Röhrenradio: UKW Empfangsbereich um 8 MHz nach hinten verschieben

Es gab damals kleine Quecksilberrelais. Die wurden von zB Telefunken und R&S genau für solche HF-Zwecke eingesetzt. Haben ausgesprochen kleine parasitäre Kapazitäten.

Damit wurde die Induktivität verringert. Arbeitet wie Kurzschlußwindung. Es gab aber auch Kerne aus Ferrit. Der Vorteil der Kurzschlußwindung (Aluröhrchen) gegenüber Ferriten ist ihre höhere Frequenzkonstanz

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gruß horst-dieter
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horst-d.winzler
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Bjoern Wieck schrieb:

[...]

Hmm. Die Steckverbindung kann sich auch _im_ Gerät befinden. Ansonsten: Du hast Post ...

Ciao

Reinhard

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Reinhard Zwirner

horst-d.winzler schrieb in der newsgroup de.sci.electronics:

Diese Art Abstimmung (auch Variometer-Abstimmung genannt) gab es nicht nur bei billigen Radios (da kenne ich sie eher nicht, die benutzten wohl eher Standard-Drehkos als extra zu fertigende Spulen).

Die Variometer-Abstimmung wurde u.a. benutzt in den Telefunken-Einbau-Tunern (mit Röhren), die man in den 50ern in div. Radios fand.

Weit verbreitet war sie bei Autoradios, da gerade geführte Spulenkerne wohl weniger erschütterungsempfindlich waren als freistehende Drehko-Platten. Man konnte damit auch einfacher eine Festsender-Mechanik realisieren, da die Kerne nur in einer Richtung verschoben werden mußten. Beim Ziehen der Stationstasten wurde ein Anschlag gesetzt, bis zu welchem dann beim Drücken der Stationstaste der Variometer-Kern geschoben wurde.

Winfried Büchsenschütz

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Immer auf dem aktuellen Stand mit den Newsgroups von freenet.de:
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Winfried Buechsenschuetz

Ich meinte genau solche Module, allerdings nur den HF-Teil. Hatte eine ECCnn, Antennenanschluss, ZF output. War die Zeit, in der 455 kHz schon heftig HF war und 10.7 MHz schwarze Magie für Vortgeschrittene. Und an diese Box durfte man sich nicht trauen...

Das ist mir neu, ich hatte diese Mechanik nicht mobil-tauglich eingeschätzt.

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mfg Rolf Bombach
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R. Bombach

Doch, war sie. Die mechanischen Wege dieser geweglichen Spulenkerne waren recht lange, WIMRE bis zu 6 cm. Die Erschuetterungen bewirkten folglich nur geringe Abweichungen der Frequenz.

Ich habe das mechanische Gefuehl heute noch in den Fingern; wenn man den Senderknopf hineindrueckte, ging es einige Millimeter ganz leicht, dann kam Widerstand beim Druck und dann ging es schwer weiter. Wenn man zu heftig drueckte, schossen die SPulenkerne zu weit. Man drueckte dann irgend einen anderen Sender, der moeglichst weit weg auf der Skala lag, und drueckte den gewollten Sender dann nochmals vorsichtig rein. Nach meiner Erinnerung war das alles lediglich Mittel- und Langwelle.

Gruss

Peter Blancke

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Hoc est enim verbum meum!
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Peter Blancke

Ich habe noch ein Grundigautoradio, das die Spulentauchmethode auch für UKW hatte, der Tauchweg war aber nur so 1.5cm. Es hatte auch einen mechanischen Sendersuchlauf :-O Zum Speicher der Einstellung musste man die Taste rausziehen (da hat sich ein Keil ausgeklinkt), dann langsam wieder reindrücken. Ich kann mal ein Foto von der Mechanik machen, wenn's interessiert...

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         Georg Acher, acher@in.tum.de
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         "Oh no, not again !" The bowl of petunias
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Georg Acher
*Peter Blancke* wrote on Mon, 05-08-08 14:16:

Ich habe diese Technik nicht nur als UKW sondern schon mit automatischem Sendersuchlauf. (Um 1980 gebraucht gekauftes Blaupunkt Autoradio)

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Axel Berger

Wenn es kein Aufwand ist, _sehr_ _gerne_. Habe naemlich gerade im Keller vergeblich das alte Teil gesucht, aber leider nicht gefunden.

Mir steht ploetzlich auch vor Augen ein Radio, bei welchem ein Drehschalter betaetigt wurde, auf dessen Achse lauter verschiedentlich abzustimmende Spulen befestigt waren, die entsprechend geschaltet wurden. Das war dann auch eine Art von Senderwahl, festes C, jedoch variables L.

Fazit: Oszillatorabstimmung zu Zwecken der Senderwahl heisst nicht unbedingt die Veraenderung einer Kapazitaet.

Gruss

Peter Blancke

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Hoc est enim verbum meum!
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Peter Blancke

Peter Blancke schrieb:

Kanalwähler in alten (Röhren) Fernsehgeräten ;-)

In hochwertigen Rundfunkgeräten der Produktionsjahre 1938-1940 wurden die Stationstasten durch L auf die Sender abgestimmt. Beim Telefunken D750WK wurde zuerst auf den gewünschten Sender abgestimmt(Drehko). Dann ein auf der Rückseite sitzender Schalter betätig. Die jeweilige Stationstaste betätigt und mit einem Schraubendreher eine Messingschraube (HF-Eisenkern saß auf der Messigschraube) solange gedreht, bis das Magischeauge voll ausschlug. Schalter auf Rückseite wieder in Normalstellung und fertig. Jatzt brauchte man nur noch Snderwahltaste betätigen.

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gruß horst-dieter
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horst-d.winzler

Viele hochwertige Kurzwellensender und Empfänger z.B. von Collins und Drake hatte alle einen PTO (Permeability Tuned Oscillator)

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Bei manchen wurden auch die Vorkreise und Mischer so auf Maximum gezogen (Preselektor)

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Gruss Peter

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Peter Voelpel

|> > Ich kann mal ein Foto von der Mechanik machen, wenn's |> > interessiert... |> |> Wenn es kein Aufwand ist, _sehr_ _gerne_. Habe naemlich gerade im |> Keller vergeblich das alte Teil gesucht, aber leider nicht gefunden.

Bei mir ist das anders: Ein Griff... und die Sucherei geht los :-)

Es fand sich dann doch noch, leider ohne den Deckel, wo der Schaltplan draufgeklebt war. Daher weiss ich auch nicht, wie das Gerät heisst und wie alt es genau ist. Aufgrund der vorsintflutlichen Löttechnik würde ich aber aber frühe 70er schliessen.

Hab mal ein paar Pics gemacht. Vorsicht: ca. 1MB pro Bild, dafür aber recht scharf.

Vorderseite mit Sendersuchlaufknopf (Statomat):

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Der Sendersuchlauf hat die Richtung beim Anschlag übrigens umgedreht, mehr als einen Wechsel hat er aber nicht gemacht.

Von oben mit fast max. ausgefahrenen Kernen (rechts Motor und Getriebe und "Schnellstop" über das Relais dahinter für den Suchlauf):

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Von unten (man sieht die zwei parallelen Stangen, die um eine Achse rotieren und den "Tunerbalken" verschieben, die schwarzen/weissen Teile sind Hebel für den Skalenzeiger:

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Details der "Speichermechanik". Durch Rausziehen der Taste wird das glockenförmige Blech freigegeben und kann sich beim Reindrücken dem aktuellen Stand der Stangen angepassen und wird dann wieder arretiert. Beim normalen Drücken drückt es dann die Stangen passend hin:

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Details der Spulen (mit maximal eingefahrenen Kernen):

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Wenns ganz dringend ist, kann ich mich doch noch auf die Suche nach dem Schaltplan machen ;-)

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         Georg Acher, acher@in.tum.de
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         "Oh no, not again !" The bowl of petunias
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Georg Acher

Georg Acher dixit:

Meine Suche ergab wenigstens den Fund eines guten selbstgemachten Johannisbeerliqueurs, der seine zwanzig Jahre drauf haben duerfte.

Genau so hatte ich es vor Augen. Danke fuer Deine Muehe!

Ich hatte die Spulen (und damit den Weg der Kerne, die diese zuruecklegen mussten) wesentlich laenger in Erinnerung. Ich war damals aber auch noch kleiner, vielleicht liegt es daran.

Nein, lass mal. Die Bilder sind schoen, vielleicht interessiert sich eines der Online-Rundfunk-Museum, die von Begeisterten betrieben werden, dafuer.

Danke!

Gruss

Peter Blancke

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Hoc est enim verbum meum!
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Peter Blancke

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