Vereiste Überlandleitungen

Bjoern Schliessmann schrieb:

Mich auch. Insbesondere eine, die die Tatsache berücksichtigt, dass auf dem Krümmel seit mehr als einem Jahrhundert eine Chemische Industrie existiert hat, die in Norddeutschland ihres gleichen suchte. Warum nicht nach deren Rückständen fragen? Naja, ist vielleicht zu kompliziert.

Schaun mer mal, Jens

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Jens Carstens
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Und wie hoch ist deren Halbwertszeit? Das Problem bei der ganzen Sache ist doch IMHO, dass jemand die Verantwortung für dieses Zeug übernehmen muss. Und wenn das noch 10000 Jahre strahlt, dann kann das niemand tun, selbst wenn es nur 1000 Jahre oder weniger sind.

Ich habe auch nicht hiesige Reaktoren mit den Typen aus Tschernobyl verglichen, sondern ganz allgemein geschrieben, dass das Risiko im Falle eines Unfalls so hoch wäre, dass es sich nicht rechnet. Auch hiesige Typen können die Umgebung erheblich verstrahlen, auch wenn das Risiko, absolut gesehen, gering ist. Aber solche statistischen Werte sagen nichts über das tatsächliche Eintreten aus. Statistisch gesehen ist es auch so gut wie unmöglich, im Lotto sechs Richtige zu tippen, dennoch gibt es regelmäßig welche, denen es gelingt.

Ich schrieb: die Gefahren durch geringe Strahlung sind noch wenig erforscht. Stimmt das etwa nicht? Bisher konzentrierte man sich AFAIK in der Forschung vorallem auf höhere Dosen. Über Höhenstrahlung, usw. habe ich überhaupt keine Aussage gemacht. Ich fände es insgesamt nett von Dir, wenn Du etwas sachlicher bleiben würdest, auch wenn wir inhaltlich nicht übereinstimmen.

Suche ich Dir raus, wenn ich zurück bin. Ich bin jetzt für ein paar Tage aus beruflichen Gründen unterwegs und ohne Netzzugang.

Martin

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Martin Klaiber

Hatten die seit der Inbetriebnahme des AKW ihre Produktion umgestellt, oder warum ist in den Jahrzehnten davor keine Leukämie aufgetreten?

Martin

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Martin Klaiber

Ich bin mit deinem Gebrauch des Wortes Risiko nicht einverstanden. Das Risiko ist letzlich das, was bewertet werden will.

Es ist aber das Produkt aus der Versagenswahrscheinlichkeit mir den Folgen derselben. Du versuchst, eine sehr kleine Versagenswahrscheinlichkeit gegen die Folgen auszuspielen.

Das kann letzlich Handlungsspielraum verbauen.

Gruß Matthias

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Matthias Voss

Und 3 Steinwürfe weiter upstream der Abluftfahne war Böhringer... denen nicht nur ein Reaktor durchgegangen ist. Einer bleibt nach wie vor im angrenzenden Moor verschollen.. Gruß Matthias

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Matthias Voss

Bliebe anzumerken, daß die "Suche nach einem deutschen Endlager" ohnehin von der Realität überholt wird: wie gesagt organisiert sich die Industrie heute multinational und es wird ein EU-Endlager werden. D.h. irgendwo in Ukraine sobald die Mitglied ist. Vgl. auch die nette Idee der Russen für End- lager: Müll in tiefsten Stollen von aufgegebenem Bergwerk, nicht mehr benötigter Kernsprengkopf etwas weiter oben, zünden. Die Hitze- und Druck- welle würde den Bereich dauerhaft versiegeln. Wie gut das ist, ist unklar, aber die Russen haben zumindest praktische Erfahrungen über unterirdische Kernwaffentests, die Meckerer nur Vorurteile.

Müssten EVUs oder Bahn zahlen, haben keine Lust. Polizeieskorte zahlt der willigste aller Zahler, der Steuerzahler.

MfG JRD

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Rafael Deliano

Wenn man Castor als Umverpackung nimmt wirds natürlich teuer ... Das Kernproblem derzeitiger Trägersysteme ist die mangelnde Zuverlässigkeit. "man-rated" war früher mal Begriff, deckt es aber nicht voll ab ( Space Shuttle ist man-rated ... ). Das Transportsystem müsste kontinuierlich im Betrieb sein für relevanten Nachweis der Betriebssicherheit. In dem Entwicklungs- stadium gehen aber auch die Transportkosten runter.

Mittel- und schwachradioaktiver Müll vgl. auch Medizintechnik fliegt nicht.

Eine Berechnung der Wirtschaftlichkeit geschieht normalerweise unter Annahme von Marktwirtschaft und Wahl des Systems mit bestem Preis/Leistungsverhältnis. Energieversorgungssysteme stehen völlig unter staatlicher Fuchtel und werden durch Subventionen und Sondersteuern passend verbogen. Nächstes Problem ist Verbrauchsvorhersage. Es wurden in den 70er Jahren munter Überkapazitäten aufgebaut, weil man meinte das Wirtschaftswachstum und damit der Energie- verbrauch würde weiter steigen. Von technischem Entwicklungsrisiko mal ganz abgesehen: man kann Schweine zum Fliegen bringen, aber es wird teuer und dauert länger als vorgesehen. Die Wirtschaftlichkeitskeitsberechnungen bzw. Vorhersagen sind also in diesem Bereich meist Wunschdenken.

AKWs machen schlicht das Rennen, weil sie bereits real existieren und es ihren Kritikern an glaubwürdigen Alternativen mangelt

MfG JRD

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Rafael Deliano

"Rafael Deliano" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@t-online.de...

Volltrottel gibt es halt immer wieder, auch im wissenschaftlichen Bereich.

Es ist NICHT so, das die unterirdischen Tests nicht auch zur radioaktiven Belastung der Weltbuerger beigetragen haetten, und fuer viele heute an Krebs Sterbende zustaendig sind.

--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at gmx dot net
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Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
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MaWin

das Planfeststellungsverfahren würde noch heute laufen, die BI wäre natürlich gegen die Erweiterung, Straßen waren schon vorhanden

Jedoch träumt man im Landkreis seit Jahrzehnten von der Reaktivierung stillgelegter Strecken, um die Kuhdörfer wieder mittels Eisenbahn zu verbinden, die Gleise liegen noch bzw in der Verwaltung wird penibel darauf geachtet das die Trassen erhalten bleiben. Und das bei dieser Bevölkerungsdichte: Stadt Lüchow mit OT 9.706 Stadt Wustrow mit OT 3.145 Gemeinde Küsten 1.423 Gemeinde Lemgow 1.512 Gemeinde Lübbow 836 Gemeinde Trebel 992 Gemeinde Woltersdorf 1.023

Eigentlich hätte man damals in der 70ern als weitsichtiger Kommunalpolitiker den KKW-Betreibern einen roten Teppich ausrollen müssen, ein dünnbesiedelter Landkreis, ein passender Salzstock im Untergrund, also beste Voraussetzungen, aber die Mehrheit sind Landwirte, und was der Bauer nicht kennt frißt er nicht.

MfG

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Bernd Löffler

Bernd Löffler schrieb:

Würdest du Leuten glauben, die nachweißlich die Unwahrheit verbreitet haben? Was für eine Frage, selbstverständlich nicht !

Andererseits sprichst du für Leute die genau das getan haben indem sie Behaupteten:

a) Ohne Atomstrom gehen in D die Lichter aus. Obwohl zu diesem Zeitpunkt mehr Strom zur Verfügung stand als wir heutzutage verbrauchen.

b) Atomstrom wäre so billig, das sich Zähler nicht lohnen würde.

c) Ohne Atomtechnik würde D in die wissenschaftliche Bedeutungslosigkeit absinken.

d) Leuten die öffentlich behauptet haben, sie würden für die Atomtechnik die "volle Verantwortung übernehmen". Leuten also von denen heute kaum noch jemand den Namen weiß.

Andererseit mokierst du dich über Leute, deren Familie im Wendland seit Generationen Höfe bewirtschaften. Es könnte gut sein, das deren Verweigerung einer atomaren Endlagerstätte weiser gehandelt ist, als kurzfristige Gewinne. Kurzfristig im Sinne von Verantwortung von (zu hoffenden) Generationen noch nach ihnen.

--
gruß hdw
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horst-d.winzler

Alles dabei. Das, was wichtig ist, sind jedoch die mit der hohen Halbwertszeit. Wie du schon sagtest.

Es ist keine Tschernobyl-artige Kernschmelze möglich, auch nicht mit geringem Risiko. Verstrahlung ist möglich, aber nicht in diesem Ausmaß.

Natürlich nicht.

Ob etwas statistisch "möglich" oder "unmöglich" ist, lässt sich nur unter Einbeziehung der äußeren Gegebenheiten beurteilen. Danach ist deine obige Argumentation IMHO unschlüssig.

Nein. Die Wirkungen ionisierender Strahlung auf den Menschen ist vergleichsweise gut erforscht. Im Vergleich zu z.B. Mikrowellen oder geringen Dosen einiger Chemikalien, wie z.B. Acrylsäureamid.

Hier ein schnell ergoogelter Link, der sich nach kurzem Überfliegen mit meiner Erinnerung deckt. Beachte besonders die Schwankung der natürlichen Radioaktivität je nach Wohnort. Die natürliche Radioaktivität ist teilweise *höher* als die künstliche, die z.B. Angestellte in KKWs abbekommen.

formatting link

Weiteres Datum zur Tabelle: 7 Sv innerhalb kurzer Zeit (Minuten, Stunden) ist absolut tödlich.

Sagen wir es so: Jeder Mensch macht lebenslang eine "Dauerstudie" über geringe Dosen. Zwischen "geringer" und "hoher" Dosis gibt es "nur" eine fließende Grenze.

Höhenstrahlung ist im Prinzip sehr kurzwellige Gammastrahlung und gehört zum Nulleffekt (im Prinzip: natürliche Radioaktivität) wie alles andere genannte auch. Die Wirkungen der Höhenstrahlung sind nicht viel anders als die von Gammastrahlung, nur eben hochenergetischer.

Wenn wir inhaltlich übereinstimmten, bräuchte es keine Diskussion. Aber was von mir war unsachlich?

Danke.

Grüße,

Björn

--
BOFH Excuse #147:

Party-bug in the Aloha protocol.
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Bjoern Schliessmann
*horst-d.winzler* wrote on Fri, 05-12-02 18:41:

Das ist er auch. Genau wie Wasser. Das ist so billig, daß sich in großen Mehrfamilienhäusern Zähler nicht lohnen, und nach fixen Kriterien, meist Fläche, verteilt wird. Ebenso ist die eigentliche Energie ab Kraftwerk in der Grundlast weniger als ein Zehntel des Strompreises, der größte Teil ist die Unterhaltung des Netzes. Schon deshalb allein und auch weil Verbrauch zu Spitzenzeiten im Haushaltsbereich nicht verursachergerecht umgelegt wird, wäre ein Verzicht auf Zähler und pauschale Berechnung sogar gerechter, würde aber als Aufforderung zur Verschwendung verstanden. Deshalb gibt es in England jetzt auch Wasserzähler statt fester Gebühren - an sich sind Zähler, die alle zusätzlich bezahlen müssen, teurer als die typische Schwankungsbreite zwischen Viel- und Wenigverbrauchern. Mit der Heizung in Mehrfamilienhäusern ist es ganz genauso.

Der Begriff "too cheap to meter" hieß noch nie "kostenlos" und man muß sowohl im Englischen wie im Deutschen schon ein sehr schlechtes Sprachverständnis haben, um ihn derart umzuinterpretieren.

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Axel Berger

Am 01.12.2005 schrieb Steffen Koepf:

Ja. Und woher kommt's? Wer hat seit den 1950ern vorgelebt, dass Konsum Glück bringt? Welche Generation sitzt in den Chefetagen und ist dafür verantwortlich, dass mittlerweile alle Lebensbereiche der Jugend kommerzialisiert wurden?

mfg, pgs

--

pgp public key:
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Patrick Gerhard Stößer

Am 02.12.2005 schrieb Rafael Deliano:

...und deshalb wird's einfach mal ausprobiert.

mfg, pgs

--

pgp public key:
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Patrick Gerhard Stößer

Peter Ustinov war es doch mit den Katzen im Kapitol?

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Martin D. Bartsch

Nun ja, denen die das damals behauptet haben, und auch daran geglaubt haben, dass das Wachstum mit den damals ueblichen hohen Wachstumsraten (6-8%) bis in alle Ewigkeit anhaelt, unterstelle ich Leichtglaeubigkeit. Es gab damals auch dramatisch viele andere Probleme, als dass man damals so weit haette denken koennen. Dieses heutige zerstoererische Wachstum (Fast Food, Plastische Chirurgie, verkommerzialisierung aller Lebensbereiche, ...) kommt IMO daher, dass einige weiterhin an ein grenzenloses Wachstum glauben. Auch die neue Bundesregierung. Knallharte Erkenntnisresistenz. Prinzip Hoffnung.

:-(

Tja mei... die naechste Zeit wird viel passieren, vielleicht dieses Jahrzehnt schon.

Gruss,

Steffen

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Steffen Koepf

Da müsste man nachrechnen, wieviele Leukämie-Patienten es normalerweise in einem bestimmten Radius gibt; die Erkrankung ist nicht sehr häufig, auf so einem kleinen Radius kann ein einzelner Fall eine signifikante Änderung darstellen.

Wenns am AKW liegt, dass mehr Fälle als durch Zufallsverteilung und Granularität gerechtfertigt auftreten, dann wärs interessant ob das auch bei anderen AKWs auftritt, und wenn nicht warum ausgerechnet bei diesem.

Ebenfalls einen Gedanken wert: wie verhält sich das Krebsrisiko durch das AKW zu den Beeinträchtigungen durch andere Kraftwerkstypen?

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Robert Martinu

Martin Klaiber schrieb:

Die Produktion ist 1945 eingestellt worden. Seit wann werden nachvollziehbare Krebsstatistiken geführt? Gerade in der Zeit nach Inbetriebnahme wurde in der Elbmarsch rege gebaut und die Bevölkerung nahm stark zu, weil dort viele Hamburger ihre 'Häuschen im Grünen' bauten. Es gibt eine Menge Faktoren, die es bei einer Ursachenforschung zu berücksichtigen gilt.

Ich will das auch gar nicht diskutieren, sondern nur die Frage nach den Quellen unterstreichen.

Gruss, Jens

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Jens Carstens

"Axel Berger" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@b.maus.de...

Axel, ich weiss nicht, wo du lebst (Island?) aber hier in Deutschland ist weder Strom noch Wasser billig.

Mir scheint, du faellst auf die ueblichen Taktiken rein. Wenn es um Uebertragung von Energie eines Anderen ueber das eigenen Netz geht, sind die Netzkosten ploetzlich der angeblich wesentliche Teil und die Durchleitungsgebuehren so hoch, steigen die Rohenergiepreise, spielt ploetzlich die Durchleitung keine Rolle mehr, sondern erhoeht sich der Endverbraucherpreis um denselben Prozentsatz wie die Rohenergie.

Axel, wer auf solche Zahlen reinfaellt, ist selber schuld, sollte aber mit seiner Dummheit nicht hausieren gehen und die als Argumente in einer Diskussion verwenden.

Wasser wird i.A. nicht verbraucht, sondern nur verschmutzt, daher kostet Abwasser mehr als Frischwasser, so lange man nicht auf die Vorschlaege der Brunnenvergifter reinfaellt, die Abwaesser ungefiltert in die Umwelt blasen wollen und nur noch Frischwasser klaeren wollen. Was vordergruendig kosteneffektiv erscheint, ist natuerlich der Kollaps der Natur mit unbezahlbaren Folgen.

Atomstrom ist auch immer, garantiert und erwiesenermassen teurer als konventioneller Strom und lohnt nur, wenn man Entsorgungskosten der Allgemeinheit auferlegt, Katastrophen- schaeden auch von der Allgemeinheit zahlen laesst, und einen grossen Teil durch Militaerausgaben finanzieren laesst weil einem der Besitz der Bombe es wert ist. Wir wissen schon, warum man dem Iran und NordKorea keine Atomreaktoren zugestehen will.

Es gibt auf der Erde Energie ohne Limit und ohne Kohlendioxid- belastung durch die eingestrahlte Sonnenenergie. Es macht also keinen Sinn, in andere Energiequellen zu investieren, so lange man diese kostenlose Energiequelle nicht ausgenutzt hat. Ob als Wasserkraft, Windkraft, Bioenergie indirekt, oder als Solaranlage direkt.

--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at gmx dot net
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Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
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MaWin

nur weil Zähler vorhanden sind halten sich einige beim Verbrauch zurück

Mit der Heizung in Mehrfamilienhäusern ist es ganz

in der DDR wurde dazu eine Langzeitstudie durchgeführt

MfG

Reply to
Bernd Löffler

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