Pseudomasse in DVB Receiver

Hallo

gestern bekam ich einen Stromschlag beim anfassen eines LAN Steckers wobei ich mit dem Arm an das Gehäuse meines Technisat T1 gekommen bin. Nach Stecker ziehen ist diese Differenz dann weg, gemessen per Multimeter sind das ca 115V gegen Erde bzw LAN. Der Technisat hat ein nicht sehr vertrauenerweckendes Schaltnetzteil mit Eurostecker drin, ich vermute man hat 2 Kondensatoren über die Netzspannung gelegt und greift mittig die Gehäusemasse ab.

Ist sowas immernoch zulässig und State of the Art?

Bye Eric

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Eric Wick
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Eric Wick schrieb:

Aber sicher doch, auch mit nur einem Y-Kondensator, und dann liegt u.U. sogar volle Netzspannung am Gehäuse. Es darf halt nicht mehr als 0,5mA nach Erde fließen können.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Hallo Dieter,

Es sei denn, die Y-Kondensatoren sind von einer "Firma" etwa 100km hinter der letzten Flussbiegung, die sonst meist nur Lehmziegel produziert, der Schwager vom Internet-Cafe hat das CE Logo "besorgt" und dann ist einer davon durchgeschlagen.

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Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
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Joerg

Für mich ist das dann aber nicht mehr Schutzklasse 2 (Basisisolierung+zusätzlicher Isolierung für den Fehlerschutz oder Basis- und Fehlerschutz durch verstärkte Isolierung), und nur hier sind Eurostecker überhaupt zulässig.

Mit freundlichen Grüßen

Frank-Christian Krügel

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Frank-Christian Kruegel

In article , Joerg writes: |> Es sei denn, die Y-Kondensatoren sind von einer "Firma" etwa 100km |> hinter der letzten Flussbiegung, die sonst meist nur Lehmziegel |> produziert, der Schwager vom Internet-Cafe hat das CE Logo "besorgt" und |> dann ist einer davon durchgeschlagen.

Verdächtig wirds spätestens dann, wenn die Kondensatoren nur ungefähr halb so gross wie die gebräuchlichen Kondensatoren sind... Gerade diese braun bzw. grün gelackten Keramik-Bonbons aus China haben die Spannungsangabe wohl eher in PMPO-Manier. Was mir da schon an Spannungsfestigkeit bei erstaunlicher Kleinheit untergekommen ist... Waren halt alle kaputt ;-)

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         Georg Acher, acher@in.tum.de
         http://www.lrr.in.tum.de/~acher
         "Oh no, not again !" The bowl of petunias
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Georg Acher

Hier erfährst Du Genaueres.

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Paul Rosen

Frank-Christian Kruegel schrieb:

Für dich halt.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Übles Teil, ohne Schutzerdung steht also 1/2 Netzspannung am Gehäuse über den Kondensator an. Möchte mal wissen was passiert wenn jemand mit schlapper Pumpe und feuchten Fingern dazwischen kommt. Der Hersteller des Geräts verlässt sich blind darauf, dass irgendwas mit Schutzerdung angeschlossen wird statt selber eine über das Netzkabel zu setzen.

Wären Defekte zu erwarten, wenn ich dem Gerät eine Kaltgerätebuchse mit Erdung verpasse?

Bye Eric

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Eric Wick

Dagegen werden die braun oder grün gelackten Foliendinger aus Irgendwo mit meist 600V angegebener Spannung problemlos in elektronischen Fliegenklatschen bei bis zu 3kV betrieben :-) Und die Dinger machen das klaglos mit...

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Ralph A. Schmid, dk5ras

Nein, genausowenig geht wohl die Welt unter, wenn man die Kondensatoren rausschmeißt. In Sache EMV bringen die meist nicht so sehr viel, gerade das Quentchen, daß man halt den Test besteht. Manchmal sind sie sogar kontraproduktiv...

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Ralph A. Schmid, dk5ras

Hallo Eric,

So wie ich das lese und auch so kenne, darf bei einem Netzteil mit Stecker eigentlich nur dann ein Y-Kondensator verbaut werden, wenn ein schutzgeerdetes Gehäuse vorliegt oder keine metallischen Teile berührt werden können. Dies ist aber sehr häufig nicht der Fall. Videorecorder, Tuner aller Art, Laptops etc haben Steckverbinder, deren berührbare Metallränder auf dem internen Massepotential liegen.

Nun ja, zum Glück recht hochohmig. Nervig ist es dennoch immer wieder. Wenn ich meinen Dell Notbuch via Kabel ans Netzwerk anschließe, dann meint der RCD, er müsste seinen Dienst tun und schaltet die Etage stromfrei. Ob das jetzt am Notbuch, am Switch oder am Router liegt, mag man sich aussuchen... Mein Kollege hat bei seinem MacBook die Auswahl, ob er sein Netzteil mit oder ohne Schutzkontakt stecken will. Nimmt er den Eurostecker, dann bitzelt es, sobald man ein Stück Metall am Macbook berührt. Ich gebe zu, von Apple hätte ich das nicht erwartet. Ist aber anscheinend schon seit Generationen von ApfelBüchern so...

Der Zustand des Herzens ist da gar nicht so ausschlaggebend. Ein sauberer verschwitzter Kontakt und Strom zur falschen Zeit, schon viel eher. Anscheinend ist noch zu wenig passiert, als dass es sich bei den verantwortlichen herumgesprochen hätte.

Ich gehe mal zu Gunsten der Entwickler davon aus, dass diese nur den Schuko-Adapter vorgesehen hatten und erst später ein Oberschlaule den Euroadapter dazu designt hatte...

Nee, das gehört dann so. Metall berührbar = Schutzkontaktpflicht!

Marte

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Marte Schwarz

Am 04.09.2007, 10:57 Uhr, schrieb Marte Schwarz :

Das gilt dann aber doch nicht für die Anschlüsse hinten an den Geräten oder? Jedenfalls haben DVD-Player/Verstärker/Videorekorder/etc. eigentlich immer nur Eurostecker und immer ist die Masse berührbar durch z.B. die Cinch-Buchsen. Bei meinem DVD-Player war's auch so, der hat dann irgendwann Stromschläge verteilt, weil wohl einer dieser Y-Kondensatoren kaputt war :-/

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Gruß, Julian
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Julian Harnath

Zwischen meiner Frau und mir kommt es zu einem ganz besonderem (50Hz-)Kribbeln, wenn wir beide mit den notebooks hantieren, sie Apple, ich HP. Will ich sie erschrecken, dann fasse ich ihr da ganz sanft ans Ohr - dann sollte ich aber das Weite suchen!

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Ralph A. Schmid, dk5ras

Hallo Julian,

Eigentlich schon. Bei 19" Einbauracks könnte man zu diskutieren beginnen, ob im Vorschriftsmäßigen gebrauch dir Rückseite als berührbar gelten sollte, standalone ist die Rückseite immer berührbar.

Weiss ich, IMHO haben da weder Y- noch irgendwelche sonstigen Kondensatoren etwas verlohren.

der muss ja noch nicht einmal kaputt sein, damit es gut spürbar bitzelt. Ich habs sogar schon funken sehen, wenn man die Antennenleitung gesteckt hatte.

Leider hab ich auch schon die geballte Kompetenz mancher Prüfer in Zertifizierungsstellen gesehen. Da wundert mich gar nichts, nicht mal, wenns alle so machen (weil dann ists doch sicherlich unproblematisch;-)

Marte

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Marte Schwarz

Ich denke nicht, dass das richtig ist. Ein Schutzklasse 2 Geraet darf durchaus beruehrbares Metall (z.B. Gehaeuse) haben, wenn durch die Konstruktion eine inherente doppelte Isolierung gegeben ist, so dass das Metall nicht mit spannungsfuehrenden Teilen in Beruehrung kommen kann.

Sprich: sobald du ueber deine Netzleitung ein Silikonschlaeuchchen schiebst, dann ist diese doppelt isoliert und mit weiteren Massnahmen aehnlicher Art, darfst du dann das ganze in ein Metallgehaeuse anbringen, ohne dies mit dem Schutzleiter zuverbinden. Ja de facto, darfst du gar keinen Schutzleiter anbringen, wenn das Geraet Schutzklasse 2 entsprechen soll.

Meiner Meinung nach nicht unbedingt sinnvoll, aber so ist der Standard fuer Schutzklasse 2 - und die ueberwiegenden Mehrheit der Leute die Normen usw. machen, halten das auch fuer sinnvoll.

Gruss Klaus

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Klaus Bahner

Hallo Julian,

Das bezweifle ich. Wie schon von anderen erw=E4hnt, ein kleiner Ableitstrom ist erlaubt und der ist auch harmlos. Und so ein Y-Kondensator geht nicht so schnell kaputt und selbst wenn er durchl=E4gt darf er im Zweifelsfall nicht leitend werden.=20

Gru=DF Michael

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Michael Kamper

Am 04.09.2007, 14:37 Uhr, schrieb Michael Kamper :

Aber wie ist es sonst zu erklären, dass auf allen Flächen die mit Masse verbunden sind (auch die Cinch-Buchsen) plötzlich etwa halbe Netzspannung anliegt, und das abhängig davon, wieherum man den Eurostecker einstöpselt (in der einen Richtung ist nichts, in der anderen liegt die Spannung an)? Vorallem ist das erst seit einiger Zeit so, vorher war das definitiv nicht...

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Gruß, Julian
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Julian Harnath

Julian Harnath schrieb:

Weil er bisher über ein anderes Gerät geerdet war?

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Hallo Ralph,

Oh wenn hinter dem Filter ein Schaltnetzteil mit gro=DFen Spannungsh=FCben (=3D cm-St=F6rungen) sitzt, dann bringen die (Y-)Kondensatoren meist sogar sehr viel.

Gru=DF Michael

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Michael Kamper

Am 04.09.2007, 14:49 Uhr, schrieb Dieter Wiedmann :

Möglich. Da ich den Player früher oft mitgenommen habe und ich ihn daher schon oft an- und abgestöpselt habe, halte ich das aber für eher unwahrscheinlich. Ist natürlich möglich, dass ich dabei immer zuerst die Cinch-Kabel verbunden habe, bevor ich den Netzstecker eingesteckt habe... aber eher unwahrscheinlich. Zudem ist es das einzige Gerät, was sich so verhält.. Verstärker, Videorecorder, Fernseher haben auch alle Eurostecker und machen sowas nicht. Der DVD-Player ist auch keine billige China-Ware sondern ein recht guter Panasonic. Ich vermute also schon, dass das ein Defekt ist und nicht gewollt. Wollte mir das Gerät die Tage ohnehin mal vornehmen und nochmal gründlich untersuchen, mal schauen was ich finde.

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Gruß, Julian
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Julian Harnath

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