Unsichere Handmultimeter

Hallo allerseits,

sicherlich nennen viele von euch ein Handmultimeter ihr Eigen. Deshalb möchte ich auf eine Untersuchung der Berufsgenossenschaft hinweisen. Eine Prüfung von Handmultimetern im Preissegment von 2,99 bis 65 Euro offenbarte Sicherheitsmängel bei allen 35 getesteten Modellen[1][2]. Ein Auszug aus der Mängelliste[3]:

- zu geringe Kriechstrecken (Durchschlag ab 470 V AC obwohl Meßbereich bis 700 V AC spezifiziert)

- Zusatzmeßfunktionen (Transistorbuchse, Temperatursensor) haben keine galvanische Trennung zur COM-Buchse

- Sicherungen nur bis 250 V geeignet, obwohl Strombuchsen bis 750 V AC zugelassen sind

Falls die Sicherung spannungsmäßig nicht ausreichend dimensioniert ist, können Störlichtbögen die Folge sein[4][5].

IMO sollte man mit Billig-Multimetern nur an Kleinspannung oder Anlagen mit niedrigen Leistungen messen. Bei Messungen an Energieverteilungsanlagen sollte man ein Meßgerät nutzen, das der jeweiligen Meßkategorie genügt[6][7].

Christian.

[1] [2] Seiten 14-16 [3] [4] [5] [6] [7]
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Christian Koch
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Und wozu sollte diese gut sein?

Man sollte sie uebrigens auch nicht in den Mund nehmen. Au, dieser Hinweis fehlt jetzt im Manual.

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SCNR, Joerg

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Joerg

"Joerg" schrieb im Newsbeitrag news:e_5Ui.808$ snipped-for-privacy@newssvr17.news.prodigy.net... ..

Hi, ist das nicht klar? Der "Proffi" läßt aus Bequemlichkeit den COM "irgendwo" im Geschlingel stecken. Dann nimmt er den BC107B mit den langen dünnen Drähten und steckt diesen rein, während er zugleich die kalten Füße an der Heizung wärmt...

Man sollte auch besser nicht reinpinkeln. Doch selbst das kommt gelegentlich vor. Der Typ von der Gewerbeaufsicht erzählte mal von sowas, wutentbrannter Leerling schritt zur wortwörtlichen Umsetzung seines letzten Fluches und "verpißte sich"....es gab keinen Stromschlag, aber ein stark rauchendes Feuer mit ambulanter Lungenbehandlung für alle, die "eine Nase voll" abbekamen wimre.

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mfg,
gUnther
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gUnther nanonüm

Dazu gibt es ein Foto im Prüfbericht:

- Transistor im Metallgehäuse steckt in der hFE-Buchse

- Multimeter wird in der Hand gehalten und Handballen berührt das Transistorgehäuse

- Meßleitungen werden in eine Steckdose geführt

-> jetzt ist die Chance groß, vom Transistor eine gewischt zu bekommen

Analog dazu kann der Temperatursensor mit dem Netz in Verbindung stehen. Zugegeben: Das ist glücklicherweise eine seltene Meßanordnung. Aber im schlimmsten Falle endet die Sache tödlich.

Noch sind die meisten Handmultimeter größer als Mobiltelefone ;-)

Christian.

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Christian Koch

Der laesst vermutlich auch den Spannschluessel am Drehbankfutter stecken und dreht auf.

ROFL!

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Tja, wenn ein Pilot losduest, waehrend die Bugrad-Schubstange noch dran ist oder er die Hutze auf dem Pitot-Rohr vergessen hat, kann das auch toedlich enden. Life is full of risks.

Eines von meinen nicht, das ist so eine Art fetter Kugelschreiber.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Mooooment. Für derlei Hinweise seid _ihr_ doch zuständig im Land der Schein-Freiheit...

ciao, Dirk

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Es sprach der Pfaff' zum Fürsten:
"Halt' Du sie arm, ich halt' sie dumm."
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Dirk Salva

Bei meinem Multimeter sind die Federklemmen der Transistorbuchse nicht so weiter versenkt als dass man sie nicht versehentlich berühren könnte. Wenn man das Multimeter so dämlich in der Hand hält, dass z.B. der Daumen auf der Buchse liegt...

Norbert

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Norbert Hahn

Da gibt es bei mir eine gestrenge Regel: Das Meter wird waehrend Messungen an hoeheren Spannungen grundsaetzlich gar nicht angefasst. Genauso wie Ehering oder Armbanduhr vor Arbeiten am Auto-Bordnetz abzulegen sind.

Fuer Arbeiten auf Masten oder an unwirtlichen Stellen hat der gewiefte Messende einige starke Gummibaender dabei.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Und? Es ist doch fast unmoeglich da einen Transistor reinzustecken ohne da noch was an den Beinen anzuloeten weil die Kontakte so tief sind. Wenn das nicht reicht dann weiss ich auch nicht....

Olaf

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Olaf Kaluza

Klar, aber ich haette auch gerade beim schwimmen vergessen koennen meine Arme zu vergessen. Ich meine man muss doch nicht auf jeden Bloedman Ruecksicht nehmen oder?

Ausserdem sterben Transistoren mit Metallgehaeuse auch aus.

Olaf

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Olaf Kaluza

Hallo,

Christian Koch schrieb:

Bei mir wars ein einfaches DMM von conrad/voltcraft, das sowas mal nicht überlebt hat, evt wars auch ein wenig Überspannung (1,x fach), aber wofür sollte es den Stern (mit Zahl) als Prüfzeichen? Grade beim DMM sollten 2 bis 4 fache Un noch keinen dauerhaften Schaden anstellen (Überspannungssicherung ist ja ok). Aber selbst bei meinem Metex 3800 hört man bei 230VAC ein seltsames Geräusch

Kann man ja mechanisch sperren, oder den "Hochspannungsteil" galvanisch trennen, wichtig fände ich hier aber eine vernünftige Buchse, sodaß man auch mal Meßkabel für für TO220 und TO3 anklemmen kann, 2mm Buchsen würden ja reichen.

Bei genügend Strom bleibt der Bogen also stehen, nett, zudem ist meist nur der 2A Kreis gesichert,

oder man hat plötzlich ein unter Strom stehendes brennendes Gerät in der Hand, der explodierte y Kondensator in der Stichsäge hat mir gereicht, da war zum Glück genug Plastik drum und der B Automat ist gekommen. Durch den Schreck könnte man auch leicht an spannungsführende Teile in der Verteilung kommen.

Wichtig wäreen aber auch vernünftige Meßleitungen, die auch am Stecker eine zuverlässige Knickschutz und Zugentlastung hat, und wo auch ein kurzer Lötkolbenkontakt nichts anrichten kann, ebenso wie eine scharfe Kante (also hitze- und schnittfest). Schlagfestes Gehäuse sollte auch selbstverständlich sein.

Hat jemand Vorschläge, für einfache(3,5 Stellen) sichere Modelle, die auch bezahlbar sind (Quelle)?

Gruß Jan Conrads

P.S im Zweifelsfall kommt das russische Analoge zum Einsatz, da gibt es keinen Spannungsumschalter, nur mit ein wenig mehr HF hab ich mir mal den Zeiger abgebrochen.

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Jan Conrads

Hilft aber nur, wenn er auch in Spanisch dabei ist :-)

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Gruesse, Joerg

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Joerg

"Joerg" schrieb im Newsbeitrag news:Oo6Ui.13720$ snipped-for-privacy@newssvr27.news.prodigy.net... ..

Hi, kennst Du die "typische Handbewegung"? Mit der Hemdmanschette mal eben übers laufende Futter wedeln....schleungfzzzzknirschaua.

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mfg,
gUnther
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gUnther nanonüm

Hi,

Gibt es überhaupt einigermassen kleine Sicherungen, die 250V _Gleichspannung_ trennen können? Und wie sieht es bei 1000V _Gleichspannung_ aus?

Gruss Michael

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Michael Koch

Kann ich bestätigen. Bei 800VDC hatte ich auch schon meinen Spaß. Glücklicherweise war die Quelle sehr hochohmig, weshalb keiner der beteiligten Schaden nahm.

Das Risiko ist wohl eher konstruiert. Wer sich damit eine fängt, hätte genausogut im Strommessmodus eine Prüfspitze in der Steckdose versenken können, während er die andere anfasst. Und die Blechbüchsentransistoren, die da rein passen, haben heute auch Seltenheitswert. Mal ganz davon abgesehen, dass sich die Transistortester kaum für etwas eignen.

Das ist auch durch die Bank so.

Naja, bis 220VAC sind sie i.d.R. gut zu gebrauchen.

Marcel

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Marcel Müller

Dann lernst Du, beim nächsten mal besser aufzupassen :-p

SCNR

Saludos Wolfgang

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Meine 7 Sinne:
Unsinn, Schwachsinn, Blödsinn, Wahnsinn, Stumpfsinn, Irrsinn, Lötzinn.
Wolfgang Allinger   Paraguay             reply Adresse gesetzt !
VoIP  02173 / 99 39 209   ca. 15h00..21h00 MEZ  SKYPE:wolfgang.allinger
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Wolfgang Allinger

Am Thu, 25 Oct 2007 23:13:07 +0100 schrieb Michael Koch:

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Sicherungen zum Schutz von Leistungs-Halbleitern -> URZ-Reihe

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Christian
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Christian Taube

Sehe ich anders. Ich musste letztens mal auf die Schnelle fuer einen Versuch zwei npn raussuchen, die in der Stromverstaerkung nahe beieinander lagen. Funzte wunderbar.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

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