Thermisches Abisolieren?

Moin,

mir ist beim Aufräumen im Keller ein Teil in die Hände gefallen, von dessen Existens ich zwar wusste, das ich aber jahrelang (>15) für einen zu klein geratenen Beutelschweißer hielt.

Eine Googelei brachte dann zu Tage, dass es sich bei dem "TWC-1" um einen temperaturgeregelten "Thermal Wire Stripper" zum Preis von schlappen 513US$ handelt. Interessanterweise wird das Teil scheinbar seit >20 Jahren unverändert hergestellt - zumindest sieht mein Fundstück exakt genau so aus wie beim Hersteller auf den Fotos:

formatting link

Die Frage, die sich mir spontan stellt: Was (außer Gestank) ist der Vorteil des thermischen Abisolierens gegenüber einer korrekt eingestellten händisch bedienten Abisolierzange? Bei (Coax-)Mikrofonkabeln habe ich es inzwischen ziemlich gut raus, den Schirm mit dem Messer gerade eben nicht zu erwischen und die Innenleiter lassen sich mittels einer handelsüblichen Zange wie dieser hier

formatting link
prima entmanteln.

Gut, der Längenanschlag ist ganz nett, wenn man 400 Strippen macht, bei denen es auf einen mm ankommt. Aber sonst?

Ach ja, falls das jemand brauchen kann...

Zuendi

--
"Musiker sind schwierige Menschen.
Jeder hat andere schwierigkeiten, der eine mehr, der andere weniger.
Aber einen am Brett haben sie alle!"

Die Partyband vom Niederrhein: http://www.stimmtso.net
Reply to
Sebastian Zuendorf
Loading thread data ...

:-)

Schnuckelig. In der Lehre hatten wir auch thermische Abisolierer. Die sahen deutlich - ähhm - rustikaler aus. Aber man konnte mit der Versorgungseinheit (die lieferte so ca. 2V/10A) lustigen Schaber- nack treiben :-)

Es gibt in der Praxis keine korrekt eingestellten Abisolierzangen. Beim thermischen Strippen ist es praktisch ausgeschlossen, daß man den Leiter beschädigt. Und das ganz ohne Einstellerei. Außerdem ist der in Längsrichtung auszuübende Zug geringer. Empfindliche Litzen (z.B. Innenleiter Magnetkopf- oder Tonabnehmer-Leitung) mögen keine Zugbeanspruchung.

Je feiner (dünner) die Strippen sind oder je schneller man die verarbeiten will, desto praktischer ist ein termischer Stripper. Fürs Hobby braucht man den nicht unbedingt.

XL

Reply to
Axel Schwenke

Nuja - in natura sieht das Teil tatsächlich ein wenig rustikal aus. So eine Mischung aus 50er Jahre Lockenbrenner, Beutelschweißer und überdimensionaler Pinzette.

Die ist ja nu integriert - was auch das beachtliche Gewicht erklärt.

[ ] Du kennst meinen Arbeitsplatz :-)

Ok, ich verarbeite ja schon viel Kleinkram. Aber _so_ klein dann doch wieder nicht. Das kleinste hier gebräuchliche Format ist idR. 0,22mm². Oder eben Cu-Lackdraht :-) Die Klamotten, die ich/wir hier verarbeiten werden auch allesamt an den Lötstellen nicht mechanisch belastet, da entweder eine Zugentlastung vorhanden ist oder "lose" Strippen (z.B. in Stageboxen/Splittern) gebündelt und entsprechend befestigt verlegt werden. Bei ganz lebenswichtigen Sachen kommt auch noch ein Stück Schrumpf drüber.

Ich hab das jetzt mal ausprobiert: Das geht schon. Allerdings bin ich bei Mikrofonkabeln mit der herkömmlichen Zange schneller. Vielleicht Gewöhnungssache. Praktisch allerdings wirklich bei Coax-Kabeln, da man auch nicht nur ein Drähtchen des Schirms ankratzt. Dummerweise passen da nur 6mm rein, womit 90% der Strippen hier ausscheiden.

Gibt es eigentlich sinnvoll einstellbare Entmantelungswerkzeuge (mal abgesehen von den fest eingestellten für NYM), die auch _bezahlbar_ sind? Die Messermethode funktioniert prima, wenn man das (wie ich) fast jeden Tag macht. Für den Praktikanten wäre ein funktionierender Entmantler praktischer und materialsparender...

Zuendi

--
"Musiker sind schwierige Menschen.
Jeder hat andere schwierigkeiten, der eine mehr, der andere weniger.
Aber einen am Brett haben sie alle!"

Die Partyband vom Niederrhein: http://www.stimmtso.net
Reply to
Sebastian Zuendorf

Moin,

(sag mal wann schläfts Du eigentlich?)

Sebastian Zuendorf schrieb:

Das denke ich auch. Und: Ich benutze für Microkabel etc. zwei Werkzeuge. Wenn das thermisch mit einem geht - ohne umstellen - sollte das relativ schnell eine Zeitersparnis bringen...

Wir nutzen sowas hier

formatting link

Das Teil besteht aus einer Miniaturklinge, welche mittels Stellschraube in der Tiefe eingestellt werden kann und dann gibt es nach dem Rundumschnitt einen Hebel, der im gedrückten Zustand und beim Abziehen einen Längsschnitt macht.

Für jegliche Rundkabel bestens geeignet. Allerdings auch erstmal gewöhnungsbedürftig.

Peter

Reply to
Peter Kern

Axel Schwenke :

Also ich hab 2 Stück hier (mal von Conrad besorgt, 812697 und 826722). Damit komme ich ganz gut klar (das Entmantelungsmesser wird mit nem Rädchen in der Tiefe verstellt, dann schiebt man das Kabel rein und dreht den Entmantler einmal um das Kabel). Die sind etwas für den Außenmantel von Kabeln. Für die Einzellitzen dann etwas ähnliches wie der 826842 (meiner hat einen Einsatz für Silikonkabel, der greift besser rundum zu). Ich hab schon alle möglichen Abisolierer ausprobiert. Diese beiden Typen sind am besten.

M.

Reply to
Matthias Weingart

Im Moment habe ich auf Grund der Temperaturen auf Nachtschicht umgestellt. Sowohl in der Werkstatt als auch im Mixstudio (beides 1. Etage) ist es tagsüber dermaßen warm, dass an produktives Arbeiten nicht zu denken ist. Außerdem finde ich Schweißtropfen in Elektrogeräten nicht so prickelnd :-)

Ich mache das bisher auch mit zwei Werkzeugen. Handelsübliches "Klösken"[1] für den Außenmantel und die bereits gezeigte Zange für die Innenleiter. Es geht insgesamt schneller, wenn man erst alle zu fertigenden Strippen entmantelt statt jedes Mal zwischem Messer, Zange, Lötkolben zu wechseln.

An sowas hatte ich auch schon gedacht. Prinzip ähnlich wie der herovorragende Coax-Stripper für RG58, den ich mal für Zweimarkfuffzich erworben habe.

Zuendi

[1]
formatting link
--
Vielleicht war diesmal die Amtshandlung ja auch 
eine vorläufige Erschiessung.
MQ am 21.3. in drf
Die Partyband vom Niederrhein: http://www.stimmtso.net
Reply to
Sebastian Zuendorf

Ach Leute, stellt Euch doch nicht so an :-)

Hier sind es regelmaessig ueber 35C im Buero. Ganz normale Sache.

[...]
--
Regards, Joerg

http://www.analogconsultants.com/

"gmail" domain blocked because of excessive spam.
Use another domain or send PM.
Reply to
Joerg

Am Thu, 31 Jul 2008 13:01:22 -0700 schrieb Joerg:

Local warming?

;-)

Lutz

-- Mit unseren Sensoren ist der Administrator informiert, bevor es Probleme im Serverraum gibt: preiswerte Monitoring Hard- und Software-kostenloses Plugin auch für Nagios - Nachricht per e-mail,SMS und SNMP:

formatting link
Neu: Ethernetbox jetzt auch im 19 Zoll Gehäuse mit 12 Ports für Sensoren

Reply to
Lutz Schulze

Noe. Die Anzahl der Tage, wo es in der Huette auf die 40C zugeht, sind erheblich weniger. Nachts wird es deutlich kaelter als frueher. An manchen Abenden ist es draussen geradezu lausekalt, das gab es Mitte der

90er nicht, da schwitzte man draussen um 22:00h oft noch.
--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/

"gmail" domain blocked because of excessive spam.
Use another domain or send PM.
Reply to
Joerg

Joerg schrieb:

Auch Nachts? Wenn's Nachts nicht unter 25° + Wind geht sondern um 4:00 Morgens bei Windstille 28° herrschen wirds doof.

Butzo

Reply to
Klaus Butzmann

Das war frueher so, da konnten viele nachts ohne A/C nicht richtig schlafen. Inzwischen ist das hier aber im Durchschnitt ueber die Jahre kaelter geworden, geht im Sommer nachts so gut wie immer unter 20C. Was leider auch bedeutet, dass der Pool ziemlich kuehl bleibt. Wenn wir nochmal einwandern wuerden, wuerden wir definitiv ein Haus ohne Pool kaufen. Haette ich nur frueher gewusst, dass AGW ein Mumpitz ist.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/

"gmail" domain blocked because of excessive spam.
Use another domain or send PM.
Reply to
Joerg

Joerg schrieb:

Es könnte auch daran liegen, dass die Luft sauberer geworden ist.

--
mfg Rolf Bombach
Reply to
Rolf_Bombach

ElectronDepot website is not affiliated with any of the manufacturers or service providers discussed here. All logos and trade names are the property of their respective owners.