Plattenspieler läuft zu schnell

Hallo,

da es sich vermutlich um ein mech. Problem handelt, bin ich hier evtl. OT, aber bevor ich in der Hifi-NG frage...

Ich (d.h. meine Eltern) habe eine uralte Kompaktanlage von Braun [1] mit integrierten Plattenspieler, der etwas zu schnell läuft. Mitgezählt sind es in der entsprechenden Einstellung ca. 35 Umdrehungen/Minute statt 33

1/3. Der Motor wird wohl durch die Netzfrequenz synchronisiert und scheidet nach meinem Verständnis als Fehlerquelle aus. (Die Drehzahlumschaltung erfolgt mechanisch durch unterschiedliche große Laufscheiben.) Diese Laufscheiben werden ihren Umfang wohl ebenfalls kaum verändert haben. Bleibt nur der Riemen. Er wurde mal getauscht, als der alte Riemen gerissen war. Nur fehlt mir hier die Vorstellung: Wie beeinflusst er die Drehzahl und was ist zu tun, um wieder die Nominaldrehzahl zu erreichen?

CU Christian [1] Cockpit 250

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Christian Zietz
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Hallo Christian,

weiss nicht ob es so ist aber ich denke mal das es an dem Saft aus deiner Steckdose liegt. Das Gerät war vermutlich für 50Hz ausgelegt und jetzt wird es mit 60 betrieben. Wenn der Motor damit Synchronisiert wird laufen auch die Platten schneller.

Gruss Maik

PS: Jetzt musst du eben etwas schneller tanzen ;-)

Christian Zietz schrieb:

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maik

maik schrieb:

Das ist es nicht, so blöd bin ich nicht. Der Plattenspieler wird hier in Deutschland betrieben, da sind es nun mal 50Hz. (Übrigens würden 60Hz rechnerisch auch zu 40 und nicht zu 35 Umdrehungen/min führen.)

CU Christian

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Christian Zietz

R.Freitag schrieb:

Das Problem ist: Ich habe den alten Riemen nicht zum Vergleich da. Er existierte iirc schon nicht mehr, als der neue Riemen gekauft wurde, auf gut Glück sozusagen. Ich habe zwar Handbuch und Schaltplan aber keine Angabe, wie die Originalriemen bemessen waren.

CU Christian

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Christian Zietz

Wie dick ist der neue Riemen im Verhältnis zm alten? Wie lang sind die Riemen?

Robert

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'Vom Standpunkt eines Beamtenrechtlers aus betrachtet ist der Tod die 
schärfstwirkenste aller bekannten, langfristig wirkenden Formen der 
vollständigen Dienstunfähigkeit.'
aus: Kommentar zum Beamtenrecht.
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R.Freitag

Das wären ca. 5% zuviel. Warum ist das schlimm?

Wie wird der Motor gespeist?

Der Riemen kann die Drehzahl durch Schlupf verändern. Allerdings nur in Richtung niedrigerer Drehzahl. Ebenso würde ich bei allen anderen Alterungserscheinungen erwarten, daß die Drehzahl niedriger wird.

Als rein mechanische Lösung könnte man die motorseitige Riemenscheibe um 5% kleiner machen (jemanden mit Dreh-/Drechselbank suchen). Deutlich praktischer dürfte sein, dem Motor eine elektronische Speisung zu verpassen. Eventuell gar die Antriebseinheit komplett zu tauschen. Stand der Technik ist Direktantrieb mit einem bürsten- losen Motor und elektronischer Erzeugung des Drehfelds. Da kann man dann auch quarzgenau drehen lassen oder das Tempo per Poti ändern.

XL

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Axel Schwenke

Sieh mal nach, ob der Riemen die Durchmesserverhältnisse der Scheiben irgendwie beeinflusst, insbesonders die Dicke des Rienems. Ich habe gerade ausgerechnet, dass sich die Drehzahl um 5 % geändert hat. Villeicht kann man aus den Durchmessern der Scheiben ausrechnen, welche Dicke der Originalrienem gehabt haben muss.

Robert

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R.Freitag

Dicke und Länge spielen keine Rolle. Nur der jeweilige Umfang der Scheibe. Vielleicht hat ja doch der Motor eine Macke. Da kenn ich mich aber nicht arg aus.

Klaus

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Klaus Wagner

Christian Zietz schrieb:

Bisweilen wurde damals die Motorwelle etwas konisch geschliffen. Durch Verstellen des Reibrades konnte dann die Drehzahl etwas korrigiert werden. Eine Stroboskopscheibe lag bei oder der Plattenteller trug selbst eine Einteilung. Die damaligen Motoren waren Spaltpolmotoren.

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gruß hdw
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horst-d.winzler

Hallo, die wenigen Plattenspieler, die ich bis jetzt in der Hand hatte, hatten alle einen Einstellregler (Pitch o.ä bezeichnet), mit dem sich die Geschwindigkeit auf mechanischem Wege nach oben und nach unten korrigierren lässt.

Vielleicht findest du ja auch einen solchen Regler, bei mir saß er oben neben dem Drehteller, vielleicht ist er auch abgebrochen und du hast ihn beim Riemenwechsel versehnentlich beim Riemenwechsel verstellt?

Jan Conrads

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Jan Conrads

Hallo, die wenigen Plattenspieler, die ich bis jetzt in der Hand hatte, hatten alle einen Einstellregler (Pitch o.ä bezeichnet), mit dem sich die Geschwindigkeit auf mechanischem Wege nach oben und nach unten korrigierren lässt.

Vielleicht findest du ja auch einen solchen Regler, bei mir saß er oben neben dem Drehteller, vielleicht ist er auch abgebrochen und du hast ihn beim Riemenwechsel versehnentlich von unten verstellt?

Jan Conrads

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Jan Conrads

Ich kenne diese Braun-Anlagen nicht, aber Plattenspieler hatten in der Zeit oft eine Wirbelstrombremse, mit der die Geschwindigkeit korrigiert werden kann.

Mein Thorens Plattenspieler hat einen vom Benutzer bedienbaren Knopf, sowie einen Magneten, der nur innen durch lösen einer Schraube verstellt werden kann. Bringt man den Magneten näher an eine Aluminiumscheibe, wird der Plattenspieler langsamer.

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Stefan Heimers

Axel Schwenke schrieb:

a) weil's sich eklig anhört (5% sind fast ein ganzer Halbton) b) weil's zu schnell ist.

Es gibt Leute, die merken das.

Markus

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Markus Becker

Hallo Christian,

Aus der mechanischen Umschaltung darfst Du nicht auf eine netzsynchronisierung schließen. Das wird bei vielen Anlagen so gemacht, auch wenn sie einen ganz banalen Motor drin haben, der wahlweise mit Fliekraftregelung oder einer Stromsteuerung Motorintern geregelt werden. Bei diesen Systemen ist man wahlweise der Technik ausgeliefert (Fliehkraftregler) oder kann ggfs an einem Piti die Geschwindigkeit abgleichen (Trimmschraube hinter einem Aufkleber versteckt). Ich hab früher einige Plattenspieler und Tapedecks mit Tempoverstellmöglichkeit ausgestattet (Tanzschulen etc.) daher weiss ich das. Mir ist nur ein edleres Lenco-Teil untergekommen, das wirklich einen Synchronmotor hatte. Den hab ich dann mit einem Wechselrichter variabler Frequenz ausgestattet. Bei einer Kompaktanlage würd ich so was eher weniger vermuten. Schau mal, ob der Motor wirklich direkt an der Netzspannung angeschlossen ist.

Gesetzt dem Fall, dass der Riemen auf beiden Enden an der Innenseite aufliegt, sollte das keine Rolle spielen. Die Dicke spielt aber dann eine Rolle, wenn das Antriebsrad die Aussenseite des Riemens treibt. Aber dann würde nur ein dunnerer Riemen eine Tempoerhöhung bewirken. Dass die auf 5% kommt scheint mir fraglich.

Marte

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Marte Schwarz

Ich schrieb:

Danke für die zahlreichen Antworten. Leider finde ich bei dem Plattenspieler keine mech. Einstellmöglichkeit für die Drehzahl, so dass ich bisher nicht weiter gekommen bin. Größere Umbauarbeiten an dem Gerät (elektronische Drehzahlregelung etc.) möchte ich eigentlich auch nicht vornehmen.

Der Motor ist - zumindest nach meinen auf diesem Gebiet eher bescheidenen Kenntnissen - ein Kondensatormotor, der direkt am Netz angeschlossen ist. Ein entsprechender Ausschnitt aus dem Schaltplan findet sich unter

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Die Adern "zum Netzwahlschalter" werden noch vor der primärseitigen Wicklung des Netztrafos abgegriffen.

Eine Sache fällt mir noch ein: Wie ist denn Abhängigkeit zwischen Betriebsspannung und Drehzahl bei solch einem Motor? Immerhin betrug die nominelle Netzspannung damals nur 220V. (Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass man einen Motor mit einer ausgeprägten Empfindlichkeit für die Betriebsspannung in einen Plattenspieler einbaut, immerhin durfte die Netzspannung schon immer um 10% schwanken.)

Zur Frage nach dem warum: Zunächst einmal ist es die Neugier, warum der Plattenspieler überhaupt zu schnell läuft. Und außerdem hört man bei 5% schon einen Unterschied.

CU Christian

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Christian Zietz

Hallo Christian,

Nur wenn es ein Synchronmotor ist, ist die Drehzahl auch wirklich synchron. Wenns ne asynchronmaschine ist, dann ist je nach schlupf auch langsamer drin. Die höhere Spannung würde hier die 5% erklären können. Ich hätte da ein Regeltrafo, mit dem man mal die Spannung auf 200 V runterziehen könnte, da würde man das schnell merken...

Marte

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Marte Schwarz

Christian Zietz schrieb:

Ist ein Kondensatormotor.

Sehr gering, insbesondere bei geringer Last, wie zB einem bereits beschleunigten Plattenteller.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Nur ob Synchron oder Asynchron ist dadurch nicht ausgesagt. Es gibt auch Synchronmotoren, die aussehen wie ein normaler kondensator-Asynchronmotor (hier liegt so einer, 1500u/min aus einem Kopierer, Synchronitätstest mit einem Strohhalm und Leuchtstofflampenbeleuchtung erfolgreich, 4 feststehende dunkle Streifen, Lastunabhängige Position).

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Robert Obermayer

Christian Zietz schrieb:

Ich nehme stark an, dass die Drehzahl nur von der Netzfrequenz abhängt.

Der Riemen kann schon einen Effekt haben: einmal ist die Antriebsrolle fast immer abgerundet, damit der Riemen sich selber zentriert. Wenn der Riemen vorher breiter war, dann lag der mittlere Radius etwas tiefer. Zweitens könnte ein dickerer und nicht ganz so griffiger Riemen sich beim Krümmen um die Antriebsrolle innen etwas zusammenziehen, was den effektiven Radius noch weiter nach aussen rücken würde.

Ob das 5% ausmachen kann, musst du mal selber nachschauen.

Gruß Jens

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Jens Dierks

Klaus Wagner schrieb:

Einfacher: Die Durchmesser zueinander (Faktor pi), oder die Radien zueinander (Faktor 2*pi).

Bei Netzsynchronmotoren unwahrscheinlich.

Der OP könnte nachsehen, ob die Antriebsscheibe ggf. konisch ist. Dann liesse sich die Plattendrehzahl stufenlos einstellen.

--
Thomas
'Gerades Scheitern steht höher als ein krummer Sieg.'
-Sophokles, Philosoph
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Thomas Huebner

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