Was rauscht weniger: OP oder Transistor ?

Nimm einen OP-37 oder ähnlichen Standard-Amp-für-Mikrofon in der Schaltung, die auch im Datenblatt steht. Das Teil ist nicht modernst und nicht ultra-low-noise. Der Rauschabstand ist bei Mikro oft eh durch EMI/Brumminduktion und ähnlichem Übel gegeben. Mit 600 Ohm sind alle bipolaren Eingangsstufen praktisch optimal angepasst. Wenn damit der Rauschabstand dann immer noch nicht reicht, meld dich wieder ;-). Unter etwa 1nV/rtHz fangen langsam Schwarze Magie und rote Zahlen an. LT1028 packt das knapp, darunter hilft dann nur Parallelschaltung grosser Transis, 3 x MAT03 ist da so eine Standardapplikation mit angeblichen 0.3nV/rtHz. Macht IMHO aber nur für Spezialanwendungen Sinn, SQUID- Magnetometer oder so (obwohl die eher den FET-Fimmel haben). Kompletter Fehlgriff bei diesen Impedanzen sind normale FET-Opamps wie die TLnnn-Serie. 40x mehr Rauschen bei

10Hz im Vergleich zu LT1028.
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mfg Rolf Bombach
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Rolf Bombach
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In article , Oliver Bartels writes: |> Das schlimme ist wirklich die Beschäftigungstherapie, |> Aufwand für nix.

Was willst Du tun?

Es sollen N Studenten durch das Semester gebracht werden, aber die Personalmittel skalieren nicht mit der teilweise massiven Zunahme der Studentenzahlen.

Wenn ich ein Semester von nur 150 Studenten habe und davon vielleicht

10% bei mir im Praktikum landen, dann kann ich da natürlich wesentlich intensiver mit ihnen arbeiten, als wenn das Semester 600 oder (wie wir es auch schon hatten) 900 Köpfe zählt -- oder durch allgemeine Einsparungen die Personaldecke so dünn ist, daß es bei nur verdoppelter Studentenzahl aber nur halb so viele Praktika wie früher gibt.

Ja, und Forschen soll man ja auch noch irgendwann -- vorzugsweise ohne Mittel. Darum verbringt man auch viel Zeit mit dem Schreiben von Anträgen, um Drittmittel einzuwerben, damit man überhaupt zu mehr als nur Lehre imstande ist.

Die Unis sind mittlerweile in einer Situation wie diverse Firmen, die sich fortwährend "verschlankt" und auf "Kernkompetenzen beschränkt" haben. Durch die übermäßige Selbstauflösung ist die Personaldecke mittlerweile so dünn, daß der laufende Betrieb nurmehr als Notbetrieb durchgeführt werden kann.

|> Die schreibt dann Einstellungsrichtlinien, die |> sicherstellen, dass als Lehrer/Prof. nur in Frage kommt, wer |> garantiert ein absoluter Orchideen-Homo-Theoreticus |> und garantiert verwaltungslinientreu ist.

Das wiederum ist ziemlicher Quark, pure Polemik und hat mit der Realität relativ wenig zu tun...

|> Aber irgendwo kann es das doch wohl auch nicht sein, |> der Staat bekommt jede Menge Steuern, demnächst auch |> noch Studiengebühren, und trotzdem landet das meiste |> wieder nur bei den Verwaltungsheinis. Angeblich sollen |> die Studiengebühren ja bei den Unis landen, aber die |> Finanzminister aller Colleur bekommen da auf einmal |> lauter Dollarzeichen in den Augen und wech ist die |> Kohle im allgemeinen Haushaltssumpf :-((

So wird's laufen... Und auf der anderen Seite werden die Professorengehälter beschnitten, d.h. C-Besoldung auf W-Besoldung umgestellt, in einer Form, daß die "leistungsorientierte Zulage" dann sowieso nicht ausgezahlt wird, weil sie ähnlich wie Incentives in einer Firma an Kriterien gekoppelt sind, die nie eintreten -- z.B. "wenn wir (die Hochschule) Geld über haben".

Sorgt auch nicht gerade dafür, den "brain drain" zu stoppen.

|> Und bei Hartz 4 hat es die total abgewirtschaftete Bundes- |> regierung auch fertig gebracht, eine Reform rauszubringen, |> die: |> a) sehr viele Leute gegen sie aufbringt |> b) *trotzdem* noch irrsinnig viel Geld kostet. |> Offenbar ist die Verwaltung derartig aufwendig und kompliziert, |> dass alle Ersparnisse wieder wegverwaltet werden :-(

Viel schlimmer... Anstatt Geld einzusparen, wie man sich vorher errechnet hat, kostet Hartz-IV effektiv mehr. Aber daß ihnen die "wohlüberlegten" Gesetze um die Ohren fliegen, ist bei rot/grün nichts neues. Man denke nur an das (m.E. verwassungswidrige) Gesetz gegen die Scheinselbständigkeit, die vollen Sozialabgaben auf 630-Mark-Jobs, oder schlicht das mannigfaltige Überdrehen von Steuerschrauben, so daß am Ende weniger als vorher in die Kassen gespült wird.

Rainer

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Rainer Buchty

Das Schaltbild zeigt klar bipolare (npn) Transistoren. Nix MOSFET.

Sehr wohl. C2+R10 sorgt für die "über alles" Frequenzkompensation (C2 mit 275pF für Stabilität als Folger ist auch recht heftig). C4+R12 linearisiert die Miller-Kapazität von Q23 (einem der entscheidendsten Bauteile der ganzen Schaltung). C1 sorgt für halbwegs symmetrische kapazitive Belastung des Eingangsdifferenzverstärkers. C3+R11 aller- dings stellt eine Vorwärtskompensation dar und dominiert zumindest im heftiger kompensierten LT1128 das Miller-Glied C4+R12.

Klar. Zumal "Schaltung" ja nur die halbe Miete ist. Wie bei HF ist der tatsächliche Aufbau ein wesentlicher Parameter. Vermutlich verschleißt man etliche hundert Testwafer bis man die optimale Kombination aus Geometrie und Betriebsbedingungen (z.B. Kollektorstrom) auch nur für Q1/Q2 gefunden hat. Aber *wenn* man ohnehin nur ein "prinzipielles Innenschaltbild" darstellen will, kann man die Kompensationsnetzwerke auch gleich als R/C Kombinationen reinzeichnen. Statt dessen malt LT da aber diese magischen R/C/T Kombinationen rein. Natürlich ohne Erklärung, was das denn sein soll. Also *ich* nenne so etwas Voodoo.

XL

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Axel Schwenke

Völlig richtig.

Hundert eher nicht, aber zehn kann schon hinkommen.

Es gibt in der Tat wüste Konstruktionen im IC-Layout, z.B. könnte man auf dem Emitter eine *dünne* Oxidschicht anbringen.

Bei Q4/C1 bin ich mir inzwischen allerdings ziemlich sicher, dass es sich um einen schnöden BE Junction Capacitor handelt, zumal er nie leitend wird. Der Q22 dürfte auch irgendwie über Junctions realisiert sein.

Da in der Schaltung aber auch "gewöhnliche" C's gleicher Kapazität vorhanden sind, gehe ich schon davon aus, dass der Teufel hier im Detail-Layout steckt, offenbar werden da nichtlineare Eigenschaften gegeneinander kompensiert.

Genaueres wird uns LT eh' nicht verraten wollen ...

Gruß Oliver

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Oliver Bartels + Erding, Germany + obartels@bartels.de
http://www.bartels.de + Phone: +49-8122-9729-0 Fax: -10
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Oliver Bartels

Hm, bei mir schon. Allerdings hab' ich hier auch so'n altmodisches Teil mit Dreckpartikeln auf getrockneter Zellulosepampe von 1987. Das ist dann wohl Abteilung ,,Änderungen, die dem technischen Fortschritt dienen, vorbehalten``.

Übrigens wäre mir euere hochinteressante Diskussion über die Innenschaltung des LT1028 fast entgangen, weil sie immernoch unter dem alten Subject lief.
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Edgar Fuß

Hm, noch mehr technischer Fortschritt? Bei mir sind das 40pF (und 500Ohm).

Mal alle Bauteilwerte bei mir: R: 3k, 3k, -, -, 130, 130, 80, 480, -, 400 (500), 400 (200), 240, 750. [R10 und R11 gibt's doppelt, einmal in den Emittern von Q18/19 mit je 400Ohm, dann R10/C2 in der Kompensation von oben und R11/C3 in der Voodo-Schaltung mit Q22. Also auch schon 1987 Verwirrung] C: 80p, 40p, 80p, 35p, 25p.

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Edgar Fuß

Dann ist die Verschaltung der Transistoren etwas widersinnig, wenn von den "üblichen" vertikalen Strukturen von npn Transistoren ausgegangen wird. Anders wäre es, wenn bewußt die nichtlinearen Eigenschaften der Sperrschichtkapazitäten von Emitter und Kollektor gewollt sind. Q4/C1 wäre "noch" nachvollziehbar. Allerdings wohl für nicht zu hohe Amplituden. Wie sie bei Q22, C3 als Sperrschichtkapazität ausführen wollen, kann ich nicht nachvollziehen. Vielleicht machen sie das ja auch mit "Sperrschichtleiterbahnen" ;-)

Die sehr "heftige" Rückkopplung irritiert mich schon. Allerding ist die slew Rate mit 11V/µs (LT1028) an der unteren Grenze für Großignal-Audio Anwendung.

Vielleicht ist die Erklärung auch ganz einfach. Man sollte den Humor nicht unterschätzen ;-)

--
gruß horst-dieter
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horst-h.winzler

Fußnote: C2=50pF for LT1028, C2=275pF for LT1128

Der LT1128 ist "gain of +1 stable" kompensiert.

XL

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Axel Schwenke

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