Sat mit Yagi

Hallo!

Es ist vielleicht eine etwas wirre Idee, aber ich möchte es trotzdem versuchen: In einem LNB für den Sat-Empfang sitzt ja ein Dipol um die von der Schüssel gebündelten Wellen aufzufangen. Ich dachte mir, wenn ich da jetzt eine auf etwa 11 GHz berechnete Yagi-Antenne anschließe, müsste ich doch auch etwas empfangen. Deshalb habe ich aus kleinen Kupferlackdrahtstücken, die ich auf ein Stück Holz geklebt habe eine 30 Elemente Yagi gebaut. Sie soll rein rechnerisch einen Gewinn von ca. 19,5 dB haben. Praktisch werde ich diesen Wert vermutlich nicht erreichen, da ich die Elemente nicht so genau ausschneiden konnte. Kann ich nun auch ohne Spiegel etwas empfangen, wenn ich die Antenne auf einen Satelliten ausrichte? Welche Chancen räumt ihr mir ein, überhaupt etwas zu empfangen? Sitzt da irgendwo ein Denkfehler?

Gruß Thomas

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Thomas Stegemann
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Bist Du dir sicher dass das Dipole sind? Meines Wissens sind die LNB's Hohlleitertechnologie und da werden für die Erreger bzw. Detektoren Dioden verwendet.

Gruß,

Ralf

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Ralf Ballis

Hallo,

grundsätzlich ist jede Antennenbauform zum Empfang elektromagnetischer Wellen geeignet. Bei dem beschriebenen Experiment gibt es jedoch viele Nachteile. Mit steigender Frequenz werden die geometrischen Antennenmaße immer kleiner, damit sinkt auch die effektive Wirkfläche der Antenne und damit der empfangene Signalpegel. Bei der Parabolantenne wird die Sendeleistung der Reflektorfläche eingefangen und die ist erheblich größer als bei einer anderen Bauform. Hinzu kommt, dass die Antenne vermutlich auch nicht angepaßt sein wird und deswegen weitere Verlußte hinzu kommen. Für den Empfang ist ein gewisser Signal-/Rauschabstand notwendig, der bei dem schwachen Satelitensignal mit dieser Antenne nicht zu erreichen ist. Übrigens, der Gewinn einer Antenne sagt nur aus, um wie viel besser ihre Richtcharachteristik im Vergleich mit einer isotropen Antenne ist, die aus allen Richtungen gleich empfängt und nicht wie viel Sendeleistung sie empfängt. Der Begriff "Gewinn" verleitet oft zu diesem Trugschluß. Allerdings, das sollte Dich nicht vom Basteln abhalten, probiere es ruhig aus, nur wundere Dich nicht wenn es nicht klappt.

Gruß Gerd

Thomas Stegemann schrieb:

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Gerd

Wenn man einen LNB ohne Spiegel einfach so in Richtung Astra richtet, kann man mit einem analogen Receiver schon durchlaufende Synchronisationsstreifen im Rauschen ahnen. Zumindest das solltest du auch hinbekommen ;-)

"Echte" Parabolantennen für SAT haben halt Gewinne um die 35-40dB. Wenn selbst die ideale Yagi schon 15dB drunter liegt, wird es sicher kein Fernsehgenuss...

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         Georg Acher, acher@in.tum.de
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Georg Acher

Hallo Georg,

Es sei denn, man baut eine von mindestens 10m Laenge. Mit Schild dran "Achtung Voegel: Draufsetzen wird geahndet - Eltern haften fuer ihre Kinder". Eine Flasche Spueli, Putzeimer und Lappen sollte gleich daneben stehen bleiben, denn das braucht man in Gegenden mit Schwerindustrie wahrscheinlich woechentlich ;-)

Gruesse, Joerg

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Joerg

Das soll mir mal jemand vorführen. ;-)

Mal ganz abgesehen von den mech.Abmessungen einer solchen Yagi für diesen Frequenzbereich. ;-)

Gruß - HJK

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Hans-Joachim Koch

Das mit der Yagi oder dem nackten LNB? Letzteres geht wirklich, das Rauschen ist definitiv leicht strukturiert...

Bei der Yagi habe ich eher die Befürchtung, dass es schwer wird, den LNB da sauber anzuflanschen. Kabel kann man ja fast vergessen, und ein LNB ohne Abschirmung fängt sich sicher eine Menge Müll ein oder fängt gleich an zu schwingen.

Ach, wenn Leute als Hobby Buddelschiffe machen oder Haare 40mal spalten, sollte das doch auch noch drin sein... Lassen wir den OP doch einfach mal machen, er scheint ja genügend Zeit zu haben ;-)

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         Georg Acher, acher@in.tum.de
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Georg Acher

"Definitiv leicht strukturiert" mit einem blanken LNB - Richtung z.B.: ASTRA? Hier würde ich eher mein Geburtsdatum herauslesen können. ;-) Ausprobiert habe ich das noch nicht. Mir reicht schon die Vorstellung des Signal/Rauschabstands.

Mit einer YAGI - in diesem Frequ.-Bereich - einen Parabolspiegel zu ersetzen halte ich von vernherein für schwachsinnig.

Wenn er das durchaus machen will - warum nicht. Aus dem (Miss)Erfolg seiner Bastelei kann er nur lernen.

Man kennt sich - Gruß - HJK

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Hans-Joachim Koch

Ja. Fehlen halt 35dB, aber der durchlaufende Sync ist unverkennbar.

Mal schauen, evtl. komme ich morgen dazu und mach ein Foto...

Ich glaube, dass der OP den Verdacht auch schon hat :-)

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         Georg Acher, acher@in.tum.de
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Georg Acher

Am Thu, 30 Sep 2004 21:45:39 +0200 hat Ralf Ballis geschrieben:

Schon, aber die sitzen auf einer Leiterplatte. Die Antennen im LNB sind meist Monopole (lambda/4 Antennen), entweder als Leiterbahnstückchen oder als Metallstift in der LP, je nachdem, was gemetrisch passt. Sie ragen in den Hohlleiter hinein.

--
Martin
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Martin Lenz

X-No-Archive: Yes

begin quoting, Gerd schrieb:

Gerd wer?

Völlig richtig. Dieses Argument spricht aber nur gegen die Yagi. Wenn basteln, könnte man durchaus an ein Array denken - bei den Frequenzen wird das gar nicht so riesig, aber im Endeffekt ersetzt man die (billige) Schüssel durch ein gleich großes, aber teureres "Brett".

Das verstehe ich jetzt nicht so ganz. Für die "isotrope Antenne" muß doch eine bestimmte Bauform definiert sein (welche eigentlich?), die dann für die betreffende Frequenz automatisch die effektive Wirkfläche festlegt. Damit folgt aus der eingestrahlten Feldstärke automatisch die empfangene Leistung.

Wie sieht das bei Zentimeterwellen eigentlich aus, wenn man Dipole durch "Langdrahtantennen" ersetzt? Sowas sollte man doch relativ effektiv als gedruckte Schaltungen hinkriegen (Arrays würde ich genauso machen). Die Leiterbahnen wird man wohl versilbern müssen, aber grundsätzlich sollte das doch gehen.

Schade, daß geeignete FEM-Programme zur Antennensimulation so teuer sind.

[...] [ToFu umweltfreundlich entsorgt; nicht machen!]

Gruß aus Bremen Ralf

--
R60: Substantive werden groß geschrieben. Grammatische Schreibweisen:
adressiert Appell asynchron Atmosphäre Autor bißchen Ellipse Emission
gesamt heraus Immission interessiert korreliert korrigiert Laie
nämlich offiziell parallel reell Satellit Standard Stegreif voraus
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Ralf Kusmierz

Es geht auch ohne Spiegel mit einem Antennenarray. (Nennt sich dann Flachantenne)

Hallo Georg, wie sind denn da eigentlich die Sendeantennen(also die am Satelliten) aufgebaut? Gruss Harald

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Harald Wilhelms

Ralf Kusmierz schrieb:

Die isotrope Antenne hat keine Bauform, weil es keine solche Antenne wirklich gibt. ;-) Sie strahlt kugelförmig völlig gleichmäßig ab und ist daher das Vergleichsnormal.

Der Dipol hat 2,15 dB Gewinn über dem Isotropstrahler (in seinen Hauptkeulen natürlich).

--
Jörg Wunsch

"Verwende Perl. Shell will man können, dann aber nicht verwenden."
				Kristian Köhntopp, de.comp.os.unix.misc
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Joerg Wunsch

Harald Wilhelms schrieb:

Hab' ich mal auseinandergenommen, war voller Wasser gelaufen. Blech hinten, Lochblech vorne, Folie mit Leiterbahnen dazwischen. In jedem Loch 2 um 90° versetzte Stummelantennchen, die jeweils alle parallelgeschaltet und an 2 kleine Stummelantennchen angeschlossen waren, die in den Hohlleiter des LNBs "hineingesendet" haben. LNB-Platine selber war "handelsüblich", hab ich noch hier, kann ich auf den Scanner legen, wenn gewünscht.

Gruß Henning

--
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Henning Paul

Harald Wilhelms schrieb:

ufgebaut?

Hallo,

anders nat=FCrlich, die sollen ja ganz Europa ausleuchten. Eine so starke= =20 B=FCndelung wie bei den Empfangsantennen kann man da nicht brauchen.

Bye

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Uwe Hercksen

Ich habe es auch schon probiert: Man merkt etwas, wenn man es in Richting SAT bewegt. Mehr Spaß macht es allerdings, mit einem alten Pizzaboden aus Aluminium, einer Alufolie, die über einen Teller gewölbt ist, oder einem alten, annähernd parabelförmig gewölbtem Pfannendeckel Bild und Ton zu empfangen, wenn einem gerade langweilig ist. :-)) Mit einem guten Digitalempfänger geht es vermutlich bei klarem Wetter sogar ohne Qualitätsverlust, aber das hatte ich damals noch nicht.

Gruß Lars

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Lars Mueller

Mit einer Yagi schon, aber mit 4 oder 8 oder 16 ...:-)

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Bis denn, 
Ulrich (ug at wopr dot de)
## wget ist mein Freund:-)
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Ulrich Gierschner
[11 GHz Yagi]

Wirkt dann aber etwa so, als würde man mit einem Besenstiel Richtung ASTRA Zeigen:-)

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Bis denn, 
Ulrich (ug at wopr dot de)
## wget ist mein Freund:-)
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Ulrich Gierschner

aufgebaut?

Kommt aber trotzdem ca. hin da sie aus dem Brennpunkt des Spiegels senden. Ausserdem darf man nicht vergessen, dass es vom Sat bis zum Boden ueber 36000 Km sind, auf diese Entfernung weitet sich jeder Strahl auf (solange es kein Laser ist).

Gerrit

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Gerrit Heitsch

???

Auch ein Laserstrahl tut das, es sei denn er waere unendlich dick, google mal nach "emittanz"

--
Dr. Juergen Hannappel          http://lisa2.physik.uni-bonn.de/~hannappemailto:hannappel@physik.uni-bonn.de  Phone: +49 228 73 2447 FAX ... 7869
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Juergen Hannappel

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