://www.db0fue.de/
http://www.bclog.de/
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Ralph A. Schmid, dk5ras

Matthias Weingart schrieb:

drum hab ich nix gefunden

hört sich gut an. Und wo gibt es das zu akzeptablem Preis? Und wie sieht es mit Ersatzteilen/Ersatzspitzen aus?

Danke schon mal für den Tip

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Jens Fittig

Heiko Lechner schrieb:

So noch nie gehört

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Jens Fittig

Du k=C3=B6nntest einen Verkaufsdroiden von Farnell einbestellen. =20 Im Ernst. Erstens weicht Farnell in diesem speziellen Fall von der sonstigen Hochpreispolitik ab. Jedenfalls habe ich bisher keine deutlich g=C3=BCnstigere Quelle gefunden. Zweitens haben wir auf diese Weise von der Oki-Technik =C3=BCberhaupt erst=20 erfahren: Ein Vertreter schlug mit dem ausdr=C3=BCcklichen Wunsch auf, die L=C3=B6tststation zu empfehlen. Erstaulicherweise hat er sich mit sonstigen Empfehlungen stark zur=C3=BCckgehalten. Meine Empfehlung w=C3=A4re die MFR-1100. Das ist das kleinste Modell,=20 bei dem das Heizelement fest mit der eigentlichen L=C3=B6tspitze integriert ist. Die W=C3=A4rme muss dadurch nur wenige Millimeter =C3=BCberwinden.

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--=20 Kai-Martin Knaak =C3=96ffentlicher PGP-Schl=C3=BCssel:

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kmk

Funktioniert prima. JBC kann's noch schöner :-) Bei meinem Lieferanten läuft grade eine Aktion für die OKi PS-900. Kann ich gerne mal weiterleiten...

Zuendi

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Sebastian Z u e n d o r f

Wobei da bei mir (bleifrei) 280°C reichen.

Ruf mal bei Wetec an.

Zuendi

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Signatur abgelaufen!
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Sebastian Z u e n d o r f

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