Was ist von einem Bleiakku-"Aktivator" zu halten?

Hallo zusammen,

da ich im Netz keine vern=FCnftigen Informationen zu dem Thema finden konnte, mal eine Frage in die Runde:

Was ist von sogenannten "Bleiakku-Aktivatoren" zu halten? Die Dinger werden von diversen Herstellern angeboten (u.a. von ELV) und sollen durch extrem kurze und starke Stromimpulse daf=FCr sorgen, da=DF Bleiakkus nicht mehr bzw. kaum noch sulfatisieren (oder wom=F6glich sogar bestehende, durch Sulfatisierung entstandene, Kapazit=E4tsverluste wieder r=FCckg=E4ngig machen).

Bei allem, was ich im Netz dar=FCber finden konnte, ist mir leider nicht so ganz klargeworden, ob es sich bei der ganzen Angelegenheit eher um eine Idee aus der Esoterik handelt oder um eine Technik, deren Anschaffung/Einsatz sich tats=E4chlich lohnen k=F6nnte...

Wei=DF jemand mehr?

Viele Gr=FC=DFe und herzlichen Dank,

Christoph

--=20 Es ist besser das zu wollen was man nicht kriegt, als das zu haben was man nicht will!

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Christoph Stracke
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Christoph Stracke schrieb:

n

Bleiakkus

ieder

Manche Autoh=C3=A4ndler kippen in altersschwache Akkus etwas Schwefels=C3= =A4ure nach. Dadurch erh=C3=B6ht sich die S=C3=A4uredichte und die Batterie sieh= t fast wie neu aus. Mu=C3=9F ja nur f=C3=BCr kurze Zeit halten ;-)

--=20 mfg hdw

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Horst-D.Winzler

Christoph Stracke schrieb:

Abstand.

Wenn Du in der Autobatterie Aqua dest aus levitiertem Himalayawasser benutzst, ist die Wirkung sicher ganz erheblich...

Bernd

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Bernd Laengerich

Christoph Stracke schrieb:

Die Stromstärke wird durch den Innenwiderstand der Batterie und die Ladespannung vorgegeben. Also kann man nur an der Ladespannung drehen.

Wenn man eine zu hohe Ladespannung anlegt, wird bloß zusätzlich zum normalen Abbau des Bleisulfats an der Elektrode im Elektrolyten Wasserstoff und Sauerstoff produziert -- also Wasser aus dem Elektrolyten entfernt. Dadurch erhöht sich die Säuredichte, was effektiv zur Bildung von weiterem Bleisulfat führt.

Mit freundlichem Gruß

Jan

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Jan Kandziora

Jan Kandziora schrieb:

Ja.

Ja.

Nö.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Jan Kandziora schrieb:

Hallo Jan,

so kenne ich es auch. Das passiert ja, wenn man den Akku "bis zur Vergasung" aufl=E4dt. Soviel ich wei=DF, funktioniert dieses Ger=E4t aber g= ar nicht =FCber die Ladung, sondern wird vom Akku selbst mit Strom versorgt, sprich: der Akku wird dabei nicht ge- sondern entladen. Wenn ich es richtig verstanden habe, dann wird bei dem Teil, das ELV anbietet, der Akku beispielsweise mit kurzen Entladestr=F6men von 100 Mikrosekunden, aber bis zu 100 A, die alle 20 s stattfinden, belastet. Dadurch soll das Bleisulfat quasi "weggesprengt" werden, w=E4hrend die durchschnittliche Stromst=E4rke, mit der der Akku dabei entladen wird, aber nur bei ca. 0,5 mA liegt... Das Ganze klingt f=FCr mich zwar plausibel, wirkt aber irgendwie zu sch=F6n, um funktionieren zu k=F6nnen. ;-)

Viele Gr=FC=DFe,

Christoph

--=20 Es ist besser das zu wollen was man nicht kriegt, als das zu haben was man nicht will!

Reply to
Christoph Stracke

Dieter Wiedmann schrieb:

Hallo Dieter,

ok, aber der Akku trocknet doch auf diese Weise langfristig aus, was im Grunde aufs Selbe hinausl=E4uft wie eine Sulfatisierung, oder sehe ich das falsch?!

Viele Gr=FC=DFe,

Christoph

--=20 Es ist besser das zu wollen was man nicht kriegt, als das zu haben was man nicht will!

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Christoph Stracke

Christoph Stracke schrieb:

Kleine Erg=E4nzung -- hier ist ein Link auf das Teil:

Viele Gr=FC=DFe,

Christoph

--=20 Es ist besser das zu wollen was man nicht kriegt, als das zu haben was man nicht will!

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Christoph Stracke

Christoph Stracke schrieb:

Letzteres. Unter Sulfatierung versteht man, dass ein Teil des beim Entladen gebideten Bleisulfats nicht mehr zur aktiven Masse gehört, zunächst aber noch auf der Platte sitzt und dort den Ionentransport behindert. Dadurch steigt der Innenwiderstand und die Kapazität sinkt. Später rieselt das Zeug dann auf den Boden der Zelle. Was dem Akku bei stark erhöhter Säurekonzentration erheblich schadet ist die Tatsache, dass Bleisulfat in konzentrierter Schwefelsäure nicht mehr so schlecht löslich ist, aber aus der Lösung nicht als aktive Masse abgeschieden werden kann.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

"Christoph Stracke" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@pegasus.tonga.net... ..

Hi, das ist ne Glaubensfrage.

Viel. Bloß kann man das nicht pauschalisieren. Mir hat der erste (ATU anno

1995 für meinen ersten 123-200D angeschafft), der hatte ne 104er Batterie, die alle halbe Jahr schlappmachte (Kurzstrecke), im Winter hatte ich mal die Batteriemutter abgedreht und dann soeinen "Aktivator" spendiert. Kostete 60DM wimre, nur wenig billiger als ne neue Batterie, aber naja....jedenfalls bin ich mit dem frisch installierten Teil (soein rotes Plastikteil an den Akku zu pappen) ca. 50KM rumgejuckelt, bei -15° wimre, und dann hab ich (mit einem Gebet) die Karre unter die Laterne gestellt. Am nächsten Morgen hätte es auch schiefgehen können, doch "kam" er beim ersten Zug. Und ab da hatte ich den ganzen Winter keine Sorgen mehr. Verschrottet hab ich den mit der Batterie dann 5 Jahre später, der "Aktivator" war mittlerweile inniglich damit verklebt und unrettbar unentfernbar. Und da mein treuer 123 aus eigener Kraft(3 aktive Pötte, aber mit Rostlöchern wie Bodenluken) "due to Iran" war, hab ich ihn dringelassen. Den aktuellen Diesel hab ich mit dem ELV-Teil "verziert", aber da nutzt es leider nicht spürbar viel. Andererseits lutscht das Teil deutlich Saft weg, mußte glatt mal nach ein paar Wochen Stillstand ausbauen und in der warmen Bude nachladen. Seitdem liegt "er" einpolig drin :-)

Weil das Prinzip zwar funzt, die Realisation aber nicht ganz ohne Zufall abgeht, sind viele "Expferde" davon unüberzeugbar. manche Akkus genießen das Ding, andere juckt es nicht. Und die Anbringung ist auch nicht ohne, möglichst kurze Kabel direkt an die Pole, supergute Kontakte...naja. Moppedbatterien und solche in Rasenmähern oder Saisonfahrzeugen scheinen es auch ganz sinnvoll zu finden. Angesichts der Akkupreise ist es aber eigentlich nicht soo lohnend. Wenn die Anlage eigentlich ok ist, sollte der Akku auch ohne soein Ding seine 3-6Jahre aushalten. Des weiteren könnte eine moderne Motortronik sich von den "superkurzen Kurzen" irritieren lassen, da wär ich also vorsichtig.

--
mfg,
gUnther
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gUnther nanonüm

[...]

Das "wegsprengen" würde ja durch jeden Motorstart passieren. Wenn das Gerät aber wirken sollte, müsste sich die Elektrode also während der anschliessenden Fahrt und dem Stand nennenswert sulfatisieren.

Bernd

Reply to
Bernd Laengerich

Dieter Wiedmann schrieb:

Erklärung bitte.

Mit freundlichem Gruß

Jan

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Jan Kandziora

Christoph Stracke schrieb:

Beim Entladen bildet sich das Bleisulfat doch erst. Und "wegsprengen" willst du es auch nicht, denn wenn das Zeug erstmal unten auf dem Boden der Batterie rumliegt, kriegt es keine Elektronik mehr zurück auf die Blei/Bleioxid-Oberflächen, wo es hingehört.

Mit freundlichem Gruß

Jan

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Jan Kandziora

gUnther nanonüm schrieb:

... positiver Erfahrungsbericht

Mein positiver Erfahrungsbericht:

Die Batterie in meiner 11 Jahre alten Schlurre ist noch die erste. Sie hat mich bisher nicht im Stich gelassen und wird das vermutlich auch nicht im folgenden (langen Gebirgs-)Winter tun. Und alles ohne Aktivatoren oder anderes Gelumpe.

Vattern, der immer die Batterie-Angebote kauft, tauscht seine hingegen alle

3..4 Jahre aus, weil sie ihn im Stich lassen. Fahrleistung/-profil in etwa gleich.

Kurz: Keine zu preiswerten Starterbatterien kaufen. Man kann nicht reingucken, ob der Hersteller sein Fach auch versteht und kann auch keine Testreihen fahren, um zu prüfen, ob die tatsächlichen Werte auch den Aufgedruckten entsprechen.

Mit freundlichem Gruß

Jan

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Jan Kandziora

Jan Kandziora schrieb:

Die ich gestern um 23:49Uhr gepostet hab reicht dir nicht?

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Hallo Christoph,

ein kurzer Erfahrungsbericht ohne Anspruch auf allgemeine Gueltigkeit: Situation: Zwei alte (>15a) Autos, jeweils ca. die Haelfte des Jahres in Betrieb, aber auch da eher selten. In einem eine Markenbatterie, im anderen Baumarktware. Die Batterien hielten immer so zwei bis vier Jahre, was z.T. auch der Behandlung geschuldet war (s. u.). Vor ca. 4 Jahren habe ich mir das Kaestla von ELV fuer um die 10?? gebaut und am jeweils stillgelegten Fahrzeug angeklemmt. Ausserdem wurden die Batterien manchmal einmal pro Saison geladen, aber auch nicht immer, d. h. manchmal wurden die Batterien durch Selbstentladung und die Stromimpulse einfach leergenuckelt und dann stehengelassen :-(

Einzige gesicherte Aussage: Die Batterien gehen beide noch ohne Probleme...

Ein Kollege, dem ich auch zwei solche Dinger gebaut habe, behauptet sogar, damit halbtote Batterien wieder einigermassen gebrauchsfaehig gemacht zu haben, aber dafuer fehlen mir die Belege.

Mein Fazit: Fuer 10?? macht man nix falsch. Die Jungs aus Ostfriesland haben aber wohl genau dieses Ding laengst aus dem Angebot genommen und durch die microprofessorgesteuerte Superluxusversion mit Display, Funkuhr, Webserver und Ralleystreifen ersetzt, fuer nur knapp den

10fachen Preis...

Gruesse Michael

--
Michael Hoereth - MCH-RIPE - Munich, Germany
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Michael Hoereth

Jan Kandziora schrieb:

Naja, das hängt aber auch an der Lichtmaschine, manche sind echte Akkuverheizer, merkt man mit am Wasserverbrauch.

Doch, nur preiswerte, aber niemals billige!

Kann man schon, aber wer machts.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Horst-D.Winzler schrieb:

Hallo,

früher als man Pferde statt Autos benutzte hat man Viehhändler mit ähnlichen Praktiken Roßtäuscher genannt...

Bye

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Uwe Hercksen

Es ist wohl nicht ganz so extrem ;-)

Diese "Aktivatoren" beruhen wohl auf dem Prinzip, dass viele Akkutypen nur dann ihre Kapazität vernünftig erhalten, wenn man sie _regelmäßig_ moderat bis mittelstark fordert. Ein Motor- Kaltstartvorgang zeigt derlei Regelmäßigkeit eher nicht, zumal die Starterbatterie vorher je nach Außentemperatur in einem unguten Zustand sein kann und der extrem belastende Startvorgang die kalte Batterie spontan trifft.

Das Prinzip ist auch von manchen Elektrogeräten bekannt, wenn die immer nur auf Standby-Ladung mit fast vollem Akku laufen, tut dieser dann nicht wirklich (mit seiner vollen Kapazität), wenn man ihn einmal braucht.

Warum dem so ist: Weiß der Geier, Batteriechemie halt ;-) Die Erfahrung zeigt: Bei vielen Akkutypen ist es so.

Genau das periodische _Ent_laden mit kurzen Pulsen macht wohl derlei Aktivator-Kram, der eine besser, der andere halt eher nicht so gut. Man darf wohl auch nicht alle über einen Kamm scheren.

Ich hab' mit schlechten Auto- oder Mopped-Akkus eher keine Erfahrung (es wird zügig getauscht), kann aber ein Beispiel von unserer großen Masterguard Online USV geben:

Die dortigen Bleiakkus haben eine Lebensdauer von über zehn (!), je nach Typ sogar 15 Jahren, weil eine ausgefuchste Ladesteuerung verwendet wird, welche die Akkus wohl auch in den laufenden Betrieb ladend wie entladend mit einbezieht. Die Lebensdauer ist wirklich sehr hoch (was aus Kostengründen auch erforderlich ist), über die üblichen fünf Jahre sind wir längst hinaus. Es handelt sich um Blei-Gel-Akkus im üblichen ca. 10 x 20 x10 cm Gehäuse, nur eben _sehr_ viele.

Gruß Oliver

--
Oliver Bartels + Erding, Germany + obartels@bartels.de
http://www.bartels.de + Phone: +49-8122-9729-0 Fax: -10
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Oliver Bartels

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