Blitzgeraet defekt - wie Fehler suchen?

Liebe Blitzgeraetespezialisten,

Ich habe hier seit einiger Zeit einen Multiblitz Color Dia-Duplicator, was man sich prinzipiell als Zigarrenkiste mit Mattscheibe, Leuchtkasten darunter, eingebautem Blitz darin und Hilfslicht dafuer vorstellen muss.

Das Geraet hat nun folgende Macke: Der eingebaute Blitz funktioniert zwar, laesst sich aber weder ueber den Synchronkontakt noch ueber die Test-Taste zuenden.

Wenn man das Geraet anschaltet, springt nach einigen Sekunden die Bereit- schaftslampe an (gut); der Test-Taster loest den Blitz aber nicht aus (schlecht), ebensowenig das Synchronkabel (an dem keine messbare Spannung anliegt - besonders schlecht). Intern scheint es aber angeloetet zu sein, und ein _offensichtlicher_ Leitungsbruch liegt nicht vor.

Steckt nun der Netzstecker in einer bestimmten Richtung in der Steckdose, kann ich den Blitz per Synchronkabel ausloesen, indem ich den Aussenleiter des Kabels mit einem Metallgegenstand beruehre. Steckt der Netzstecker andersherum drin, passiert gar nichts. Ebenso kann man den Blitz ausloesen, indem man das Geraet an seinem Hauptschalter ausschaltet - dann blitzt es oft, aber nicht immer.

Ich habe schon versucht, die Schaltung zu rekonstruieren, bin aber leider nicht sehr weit gekommen; es scheint mindestens ein Thyristor und ein Transistor enthalten zu sein, ausserdem ein Trimmpoti und eine kleine Glimmlampe mit technischer Funktion (von aussen nicht sichtbar; vielleicht "Schnellentladung" des Elkos nach Abschalten?; Schwellenspannungsindikator fuer Bereitschaftsanzeige? - die wird naemlich von einem separaten Transistor geschaltet). Daneben gibt es noch ein ganz in Schwarz gehuelltes Bauteil mit Draht aus dem Oberteil, mit mir nicht einleuchtender Funktion.

Meine praktischen Elektronikkenntnisse sind leider ziemlich eingeschlafen, weswegen ich auch nicht so richtig weiss, wo ich mit dem Messen anfangen soll, aber immerhin liegen am Elko 295V, wenn das Geraet betriebsbereit ist. Nur am Synchronkabel liegt nichts!

Herzlichen Dank fuer alle sachdienlichen Hinweise. Kennt jemand vielleicht in Berlin einen Reparateur, der so etwas zu zivilen Preisen angehen kann? (Falls alle Stricke reissen...)

Danke,

Oliver.

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Dr. Oliver Corff              e-mail:    corff@zedat.fu-berlin.de
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Oliver Corff
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Das deutet auf einen Defekt in der Zündung hin. Die Lampe und die Hochspannungserzeugung scheinen ok zu sein.

Tastet der Taster?? wohin scheltet er, gegen Masse?

Das sollte der Trafo sein. Ein Impuls an der einen Seite des Trafos sorgt an der anderen Seite für eine Spannung, die die Lampe zündet. Anscheinend scheint der Impuls nicht dort anzukommen. Er sollte das aber, hier wirst du messen müssen, ob die Impulse, die vom Taster erzeugt werden, hier überhaupt einstellen.

Die ca 300 V sind die Spannung, die verwendet wird, um über den Trafo einen Impuls auszulösen.

Robert

--
'Vom Standpunkt eines Beamtenrechtlers aus betrachtet ist der Tod die 
schärfstwirkenste aller bekannten, langfristig wirkenden Formen der 
vollständigen Dienstunfähigkeit.'
aus: Kommentar zum Beamtenrecht.
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R.Freitag

Hallo Robert,

Ich kann mich gerade wegen akuter Arbeitsueberlastung nur viertelstunden- weise vom Schreibtisch wegstehlen, daher b : Das deutet auf einen Defekt in der Zündung hin. Die Lampe und die : Hochspannungserzeugung scheinen ok zu sein. : >

Das schliesse ich auch.

: > schaftslampe an (gut); der Test-Taster loest den Blitz aber nicht aus : > (schlecht), ebensowenig das Synchronkabel (an dem keine messbare Spannung : > anliegt - besonders schlecht).

: Tastet der Taster?? wohin scheltet er, gegen Masse?

Der Tast tastet und schaltet gegen Masse, ebenso die Synchronbuchse. Alles mit dem Durchgangspruefer getestet.

: > : > Steckt nun der Netzstecker in einer bestimmten Richtung in der Steckdose, : > kann ich den Blitz per Synchronkabel ausloesen, indem ich den Aussenleiter : > des Kabels mit einem Metallgegenstand beruehre.

Die Zuendung scheint sehr hochohmig zu sein und auf kleine Kapazitaets- aenderungen gut anzusprechen. Wenn nur das Multimeter mit seinen Strippen an der Synchronbuchse haengt, blitzt das Geraet jedes Mal beim Abschalten. Ohne Multimeter (auch einpolig [sic!]) blitzt das Geraet beim Abschalten nur sporadisch. Das spricht dafuer, dass die Test-Taste und der Synchron- kontakt zumindest nicht galvanisch vom Zuendkreis getrennt sind.

: > Daneben gibt es noch ein ganz in Schwarz : > gehuelltes Bauteil mit Draht aus dem Oberteil, mit mir nicht : > einleuchtender Funktion.

: Das sollte der Trafo sein. Ein Impuls an der einen Seite des Trafos sorgt an : der anderen Seite für eine Spannung, die die Lampe zündet. Anscheinend : scheint der Impuls nicht dort anzukommen.

Nach kurzem Studium von "klassischen" Blitzgeraeteschaltplaenen sieht das kleine Etwas wie ein in die Kochwaesche gefallener Zeilentrafo aus, und das einzelne helle Draehtchen aus seinem Kopf fuehrt tatsaechlich zur Zuend- elektrode der Blitzroehre. Es muss also der Trafo sein.

: Er sollte das aber, hier wirst du : messen müssen, ob die Impulse, die vom Taster erzeugt werden, hier : überhaupt einstellen.

Danke fuer den Hinweis. Was muss ich auf der Primaerseite des Trafos messen koennen? Kann ich einen Impuls ueberhaupt mit einem digitalen Multimeter erfassen oder brauche ich ein Oszilloskop? So etwas steht nur bei einem Bekannten.

: Die ca 300 V sind die Spannung, die verwendet wird, um über den Trafo einen : Impuls auszulösen. : >

Ich dachte, die seien die Spannung, mit der die Blitzroehre betrieben wird.

Immerhin hatte ich (noch mal zurueck zum Synchronanschluss) erwartet, am Synchronkontakt wenigstens *irgendein* Potential nachweisen zu koennen, denn wo kein Potential ist, da kann sich auch kein Kontaktschluss bemerkbar machen.

Danke erstmal, vielleicht kommen wir ja in den naechsten Tagen weiter ;-)

Oliver. - frohes Fest wuenschend -

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Dr. Oliver Corff              e-mail:    corff@zedat.fu-berlin.de
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Oliver Corff

sowas... [...]

Man kann das selten mit einem Multimeter messen, ein Oszilloskop ist empfehlenswert. Vom Eingang aus sollte ein Schaltelement an den Hochspannungselko führen.

Eine Gasentladungsröhre muss mit einer Zündspannung (im kV-Bereich) gezündet werden, sie brennt solange, wie die Brennspannung (30 - 150 V) anliegt. Der Trafo soll nur die Zündung veranlassen, er tut das, indem er einen Impuls hochtransformiert. Dieser zündet dann die Röhre, der Rest der Energie kommt vom Elko. In der Regel kann der Strom durch die Röhre auch gestoppt werden, wenn man definierte Blitzimpulslängen braucht.

Deine Schilderung scheint auf ein Problem mit der Zundspannung hinzudeuten. Am Eingang des Trafos sollte daher irgendein Impuls messbar sein, der mit einem Oszi gemessen werden sollte.

Blitzlichter reparieren kann man auch unter Tannenbäumen :-)

Robert

--
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vollständigen Dienstunfähigkeit.'
aus: Kommentar zum Beamtenrecht.
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R.Freitag

: Deine Schilderung scheint auf ein Problem mit der Zundspannung hinzudeuten. : Am Eingang des Trafos sollte daher irgendein Impuls messbar sein, der mit : einem Oszi gemessen werden sollte.

Nebenbei fange ich langsam an zu verstehen, warum der Vorbesitzer das Geraet mit einem externen Blitzkopf "veredelt hat".

Ich habe mal den Trafo auf seinen ohmschen Widerstand hin vermessen, primaer scheint er extrem niederohmig zu sein (vielleicht 0.1 Ohm), sekundaer ist er deutlich hochohmiger (ca. 150 Ohm). Insgesamt hat er nur drei Anschluesse, das heisst doch, dass er entweder als Spartrafo ausgelegt ist oder beide Wicklungen galvanisch nicht getrennt sind, oder?

Beim Versuch, irgendwelche Impulse mit dem digitalen Multimeter zu messen und evtl. mit der Hold-Funktion die Maximalpegel festzuhalten, hat leider mein Multimeter seinen Geist aufgegeben. Der Spannungsteil (egal ob AC oder DC) misst nur noch Mist, der R-Teil sowie die Durchgangspruefung arbeiten weiterhin normal.

Sieht also so aus, als ob Weihnachten auch noch ein neues Multimeter bereit- halten muesste.

Oliver.

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Dr. Oliver Corff              e-mail:    corff@zedat.fu-berlin.de
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Oliver Corff

"Oliver Corff" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@uni-berlin.de...

Der Trafo ist wie eine Zuendspule vom Auto aufgebaut, als ein gemeinsamer Anschluss der beiden Wicklungen.

Der Trafo ist seltener defekt, meist sind es zu schwache Akkus/Batterien oder der Elko. Diese Blitz-Elkos sind verdammt klein fuer ihre technischen Daten, es passt kein Elko von einem normalen Versender. Manchmal hat man bei eBay Glueck.

Das die Glimmlampe brennt hat leider nicht bei jedem Blitz was damit zu tun, das es auch zum Zuenden reicht.

Altes Zeigerinstrument ? Dann wars Zeit sich ein neues zu kaufen, entweder fuer 3 EUR oder mit durchgaengigen Bereichen. Siehe de.sci.electronics FAQ:

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F.2. c)

--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at gmx dot net
homepage: http://www.geocities.com/mwinterhoff/
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
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MaWin

Die Zündspule hat also anscheinend ordnungsgemäß funktioniert und folgerichtig dein Meßgerät mit Hochspannung zerstört. :-/

Gruß Lars

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Lars Mueller

: Blechfaehnchen zur Beinmarkierung. Die Bezeichung ist teilweise unleserlich, : scheint aber TAG 1-400 zu sein (koennte auch TAC 1-400 sein), kann jemand : was damit anfangen?

Was google doch so alles weiss. Den Thyristor TAG 1-400 gibt es tatsaechlich, und zu solch niedrigem Preis, dass der versuchsweise Austausch wirklich nicht abwegig scheint. Jetzt habe ich nur noch drei Fragen: 1. Warum geht an dieser Stelle der Thyristor ueberhaupt kaputt, wenn er es denn wirklich ist; 2. kann irgendein passives Bauteil (Kondensator?) in der Steuerungsmimik des Thyristors einen aehnlichen Effekt hervorrufen; und 3. zur Bauform des Gehaeuses (hier bei einem Lieferanten angegeben mit TO5; google spuckt zu TO5 aber eine Masszeichnung aus, die mit meinem Thyristor nicht gleich zu sein scheint), ist die Abfolge der Anschluesse immer die gleiche? Bei Transistoren gibt es im Halbkreis ja auch EBC (fand ich als Schueler immer praktisch und einleuchtend) und dann kam irgendsowas wie BEC.

Danke nochmals!

Oliver.

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Dr. Oliver Corff              e-mail:    corff@zedat.fu-berlin.de
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Oliver Corff

Er schaltet häufig einen hohen Impulsstrom, aber trotzdem hält er das idR ganz gut aus. Such mal noch ein bisschen weiter, würde mich nicht wundern, wenn's an etwas Anderem liegt.

Na sicher doch! Der Thyristor wird ja eigentlich damit angesteuert, dass er einen kleinen Strom ins Gate bekommt, bei solchen kleinen Thyristoren durchaus im sub-uA-Bereich. Nun kommst Du mit Deinem Schraubendreher in die Nähe des Gate und schwupp zündet er - kein Wunder, statische Aufladung und/oder kapazitive Kopplung reichen hier völlig. Daher scheint es mir wahrscheinlicher, dass das, was vor dem Gate sitzt das Problem ist. Bei so einer Schaltung, die mit 300V arbeitet, aber auch eine eher kleine Spannung für den Synchronkontakt bereitstellt, frage ich mich zuerst: woher kommt diese? Wahrscheinlich aus einem Spannungsteiler aus Widerständen, daher liegt es nahe, sich diese einmal anzusehen. Widerstände werden bei anliegender hoher Spannung gerne hochohmig, das würde Dein Problem erklären und ist zB bei Anlaufwiderständen in Schaltnetzteilen an der Tagesordnung. Dieser Prozess ist allerdings nicht thermisch, man sieht den Widerlingen also nichts an!

Nö, ist nicht immer gleich. Entweder gibt's den in verschiedenen Gehäusen, der Anbieter will Dir einen elektrisch passenden Vergleichstypen andrehen oder kennt die Gehäuseform schlicht selbst nicht.

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Stefan Huebner

Hallo Stefan,

Alles gute zum Weihnachtsfeiertag. Auf dieses Posting hatte ich gehofft; ich war kurz davor, einen neuen Thread zum Thema Thyristor aufzumachen, in der Befuerchtung, mein Problem gelte als geloest, der Thread damit als hinfaellig.

Stefan Huebner wrote:

: >1. Warum geht : >an dieser Stelle der Thyristor ueberhaupt kaputt, wenn er es denn wirklich : >ist; 2. kann irgendein passives Bauteil (Kondensator?) in der Steuerungsmimik

: Er schaltet häufig einen hohen Impulsstrom, aber trotzdem hält er das : idR ganz gut aus. Such mal noch ein bisschen weiter, würde mich nicht : wundern, wenn's an etwas Anderem liegt.

Das habe ich mir naemlich auch schon gedacht - ich hatte ja am Synchronkontakt keine Spannung messen koennen und daraus gefolgert, dass moeglicherweise der Thyristor eben doch in Ordnung ist, sondern der Thyristor nix zum Zuenden bekommt.

: arbeitet, aber auch eine eher kleine Spannung für den Synchronkontakt : bereitstellt, frage ich mich zuerst: woher kommt diese? Wahrscheinlich : aus einem Spannungsteiler aus Widerständen, daher liegt es nahe, sich : diese einmal anzusehen. Widerstände werden bei anliegender hoher : Spannung gerne hochohmig, das würde Dein Problem erklären und ist zB : bei Anlaufwiderständen in Schaltnetzteilen an der Tagesordnung. Dieser : Prozess ist allerdings nicht thermisch, man sieht den Widerlingen also : nichts an!

Stimmt. Im Gegensatz zu den einfachen Thyristorblitzschaltplaenen, die man mit leichten Variationen mit google findet, bei denen der Thyristor *immer* direkt am Gate gegen Masse gezogen wird, ist bei meinem Blitz in der Tat vor das Gate ein kombinierter RC-Spannungsteiler geschaltet. Ich bin mir ueber die Funktion der darin verwendeten Kapazitaet(en) noch nicht ganz im Klaren. Gestern abend war ich leider nur schon so muede, dass es mir nicht mehr gelungen ist, die reichlich verworrene Leiterbahnfuehrung auf der Unterseite der Platine (Masse gegabelt in der Mitte, sodann der niederohmige Strombegrenzer (4R7) im Blitzroehrenkreis ganz woanders auf der Platine, dann wieder ein Draht von der Hochspannungswicklung des Trafos (er hat auch noch eine Niederspannungswicklung zum Betrieb der Hilfsleuchte) direkt, aber "irgendwo" in die Schaltung) in ein sauber entflochtenes, "semantisch und grammatikalisch einleuchtendes" Schaltbild umzusetzen. Schwer tu ich mich halt auch mit der Pinbelegung des TAG 1-400, das Gate kann ich identifizieren, aber Drain und Source gehen momentan fuer mich aus der Schaltung noch nicht hervor; das liegt teilweise auch daran, dass der halbphasige Gleichstrom aus einer Diode (1N4007; die liegt mal wieder an einer ganz abgelegenen Stelle der Platine) hervorgebracht wird, unter der sich die Leiterbahnen quasi einmal ueberschneiden (nicht ganz, aber fast ;-), und an freimuetiger Verwendung roter und blauer Strippen, die mal mit plus und minus belegt sind (etwa am Elko), aber dann wieder nicht. Kurz, die Platine ist nicht die Umsetzung eines Schaltplans, sondern eine Anhaeufung von Bauteilen.

Eine ohmsche Pruefung der Widerstaende ergab teilweise etwas verwirrende Werte, die nicht richtig zu den Bauteilmarkierungen passen wollten.

Was soll jetzt die weitere Suchstrategie sein? Widerstaende tauschen, oder Thyristor tauschen?

Danke fuer jeden Hinweis, und bitte entschuldigt, wenn ich etwas ausufernd geworden bin,

Oliver.

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Dr. Oliver Corff              e-mail:    corff@zedat.fu-berlin.de
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Oliver Corff

Vermutlich ohne Auslöten?

Also wenn die gemessenen Werte gegenüber der Markierung zu hoch sind und du sicher bist, die Beschriftung, oder die Ringe, richtig zu lesen und zu deuten, dann ist der Widerstand defekt und muß getauscht werden. Es sei denn, es liegt aus den Elkos noch Spannung an. Also im Zweifelsfall erst einmal eine Spannungsmessung über dem R machen, oder mit verpolten Meßstrippen die Widerstände noch einmal zur Kontrolle messen. Wenn nichts reinstört, dann müssen dann natürlich die selben Widerstandswerte angezeigt werden. Ergeben sich Unterschiede, so muß folglich etwas reinstören. Das gilt auch für den nun folgenden Absatz.

Wenn er zu gering ist, liegt es vermutlich an der Beschaltung, die du mitmißt. In diesem Fall erst einmal merken und weitersuchen, oder mindestens ein Ende vorsichtig auslöten, sodaß es keinen Kontakt mehr hat und du das Bauteil einzeln messen kannst.

Vielleicht bin ich schon zu müde, aber ich habe deine Ausführungen zur Schaltung größtenteils nur überflogen, weil ich es beim ersten Lesen nicht gleich vollständig nachvollziehen konnte. Die Kapazität könnte, davon abgesehen, den Zweck haben, den Impuls besser durchzureichen, also eine Art Hochpaß Der Widerstand, falls parallel, könnte den Kondensator wieder entladen, sodaß er bereit ist, den nächsten Spannungsanstieg zum Gate durchzureichen. Je nachdem, was bei dir "kombinierter RC-Spannungsteiler" bedeuten soll. Ich kann aus dieser Angabe keine eindeutige Schaltung zeichnen.

Wo Drain und Source sind, dürfte sich doch wohl aus den Spannungen eindeutig ergeben, sofern die Schaltung nicht ganz hinüber ist.

Gruß Lars

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Lars Mueller

: > Eine ohmsche Pruefung der Widerstaende ergab teilweise etwas verwirrende : > Werte, die nicht richtig zu den Bauteilmarkierungen passen wollten.

: Vermutlich ohne Auslöten?

Natuerlich;-) Ich wollte erst mal sehen, wohin die Reise geht.

: Also wenn die gemessenen Werte gegenüber der Markierung zu hoch sind und : du sicher bist, die Beschriftung, oder die Ringe, richtig zu lesen und : zu deuten, dann ist der Widerstand defekt und muß getauscht werden.

Das trat in mindestens einem Falle ein.

: Es : sei denn, es liegt aus den Elkos noch Spannung an.

Die habe ich vorher entladen.

: Wenn er zu gering ist, liegt es vermutlich an der Beschaltung, die du : mitmißt. In diesem Fall erst einmal merken und weitersuchen, oder : mindestens ein Ende vorsichtig auslöten, sodaß es keinen Kontakt mehr : hat und du das Bauteil einzeln messen kannst.

Gut, das werde ich machen.

: Vielleicht bin ich schon zu müde, aber ich habe deine Ausführungen zur : Schaltung größtenteils nur überflogen, weil ich es beim ersten Lesen : nicht gleich vollständig nachvollziehen konnte.

Ich hab es auch reichlich kompliziert beschrieben.

: Wo Drain und Source sind, dürfte sich doch wohl aus den Spannungen : eindeutig ergeben, sofern die Schaltung nicht ganz hinüber ist.

Die Schaltung scheint, bis auf den Ausloesepunkt des Thyristors, ja noch zu funktionieren. Ich habe heute morgen erneut erfolgreich kapazitiv ausgeloest, indem ich (bei bestimmter Polung des Netzsteckers) mit einer frei haengenden Prueflitze den Gate-seitigen Kontakt der Synchronbuchse beruehrt habe.

Oliver.

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Dr. Oliver Corff              e-mail:    corff@zedat.fu-berlin.de
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Oliver Corff

Also fehlt in der Tat wohl nur die Vorspannung, über die der doch recht passive Synchronkontakt den Thyristor zündet. Mir war gerade aufgefallen, dass ich vergessen hatte zu erwähnen, dass auch Kondensatoren und Elkos durchaus mal einen Kurzschluss entwickeln können. Wenn da also irgendwo ein Kondensator zur Glättung der Zündspannung sitzt, überprüfe den auch mal. Heutzutage erlebe ich sowas eher bei Tantals, während heutige Elkos eher ihre Kapazität verlieren, aber in älteren Geräten habe ich reichlich "leckende" Kondensatoren bis hin zum Totalschluss getauscht.

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Stefan Huebner

: Also fehlt in der Tat wohl nur die Vorspannung, über die der doch : recht passive Synchronkontakt den Thyristor zündet. Mir war gerade : aufgefallen, dass ich vergessen hatte zu erwähnen, dass auch : Kondensatoren und Elkos durchaus mal einen Kurzschluss entwickeln : können. Wenn da also irgendwo ein Kondensator zur Glättung der : Zündspannung sitzt, überprüfe den auch mal. Heutzutage erlebe ich : sowas eher bei Tantals, während heutige Elkos eher ihre Kapazität : verlieren, aber in älteren Geräten habe ich reichlich "leckende" : Kondensatoren bis hin zum Totalschluss getauscht.

Weihnachten ist das Fest der Wunder und der Freude, mir hat eben ein Besitzer dieses Geraets den Schaltplan gefaxt, den ich gleich mal mit der Digitalkamera abgelichtet habe. Hier kann man ihn finden:

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Die problematischen Bereiche (fuer mich...) der Schaltung liegen bei Th2 und seiner Ansteuerung. Besonders nach alleiniger Betrachtung der immer direkt geschalteten Musterschaltbilder verstehe ich die RC- Beschaltung aus C3, R6 und R7 nicht so recht. Der linke Bereich (Ladungsindikator aus Th1, der Glimmlampe davor und Lp1 als Anzeige) funktioniert bestens. Ich sollte vielleicht noch ergaenzen, dass die Schaltung statt der angegebenen 320V am Kondensator C1 momentan nur ca. 295V hergibt. Rechts von Th2 (also Zuenduebertrager Ue2 etc.) funktioniert alles. Sonst koennte ich ja auch nicht mit einem frei haengenden Draht an den Synchronkontakt ausloesen;-).

Der Elko zur Glaettung der Zuendspannung C2 sieht noch "normal" aus, nix geschmurgeltes oder gar ausgelaufenes Elektrolyt.

Was soll ich als naechstes messen oder ausbauen?

Ich werde wohl erst wieder morgen zum Loetkolben greifen koennen, vorher muss ich ich mir noch ein neues Multimeter (s. vorige Postings) besorgen. Ich werde aber trotzdem aufmerksam lesen!

Viele weihnachtliche Gruesse,

Oliver.

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Dr. Oliver Corff              e-mail:    corff@zedat.fu-berlin.de
Reply to
Oliver Corff

Wunderbar, was für's Archiv :)

Ich versuche mal, die Schaltung zu erklären: An C2 steht über D2 eine negative Gleichspannung an, die wohl angesichts des 16V-Elkos irgendwo bei 8-15V zu vermuten ist. Über R5 wird C3 nun derartig aufgeladen, dass links (zur Synchronbuchse hin) diese negative Spannung anliegt, rechts (zum Gate hin) 0V, da R7 mit Masse verbunden ist. R6 mit 1.2M stört hier nicht weiter, der soll nur den Kondensator nach dem Ausschalten entladen, damit das Ding nicht mit der Restladung unmotiviert rumblitzt. Drückst Du nun den Taster oder löst den Synchronkontakt aus, so wird C3 - links negative Spannung, rechts 0V mit der linken Seite an Masse gelegt, so dass nun gilt: links 0V, rechts eine positive Spannung, die betragsmässig in etwa der Spannung über C2 entspricht und damit wird dann gezündet. Dass das Berühren des Sync-Kontaktes zum zünden führt zeigt, dass der Thyristor und der "Rest" in Ordnung sein muss. Du musst jetzt also feststellen, warum der Sync-Eingang nicht negativ ist. In Frage kommen hier: Trafowicklung III offen (kaum, sonst würde Lp1 nicht mehr leuchten), D2 offen (nachmessen) oder C2 kurzgeschlossen (dann würde aber D2 und die Trafowicklung leiden). Ferner möglich: R5 offen oder deutlich hochohmig, bei der geringen Spannung aber eher unwahrscheinlich, R6 kurzgeschlossen (auch sehr unwahrscheinlich) oder aber C3 kurzgeschlossen - dann reicht das Berühren des Sync-Pins zwar zum Zünden, da C3 dann wie eine Drahtbrücke alles von aussen ans Gate weiterreicht, er kann sich aber nicht mehr aufladen und damit seine Ladung in das Gate pumpen, wenn S3 betätigt wird. Reihenfolge wäre jetzt: messen, ob über C2 negative Spannung; wenn nein: C2, D2, Wicklung III prüfen; wenn ja: R5 offen oder C3 Schluss.

Viel Erfolg!

Reply to
Stefan Huebner

Stefan Huebner wrote:

: Ich versuche mal, die Schaltung zu erklären: : An C2 steht über D2 eine negative Gleichspannung an, die wohl : angesichts des 16V-Elkos irgendwo bei 8-15V zu vermuten ist. : Über R5 wird C3 nun derartig aufgeladen, dass links (zur : Synchronbuchse hin) diese negative Spannung anliegt, rechts (zum Gate : hin) 0V, da R7 mit Masse verbunden ist. R6 mit 1.2M stört hier nicht : weiter, der soll nur den Kondensator nach dem Ausschalten entladen, : damit das Ding nicht mit der Restladung unmotiviert rumblitzt. Drückst : Du nun den Taster oder löst den Synchronkontakt aus, so wird C3 - : links negative Spannung, rechts 0V mit der linken Seite an Masse : gelegt, so dass nun gilt: links 0V, rechts eine positive Spannung, die : betragsmässig in etwa der Spannung über C2 entspricht und damit wird : dann gezündet. Dass das Berühren des Sync-Kontaktes zum zünden führt : zeigt, dass der Thyristor und der "Rest" in Ordnung sein muss. Du : musst jetzt also feststellen, warum der Sync-Eingang nicht negativ : ist. In Frage kommen hier: Trafowicklung III offen (kaum, sonst würde : Lp1 nicht mehr leuchten), D2 offen (nachmessen) oder C2 : kurzgeschlossen (dann würde aber D2 und die Trafowicklung leiden). : Ferner möglich: R5 offen oder deutlich hochohmig, bei der geringen : Spannung aber eher unwahrscheinlich, R6 kurzgeschlossen (auch sehr : unwahrscheinlich) oder aber C3 kurzgeschlossen - dann reicht das : Berühren des Sync-Pins zwar zum Zünden, da C3 dann wie eine : Drahtbrücke alles von aussen ans Gate weiterreicht, er kann sich aber : nicht mehr aufladen und damit seine Ladung in das Gate pumpen, wenn S3 : betätigt wird. Reihenfolge wäre jetzt: messen, ob über C2 negative : Spannung; wenn nein: C2, D2, Wicklung III prüfen; wenn ja: R5 offen : oder C3 Schluss.

Herzlichen Dank fuer die ausfuehrliche Erklaerung. Morgen wird Diagnose gemacht und spaetestens uebermorgen sollte das Geraet wieder laufen! Ich muss halt bei Bedarf nur die defekten Teile besorgen. A propos: Gibt es eigentlich Widerstaende und Kondensatoren ueberhaupt einzeln? Ich kann mich nur erinnern, dass ich die Widerstaende frueher immer mindestens im

10er Band gekauft habe.

Oliver.

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Dr. Oliver Corff              e-mail:    corff@zedat.fu-berlin.de
Reply to
Oliver Corff

Moin!

Oder in Kurzfassung: Kameras schließen immer einen Kontakt gegen Masse, der Thyristor will aber einen positiven Puls haben. Also wird ein Kondensator kamera- seitig negativ vorgeladen, schließt die Kamera dann diese Seite gegen Masse, gibts thyristorseitig kurz eine positive Spannung.

Dieses Verfahren funktioniert allerdings auch nicht mit allen Kameras mit Elektronik, da manche nur positive Spannungen gegen Masse schalten können (Blitzkontakt an Collektor von NPN-Transistor).

Gruß, Michael.

Reply to
Michael Eggert

: Oder in Kurzfassung: : Kameras schließen immer einen Kontakt gegen Masse, der Thyristor will : aber einen positiven Puls haben. Also wird ein Kondensator kamera- : seitig negativ vorgeladen, schließt die Kamera dann diese Seite gegen : Masse, gibts thyristorseitig kurz eine positive Spannung.

Danke fuer die Erklaerung, jetzt verstehe ich den Aufwand.

: Dieses Verfahren funktioniert allerdings auch nicht mit allen Kameras : mit Elektronik, da manche nur positive Spannungen gegen Masse schalten : können (Blitzkontakt an Collektor von NPN-Transistor).

Das ist bei mir kein Grund zur Sorge, ich habe keine Elektronik in meinen Kameras.

Danke nochmals, Oliver.

PS: Morgen wird gebastelt, und dann poste ich hier die Ergebnisse.

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Dr. Oliver Corff              e-mail:    corff@zedat.fu-berlin.de
Reply to
Oliver Corff

Bisschen zu kurz für die Fehlersuche, aber der entscheidende Punkt!

Genau so hab ich's der Schaltung entnommen. Was sich kameraseitig abspielt wusste ich bisher nicht, ich konnte es nur annehmen. Danke für die Aufklärung

Stimmt, das wird dann problematisch. Also vor der Fehlersuche auch an sowas denken. Der OP hat ja nun schon gesagt, dass er mechanische Kontakte in seinen Kameras hat und vor allem: dass das Ding auch bei direkter Verbindung nicht mehr blitzt.

Reply to
Stefan Huebner

: >können (Blitzkontakt an Collektor von NPN-Transistor).

: Stimmt, das wird dann problematisch. Also vor der Fehlersuche auch an : sowas denken. Der OP hat ja nun schon gesagt, dass er mechanische : Kontakte in seinen Kameras hat und vor allem: dass das Ding auch bei : direkter Verbindung nicht mehr blitzt.

Die Kamera koennen wir bei der Betrachtung wirklich aussen vor lassen.

  1. Springt ja die Schaltung momentan auch auf den direkten Kurzschluss des eingebauten Pruefausloesers nicht mehr an, 2. sind meine Kameras auch nur mechanisch.

Sollte ich irgendwann mal eine modernere Kamera mit diesem Geraet zusammen betreiben wollen, bleibt mir immer noch die Moeglichkeit, mit Optokopplern o.ae. zu arbeiten.

Oliver.

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Dr. Oliver Corff              e-mail:    corff@zedat.fu-berlin.de
Reply to
Oliver Corff

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