spezielle Variante - spricht was dagegen?

Volker Bartheld schrieb:

Seit dem ich dieses leider nicht allzu billige Teil eingebaut habe

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ist Ruhe im Karton. Kein Geschmurbsel und Gefunke, obwohl etliche SNT dran hängen. Nachteil: Muss nach Schalter eingebaut werden.

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Rolf Bombach
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Hallo Volker,

Du schriebst am Wed, 15 Nov 2023 18:04:53 +0100:

Das Netzrelais kriegt die Einschaltstromspitze aber erst dann, wenn seine Kontakte schon _vollständig_ geschlossen und stromtragfähig sind. Ein Relais ist eine sehr analoge Vorrichtung, im Gegensatz zu einem SSR. Relaiskontakte schließen innerhalb von _Millisekunden_, und sowohl der Kontaktwiderstand als auch die Kontaktflächen verändern sich in der Zeit enorm. Wenn da auch noch eine Einschaltstromspitze drüberlaufen muß, weil z.B. die Phasenlage grade ungünstig ist (weil halt meistens grade kein Nulldurchgang ist), dann gibt das Materialwanderung zwischen den Kontaktflächen, und die sorgt in der Regel nicht für eine bessere und schnellere Kontaktgabe. Insofern ist das Vorgehen schon in Ordnung, geht aber eher in Richtung Perfektionismus ungeachtet des Aufwands.

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Sieghard Schicktanz

Jupp. Habe ich gefühlt schon seit Jahren gebookmarkt. Wegen des Anschaffungswiderstands wird es sich damit in etwa so verhalten, wie mit der Festool-Oberfräse/Akkukreissäge, dem Hazet-Schlagschrauber, der Endoskopkamera, dem Kränzle-Hochdruckreiniger, dem Schneider-Luftkompressor und den Wera-Schraubendrehern mit Schlagkappe: Man geht ewig schwanger mit dem Scheiß, knickt schließlich ein und ärgert sich dann über sich selbst, den Kram nicht schon viel früher angeschafft zu haben.

Kannst Du mir sagen, ob ich das Datenblatt richtig interpretiere bzw. sich diese Daten auch in der Realität widerspiegeln, d. h. die 1.5W an zusätzlichem Leistungsbedarf im Betrieb (Überbrückungsrelais angezogen)?

Denn was Jürgen nicht zu verstehen scheint: Der Einbau/die Nachrüstung ist nur dann sinnvoll, wenn der Standbyverbrauch der dahinter hängenden Geräte größer ist, als das was im Betrieb durch den Einschaltstrombegrenzer hinzukommt (gesetzt den Fall, Letzterer hat keinen eigenen Standbyverbrauch oder es ist - wie in Deinem Fall - ein Schalter davor), die Anschaffungskosten ggfs. mit etwaiger Schaltertauscherei verrechnet. CO2-mäßig (falls sich nach dem 60 Milliarden Euro schweren Umschuldungsflop Lindners [1] überhaupt noch wer mit dem Thema auseinandersetzt) muß man eine sinngemäße Rechnung aufmachen.

Meine Lösung lautet vorerst: SWM Ökostrom Regional und die Schmach dauernd eingeschalteter SNT mannhaft ertragen.

Die Hemmschwelle wäre geringer, gäbe es Schaltsteckerleisten von Bachmann mit genug Platz, diesen Meanwell-Begrenzer einzubauen. Den Klotz (ICL-16L) möchte ich irgendwie nicht im Arbeitszimmer rumbamseln haben und für die Hutschienenmontage fehlt mir in der Mietwohnung der nötige 27b/6, wer "Brazil" noch kennt.

Volker

[1]
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Volker Bartheld

Das SSR (evtl. wäre es jetzt mal an der Zeit, das Kind beim Namen zu nennen: was ist das denn konkret - einfach ein Triac oder irgendwas aus der Weltraumforschung?) soll also in Serie mit dem magnetischen/mechanischen Relais sein? Damit man den zur Aufrechterhaltung des eingeschalteten Zustands beider Systeme notwendigen Aufwand nachteilig kombiniert und gleichzeitig dem SSR den Einschaltstromstoß aufhalst?

Ich habe mir jetzt einfach das RS Pro 9224996 rausgenommen [1], weil erster Treffer und mit 27€ schon nicht ganz billig. Da haben wir 12mA Leckstrom im ausgeschalteten Zustand, 3-32VDC Kontrollspannung@<10mA (die müssen auch erstmal irgendwoher kommen), 25A Maximalstrom und eine Stromspitzentoleranz von 230A in der ersten Halbwelle, bei 260A²s knallt der Halbleiterübergang. Man empfiehlt einen SIOV-S20 K230 Varistor [2], der energetisch auch nicht für lau hergeht.

Ich befürchte immer noch einen Fall von "Warum leckt sich der Hund die Eier?".

Volker

[1]
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Volker Bartheld

Also ein Triac ist kein SSR - Solid State Relais. Ich arbeite für meine eigenen Zwecke fast ausschließlich mit S202S02. Diese sollen zwar nur 80A als Spitzenstrom können, aber dafür haben sie einen integrierten Nullspannungsschalter. Das lindert auch schon den Einschaltstromstoß. Meine ältesten sind nun ca. 15 Jahre in Betrieb (500 -750W PC Netzteil) und bislang noch kein Ausfall.

Jürgen

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Jürgen Jänicke

Wenn im Nulldurchgang geschaltet wird, ist dies bei induktiven Lasten AFAIK aber kontraproduktiv. Das ist nur für ohmsche Lasten (z.B. Kochplatte) von Vorteil. Vermutlich funktioniert das bei deinen Netzteile infolge der eingebauten PFC.

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Peter Heitzer

Ein Triac ist EIN Bauteil und noch kein Relais. Das wird es durch min. noch einen Optokoppler.

Jürgen

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Jürgen Jänicke

Hallo Volker,

Du schriebst am Thu, 16 Nov 2023 20:01:13 +0100:

Du vermischst Deinen grobmotorischen Marquardt-Wippschalter mit einem Nullspannungsschalter beim Einschalten von Geräten, die eine kapazitive Eingangslast darstellen. Da ist es durchaus günstig, im Nulldurchgang zu schalten, was aber Dein Marquardt-Wippschalter nicht so recht beherrscht. Und weil halt bei der Netzspannung "fast immer" _kein_ Nulldurchgang ansteht, "farzt" Dir Dein Equipment halt dauernd auf die Kontakte, insbes. wenn das keine sinnvolle Spitzenstrombegrenzung enthält, sondern in der Art "direkt vom Gleichrichter auf den dicken Ladeelko" aufgebaut ist. Eigentlich verwunderlich, was diese Gleichrichterbrücken so an Strom kurzzeitig verkraften...

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Sieghard Schicktanz

Und welches wäre das relevante Teil, das durch Stromspitzen stirbt? Du darfst jetzt gerne noch weiter Haare spalten und weißt sicher, was Du tust. Mir reichts vorerst wieder.

Volker

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Volker Bartheld

Ich habe das Teil

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im Einsatz.

Konkret für eine 20W LED-Lampe, deren SNT offenbar so abenteuerlich viel Strom zieht, dass es mir einen Homematic Schaltaktor ruiniert hat.

Peter

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Peter Heirich

Volker Bartheld schrieb: [

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]

Das habe ich nicht nachgemessen, wobei.... Das Datenblatt meint <1.5W bei 264VAC 50 Hz.

Jetzt hab ich doch nachgemessen, ätsch. Typ: Mean Well ICL-16L. Bei 230.0 VAC 50.000 Hz und miserabler Digitalisierung bestimme ich 0.92 W. ABER: Scheint ein fetter Kondensator drin zu sein, wahrscheinlich als "Netzteil".

45.8 mA_eff resultierend in 10.6 VA, Phasenverschiebung knapp 85°.

Hoppla. Produziert also by itself einen Inrush Current.

Auf das kommt's raus. Da gibt es wesentlich fettere Verbraucher, selbst da rechnet sich ein Schalter auch auf längere Zeit nicht, insbesondere wenn der Schalter dann >IP44 sein muss oder sollte und noch weiteres Installationsmaterial hinzukommt.

BTW mein Kollege am Südrand des Schwarzwalds stöhnte auch. Er hat aus lokalpratriotischen Gründen Strom vom lokalen Speicherkraftwerk gewählt. Wie es der Zufall so will, auch dieser Strom ist jetzt massiv teurer geworden...

Das hat mich auch geärgert. Eventuell kann man mit dem Ding so was wie eine verstärkte Schaltmaus bauen. Hab dafür mein letzte "Dimmerkabel" geopfert.

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Rolf Bombach

Peter Heirich schrieb:

So einen Mist hatten wir im Insti auch gelegentlich. Die Haussteuerung schaltet per Relais einige eigentlich winzige Lasten... Relaiskontakte irgendwann verbrannt.

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auch.

So was kann für den angedachten Zweck völlig OK sein, mit allen Vor- und Nachteilen von einfachen NTC. Nach kurzem Stromausfall oder schnellem Wiedereinschalten ist er nicht wieder bereit. Andererseits ist bei sehr schwacher Last der NTC vielleicht gar nicht im tiefen Kennlinienteil. Der Preis ist, äh, stolz.

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Rolf Bombach

Am 18.11.2023 um 19:33 schrieb Rolf Bombach:

[...]

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Vorstehende Schaltung ist auch geeignet. Mit spezifischen Vorteilen.

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Helmut Schellong

Eigentlich heißt <1.5W immer 1.499999W. Zumindest in unserer bis-zu schon-ab solange Vorrat reicht Symbolbild-kann-abweichen fragen-Sie-Ihren-Arzt-oder- Apotheker Alkohol-verantwortungsvoll-genießen Profi-Premiumwelt.

*LOL* Danke für die Mühe. Bookmark entsorgt. Vergessen wir das Thema einfach.

Volker

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Volker Bartheld

Also berührungssicher und nur von Fachkräften zu öffnen. Da würde ich keinen teuren Schickimicki einsetzen sondern einen passend dimensionierten nackten NTC. Sowas habe ich vor einem 1 kW Halogenstab

-- in dem Fall zwei in Serie, weil einer für diesen Nennstrom immer noch zu niederohmig im Einschaltmoment war. Grund war in dem Fall nicht einmal der Schalter sondern die auslösende Sicherung, damals noch von '61 ohne Hutschiene.

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Axel Berger

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