Jörg, Du hast Erwartungen ;-) Wenn dem so wäre, dann gäbe es einige Hersteller mehr am Markt.
Ich vermute, Jörg unterschätzt da ein wenig die Tücke des Objekts. Ich kann hier im Forum wohl als einziger für ein Serienprodukt
- wenngleich eher Low-Cost Handheld - sagen: BTDT. ( Oder liest hier einer von R&S etc. mit, wäre interessant ? )
Der YIG nützt Dir nur nix unter einigen GHz, und er nützt Dir _heute_ für State-of-the-Art oberhalb von einigen GHz auch nix mehr, da zu langsam und zu schmalbandig. Das geht bestenfalls noch bei Messempfängern, nicht aber für Specs mit hoher RBW.
Der Knackpunkt ist, dass die Aufgabenstellung _brutal_breitbandig_ ist und alles, aber auch wirklich alles, was irgendwo als Störsignal aufkreuzen kann, gleich meint, sich fünfmal vor- und zurück mischen zu müssen. Also muss man es irgendwie anders machen.
Und außerdem ist die PLL beim ersten VCO eine echte Herausforderung in Sachen Phasenrauschen, weil der Abstimmbereich brutal breit ist und das Ding schon vom scharfen Hinschauen um einige Hertz wegwandert. Z.B. setzen viele "große" Analyser hier Kammgeneratoren ein, damit ein Teiler nicht die Schleifenverstärkung in ungute Bereiche bringt, beim Kamm wird gegen die nächstbeste Linie gemischt und damit die GHz- VCO Frequenz per Subtraktion und nicht per Division in erträgliche Bereiche geholt. Zum für und wieder findet man in der Literatur aber recht wenig, und die Kamm-SRD's sind sowieso was ganz spezielles und erzeugen wieder jede Menge Zeug, was man nicht will, und sie fressen Strom, was bei Handhelds schlecht ist.
( Ich kann Jörg aber beruhigen: Ja, Du bekommst jetzt Dein Precompliance Handheld, es sind derzeit zehn Musterplatinen vom Redesign in der Mache, wir haben noch einen schicken digitalen Abschwächer spendiert, der bis >+20dBm gerade mal 0,1dB Compression zeigt, plus einen _schaltbaren Vorverstärker. Mit dem Prototyp kann man UKW Radio in Stereoqualität hören, und zwar _digital_ in Realtime demoduliert ;-)
Vom Prinzip her ist alles einfach, für _Produkte_, die auch Stückzahlen bringen sollen, steckt der Teufel wie üblich im Detail. Und da glaube ich nicht, dass Otto-Normalstudi _die_ Details an der Uni vermittelt bekommt, auch nicht im HF-Bereich, das wissen die nämlich gewöhnlich selber nicht.
Besorg' Dir mal irgendeine Ausgabe der SZ mit Stellenteil, man kann fast drauf wetten, dass wieder eine Stellenanzeige von z.B. R&S für HF-Analyse drin ist, Leute mit solchen Kenntnissen sind händeringend gesucht. Wir können uns derzeit die Aufträge aussuchen, Stammkundschaft hat natürlich Vorrang.
Ich weiß z.B. rein zufälligerweise bzgl. der Handhelds von einer professoralen Stellungnahme gegenüber unserem Kunden _vor_ Projektbeginn (es ging um Fördermittel, die gab es aber nicht, und heute können sie die von mir aus behalten), besagter Prof. hielt das auch in einfacherer Form für völlig unmöglich.
Nunja, heute holt fast jeden Tag (außer am Wochenende ;-) ein Spediteur einen Schwung "Unmöglich" beim Kunden ab, um besagte "Unmöglich" in die weite Welt auszuliefern und so Arbeitsplätze in Deutschland zu sichern :-)
Soviel zum Thema High Tech und deutsche Unis :-/
Wenn es da nach manchen Leuten ginge, hätten wir heute noch ein Telefonnetz mit EMD-Wählern und Computer aus Einzelgattern basierend auf "langsamer störsicherer Logik" ...
Gruß Oliver