Problem mit Eigenbau-Dimmer

Hallo NG!

Ich habe ein Problem mit meiner selbstgebauten Zufallsdimmer Schaltung. Ich habe 3 Triacs mit einem Microcontroller so angesteuert, das immmer eine der drei angeschlossenen Lampen auf- und wieder abdimmt. Das ganze wiederholt sich dann nach Zufallsprinzip mit einer der anderen Lampen immer wieder. Funktioniert auch soweit alles sehr gut. Nun habe ich die Kisten dem Kunden geliefert, und plötzlich funktionieren sie dort nicht richtig. Obwohl sie bei mir an drei 500W Halogenstrahlern wunderbar laufen. Jetzt ist die große Frage, warum funktioniert die Schaltung beim Kunden nicht korrekt? Der einzige Unterschied ist, das der Kunde nicht drei einzelne Strahler, sondern eben drei Kronleuchter mit eben mehreren Glühlampen verwendet. Die Gesamtleistung von 500W wird jedoch nie überschritten. Im größten Kronleuchter sind 18 x 25W Lampen drin. Also noch unter den 500W der Strahler. Der Fehler äußert sich folgendermaßen: Die Lampen dimmen nicht langsam auf, sonder blitzen erst einige male kurz auf, und dimmen dann ganz normal auf und wieder ab. Zu Hause kann ich den Fehler mit den Strahlern nicht reproduzieren. Verwendetes Triac ist ein TIC225M, über 100 Ohm Gate-Widerstand direkt am Microcontroller angeschlossen (1 Port Pin eines ATTiny15). Der Microcontroller bekommt seine Versorgungsspannung aus einem Kondensatornetzteil (nach App-Note von Microchip). Ich könnte mir vorstellen das die 18 Glühwendeln der Lampen, die ja quasi parallel geschaltet sind, einen wesentlich kleineren Widerstand haben als der eine Halogenstab, und das deshalb der Strom im Einschaltmoment zu groß ist. Wenn das wirklich so sein sollte, wie kann ich dieses Problem ohne viel Aufwand umgehen? Oder hat jemand eine andere Idee woher das Aufblitzen kommen könnte? Bin für jeden Tipp dankbar. Ach so, Snubber habe ich nicht eingebaut, da wirklich NUR Ohmsche Lasten gedimmt werden sollen. Eine Drosselspule in der Versorgung der Lampen ist natürlich vorhanden. Weiß jemand vielleicht eine Rat? Ich komme im moment nicht weiter mit den Kisten...

Gruß, Florian

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Florian Hirschberg
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Florian Hirschberg schrieb:

Wie bestimmst du den Triggerzeitpunkt?

Saubereres Netz?

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Dieter Wiedmann schrieb:

Nach einer App-Note von Atmel direkt aus der Netzspannung mit 1M Vorwiderstand. Interne Dioden gegen Masse und Versorgungsspannung begrenzen den Pegel. Zusätzlich hab ich noch einen kleinen Kondensator zwischen IO-Pin und Masse gelegt. Der dient zusammen mit dem Vorwiderstand als Tiefpass mit fg ~ 500 Hz.

Ich denke schon! Ich hab aber auch versucht das mal zu simulieren... Habe beispielsweise mal eine Lampe mit Wippenschalter an die gleiche Steckdose angeschlossen, und dann mit dem Schalter so schöne fiese Brutzelspielchen gemacht. Im Radio stört sowas schon ganz nett. Aber meinen Dimmer bringt es nicht aus dem Konzept.

Gruß Florian

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Florian Hirschberg

Sven Meier schrieb:

Das Programm schließe ich eigentlich aus, da es mit den Strahlern ja einwandfrei funktioniert. Ich habe eher in Verdacht das ich irgendwelche maximum ratings der Triacs überschreite, aber ich verstehe momentan nicht welche und wieso.

Störungen habe ich simuliert. Siehe meine andere Antwort an Dieter.

Hab ich gemacht. Nulldurchgangserkennung sieht super aus. Aber bei auftretendem Fehler kann ich ja nicht messen, da ich den nicht mal reproduziert bekomme... :-( Und vor Ort messen kann ich leider nicht, da die Einsatzorte der Schaltungen weit zu weg von mir sind. Ich wollte erstmal vermeiden dort hinfahren zu müssen.

Gruß, Florian

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Florian Hirschberg

Irgendwelche Ratschläge kann ich erteilen. Vermutlich hängt es mit irgendwas zusammen. Ohne Schaltplan und Glaskugel ist nicht mehr zu machen.

Sinnvoll wäre es aber, mal zu messen. Das beschriebene Verhalten tritt auf, wenn die Triacs gezündeet werden. Testhalber würde ich mal die Drosseln entfernen, was macht die Schaltung dann (ausser Krach im Radio)?

Eventuell ist der Zündimpuls zu kurz. Bau in den Zündkreis mal einen auf der Frequenz resonanten Schwingkreis ein, um durch dessen Anregung mehrfachimpulse zu haben.

Das Verhalten kann auch darauf hin deuten, dass die Last anders ist und der Haltestrom nicht erreicht wird.

Aber ohne Schaltplan, Oszillogramme und Glaskugel isses Mist.

Robert

--
'Vom Standpunkt eines Beamtenrechtlers aus betrachtet ist der Tod die 
schärfstwirkenste aller bekannten, langfristig wirkenden Formen der 
vollständigen Dienstunfähigkeit.'
aus: Kommentar zum Beamtenrecht.
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R.Freitag

R.Freitag schrieb:

Tja, messen kann ich leider nicht, denn der Fehler tritt bei mir nicht auf. Ich muss erstmal versuchen den zu reproduzieren. Das werde ich auch morgen nochmal weiterhin versuchen. Vor Ort messen ist leider schwierig, da die Dimmer ziemlich weit Entfernt eingesetzt werden.

Das hört sich schon mal nach einem guten Vorschlag an. Werde ich mal versuchen.

Es sind definitiv nur Glühlampen angeschlossen. Ich hatte auch erst vermutet das der Kunde dort Mist gebaut hat, hat er aber leider nicht.

Ich sehe zu das ich den morgen (bzw. heute Vormittag) mal eben abzeichne und irgendwo hochlade.

Gruß, Florian

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Florian Hirschberg

Florian Hirschberg schrieb:

Und bewirkt eine Phasenverschiebung. Wie nahe gehst du denn an 180 Grad Zündwinkel heran?

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Hallo!

Hab nochmal eben den Schaltplan abgezeichnet.

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(153kb)

Hoffe das hilft weiter.

Gruß, Florian

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Florian Hirschberg

Dieter Wiedmann schrieb:

Die Phasenverschiebung ist aber bei 1/10 der Grenzfrequenz vernachlässigbar klein. Der Zündwinkel geht nur etwa bis 160 Grad. Damit sollte ich im sicheren Bereich liegen.

Gruß, Florian

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Florian Hirschberg

Florian Hirschberg schrieb:

Ich rechne das jetzt nicht nach, aber aus dem Bauch raus sind das locker mal 10 Grad.

Stell sicher, dass der Zündimpuls wenigstens 500us vor errechnetem Nulldurchgang beendet ist.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Florian Hirschberg schrieb:

ich gaube nicht das es mit der schaltung direkt zusammen hängt .. eher mit dem cpu programm zb

Andere Netzfrequenz ? Störungen im netz ? (zb. Powerline ?)

Häng doch mal ein Skope an den Nulldurchgangs Detektor.

gruß Sven

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Sven Meier

hi,

habe mir einen einfachen Dimmer gebaut welcher diese Fehlzündungen ebenfalls aufweist. Ich habe diesen an einem fetten 600W Trafo, welcher auf ~24V wandelt.

Wenn ich schnelle Regelungen vornehme ( unter 1s von 0 bis 100%) kommt meine Schaltung ins Trudeln und hat in dieser Zeit Fehlzündungen (Leerlauf -> ohne Last).

Ich werde wohl die nächste Schaltung mit einem U2010B (oder U2008B) neu aufbauen. (Leider gibt es keinen Ersatz für die DDR B42xxD...)

Fazit: Schnelle Änderungen und Induktivitäten als Last können die Ursache sein.

Bis denn...

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Stefan "Hänky"

Sven Meier schrieb:

Leider nicht. Sind alles reine 230V Glühlampen.

Das das nicht funktionieren würde ist klar. Leider ist es in diesem Fall nicht so leicht. Es sind wirklich nur ohmsche Lasten angeschlossen.

Gruß, Florian

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Florian Hirschberg

Es tuts, mach die Drossel mal weg und teste drossellos, wenn es geht, aber zu viel Lärm macht, verwende Snubbercircuits über den einzelnen (!) Trics.

Robert

--
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schärfstwirkenste aller bekannten, langfristig wirkenden Formen der 
vollständigen Dienstunfähigkeit.'
aus: Kommentar zum Beamtenrecht.
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R.Freitag

Dieter Wiedmann schrieb:

Aber ich :-) Hast aber recht, ist etwas mehr als ich dachte. Aber sind trotzdem nur 4 Grad.

Das ist auf jeden Fall gegeben.

Gruß, Florian

Reply to
Florian Hirschberg

Hi,

noch eine Vermutung:

da es Kronleuchter sind, kann es ja sein das diese mit relativ viel Kabel verarbeitet sind (Auch die Zuleitung). Und im schlimmsten Fall haben diese den Rahmen als Null-Leiter genommen (nach "old scool").

-> Dann wird die Last zu einer netten kleinen Induktivität.

Teste mal deine Schaltung ob diese den Baustrahler mit 25m (50m) Verlängerungskabel (dünnes) ordentlich dimmen kann (aufgewickelt und mal offen)....

bis denn....

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Stefan "Hänky"

R.Freitag schrieb:

Danke!! Die Kiste läuft ohne Drossel tatsächlich problemlos. Konnte den Fehler inzwischen rekonstruieren, indem ich einfach mal mehr als die

500W angehängt habe. Schon bei 500W + 100W Strahler fing das ganze an zu Flackern. Ohne Drossel tut es das nicht mehr. Selbst bei 1 kW. Stören tut es im Radio nicht, was mich etwas wundert. Vielen Dank für die Hilfe!

Gruß, Florian

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Florian Hirschberg

Florian Hirschberg schrieb:

Schaltschwelle des uC mit berücksichtigt?

Wie eng?

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

"Florian Hirschberg" schrieb im Newsbeitrag news:d68j9m$ngo$02$ snipped-for-privacy@news.t-online.com...

Angenommen alle 3 TRIACs sind aus, aber die Wechselspannung hat gerade

300 V.

Nun schaltet EIN TRIAC ein.

Es fliesst ruckartig viel Strom (sogar etwas mehr als die Lampe im Normalbetreib braucht, weil sie noch kalt ist).

Induktivitaeten, also deine eine Drossel, mag aber keinen schnellen Stromanstieg, sondern wehrt sich. Der Strom steigt gedaempft durch die Drossel langsamer an (das soll sie ja zur Funkentstoerung auch tun). Dabei entsteht aber zunaechst eine Spannungsdifferenz an den Enden der Drossel: Am Netz sind es 300V, an der Lampe viel weniger (erst mal 0, steigt dann rapide auf 300V). Das ist fuer den einen TRIAC und die eine Lampe in Ordnung.

Aber die anderen TRIACs sahen bisher 300V an ihren Anschluessen, und dann ruckartig 0V, die rashc wiede auf 300V ansteigen. Schau in ein Datenblatt: max dV/dt wird dabei ueberschritten.

Das ist der Wert den du ueberschreitest.

Die Drossel kannst du bei ohmschen Lasten nicht einfach weglassen, sonst gaebe es Funkstoerungen. Du brauchst 3 Drosseln.

Dein probelm wird durch die falsche Auswahl des TRIAC noch verstaerkt. Der TIC225 ist besonders empfindlich (wenig Gate-Strom) aber daher auch kaum stoerfest. Mit 'snubberless' TRIACs (BTA12BW oder so) wirst du die Probleme nicht haben, aber die brauchen auch mehr Gate-Strom.

--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at despammed.com
homepage: http://www.geocities.com/mwinterhoff/
de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
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MaWin

Die Erklärung lieferte kürzlich MaWin, ich wiederhole das deswegen hier nicht. Bedenke aber, dass deine Last vom Triac als Drossel und Widerstand gesehen wird, das ist alles andere als Ohmsch.

Robert

--
'Vom Standpunkt eines Beamtenrechtlers aus betrachtet ist der Tod die 
schärfstwirkenste aller bekannten, langfristig wirkenden Formen der 
vollständigen Dienstunfähigkeit.'
aus: Kommentar zum Beamtenrecht.
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R.Freitag

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