Unterlagen fuer russisches Multimeter?

Hallo Horst-Dieter,

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Den gibt's hier nicht, leider. Online habe ich es hier auch nicht gefunden:

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Machen wir, heute abend bei Gerstenkaltschale. Vorher will aber noch ein Filter berechnet werden.

Allerdings. Daimler-Benz meinte IIRC mal, eine Klimaanlage sei auch in Arizona nicht noetig. Dann liess jemand diese Jungs eine laenger "Testfahrt" machen. Danach musste wohl alles in die Reinigung und nun gibt es Klimaanlage ;-)

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Gruesse, Joerg

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Joerg
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Am 31.08.2007, 22:15 Uhr, schrieb Joerg :

Als Student muss ich jetzt aber auch mal fragen, woher ein "Neuabgänger" denn alles wissen soll, was jemand, der vielleicht 20 Jahre Berufserfahrung hat, weiss. Du machst die "heutigen Studenten" ja immer ziemlich runter.. Das Problem wären (wenn es denn so ist) wohl eher die Manager, welche die älteren Mitarbeiter einfach so durch junge ersetzen, ohne ihnen die Möglichkeit zu geben, erst einmal noch zu lernen.

Ich weiss, dass du gerne davon schärmst, dass früher ja alles besser war.. aber wusstest du vor 20 Jahren schon alles was du heute weisst? Konntest du schon alles, als du gerade dein Diplom hattest?

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Gruß, Julian
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Julian Harnath

Ich glaube, dass erwartet niemand von Dir. Was aber leider oft an- zutreffen ist, sind Komilitonen die "Dienst nach Vorschrift" machen und weder rechts noch links einen Blick über den Tellerrand werfen und dann (vielleicht gerade deshalb?) noch meinen die Grundlagen wären da um auszusieben. Da Du schon mal hier liest denke ich nicht, dass Du zu eben dieser Gruppe gehörst. Natürlich braucht und soll nicht jeder Elektrotechnikstudent die (analoge) Schaltungstechnik perfektionieren. Dass aber z.B. in mein- em Semester keine Hand voll Komilitonen fähig sind ein Projekt wel- ches über eine Standard-Operationsverstärkerschaltung in der Lehr- buchgrundvariante aufzubauen ist nicht gut. Natürlich gibt es die verschiedenen Spezialisierungen. Aber dass ein, wie auch immer spezialisierter ET-Diplomant, nichts mit einer Z- Dioden Stabilisierung (die einfachste Variante Widerstand + Diode) an- fangen kann, ist schlicht katastrophal. Auch ich kann, auch wenn ich mich nicht für die Elektroenergietechnik interessiere, zwischen Stern- und Dreieckschaltung und Synchron- und Asynchronmaschine unter- scheiden und weiß warum man hier und da HGÜs benutzt bzw. benutzen muss.

Viele Grüße, Martin L.

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Martin Laabs

Am Fri, 31 Aug 2007 12:06:04 -0700 schrieb Joerg:

BTW: SG-Ohligs heißt jetzt "Solingen Hauptbahnhof" ;-)

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Christian
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Christian Taube

GEnau das ist der Punkt. Dieses Denken war bisher unter Studierten nicht so häufig, aber so langsam nimmt das zu :(

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Ralph A. Schmid, dk5ras

Ralph, diese Studenten tun genau das, was verlangt wird. Sie sind weder besser noch schlechter als ihre Lehrer. "Rechts und etwas links schauen" wird bei uns doch nicht honoriert. Wer wills ihnen den verdenken.

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mfg hdw
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horst-d.winzler

Hallo Christian,

Huch, erstaunlich. Wie heisst denn dann der alte Hauptbahnhof, wo schon vor 20 Jahren so gut wie nichts hinfuhr?

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Hallo Julian,

IMHO ist weder ein Manager noch ein Betrieb der Ort, eine fehlende Ausbildung nachzuholen. Lehre ist etwas anderes, und auch Fortbildungen wie FPGA Seminare. Aber soll der Manager denen auch noch das Loeten beibringen? Wo bleibt die Eigeninitiative? Muss den Leute aber auch alles vorgekaut werden?

Zu >95% ja. Warum? Weil damals viele Leute noch echtes Interesse an der Sache hatten. Wir haben dauernd Geraete entworfen und dann gebaut. Uns gegenseitig dabei geholfen. Da wurde bis in die Puppen geloetet, gemessen, gegruebelt, diskutiert. Heute kommen die Jungs und Maedels mit einem frischen Diplom daher und koennen nicht mal loeten. Die meisten verstehen nicht mal meine Module Specs. Und selbige werden komischerweise von Konstrukteuren, Chemikern, Biomedizinern und anderen eher fachfremden Leuten verstanden. Mit dem Unterschied, dass diese Leute alle ueber 40 sind, nach dem Verstaendnis einiger europaeischer Firmen also zu alten Eisen gehoeren. Auch das ist ein Grund, warum ich jetzt in Amerika bin. Nix altes Eisen, das gibt's hier nicht. Allerdings haben auch wir das Problem, dass viele der alten so langsam sehr alt werden und aufhoeren. Unsere Unis liefern im Durchschnitt auch nichts besseres nach.

Nun gibt es zum Glueck ruehmliche Ausnahmen. Ich hatte letztens einen Ingenieur eines Kunden aus Europa hier. Der hatte erst seit kurz vor

2000 sein Diplom, aber volle Ahnung. Der kann mal eben wahrend eines Fluges ein Schaltnetzteil auf die Rueckseite eines alten Briefumschlags zeichen, dass dann auch funktioniert. Leider ist er die Ausnahme. Frueher waren sehr viele Abgaenger von diesem Schrot und Korn.

Mein Rat an Studenten: Baut was, entwerft was. Kauft nicht einfach ein neues Geraet, wenn etwas kaputt geht, repariert es. Ja, auch ohne Schaltbild, denn das bekamen wir frueher i.d.R. auch nicht. Wir hatten nicht mal Newsgroup Zugang, geschweige denn echtes Internet.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Hallo Horst-Dieter,

Warum machen sie denn nur Sachen, die honoriert oder von der Obrigkeit vorgelebt werden? Sind sie inzwischen wie die Lemminge?

Ich verdenke es ihnen, denn ich erwarte gerade von Ingenieuren Eigeninitiative. Wenn ein Kunde mich bittet, bei Einstellungen mitzuhelfen, fliegen deshalb >80% der Kandidaten gleich raus.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Joerg schrieb:

Karriere also viel Kohle machen, lautet die Devise. Wird doch allenthalben vorgelebt. Und wer wird befördert, sicher nicht der, der techische Problem löst. Der ist viel zu gut als das Vorgesetzter den zur Beförderung vorschlägt ;-)

Schau dir mal K.Ks. Werdegang an. Was an Ihm ist Millionen wert??

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Dem kann ich eigentlich nur zustimmen. Sollte aber auch für andere "Berufungen" gelten ;-)

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mfg hdw
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horst-d.winzler

Er dürfte sich nach dem Drama bei Siemens sehr schwer tun, jemals nochmal einen solchen Job zu bekommen. Dazu wurde dort zuviel Porzellan zerschlagen (immerhin der Kernbereich der ITK, bei NSN hat Siemens nicht mehr viel zu sagen, bei Benq, ähm, nunja) und zuviele Langfrist-Werte zerstört. So eine Abgabe mit Draufgeld und trotzdem Pleite oder eine Fusion als Minderheitenpartner ist IMO wirklich keine tolle Leistung :-(

Inzwischen sind auch die Aktionäre etwas schlauer, das Thema der aalglatten Karrieremanager, die weder Unternehmer sind, noch sich auf irgendeinem Gebiet wirklich profiliert haben, außer im "Managen" per Ellenbogen und Taschenspielertricks, wird inzwischen weidlich diskutiert:

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Heißt aber nicht, dass alle BWLer nix taugen, ein beispielsweise guter BWLer mit Extrawissen in Versicherungsmathematik mit dem gewisssen Riecher kann für seine Gesellschaft Gold wert sein, halt so wie ein guter Stürmer für einen Fussballclub.

Oder nimm Porsche/VW, wie Onkel Ferdinand und Meister Wiedeking sich in "guter Bube, böser Bube" Teamwork das Sagen bei VW geholt haben, so ganz nebenbei die lästige Pflicht zum Pflichtangebot losgeworden sind - und eine deppate Landesbank ihnen per Fehlspekulation auch noch die Stammaktien günstig verschafft hat -, das ist schon eine echt reife Leistung. Aber die beiden sind auch Ingenieure ;-)

Gruß Oliver

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Oliver Bartels + Erding, Germany + obartels@bartels.de
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Oliver Bartels

Eben. Man muß eben fragen, neugiereig sein, auch mal 'rumnerven.

Genau. Anders wird das nix!

Ralph.

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Ralph A. Schmid, dk5ras

Am 01.09.2007, 18:06 Uhr, schrieb Joerg :

Nein, sicher nicht. Löten und ähnliches ist IMO auch Grundwerkzeug. Aber das Thema vorher war ja ein wenig komplexer. Soetwas wie "Wie baue ich den perfekten Spectrum Analyzer" macht man halt nicht im Studium, und auch selten als Hobby - und soetwas von einem Uniabgänger zu erwarten, halte ich für etwas viel. Darum ging's mir.

Mit Pauschalaussagen über "wir von früher (die Guten)" und "die Jugend von heute" sollte man immer vorsichtig sein. Ich könnte mir gut vorstellen, dass ältere Leute schon damals das gleiche über euch sagten..

Woher nimmst du die Kenntniss, dass das heute keiner mehr tut? Ja ok, ich kenne viele die es nicht tun, aber das sollte einen nicht zu Annahmen über alle verleiten.

Kannst du das mit realen Daten untermauern oder ist das rein subjektiv? Man kann sich mit sowas schnell täuschen.. Interessant wären auch Absolutzahlen - ich könnte mir vorstellen, dass es früher insgesamt deutlich weniger Studenten waren, heute studieren viele, die nicht wissen was sie sonst tun sollen (und schlechte Jobaussichten von anderweitgier Ausbildung fürchten). Ich halte das alles für komplexer als ein simples "die jungen Leute sind halt alle faul".

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Gruß, Julian
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Julian Harnath

Hallo Horst-Dieter,

Also doch. Vorgelebt -> blind nachgeaefft -> Lemminge.

Der macht sich selbstaendig 8-D

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Hallo Ralph,

Allerdings bringt das auch Umsatz. Heutzutage muss ich oefter die ganze Vorserie in Gang bringen, nicht nur ein Geraet. Der Kunde muss dafuer den normalen Ingenieurstundensatz zahlen und tut das auch. Er hat oft gar keine andere Wahl, bekommt einfach keine Ingenieure mit Praxisahnung mehr. Die koennen alle DSP, VHDL, SPICE. Aber mit dem Loetkolben braten sie nur rum, bei TSSOP scheitern sie vollends und eine Bus Contention finden sie mit dem Scope schon gar nicht. Per Auto-Set kann man die naemlich gar nicht finden.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Hallo Julian,

Also wenn jemand Schwerpunkt HF-Technik studiert hat, von dem erwarte ich das mal ganz locker. Muss nicht gleich beim ersten Ansatz perfekt sein, das macht man im Team. Aber hinkriegen muss man das.

Schon. Doch mehr wegen der lauten Musik und dem Bau von NF-Verstaerkern mit immenser Leistung, was die aelteren fuer schwachsinnig hielten. Und was es teilweise wohl auch war.

Nun ja, wenn man Dutzende von Kandidaten im Interview hatte und von den Frischlingen kein einziger bestand, denke ich, kann man sich schon ein Urteil erlauben.

Ich habe nicht mitgezaehlt, aber ueber 30 Analog-Ingenieure hatte ich als Kandidaten durch die Mangel genommen. Nur einer davon wurde eingestellt. Der war knapp 10 Jahre aelter als ich. Ob er ein Masters Degree hat, weiss ich nicht mal, hatte ihn nicht gefragt. War mir ehrlich gesagt egal, denn der hat echt Ahnung. Er war sich uebrigens auch nicht zu fein, abends nach Nicht-Anspringen seines Autos mal eben die Einspritzpumpe auszubauen. Das sind die Leute, die wir brauchen.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Hi,

Am 01.09.2007, 21:51 Uhr, schrieb Joerg :

Dazu kann ich nichts sagen, darum ging es mir eigentlich ursprünglich auch nicht. Ich fand es nur zu pauschalisierend und arg nach Stammtisch klingend, dass Uniabsolventen von heute an allem Schuld seien. Die Hintergründe sind denke ich komplizierter, und zudem lässt es diejenigen außer Acht, die sich für ihr Studium tatsächlich interessieren.

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Gruß, Julian
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Julian Harnath

Nun ja, Du fragtest, woher ich die Kenntnisse nehme. Und daher nehme ich sie eben. Zusaetzlich ist da die Erfahrung mit jungen Ingenieuren, wenn ein Design voll vor den Baum gegangen ist. Dabei muss ich natuerlich ganz diplomatisch vorgehen, denn es ist oft der Ingenieur eines Kunden. Manchmal aber auch ein geheuerter in "Outsource Country" und da kann es schon mal ganz schlimm sein. Dort gibt es noch viel weniger erfahrene, aeltere Ingenieure, denn die leben fast alle hier ;-)

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Naja - Rostig und Schwer, Agilent etc. sind ja nicht deswegen so teuer weil jeder bessere Diplomant sich so ein Gerät eben mal selber bauen kann. Und die Idee einen YIG-Resonator als mitlaufenden Eingangs- filter zu benutzen wäre mir von alleine sicher auch nicht gekommen. Aber vom Prinzip her, überall da wo es noch mehr oder weniger Wechsel- strom ist, hast Du schon recht, ist es nicht so wahnsinnig komplex.

Viele Grüße, Martin L.

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Martin Laabs

Hallo Martin,

Natuerlich nicht, aber einen einfachen sollte man auf die Reihe bekommen. Ich hatte als Hiwi, also weit vor dem Diplom, einen einfachen Spektrum Analysator fuer das HF Institut in Aachen entworfen und gebaut. Ging zwar nur bis 1MHz und der Spiegel musste rausgerechnet werden, aber das hatte Kostengruende. Wir wollten bezahlbare Bauvorschlaege fuer Studenten erstellen, im Gegensatz zu mancher Zeitschrift aber auf Herz und Nieren getestet und mit Geraet zum Vorfuehren. Mit dem Spiegel rausrechnen war das so eine Sache, denn wir hatten nur einen einzigen Commodore PET am Institut, dauernd besetzt. Viele Studenten hatten allerdings bereits eigene Apple II Clones gebaut.

Heute macht mit Sicherheit kein Institut mehr solche Bauvorschlaege :-(

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Gruesse, Joerg

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Joerg

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