Quelle HV-Pulse

X-No-Archive: Yes

begin Thread

Moin!

Ich brauche mal eine unaufwendige Idee für eine improvisierte Hochspannungsimpulsquelle.

Auf ein Entladungsrohr sollen sehr steile, aber nicht so ladungsreiche HV-Impulse >100 kV draufgebrezelt werden. (Drinnen entstehen an den Spitzenelektroden dann extrem hohe Feldstärken. Das können die natürlich eigentlich nicht ab, sondern schlagen beinahe sofort durch - es kommt auf den winzigen Moment zwischen Spannungsaufbau und Durchschlag an, deswegen werden hohe Stirnsteilheiten gebraucht.)

Wie macht man das unaufwendig?

Hochspannungshalle ist nicht verhanden und soll auch nicht verwendet werden, die Spannung wird im wesentlichen nicht angemessen isoliert, sondern darauf vertraut, daß es eben ein Momentchen dauert, bis die diversen Luftstrecken duchschlagen, und die Sache bis dahin halt schon gelaufen ist.

Einige zehn kV kriegt man mit einer Hochspannungskaskade ziemlich unaufwendig hin. Idee: Dahinter schlägt dann eine Funkenstrecke (was nimmt man da?) durch und gibt den Impuls auf die Primärseite eines Lufttransformators, und sekundär ist die Spannung dann ca. Faktor 10 höher. Wegen der parasitären Kapazitäten allerdings zu flach (geringe Anstiegssteilheit), was dazu führt, daß die Quelle schon "leckt", wenn die beabsichtigte Spitzenspannung noch gar nicht anliegt. Also müßte da wohl noch eine Schaltfunkenstrecke oder sowas dahinter, die erst triggert, wenn davor auch ordentlich Spannung anliegt.

Alternative Idee: Zylinderkondensator, bestehend aus einer zentralen Elektrode, einem Weiß-nicht-was-für-ein-Dielektrikum und drumherum metallisiertes Papier als äußerer Belag. Das "Außenrohr" kriegt an beiden Enden einen Drahtanschluß, ein Ende wird geerdet. Die isolierte zentrale Elektrode wird aufgeladen (~10 kV), dann wird über den zweiten Draht am Zylinder ein Stromimpuls durchgejagt, der die Außenelektrode mit einem netten Knall verdampfen läßt, und durch den damit verbundenen Kapazitätsverlust steigt die Spannung auf der Innenelektrode extrem an

- Zündfunkenstrecke und bumm.

Und was wäre die simple Lösung?

Teslatrafo?

(Physiker hatten eine ausgefallene Idee mit Pyroelektrizität: So einen Piezo- bzw. Pyrokristall mit LN2 runtergekühlt und dann mit einem Lichtblitz aufgeheizt, dann machte der einen MV-Impuls. Wäre vielleicht auch eine Maßnahme.)

Gruß aus Bremen Ralf

--
R60: Substantive werden groß geschrieben. Grammatische Schreibweisen:
adressiert Appell asynchron Atmosphäre Autor bißchen Ellipse Emission
 Click to see the full signature
Reply to
Ralf . K u s m i e r z
Loading thread data ...

Guck dir mal einen Marx Generator an. Kommt auf deine Definition von unaufwendig an, ob du den fuer geeignet haelst. Was die Bauteile angeht ist er unaufwending. Der mechanische Aufbau und insbesondere das einstellen der Funkenstreckenabstaende kann allerdings etwas zeitaufwendig sein.

Gruss Klaus

Reply to
Klaus Bahner

Hallo, vielleicht findet sich unter dem Stichwort "Blümleingenerator" was,z.B. hier

formatting link

Gruß Martin

Reply to
Martin

X-No-Archive: Yes

begin quoting, Martin schrieb:

Stark. Kannte ich gar nicht.

(Brauche ich jetzt bloß noch eine Größenordnung spannungsfester.)

Bei dem Begriff dachte ich zuerst an Verar...

Gruß aus Bremen Ralf

--
R60: Substantive werden groß geschrieben. Grammatische Schreibweisen:
adressiert Appell asynchron Atmosphäre Autor bißchen Ellipse Emission
 Click to see the full signature
Reply to
Ralf . K u s m i e r z

X-No-Archive: Yes

begin quoting, Klaus Bahner schrieb:

Doch, wäre zu überlegen. So 10-20 Stufen à 10 kV, und ich bin im richtigen Bereich.

(Die Kondensatoren sehen dabei allerdings nach Selberbasteln aus. Naja: Glasrohre, Marmeladengläser, Isolieröl, Gottvertrauen... Andererseits macht es nichts, wenn mal ein Bauteil hoppsgeht: Wird eben ausgewechselt, muß keinen Industriebetrieb aushalten.)

Werde mir 1, 2, 3 Gedanken über Röntgenstrahlung machen müssen. Ist allerdings nicht kritisch: Aus anderen Gründen muß das sowieso alles fernbedient werden, da passieren nämlich ggf. am Objekt noch ein paar unschöne Effekte.

Also klassisch elektronisch: Trafo mit ca. 0,7 kV Ausgangsspannung, eine Tüte 1N4007 nebst Kondensatoren und damit die Spannung mittels Villardschaltung auf 20 kV hochziehen, HV-Kabel in den Versuchsraum, und dort dann mit den 20 kV den Marx-Generator aufladen. Alles in eine Blechkiste mit Trafoöl, dann isoliert das auch ausreichend. (Fragt sich, ob mir die parasitären Kapazitäten nicht die Flanken plattmachen.)

Oder schlachte ich für die Ladespannung einfach eine Mikrowelle?

Gruß aus Bremen Ralf

--
R60: Substantive werden groß geschrieben. Grammatische Schreibweisen:
adressiert Appell asynchron Atmosphäre Autor bißchen Ellipse Emission
 Click to see the full signature
Reply to
Ralf . K u s m i e r z

Du meinst vermutlich Cockroft-Walton. Villard hatte nur eine Diode.

Warum dieser Aufwand? Laesst sich denn kein Zeilentrafo mehr auftreiben? Bei moderneren ist der Gleichrichter bereits mit drin bzw. drangegossen.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
Reply to
Joerg

Am 15.07.2012 22:58, schrieb Ralf . K u s m i e r z:

Nimm' Vishay GP02-40 mit 4kV.

Butzo

Reply to
Klaus Butzmann

Hallo Jörg,

da hat Ralf aber recht. Das was ermeit ist die Kaskadenschaltung nach Villard. Cockroft-Walton haben das sicherlich nur abgekupfert und unter ihrem Namen veröffentlicht.

Aber unter

formatting link
ist das ganze beschrieben.

An Ralf: Nimm HV-Stabgleichrichter und und Folienkondensatoren. Ich sowas mal aus Spass gebaut. Gleichrichter waren TV6,5 und die Cs waren Siemens

19nF/500V Folienkondensatoren. 6 Dioden und 6 Kos und das ganze über 1MOhm an 1700V Wechselspannung. Die Kos haben keinen Durchschlag erlitten. Ein en Kondenstor dieser Art habe ich mal auf 14KV aufgeladen. An den Drahtenden waren schon Büschelentladungen zu sehen und zu hören. Aber kein Durchschlag.

Gruß

Manfred

Reply to
Manfred Kuhn

Und dann kommt ein Russe und sagt dass sie das alles schon zu Zeiten Peters des Grossen gewusst haetten und wir noch von den Baeumen geschwungen waeren :-)

Wir hatten das an der Uni so gelernt wie hier, mit dem Hinweis dass man die Villardschaltung kaskadieren kann:

formatting link

Manchmal ist es erstaunlich was Bauteile aushalten. Chip-C aus X7R die locker 2-3x der zulaessigen Spannung packen oder 2N7000 die erst bei mehr als 60V Gatespannung durchschlagen.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
Reply to
Joerg

Hallo, Am Sun, 15 Jul 2012 16:04:13 +0200 schrieb "Ralf . K u s m i e r z" :

-
[snip]

du k=C3=B6nntest eine Influenzmaschine oder einen Bandgenerator (vermutlich einfacher zu bauen) nehmen und dann das mit einer Schaltfunkenstrecke auf deine R=C3=B6hre schalten...

Gru=C3=9F Jan

Reply to
Jan Conrads

Reichen kurze Pulse? KFZ Zündspulen sollen mit 12V primär für bis 30kV gut sein. Wenn man auf die Primärseite einen Kondensator mit 40V entlädt könnte es für

100kV reichen falls die Isolation hält. (Prinzip Kondensatorzündung)

mfG Wolfgang Martens

Reply to
Wolfgang Martens

Wolfgang Martens wrote on Mon, 12-07-16 01:56:

Nö. Die Übersetzung einer Zündspule liegt zwischen 50 und 100, mit 12 oder 40 Volt läßt sich da nicht viel reißen. Die Funktion beruht auf dem Abschalten eines Spulenstroms, wobei die Sapnnung am Schalter auf einige hundert Volt hochläuft und transformiert wird.

Ansonsten paßt der Vorschlag: Kurz einschalten und den Strom auf weniger als 1 A steigen lassen, dann abschalten. Der Schalter sollte

400 V vertragen und gegen höhere Spannungen geschützt sein. Den Kondensator auf der Primärseite NICHT weglassen, sinnvoll sind um die 100 nF, die Energie aus der Streuinduktivität muß irgendwo hin und im Schaltelement willst Du sie nicht haben.
Reply to
Axel Berger

"Ralf . K u s m i e r z" :

Ich glaube da ist Vakuum als Dielektrikum besser. Du willst ja möglichst kleine parasitäre Kapazitäten.

M.

Reply to
Matthias Weingart

Am 15.07.2012 22:58, schrieb Ralf . K u s m i e r z:

wenn Basteln angesagt ist, solltest Du Dich auf der Seite von Jochen=20 Kronj=E4ger umschauen:

formatting link

Wenn ich mich recht erinnere, werden in seinem Buch werden u. a.=20 HV-Kondensatoren aus Butterbrotdosen und Salat=F6l gebaut, HV-Tastk=F6pfe= =20 aus einer mit =D6l gef=FCllten Fahrradluftpumpe.

Gru=DF, Alexander

Reply to
Alexander

Wakuum nix gutt für HV. Dejonisiertes Wasser besser.

w.

Reply to
Helmut Wabnig

Helmut Wabnig :

Naja aber mit Epsilon=80 gegenüber 1. Sehr viel grössere Kapazitäten, dann doch lieber Öl mit vielleicht 4 oder so...

M.

Reply to
Matthias Weingart

Also schrieb Ralf . K u s m i e r z:

PKW-Zündanlage? (Leicht gepimpt?)

SCNR

Ansgar

--
*** Musik! ***
Reply to
Ansgar Strickerschmidt

Bei den Ami´s heisst es "Blumlein". Vielleicht ist das hier interresant

formatting link

Gruß Martin

Reply to
Martin

Am 16.07.2012 01:56, schrieb Wolfgang Martens:

40_V reichen nicht! Kondensator (0,5...1µF) auf 400...500_V laden und den dann über einen Thyristor auf eine Zündspule geben. Besser als 12_V Spulen eigenen sich übrigens die alten 6_V Ausführungen. Von Bosch gabs mal Zündspulen für Renneinsätze. Die wurden über einen Widerstand betrieben um eine möglichst niedrige Primärinduktivität zu erhalten.
--
mfg hdw
Reply to
Horst-D.Winzler

ElectronDepot website is not affiliated with any of the manufacturers or service providers discussed here. All logos and trade names are the property of their respective owners.