Wieder Steuer, aber ganz anders Thema und nicht mich betreffend.
Irgendwie muss bei Euch was anders geworden sein. Der Fiskus will tiefer in die Taschen oder so. Ich hoere bei Gespraechen mit aelteren Leuten in Deutschland mehr und mehr, dass sie trotz niedrigem Einkommen jetzt auf einmal Steuererklaerungen abgeben sollen. Viele davon schaffen so eine Aufgabe aber einfach nicht mehr. Und im Alter ist man nicht immer ein Kroesus, der locker einen Berater bezahlen kann. Manche koennten aus Gesundheitsgruenden nicht mal dort hingelangen. Frage:
Gibt es in Deutschland ganz oder fast ehrenamtlich arbeitende Hilfsorganisationen, die alten Leuten das machen?
Bei uns geht das ueber Senior Centers der Counties. Die fahren zu den Leuten oft hin, wenn es wegen Gebrechlichkeit kaum anders geht. Koennte mir vorstellen, dort spaeter auch mal als Helfer mitzumachen. Doch Google erbrachte mir fuer good old Germany nichts konkretes und ich kann den Leuten wegen zu langer Abwesenheit aus Deutschland dabei auch nicht helfen. Habe gerade mal eine Erklaerung fuer beschraenkt Steuerpflichtige ueber die Buehne gekriegt und dabei wurde mir schon fast uebel.
Denk einfach an den Film "Lohn der Angst". Wenn man endlich am Finanzamt vorbei ist, hat man wenigstens einen kleinen Teil der Ladung ans Ziel gebracht.
Über die Steuer, zumindest sowoeit es meine Einkommenssteuer und die Umsatzsteuer für meine Firma angeht, rege ich mich eigentlich kaum noch auf. Das geht sowieso nicht ohne Steuerberater und war im Prinzip schon immer so oder so ähnlich.
Viel schlimmer ist die ganze Scheiße mit der Lohnabrechnung und den Sozialabgaben für meine Mitarbeiter. Da wurde gerade in den vergangenen
2 Jahren einige Sachen so geändert, dass der Zeitaufwand dafür praktisch verdoppelt wurde. Und nebenbei wurden dann noch die Zahlungstermine zurückverlegt, damit die in 2006 in 12 Monaten 13x kassieren konnten. Das geht natürlich nur einmal.
Es gibt eine andere Lösung: Sie füllen das Formular aus mit "weiß ich nicht", "kann ich nicht sagen" etc. und bitten den Sachbearbeiter um einen Gesprächstermin. Für "Optimierungen" mag ein Berater sinnvoll sein, aber das Amt jat kein Recht, Fragen zu stellen, die ein durchschnittlicher Bürger ohne kostenpflichtige Hilfe nicht beantworten kann und ist VERPFLICHTET bei Verständnisfragen zu beraten und zu helfen.
Wir versinken zwar mehr und mehr in einem juristendiktierten Unrechtssystem, aber zumindest rein formal ist das alte Recht noch in Kraft.
Könnte er im Prinzip machen, da sich aber praktisch jeden Monat etwas an den Löhnen ändert, muss man die entsprechenden Daten erstmal zusammenstellen. Und bezahlen muss man das auch.
Außerdem wird bei mir auch die Buchhaltung im Betrieb gemacht und nicht extern vom Steuerberater, d.h. ich habe mit dem Steuerberater (bzw. der Bearaterin) nur einmal im Jahr wegen dem Abschluss zu tun und nicht jeden Monat.
Die Buchhaltung dient ja nicht nur dazu, die Steuern zu berechnen, sondern nicht zuletzt dazu, einen Überblick über die laufenden Geschäfte zu haben. Ein- und Ausgaben, offene Posten, Mahnwesen etc.. Da fallen die Daten, die für die Steuer benötigt werden quasi mit an.
Das Problem bei der Lohnabrechnung sind zum einen die Termine. Die Lohnabrechnung muss jetzt bereits vor dem Monatsende fertig sein, d.h. bis 2006 wurde am Monatsanfang das Nettogehalt ausgezahlt und dann so um den 10. des Folgemonats wurden die Sozialabgaben und die Lohnsteuer überwiesen. Jetzt muss die Lohnabrechnung für den laufenden Monat am 25. fertig sein und online an die Krankenkassen gesendet werden. Die Sozialagaben müssen dann spätestens 3 Bankarbeitstage vor Monatsende überwiesen sein. Einzugsermächtigungen habe ich wiederufen, weil die Krankenkassen mehrfach bereits mehrere Tage vor Fälligkeit abgebucht hatten.
Wenn das Geld einen Tag zu spät ankommt, wird 1% Säumniszuschlag fällig.
Wenn sich nach dem 25. an der Abrechnung noch was ändert, muss eine Berichtigung abgegeben werden.
Hinzu kommen diverse Einzelpositionen auf der Lohnabrechnung. Es gibt für jede Krankenkasse verschiedenen Beitragssätze, und diese auch noch jeweils 3-fach (verminderter Beitragssatz, normaler Beitragssatz und erhöhter Beitragssatz) und abhängig vom Bundesland. Dazu Helmut Kohls Steuerlüge (Wegen der Wiedervereinigung gibt es keine Steuererhöhung: Solidaritätszuschlag), Arbeitslosenversicherung, Pflegeversicherung, Rentenversicherung, vermögenswirksame Leistungen... Dann noch irgendwelche Sonderegelungen, z.B. steuerfreie Sonderleistungen, steuerfreie und steuerpflichtige vermögenswirksame Leistungen und Zusatzversicherungen, dadurch dann einen Unterschied zwischen dem steuerpflichtigen und dem sozialversicherungspflichtigen Bruttoeinkommen...
Solche Regelungen werden dann noch gerne von Zeit zu Zeit geändert.
Dafür gibt es natürlich Software, aber dafür gibt es praktisch jedes Jahr ein Update. Und die Umstellung kostet auch Zeit. Wenn die Politiker mal wieder jubeln, dass irgendein Beitragssatz um 0,1 % gesenkt werden konnte, dann sind die Umstellungskosten für die Lohnsoftware oft höher wie die Einsparungen.
Und trotz der elektronischen Datenübermittlung ist die Zahl der Briefe, die ich von den verschiedenen Krankenkassen bekomme deutlich angestiegen...
Dabei könnte alles so einfach sein, denn Sinn macht das alles nicht. Geistige Selbstbefriedigung für geistesschwache Sozialpolitiker...
Da braucht man auch nicht über Finanzbeamte oder Sozialversicherungsangestellte schimpfen, denn die wissen selber, was für ein Unfug das ist.
"Axel Berger" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@b.maus.de...
Die Zeit ist vorbei.
Das Finanzamt hat erkannt, dass wegen der komplexen Gesetzeslage mit Beratungen Geld zu verdienen ist, und gibt Hinweise nur noch gegen Gebuehr.
Es geht nicht mehr darum, das du als Buerger die Gesetze verstehst, die Zeit ist eh schon lange vorbei, und es ist natuerlich Absicht, weil man nur so verschleiert, zu wessen Nutzen die Gesetze erschaffen wurden, denn alle Gesetze sind so hingebogen, dass sie den Amigos nutzen.
Sondern es geht darum, das du als Buerger noch mehr zahlst, naemlich jetzt auch den Steuerberater.
Ein 'weiss nicht' beantwortet sich das Finanzamt selber: Voller Steuersatz, keine Abzuege. Das Gesetz ist doch absichtlich so gemacht, dass erst mal ein hoher Betrag gefordert wird, der dann (von den Amigos die sich damit auskennen und fuer die die Gesetze gemacht wurden) moeglichst alles wieder abgezogen werden kann. Das soll und darf dir als Buerger nicht gelingen, sonst fallen ja die Staatseinnahmen.
Interessant ist, welche Informationen die Finanzaemter inzwischen ueber die Steuererklaerungen bereits einsammeln. Alle Geschaeftsbeziehungen, jede Geldanlage, alle Verwandtschaften, jede haeusliche Lebenssituation ist erfasst und elektronisch gespeichert und steht zur Auswertung bereit.
Das sind BonBons, nach denen sich die Stasi und GeStaPo die Finger geleckt haette.
Aber wir sind ja die 'Guten'. LOL.
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Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at gmx dot net
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de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
Deutsche Filme sind hier leider so gut wie unbeschaffbar, obwohl wir inzwischen (oh Wunder...) einen DVD Player haben. In Los Angeles sieht es etwas besser aus, weil dort eine grosse Anzahl Auswanderer aus Deutschland wohnt. Doch das ist 500 Meilen weg.
Ja, wenn man ihn alles machen laesst, wird das teuer. Meiner ist gleichzeitig Steueranwalt und Certified Public Accountant (CPA), also offiziell fuer die Betriebsbuchfuehrung zugelassen. Das nutzen auch einige meiner Unternehmerbekannten, aber es kostet. Dass er Anwalt ist, hat allerdings den Vorteil, dass er fuer einen in den Boxring steigen kann. Irgendwie beruhigend.
Exactamente! Ohne diese interne Arbeit kann man gar keinen gescheiten Ueberblick haben. Mir hat mein Steuerberater mal (ohne Namen) einen Haertefall geschildert, wie das Gegenteil aussehen kann: FA mahnte einen Kleinunternehmer zum x-ten Mal und dass sie ansonsten mal die Fahnder schicken. Der bekam Schiss und rannte zu meinem Berater. Es stellte sich raus, dass er jahrelang keine Erklaerungen gemacht hatte und die "Buchfuehrung" belief sich auf ein halbes Dutzend grosser Plastiksaecke, in die alle Belege wahllos hineingestopft wurden.
Oh Mann, die Auswanderung war im Nachhinein wohl doch ein besserer Entschluss, als ich damals dachte. Obwohl das auch bei uns ziemlich aetzend ist, sobald man Angestellte hat. Weshalb der gewiefte Kleinunternehmer fast alles mit Freiberuflern und Zeitkraeften macht. Selbst unser Dachdecker hatte nicht einen einzigen fest angestellten Arbeiter mehr. Diesen Zusammenhang begreifen Politiker allerdings ueberhaupt nicht und das scheint zwischen der alten und der neuen Welt nicht sehr unterschiedlich zu sein.
Das wuerde das "System" wohl so langsam ad absurdum fuehren, aber vielleicht ist der dicke Reset mal noetig. Dass sie aeltere Mitbuerger mit so etwas quaelen, ist schon ziemlich niedrig.
Und das ist gut so. Auch hier hat schon mancher ein "rechtliches" Unrecht ueber eine Verfassungsbeschwerde gekippt. Denn die Verfassung steht schliesslich ueber allem.
Yup, kostet ca. 40Eur pro Person, pro Quartal. Im Vergleich zu den Steuern geradezu ein Schnäppchen ;-(.
Lohn kann extra laufen. Belege kann man ja trotzdem in der Fa. buchen.
Schickt der Steuerbrater immer einige Tage vorher zu, dann wird nachgesehen, ob sich was geändert hat (macht es aber normalerweise über das Jahr nicht, ausser, es ist mal wieder ne Gesetzesänderung da, die dann aber auch in den Nachrichten kommt) und wenn nötig werden die Daueraufträge eben angepasst.
Naja macht auch alles die Software vom Steuerbrater. (Im Prinzip kann man ja auch Software dafür kaufen, inweiweit man allerdings Lexwäres Lohnpaket trauen kann...?, jedenfalls rechnet es aktuell genau das gleiche aus, wie der Steuerbrater).
Die Software aktualisiert sich ja quasi automatisch. Ob sich das Update lohnt, oder der Steuerberater günstiger ist, muss man dann sehen.
Nunja, Daueraufträge einrichten; halt aufpassen, ob sich was ändert. (Was aber, wie schon gesagt, recht selten ist.)
Kann man eben doch alles per Software oder von Steuerbrater erschlagen lassen. Ich hab das Gefühl, du machst Dir das Leben unnötig schwer. (Wahrscheinlich ist das auch einfacher wenn nur Gehalt und keine Überstunden etc. abgerechnet werden.) M.
Yup, ganz sicher. Denn ehemalige SED-Bonzen hatten keine Probleme neue Jobs (im öffentlichen Dienst) zu finden. Denn für sie gilt das Stasigesetz nicht, obwohl sie zur Mitarbeit mit der Stasi verpflichtet waren. SED und Stasi war ganz eng verzahnt. Es war gar nicht nötig, das SED-Bonzen parallel noch einmal bei der Stasi als aktive Mitarbeiter geführt wurden. Darum hab ich den Sinn dieses Stasi-Gesetzes auch nie verstanden. Damit wurden im wesentlichen nur die Mitläufer belangt.
Ist hier auch schon weit verbreitet, wobei es auch Bestrebungen gibt, das zu unterbinden. Da hat man dann die "Scheinselbstständigkeit" erfunden. Ein Kriterium war z.B., dass man keine sozialversicherungspflichtigen Arbeitnehmer hat.
Das Prinzip wird aber auch dieses Ziel nicht konsequent verfolgt. So wird das durch die "IC-AGs" sogar wieder gefördert. Ein IC-AGler darf z.B. keinen sozialversicherungspflichtigen Arbeitnehmer beschäftigen.
Ein Bekannter, der einige Zeit arbeitslos war, hat sich sogar die Eröffnung eines Puffs vom Arbeitsamt fördern lassen. Der musste sich dann zusätzlich noch mit Aufenthalts- und Arbeitsgenehmigungen für seine ausländischen Mitarbeiterinnen herumschlagen (vielleicht auch mit Kollegen ;-) ). Inzwischen hat er das Geschäft wieder aufgegeben.
Das ganze System wird ständig umgemodelt. Da werden Dinge abgeschafft und unter anderem Namen wieder eingeführt. Da werden neue Institutionen geschaffen und bestehende Institutionen, die ihre Aufgaben verloren haben, werden mit neuen Aufgaben versorgt.
So hat man vor einigen Jahren die geringfügigen Beschäftigungsverhältnisse abgeschafft. Das waren Jobs für z.B. 630,- DM netto, auf die der Arbeitgeber eine pauschale Steuer von 25% gezahlt hat, unabhängig von der Steuerklasse bzw. einem eventuellen Hauptjob des Mitarbeiters. Zwei Jahre später hat man diese als "Minijob" für maximal 400,- ? im Monat wieder eingeführt. Jetzt wird aber keine pauschale Steuer, sondern es werden pauschale Sozialabgaben an die Bundesknappschaft abgeführt. Ich glaube, das sind jetzt 30%.
Wenn jemand jetzt zwischen 400,- ? und 800,-? verdient, befindet er sich in der Gleitzone, wo das irgendwie zwischen Minijob und Normaljob aufgeteilt wird. Wenn man eine allein erziehende Mutter beschäftigt, die außer dem 400,- ? Job kein Arbeitseinkommen hat, ist es für beide Seiten günstiger, 420,- ? netto zu zahlen. Dann ist die Mitarbeiterin krankenversichert und der Arbeitgeber zahlt brutto dasselbe wie beim reinen Minijob mit 400,- ?.
Für meine Firma ist für die Minijobs die "Bundesknappschaft Bahn See" zuständig. Wir machen übrigens Software und betreiben weder Schiffe, Bahnen noch Bergwerke. Das betrifft aber nur die Putzfrauen.
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