IR-Fernbedienung "frisieren"

Hallo Allseits,

gegeben ist eine schnöde IR-Fernbedienung zu einer Videokamera. Die Fernbedienung reicht laut Herstellerangabe 5-6m, in der Praxis, je nach Fremdlichtverhältnissen bei gutem Zielen auch mal 8-10m (bei vollen Batterien.

Gespeist wird das Teil durch zwei Mignonzellen. Drin verbaut:

Unbekannte IR-Diode (an +3V liegend), dann über 1Ohm-Shunt auf einen Transistor, welcher auf GND zieht. Dazu parallel als Stromspeicher ein 10V/47µF Elko.

Eben mal ein wenig mit nem DSO dran gemessen, in der Hoffnung ein paar Kenndaten über die IR-LED zu erhaschen:

An der LED fallen 2,6V ab, bei einem Impulsstrom von 400mA.

Wenn es ohne viel Aufwand möglich sein wollte, würde ich die Fernbedienung gerne auf bis zu 30m Reichweite bringen (mit gutem zielen und direkter Sichtverbindung auf den IR-Empfänger).

Vielleicht hat ja hier schonmal jemand Erfahrung damit sammeln können:

Bringt es etwas die originale LED gegen sowas wie eine Osram SFH4550 zu tauschen?

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(PCN)_2012_05_21.pdf

Beim Vergleich mehrerer IR-LED's anhand von Datenblättern viel mir von den elektrischen Kenndaten auf, das fast durchweg immer 100mA als Nennstrom bei einer Durchflußspannung von 1,5V genannt waren.

Wie kritisch ist die Wellenlänge?

850/880/950nm liegen m.E. recht weit auseinander, besonders wenn ich mir die Bandbreiten in diversen Datenblättern anschaue...LED's eben. Eine 880nm bringt bei 850 oder 950nm gar nix mehr raus. Wie "selektiv" sind da die in der Unterhaltungselektronik üblichen IR-Empfänger?

Grüße

Jürgen Hüser

--

www.funktechnik-hueser.de
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Jürgen Hüser
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Ich denke, es ist erst einmal herauszufinden wo das spektrale Empfindlichkeitsmaximum des Empfängers angesiedelt ist. Danach kann man darüber nachdenken eine passende, leistungsstärkere LED im Sender zu verbauen.

mfG Leo

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Leo Baumann

"Jürgen Hüser" schrieb im Newsbeitrag news:ka0hqa$rvt$ snipped-for-privacy@news.albasani.net...

..

Hi, Conrad hat ne IR-"Verlängerung", per Funk. Geht dann auch durch Wände. Wimre tun manche Wandwarzen von Devolo ähnliches über Powerlan.

--
 mfg, 
gUnther
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gUnther nanonüm

"Jürgen Hüser" schrieb im Newsbeitrag news:ka0hqa$rvt$ snipped-for-privacy@news.albasani.net...

Es bringt etwas, sie gegen eine LED mit schmalerem Abstrahlwinkel zu tauschen. Man muss dann besser zielen.

Kritisch wenn man hohe Reichweite haben will.

--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at gmx dot net 
homepage: http://www.reocities.com/mwinterhoff/ 
de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/ 
Lies 'Die hohe Schule der Elektronik' von Horowitz/Hill bevor du fragst. 
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
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MaWin

Hi,>

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(PCN)_2012_05_21.pdf

Die Empfänger selbst gibt es auch als unterschiedliche Varianten mit verschiedenen Empfindlichkeitsmaxima. Da Du den nicht kennst, musst Du ausprobieren.

Aus einer einzelnen Sende-LED holst Du nicht mehr viel mehr raus, deren Innenwiderstand ist dann einfach zu hoch, selbst wenn Du die 1Ohm durch

0Ohm ersetzt. Die Lebensdauer dürfte dann auch drastisch sinken.

Zu den Wirkungsgraden der Sende-LEDs steht in den meisten Datenblättern wohl nichts drin, sonst könnte man selektiver vorgehen.

Bleiben also noch:

- Elko deutlich vergrößern (dadurch bricht die Batteriespannung etwas weniger ein)

- Mehrere LEDs parallel schalten (Schalttransistor anpassen)

- LEDs mit schmalerem Abstrahlwinkel verwenden.

- Empfänger besser gegen Fremdlicht abschirmen. Wenn das eine Festinstallation wird, kann man die Empfangsrichtung durch ein Röhrchen einengen.

Übrigens: Für die doppelte Entfernung brauchst Du die 4fache optische Leistung. Für Deine 30m also mindestens die 10-20fache Leistung.

Wird also schwierig.

--
Michael
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Michael S

Leo Baumann schreibt:

Bei 940 nm habe ich mit der TSAL6100 gute Erfahrungen gemacht. Vishay bietet leistungsstarke IR-LEDs auch für andere Wellenlängen an [1].

Christian.

[1]
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Christian Koch

Das kannste elektrisch wohl knicken. Eine gute Verdreifachung der Reichweite bedeutet ja nix anderes als ca. die zehnfache Sendeleistung.

Wenn überhaupt, ist das Ziel am ehesten noch mit optischen Maßnahmen zu erreichen, sprich: bessere Lichtbündelung.

Da bist du dann aber auch schnell in dem Bereich, wo du einen sichtbaren Piloten und ein Stativ brauchst, um überhaupt noch den Empfänger zu treffen.

Kurz: vergiß es. Eine funktionierende Lösung dürfte eher in Richtung Funk-Bridge gehen.

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Heiko Nocon

[...]

Es gibt -- fertig zu kaufen -- Verlängerungen für IR-Fernbedienungen, bestehend aus IR-Empfänger, Verbindungsleitung und IR-Sender. Wenn Du den Empfänger in Deiner Nähe platzierst und den Sender im Empfangsbereich der Kamera, braucht die Fernbedienung nur noch die Strecke zum Empfänger der Verlängerung zu überbrücken. Die Verlängerung ist dann für die restlichen 20 bis 25 Meter zuständig.

Grüße,

Günther

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Günther Dietrich

Das müßte man doch auch preiswert selber bauen können: Fototransistor auf der einen Seite des Kästchens, LED auf der anderen Seite und drin ein Transistor. Man könnte sich auch die Bude mit solchen Kästchen vollstellen und könnte dann von überall aus Befehle geben :-).

Grüße, H.

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Heinz Schmitz

Ich habe das vor Jahren mal versucht, allerdings mit meinen damals noch bescheidenen Kenntnissen.

So einfach geht das nicht. Ohne aufwändige Filterung sieht der Fototransistor nur das Umgebungs(IR)Licht und den 100Hz Netzbrumm. Ein einfaches Hochpassfilter reicht auch nicht, denn Du musst den 100Hz Netzbrumm (Der u.a. auch von Glühlampen abgestrahlt wird) viel stärker unterdrücken, als das ein Hochpass erster oder leisten kann.

Mangels Kenntnissen hab ich das damals mit aktiven Filtern und dem LM324 versucht. Keine Chance, vermutlich war das GBW für diesen Zweck viel zu niedrig.

Im Übrigen hast Du im interessanten Frequenzbereich von 10-100kHz massig optische Störsender (Energiesparlampen und Leuchtstoffröhren, LCDs mit CCFL-Hinterleuchtung, usw.) Das muss man alles rausfiltern, um den Sendetransistor nicht zu übersteuern.

Besser ist es, einen fertigen Empfänger zu nehmen und dessen Ausgangssignal wieder zu modulieren und das dann auszusenden.

--
Michael
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Michael S

Michael S schrieb:

Hallo,

mit den mehreren Leuchdioden wären dann aber so 10 bis 20 Stück nötig. Wenn ein anderer Typ die doppelte IR Leistung bringt immer noch 5 bis 10 Stück. Alle IR-LEDs müssten dazu noch sauber parallel ausgerichtet sein.

Bye

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Uwe Hercksen

Am 10.12.2012 12:59, schrieb Uwe Hercksen:

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Oder natürlich das Modell "Tim Taylor":

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Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Hallo!

Danke für die diversen Ratschläge!

Habe jetzt einfach mal ein paar verschiedene IR-LED's (verschiedene Öffnungswinkel, drei verschiedene Wellenlängenbereiche) auf einem Steckbrett ausprobiert und mir mittels Digiknipse und LCD-Sucher mal einen optischen Eindruck verschafft.

Quasi eine Querbeet-Auswahl von Reichelt, weil dort eh eine Bestellung an stand.

Darunter auch die SFH4550, welche mich zunächst verwirrte: Sie wollte einfach keinen Strom aufnehmen, mit der Digiknipse war auch nix an IR-Aktivität zu erkennen.

Dreister Weise...ich weis nicht ob das irgendein irrer bei Reichelt gemacht hat, oder ob das Plagiate sind von irgendeinem asiatischen....

Wie gewöhliche LED's hatten die SFH4550 für Anode und Kathode unterschiedlich lange Anschlüsse sowie eben diese seichte Abflachung am Gehäuserand.

Woran hab ich Dussel mich Orientiert beim Testen?

Richtig...an die Anschlußlänge. Nachdem ich bei den ersten beiden SFH4550 an defekter Ware dachte habe ich die dritte einfach mal verpolt. Schau an...da floss Strom!

Nochmal ins Datenblatt geschaut. Die SFH4550 hat laut Datenblatt Anschlüsse mit identischer Länge...nix länger oder kürzer. Einziger Hinweis auf die Polarität ist da die Abflachung am Gehäuserand.

Auf dem Steckbrett haben mich nach dieser Erkentniss zunächst ziemlich überzeugt. Wärend alle "üblichen" IR-Dioden aus 1~3m Distanz in der Digiknipse nur als blauer Punkt zu sehen war, hat die SFH4550 den Dynamikbereich des CMOS-Chips meiner Digiknipse überschritten. Derart überstrahlt das man nicht mal mehr die OSD-Einblendung im LCD-Sucher erkennen konnte.

Zumindest in wohnungskonformen ~10m Distanz reagieren da auch alle üblichen IR-Empfänger problemlos drauf.

Ob's für 30m reicht, werde ich kommenden Sonntag im Realversuch sehen.

Grüße aus Dortmund

Jürgen Hüser

--

www.funktechnik-hueser.de
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Jürgen Hüser

Moin!

Die liegt mit 850nm auch recht dicht am sichtbaren Spektrum, möglicherweise ist dort bloß die Kamera empfindlicher als bei den anderen. Aber ohne mehr Informationen über den Empfänger - und auf den Plastikdioden steht ja meist nichts drauf - kannst Du die beste Wellenlänge auch nur empirisch ermitteln. Oder Du tauscht den Empfänger gleich mit. :-)

Viel Erfolg!

Gruß, Michael.

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Michael Eggert

Moin!

Bei Spezialanwendungen könnte es das Budget hergeben, auch optisch schonmal etwas aufräumen. Edmundoptics bietet z.b. Interferenzfilter mit...

850nm mittlerer Wellenlänge, 50nm Bandbreite, EUR 62,- (NT67-786) 855nm mittlerer Wellenlänge, 10nm Bandbreite, EUR 24,- (NT43-097)

Letztere dürfte auch das Spektrum der LED schon deutlich beschneiden, aber solange Fremdlicht tatsächlich einen weit größeren Einfluss hat als das Empfängerrauschen, störts nicht etwas enger zu filtern.

Gruß, Michael.

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Michael Eggert

Jürgen Hüser schrieb:

[...]

berichte auch mal, wie schwer es in der Praxis ist, den Empfänger damit zu treffen. 3° ist schon sehr, sehr eng. Vielleicht fährst Du mit einer "gemäßigteren" LED besser.

Servus

Oliver

--
Oliver Betz, Muenchen (oliverbetz.de)
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Oliver Betz

Hallo!

Am 16.12.2012 11:15, schrieb Oliver Betz:

Naja, geht so...:

Also die Kamera lies sich aus den 30m Entfernung durch ein kleines (ca.

5x5cm großes) "Guckloch" vom Backstage-Bereich aus Steuern. Die Lichtstärke reichte also für diese Entfernung.

Das mit dem Zielen...naja. Etwas schwerer als ich dachte...:

Vor der Aufführung auf der Bühne stehend ging's leicht. Später dann durch dieses Guckloch hindurch jedoch musste ich schon scharf über die mittlere Tastenreihe schauen als Kimme&Korn-Ersatz die Kamera an zu visieren.

Bis ich diese Bastelei wieder brauche gehen noch viele Monate ins Land. Also genügend Zeit um mit vielleicht möglichst exakt gebohrten "Revolver" 5-10 dieser SFH4550 als schön gleichmässigen 10-15° Strahler mit eigener Schaltstufe (denke da an einen FET) zu stricken. Dazu ein fetterer Stützelko ans den originalen 47µF.

Ebenso genügend Zeit um meinen IC-R3 ein maßgeschneidertes Aktivantennenkästchen zu schnitzen. Grauenhaft nervig das Teil, wenn es um Videoempfang bei 2,4GHz geht. Das Sauding empfängt da mit Antenne genauso beschissen wie gänzlich ohne Antenne.

Müsste nur mal gucken ob ich in meiner EDV-Kramkiste irgendein schlachtbaren SAW für das 2,4GHz ISM-Band finden kann, davor eine WLAN-Antenne, dahinter satte 20-30dB Gain.

Grüße

Jürgen Hüser

--

www.funktechnik-hueser.de
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Jürgen Hüser

Am Wed, 19 Dec 2012 02:05:42 +0100 schrieb Jürgen Hüser :

Vielleicht meherere dieser Dinger senderseitig so anordnen, daß der Strahlungswinkel überlappt und die Ausleuchtung breiter wird?

Marc

Reply to
Marc Santhoff

Jürgen Hüser schrieb:

(SFH4550)

Dachte ich mir. Eine wirklich bemerkenswerte Optik, die Osram da fertigt. Ich frage mich nur, wer die ohne spezielle Vorkehrungen einsetzen kann.

"Vishay" hat mittlerweile nachgezogen (Typ weiß ich nicht auswendig), aber die hatte ich noch nicht auf dem Prüfstand.

Servus

Oliver

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Oliver Betz, Muenchen (oliverbetz.de)
Reply to
Oliver Betz

Marc Santhoff schrieb:

[...]

genau das hat Jürgen doch beschrieben.

Servus

Oliver

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Oliver Betz, Muenchen (oliverbetz.de)
Reply to
Oliver Betz

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