Probleme mit Spulenberechnung

Soll die Luftspule als Elektromagnet dienen ? Um Induktivität scheints hier ja nicht zu gehen. Wenn die Originalspule schon durchgebrannt ist: soll sie dann wirklich 1:1 ersetzt werden ? Oder kann man anhand von Einschaltdauer, verfügbarer Spannung, verfügbarem Strom etwas das die Funktion erfüllt neu auslegen ?

MfG JRD

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Rafael Deliano
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Hallo alle zusammen,

habe eine vergossene durchgebrannte Spule mit den aufgedruckten Werten

U= 195 V -

I = 0,4 A

Ms = 6,00 kpm

das ergibt einen errechneten Widerstand von 487 Ohm. An einer baugleichen Spule ergibt eine Messung 473 Ohm.

Nach längerem erhitzen (Schweißbrenner) des Spulenkörpers fiel eine sehr große Kupferspule (Windungen) aus dem Spulenkörper.

Drahtdurchmesser mit der Schieblehre ergab einen Wert von 0,31 mm. Also ging ich von 0,3 Drahtdurchmesser aus.

Ein Draht mit 0,3 mm wird mit einem Widerstand von 0,2418 Ohm pro Meter angegeben.

Mit dem gemessenen Widerstand macht das eine Drahtlänge von 1.956 m und bei dem errechneten Widerstand eine Länge von 2.014 m.

Der Draht 0,3 hat ein Gewicht von 0,63 Kg pro 1000 m.

Allerdings hat die kaputte Spule incl. ein paar Vergussmassereste ein Gewicht von 546 g. Ich werde also mit dem 0,3 mm Draht zu schwer.

Ein Vergleichsdraht mit 0,25 mm Durchmesser wird mit 0,3482 Ohm/Meter und das Gewicht mit 1 kg/2215 m angegeben macht dann 613 Gramm Gesamtgewicht. Also immer noch zuviel. Der Draht 0,25 wird aber schon mit einem Strom von <

0,4 A angegeben.

Wo liegt der Fehler ?

Vielen Dank schon mal im voraus.

Gruß

Robert

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Robert Grill

Ja, das Teil zieht eine Eisenplatte an, die ihrerseits dann eine Bremsscheibe frei gibt.

Es sollte zum Schluß wieder funktionieren.

Ja schon, durchgebrannt ist sie "wahrscheinlich" weil der Luftspalt nicht mehr gepasst hat (zu groß) und dadurch die Kraft zum anziehen der Eisenplatte nicht mehr gereicht hat.

Spannung ist vorgegeben ( 230 V + G 30 Gleichrichterplatine) Einschaltdauer ist flexibel (Hubmotor) ansonsten, wenn es in den vorgegebenen Raum (Spulenkörper) passt, warum nicht.

Gruß Robert

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Robert Grill

Hallo Robert,

Wenn die Spule mit Gleichspannung betrieben wird, dann hängt der Strom _nur_ vom Widerstand ab und nicht von der Grösse des Luftspalts. Wenn die Spule durchgebrannt ist, dann ist sie zu heiss geworden.

Wie gross ist denn nun die Spannung an der Spule, 190V oder gleichgerichtete 230V?

Gruss Michael

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Michael Koch

Danke, wieder was gelernt. Ich dachte immer wenn der Eisenkern nicht geschlossen ist, wäre das schlecht für die Spule.

230 V ist die Versorgung. 1 Phase gegen Sternpunkt am Klemmbrett Motor. Ist nicht meine Idee, vom Hersteller so geschaltet. Daran ist die G30 Gleichrichterplatine mit Varistoren. Da kommt dann (mit Spule belastet) ca 190 V - raus. So steht es geschrieben, wurde von mir nicht gemessen.

schönen Tag noch Robert

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Robert Grill

Danke, wieder was gelernt. Ich dachte immer wenn der Eisenkern nicht geschlossen ist, wäre das schlecht für die Spule.

230 V ist die Versorgung. 1 Phase gegen Sternpunkt am Klemmbrett Motor. Ist nicht meine Idee, vom Hersteller so geschaltet. Daran ist die G30 Gleichrichterplatine mit Varistoren. Da kommt dann (mit Spule belastet) ca 190 V - raus. So steht es geschrieben, wurde von mir nicht gemessen.

schönen Tag noch Robert

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Robert Grill

Wenn die Spule abschaltet, wenn die Platte dran ist.

Wenn es nur gleichgerichtete 230V sind (und nicht auch noch geglättete

230V) dann hängt der Strom übrigens _nicht_ nur vom Widerstand sondern sehr wohl auch von der Induktivität ab.
--
David Kastrup
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David Kastrup

Hallo,

In dem Fall hängt der Strom vom Widerstand und vom Mittelwert der Spannung ab.

Gruss Michael

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Michael Koch

Du meinst, dadurch wurde sie nicht mehr abgeschaltet? Zugmagnete werden =FCberwiegend f=FCr Kurzzeit- Betrieb dimensioniert. Das heisst sie m=FCssen nach wenigen Sekunden abgeschaltet werden. Wenn Deine mechanische Konstruktion das nicht gew=E4hrleisten kann, solltest du zus=E4tzlich ein Zeitrelais mon- tieren. Gruss Harald

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Harald Wilhelms

Die 08/15 Fragen immer:

  • gibts den Hersteller noch und ist er kontaktiert worden ob er Ersatzteil liefern kann/will ?
  • ist irgendwas am Gesamtgerät sicherheitsrelevant sodaß Original-Ersatzteil risikoärmere Variante ist ( selbst wenn der Murks nach 5 Jahren wieder ausfällt ) ?

Mit Hausmitteln eine Spule 1:1 neu wickeln die im Original wohl schon grenzwertig war ist nicht so ohne.

  • macht die Reparatur pekuniär Sinn genug daß man auf externen Dienstleister ( Trafowickler, Motorenwickler ) zurückgreifen kann der Material und Geräte hat ?

Man kann ja Kupferwiderstand kalt ( 20?C ) und bei Betriebstemperatur ( d.h. abklemmen, sofort messen ) messen und daraus die Innentemperatur der Spule bestimmen. Unterschiedliche Hersteller gehen da unterschiedlich hoch rauf, hat Einfluß auf Lebensdauer. Heiss besagt nicht immer dass Hersteller murkst, namhafte Hersteller verweisen darauf daß sie besseren Lackdraht, bessere Fertigungs- methoden, jahrzehnte Erfahrung haben. Das ist eben der Grund warum man bei selbstgewickelten Spulen vorsichtiger sein sollte.

Zu üppige Vergußmasse behindert Kühlung, könnte man also mit weniger/ohne verbessern. Wenn Vergußmasse aber für elektrische Isolation/Sicherheit nötig ist, dann wohl nicht.

Es gab/gibt für Elektromagnete oft die Schaltreglervariante: volle Leistung fürs Anziehen, dann per PWM runtergesetzte Leistung fürs Halten. Dabei ist Spule(&Kern) aber meist geeignet ausgelegt, d.h. hat nötige Induktivität und nicht zu viel Verluste bei der Schaltfrequenz. Nachrüsten für ungeeigneten Magneten erfordert dann zumindest noch separate Drossel.

MfG JRD

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Rafael Deliano

Den Hersteller gibt es noch, aber er hat keine Ersatzteile mehr. Der Motor funktionierte bis jetzt (ca. 30 Jahre) tadellos bei täglichem Einsatz. So schlecht kann die Wicklung nicht gewesen sein.

Natürlich sicherheitsrelevant, ist ein Hubmotor bzw. dessen Bremse, aber es gibt keine Ersatzteile mehr.

Na ein bisschen mehr als "Hausmittel" ist schon da :-)

Auf das Equipment des Motorenwicklers darf/kann ebenfalls zugegriffen werden.

Die Wicklung ist relativ dick, der ausgefräste Spalt sehr klein, unter Berücksichtigung von 2 mm Abstand nach allen Seiten bleibt nicht mehr viel Platz für Vergussmasse.

Ich habe noch einen brauchbaren Tipp (pM) bekommen Draht (alte Wicklung) mit Feuerzeug heiß machen. Das brennt die Lackschicht ab und dann mit einem Micrometer messen. Das Ergebnis der Draht hat 0,25 mm.

schönen Tag noch Robert

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Robert Grill

Eisenplatte nicht mehr gereicht hat.

Ich dachte immer wenn der Eisenkern nicht geschlossen ist, wäre das schlecht für die Spule.

Ist bei Gleichstrom aber nicht so.

schönen Tag noch Robert

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Robert Grill

Rafael Deliano schrieb:

da haben wir andere Erfahrungen. Bei den untersuchten Trafos ist die Kühlung mit Verguss besser. (ca. 2x2x2cm)

jan

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Jan Schmidt

Z.B.:

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Literatur zur Bau von Spulen für Elektromagnete gibts auch z.B. Schnell "Magnete" Thiemig 1973

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MfG JRD

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Rafael Deliano

Danke schön, war genau was ich gesucht/gebraucht habe.

schönen tag noch Robert

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Robert Grill

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