Spaltpolmotor frisieren

Hi Leute, Ich habe hier einen Ventilator, der mir die heiße Ofenluft ins Nebenzimmer geblasen hat, was sehr gut funktionierte. Leider war mir das Teil auf Dauer zu laut und auch auf schwächster Stufe zu stark. Derzeit läuft als Ersatz ein 23cm PC-Lüfter, der zwar laut Datenblatt einen ähnlichen Luftdurchsatz schafft, aber in der Praxis nur einen schwachen Hauch produziert. Mein Plan war nun, den alten Lüfter mit Spaltpolmotor neu zu bewickeln, um ihn mit einen selbstgebauten 12V Frequenzumrichter zu betreiben. Gesagt getan, ich hab das Umwickeln mal gemacht und es funktioniert auch. Enttäuscht bin ich nur vom Wirkungsgrad, der weit unter 30% zu liegen scheint. Bei ca. 15W Leistungsaufnahme (Scheinleistung) fängt das Teil erst an zu drehen, bei ca. 25W hat es den gewünschten Luftdurchsatz. Blockiert man den Motor, ändert sich an der Leistungsaufnahme fast nichts. Ich habe allerdings nur Strom und Spannung mit dem Multimeter gemessen, keine Ahnung, wie groß die Wirkleistung wirklich ist. Das ganze mit einem Regeltrenntrafo. Besteht Aussicht auf einen besseren Wirkungsgrad, wenn ich mit anderen Frequenzen als 50Hz arbeite? Mit einem FU ist das ja kein Problem. Nur möchte ich mir die Arbeit nicht machen, wenn es eh nichts bringt. Da würde ich den Propeller dann eher auf einen DC-Motor flanschen.

Michael

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Michael S
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"Michael S" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@mid.individual.net...

Das ist für Spaltpolmotore normal und daran kannst du nichts ändern.

-- Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at gmx dot net homepage:

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MaWin

Am 08.02.2013 23:16, schrieb Michael S:

Spaltpolmotoren werden wegen der eindeutigen Drehrichtung eingesetzt. Sie sind billig und zuverlässig. Von Umbauaktionen würd ich abraten, denn der Wirkungsgrad ist durch das System festgelegt. Besser du bedienst dich elektronisch geregelter modernerer Motoren.

--
mfg hdw
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Horst-D.Winzler

Am 09.02.2013 07:35, schrieb Horst-D.Winzler:

Den Propeller auf einen anderen Motor zu flanschen finde ich halt auch nicht ganz einfach, wenn man keine Drehmaschine hat, um sich einen Adapter zu drehen.

Ich frage mich, wo der schlechte Wirkungsgrad herkommt. Ein normaler Asynchronmotor hat das Problem ja nicht. Liegt es an der Kurzschlusswicklung? Die könnte man ja entfernen, mit dem Ergebnis, dass der Motor wohl nicht mehr anläuft. Man könnte statt der Kurzschlusswicklung ne Hilfswicklung aufbringen, die man nur zum Anlaufen bestromt. Oder die Kurzschlusswicklung nach dem Anlauf mit einem dicken Relais auftrennen. Strom scheint da drin ja ganz ordentlich zu fließen, wohl deutlich mehr als 10A, wenn man die Drahtstärke so anschaut.

Das ganze ist ne Bastelei, bei der ich auch lernen möchte. Wenns nicht klappt, kann ich immer noch versuchen, einen anderen Weg zu gehen.

Ich frage mich nur, wo die ganze Energie eigentlich hingeht und warum sie das macht und habe da die Kurzschlusswicklung in Verdacht.

Würde ein Spaltpolmotor ohne Kurzschlusswicklung drehen, wenn er mal angelaufen ist?

--
Michael
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Michael S

Am 09.02.2013 07:54, schrieb Michael S:

Da solltest du dir mal den Wirkungsgrad so kleiner DSAMs ansehen, z.B. zweipolig mit 90W mechanischer Nennleistung hat etwa 60%.

Auch.

Was ein Aufwand.

Der Weg ist das Ziel.

Auch die Verluste in der Hauptwicklung sind nicht klein, und der Rotor ist auch ehr von mäßigster Qualität.

Ja, allerdings mit recht kleinem Kippmoment. Für einen Lüfter wirds reichen.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Am 09.02.2013 07:54, schrieb Michael S:

Dann doch lieber Motoren deren Drehrichtung umschaltbar ist. ;-)

Es gibt Asynchronmotoren die eine Hilfswicklung zum Anlaufen haben. Die Phasenverschiebung wird durch einen sog. Anlaufkondensator erreicht. Etliche Drehstrommotoren (230/400) können auch mit Kondensator betrieben werden. Dann allerdings mit reduzierter Leistung

Dann ist es etwas gaaanz anderes. ;-)

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Wenn er einmal angelaufen ist, sollte das auch gehen. Spaltpolmotoren werden noch aus einem anderen Grund eingesetzt, sie laufen ruhig.

--
mfg hdw
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Horst-D.Winzler

Am 8 Feb 2013 22:16:07 GMT schrieb Michael S:

War der bei dem Versuch in eine Wand, ein Rohr o.ä. eingebaut? Ansonsten wird die Luft wohl nur rund um den Lüfter bewegt, ähnlich wie bei einem Basslautsprecher.

Lutz

--
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Lutz Schulze

Michael S schrieb:

Mein Studium liegt gefühlte Dynastien zurück, aber ich meine, Spaltmotoren erzeugen das Hilfsfeld über einen Kurzschluss im Stator, sprich einer induktiven Phasenverschiebung. Das noch im gleichen, nicht vollständig magnetisch entkoppelten Stator, das schreit förmlich nach Verbrunzen von Eingangsleistung.

--
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Andreas Bockelmann

"Michael S" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@mid.individual.net...

Hi, einfach Stator entfernen, soweit möglich, und per Riemen den Rotor andrehen.

Das ist nen billiger Eisentrafo. Mit typischem Verlust.

Dann hätte er kein "Drehmoment", oder nur noch "synchron". Miese Leistung dann, und keine sichere Drehrichtung.

--
 mfg, 
gUnther
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gUnther nanonüm

gUnther nanonüm schrieb:

Er würde sich gar nicht mehr drehen, denn der Rotor ist ein Käfigläufer. Ohne Drehfeld von außen wird sich drinnen nichts drehen.

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Andreas Bockelmann

"Andreas Bockelmann" schrieb im Newsbeitrag news:3557$5116687b$3ee3d310$ snipped-for-privacy@usenext.xennanews.com...

Hi, wenn Du mal ganz genau hinguckst, wirst Du sehen, daß der Stator nicht ganz symetrisch ist. Auch wenn die "Bremswicklung" fehlt, bleibt ein gewisses Restmoment übrig. Und man könnte den Motor ja "anschubsen", bis er fast synchron dreht.

Hast Du nie probiert, was passiert, wenn man diese seltsame Wicklung wegdremelt?

--
 mfg, 
gUnther
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gUnther nanonüm

snipped-for-privacy@gmx.de (Andreas Bockelmann) schrieb:

Meine Elektrobasteleien auch, aber ich meine mich erinnern zu koennen, dass so ein Spaltpolmotor richtig Gas gab, als ich mal auf die Idee gekommen war, dem einen Kondensator in Reihe zu schalten, eigentlich, um ihn etwas zu besaenftigen. Wie das dabei mit dem Wirkungsgrad aussah, weiss ich natuerlich nicht.

Sigi

--
  Nicht darauf kommt es an, dass ich etwas anderes meine, als der andere,  
  sondern darauf, dass der andere das Richtige aus Eigenem finden wird,  
  wenn ich etwas dazu beitrage.                         [Rudolf Steiner] 
--> deutsche Uebersetzung links vom @ : email wird regelmäßig gelesen
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Siegfrid Breuer

Siegfrid Breuer schrieb:

Wenn Du rein zufällig den "passenden" Kondensator hattest, so hast Du ihm die induktive Impedanz des Primärkreises kompensiert, sprich, er lief mit höhrer Stromaufnahme. Ventilatoren sind typische Anwendungen, in denen Spaltpolmotoren mit deutlischem Schlupf laufen. Wenn Du ihm das Drehfeld im Stator verstärkst, erhöht sich das Drehmoment, damit auch die Drehzahl, da sich der Schlupf vermindert.

Den gleichen Effekt hättest Du auch mit reiner Spannungserhöhung.

Einer induktiven Last einen Kondensator als Vorwiderstand zu geben oder umgekehrt einer kapazitiven Last eine Spule als Vorwiderstand zu geben, ist selten eine gute Idee. Wenn man dieses macht, sollte man vorher den komplexen Gesamtwiderstand ausrechnen. (Kompensationskondensator vor die Drossel einer Leuchtstofflampe wäre ein Anwendungsfall)

Es könnte sonst wieder einen kalifornisch-lautmalerischen Kommentar geben ;-)

--
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Andreas Bockelmann

Am Sat, 09 Feb 2013 08:13:06 +0100 schrieb Dieter Wiedmann:

Gelegentlich ist (nicht nur bei Spaltpolmotoren) nicht einmal der verfügbare Wickelraum mit Kupferlackdraht gefüllt. Man begnügt sich mit dem Querschnitt, der thermisch noch akzeptabel ist.

--
Gruß Werner 
Die Kinder den Müttern schon im Kleinkindalter wegzunehmen 
(Kinderkrippen), damit die Frau wieder für fremde Personen 
als Arbeitskraft dient, ist eine Perversion ohne Gleichen.
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Werner Holtfreter

Werner Holtfreter schrieb:

Naja, die ersten Spaltpolmotoren, die ich in den Fingern hatte, waren die Antriebsmotoren von Plattenspielern. Ein Gummireibrad übertrug die Kraft von der Motorwelle zum Innenrand des Plattentellers. Von den ca.

15-20 Watt angegebener Aufnahmeleistung dürfte der geringste Anteil zum Drehen des Plattentellers verwendet worden sein.

Spaltpolmotoren an Laugenpumpen der Waschmaschinen hatten einen Lüfter für die Wicklung. Auch hier gehe ich davon aus, dass es sich mehr um Heizungen handelte.

--
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Andreas Bockelmann

Am 09.02.2013 09:58, schrieb Lutz Schulze:

Ja, er ist in einer Art Schacht eingebaut, 30cm lang, der dafür sorgt, dass die hauptsächlich Lift direkt über dem Ofen am Ofenrohr abgesaugt wird. Die hat da 40-50°C. Aber der Spaltpol-Ventilator braucht nirgends eingebaut sein, um einen schön gerichteten Luftstrahl zu erzeugen. Die Blatt-Geometrie ist ja auch eine völlig andere.

Leider gibts für 12V keine brauchbaren Ventilatoren mit größeren Blattdurchmessern von 20-30cm. >200m³/h Durchsatz brauche ich schon, um in der restlichen Wohnung auf die Heizkörper verzichten zu können.

--
Michael
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Michael S

Am 09.02.2013 10:42, schrieb Andreas Bockelmann:

Habe gerade ein altes Notebook-Netzteil gefunden, das genug Leistung liefern würde und trotzdem kompakt ist. Vielleicht baue ich den Umrichter doch noch und probier mal verschiedene Frequenzen durch. Irgendwo wird wohl ein Optimum sein.

Die Kurzschlusswicklungen am Stator scheinen geschweißt zu sein. Ich denke, da fließen riesige Ströme von >20-30A. Wenn ich die mal als Versuch auftrenne, ist das wohl endgültig, die bekomme ich nicht mehr niederohmig zusammen, zumal die in einer Nut im Stator liegen.

--
Michael
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Michael S

Jau, irgendwie ein rotierender Heizkörper mit angebauter Lärmquelle.

Grundlagen E-Technik: Nach dem Gesetz von Jule, erwärmt der Strom die (Kurzschluss)spule.

Saludos (an alle Vernünftigen, Rest sh. sig) Wolfgang

--
Wolfgang Allinger, anerkannter Trollallergiker :) reply Adresse gesetzt! 
Ich diskutiere zukünftig weniger mit Idioten, denn sie ziehen mich auf 
ihr Niveau herunter und schlagen mich dort mit ihrer Erfahrung! :p 
(lt. alter usenet Weisheit)
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Wolfgang Allinger

Hallo! "Michael S" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@mid.individual.net...

Kühlerventilator von PKW? Peter

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Peter Necas

Am 11.02.2013 22:11, schrieb Peter Necas:

Für ein Wohnzimmer etwas zu laut. Die sind für Durchsatz und Druck bei geringer Bautiefe optimiert, nicht für geringes Betriebsgeräusch.

Ich weiß, wenn man bei eBay nach "Ventilator 12V" sucht, bekommt man massig Angebote zu diesen Teilen.

--
Michael
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Michael S

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