Nehmen wir mal an, man würde zwischen den Nordseeinseln Gezeitenkraftwerke aufbauen wollen. Das nutzbare Wasservolumen würde sich auf ungefähr 45km mal 2,5km verteilen und hätte eine Oberfläche von ungefähr 100km². Der Tidenhub (Höhenunterschied der Wasseroberfläche zwischen Ebbe und Flut) beträgt ca. 3 Meter. Nimmt man einen nutzbaren Höhenunterschied von 2 Metern an, könnte man pro Tag ca. 400km³ Wasserbewegung nutzen. Das durchschnittliche Wasser legt dabei einen Höhenunterschied von ungefähr 1 Meter zurück und man kann nutzbare Energie bereits mit Kopfrechnen grob abschätzen. Ein Kubikkilometer enthält 1000 Kubikmeter. Ein Kubikmeter Wasser enthält etwa 1000 Liter bzw. 1000kg Wasser. Die gesamten sich bewegenden Wassermassen pro Tag entsprechen also 400 * 1000 * 1000 kg = 400.000.000kg bzw. 0,4 Milliarden Kilogramm. Bei einem Wirkungsgrad von 25% kann das Kraftwerk pro Tag also ungefähr 0,4 Milliarden mal 0,25 gleich 0,1 Milliarden Wh Energie erzeugen. Also 0,1GWh oder mehr. Auf ein ganzes Jahr hochgerechnet sind das grob 35 GWh. Ein Privathaushalt verbraucht heutzutage im Schnitt 5MWh im Jahr wodurch das Gezeitenkraftwerk bei gleichbleibendem Niveau für 7000 Haushalte (ca. 30000 Menschen) Energie liefern kann. Eine geografische Erweiterung nach Osten und Westen, um die erzeugte Energie zu erhöhen, ist natürlich jederzeit möglich. Vor allem sollte man es tun, solange man noch genügen freie Energien für so etwas großes zur Verfügung hat. Sind die fossilen Energieträger erst einmal verbraucht, ist die Chance so etwas billig zu bauen vertan.
Was meint ihr dazu. Ist die überschlagsrechnung GROB richtig? Ich habe hierbei jetzt mal ignoriert, dass das Wattenmeer ein Naturschutzgebiet ist.
Gruß, Markus