Nochmal Audiocassetten

So,

nachdem ich über 20 Jahre alte Aufnahmen aud SA-TDK-Cassetten abgehört habe, es sind Interviews gewesen, mußte ich verblüfft feststellen: So gut wie am ersten Tag, ohne Qualitätseinbußen. Aufnahmegerät war damals ein Professional Walkman von Sony. Studioqualität.

HTH, Holger

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Holger Bruns
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Studioqualität möchte ich mal bezweifeln, aber die Alterung der Compactcassetten hält sich in Grenzen, solange sie nicht dauernd abgenudelt werden. Lediglich etwas Durchkopieren und etwas Höhenverlust hat man meist. Da Durchkopieren ist bei CrO2 dank höherem Recordlevel nicht ganz so schlimm und der Höhenverlust tritt eigentlich schon nach recht kurzer Zeit auf. Danach stabilisieren sich die magnetischen Domänen meist.

Der Knackpunkt werden so allmählich die Abspielgeräte. Selbige zerlegen sich mit der Zeit. Selbst wenn man sie nicht regelmäßig nutzt leiden zumindest die Gummiriemen und die Elkos. Deshalb tut man letztlich doch gut daran, den Inhalt auf CD-R umzukopieren und damit für die nächsten

10 Jahre zu retten.

Ich habe auch noch ca. 200 von den Dingern, gut 20 Jahre alt. Aber außer den wirklich unwiederbringlichen Dingen versuche ich denen dann doch nichts mehr zu entlocken.

Marcel

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Marcel Müller

Marcel Müller schrieb:

Kommt auf das Gerät an.

Gummiriemen kann man noch kaufen. Im WM-D6C gibt es eh nur einen für das Zählwerk. Einen Elko habe ich nur einmal tauschen müssen, wegen Schluß.

Ich denke gerade an CD/R, von denen ich nach zwei Jahren schon viele entsorgen konnte, weil sie die Daten nicht gehalten haben. Das Problem mit den analogen Tonträgern ist nur dieses: Bedingt durch geringe Nachfrage ist das Zeug inzwischen teuer, gerade im Studiobereich. Ich habe hier noch PER-528 und LGR-50, aber das Zeug kostet höllenmäßig viel Geld. Da nimmt man dann lieber schon freiwillig digital auf.

Holger

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Holger Bruns

Hallo,

Holger Bruns schrieb:

nur angehört ohne Vergleichsmedium oder Meßtechnik?

Sprache (ggf mit Hintergrundgeräuschen), ist nicht gerade anspruchsvoll bzgl. Medienqualität und Stabilität.

Die Bänder sind nicht stärker gealtert als die Ohren und das Gedächtnis.

Gruß, Wolfgang

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Wolfgang Ottenweller

ich hab meine Bänder alle digitalisiert und dann weggescmissen, weil mich der Kopiereffekt unendlich stört.

Kann es sein daß nur ich das Problem hatte?

w.

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Helmut Wabnig

Helmut Wabnig schrieb:

Mich hatr der Kopiereffekt noch nie erreicht. Kann sein, daß ich wesentlich nur hochwertige Bänder nutze.

Es hängt wohl auch ein wenig von der Stärke der Magnetisierung ab.

Holger

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Holger Bruns

Auch die allerbesten Geräte müssen sich den Gesetzen der Physik beugen. Studioqalität ist mit CC im Rahmen ihrer Spezifikationen nicht erreichbar. Ende der Ansage.

Genau deswegen arbeitet man im (fast ausgestorbenen analogen) Studio auch nicht mit CC, sondern mit teueren und schweren Bandmaschinen. Würde das vergleichsweise billige System CC das gleiche leisten können, hätte man es garantiert auch verwendet. Tatsächlich wurde es aber allenfalls als Transportmedium für Demo-Tapes oder Interview-Material (=Sprache) verwendet, niemals für die eigentliche Studioarbeit.

Wie zum Teufel macht ihr das nur immer, daß euch die CD-R's so früh sterben? Ich habe gerade neulich mein gesamtes Archiv (ca. 700 CD-R/RW und DVD-+R/+RW unterschiedlichster Hersteller) auf eine TB-Platte umkopiert und hatte ganze zwei Ausfälle mit irreperablen Datenfehlern dabei. Das waren allerdings auch CD-XA, von denen sich nur der nicht durch zusätzliche Redundanz geschützte Medientrack nicht mehr fehlerfrei lesen ließ.

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Heiko Nocon

Heiko Nocon schrieb:

Das ist aber nicht der alleinige oder wichtigste Grund. Kassettentonband lässt sich nicht vernünftig schneiden. Da braucht es einfach offene Spulen (und ein "etwas" besser greifbares Bandmaterial als das der Kassettentonbänder).

Sollte sich deine Aussage auf ein Musik- und nicht Rundfunkstudio beziehen, stimme ich voll zu. Das ist qualitativ eine noch höhere Liga:-)

Gruß Christian

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Christian Müller

Edding?

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Viele Grüße Steffen

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Steffen Buehler

Aber einige Geräte nährten sich diesen doch schon ziemlich. Mein trusty old B710 schlägt sich (bzw. schlug sich, frist ja auch nur noch sein Gnadenbrot..) eigentlich nicht schlecht:

30Hz...20kHz (+2-3dB) CrO2 und Metall, Klirr 1,5% @ 0dB 30Hz...18kHz bei Fe3O2, Klirr 0,8% @ 0dB

Ok, Frequenzgang bei -20dB Aussteuerung...

Gleichlaufschwankungen 0,1% Geräuschspannungsabstand >72dB A-Bewertet mit Dolby-C (Und @ 3% Klirr) Übersprechdämpfung >40dB (1kHz)

Denke, daß kann sich doch so einigermaßen sehen lassen, zumal ich irgendwo mal gelesen habe, daß Revox die technischen Daten als Mindestdaten im Auslieferungszustand angab, nicht nur einzelne Spitzenexemplare aus dem Labor... Finde die Textzeile aber nicht wieder, kann in irgendeiner Anleitung gewesen sein... Nagelt mich nicht drauf fest.. ;-)

Habe auch noch recht alte Aufnahmen, die sich aber noch vernünftig anhören und dabei auch das Dolby vernünftig funktioniert, somit scheinen die Pegel auch noch einigermaßen zu stimmen.

Dennoch Full Ack, die Zeit der CC ist lange abgelaufen.

Hab irgendwie auch keine nennenswerten Ausfälle an CD-R, bei einer Medion löste sich die Schicht stellenweise, das verbuche ich mal unter Produktionsmangel und nicht die Regel. Meine ältesten CD-R sind nun gut 10 Jahre alt und tun noch gut (jedenfallls bekommts die Fehlerkorrektur noch unhörbar hin)

Jorgen

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Jorgen Lund-Nielsen

Audio-CD geht ja noch, Daten-CD stirbt schneller. Ich habe seinerzeit No-Name-Dinger, die hießen irgendwas wie "Platinum", benutzt. Nicht gut. Die Scheiben aus dem Aldi sind hingegen sehr gut. Lifetec ist super, ebenso Maxell und "Silver Circle" von Lidl oder so, weiß ich nicht mehr.

Grüße, Holger

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Holger Bruns

Komplett falsch. Bei Audio merkst du es bloß nicht so schnell. Die sind wie die Medientracks von CD-XA im Mode2 mit viel weniger Redundanz gespeichert als die Datentracks im Mode 1. Die Interpolationsalgorithmen von Audio-CD-Playern verdecken hier sehr viel Datenmüll.

Wenn allerdings MPEG in solchen Mode2-Tracks liegt (VCD o.ä.), dann kann man Datenfehler oft visuell oder akustisch bemerken. Bunte Klötzchen sind dann der typische Bildfehler, "Chirps" der typische Tonfehler.

Der Unterschied zwischen MPEG in Mode2-Tracks und Audio in Mode2-Tracks ist, daß man Fehler in MPEG-Streams mit relativ hoher Wahrscheinlichkeit auch programmatisch erkennen kann, weil es relativ wahrscheinlich ist, daß bei defekten Inhaltsdaten auch die Daten des MPEG-Streamcontainers beschädigt sind. Mit Plausibilitätschecks kann man diese Stellen recht zuverlässig finden.

Bei Audiotracks mußt du ein ziemlich gutes Gehör haben (oder ein Laufwerk, was Infos über die erste Stufe der Fehlerkorrektur rausrückt), um Datenfehler zu finden.

Alles dieselbe Gülle. Du kannst dich nichtmal darauf verlassen, daß alle Exemplare einer VE von einem Hersteller stammen, geschweige denn aus einer Charge. Ganz im Gegenteil, die Dinger werden absichtlich gut durchgemischt, um wenigstens die Ausfälle gleich beim Schreiben in solchen Grenzen zu halten, daß sich niemand beschwert.

Das einzige, was dagegen hilft, ist:

1) Sofortausfälle durch Verifylauf erkennen 2) Immer mit höchstens der Hälfte der ausgewiesenen Maximalgeschwindigkeit brennen. 3) Mehrere Kopien brennen.

Natürlich wäre als Alternative auch denkbar, gute Medien zu verwenden. Leider sind die so unverhältnismäßig viel teuerer, daß sich das schlicht nicht rechnet. Nichtmal in professioneller gewerblicher Umgebung, im privaten Bereich gleich garnicht.

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Heiko Nocon

Am Thu, 29 Jan 2009 19:21:56 +0100 schrieb Heiko Nocon:

Nein. Audio-CD müssen nicht bitgenau bleiben, weil Fehler herausgerechnet werden. Schreibst du ja selbst:

Stimmt.

Auch hier stimmst du mir inhaltlich zu.

Siehst du. Und bei analogen Tonträgern habe ich all diese Probleme nicht. Selbst der Höhenverlust und der Kopiereffekt halten sich in Grenzen, wenn man gleich das richtige Bandmaterial nimmt. Und bei Cassetten habe ich mit SA und SA-X von TDK die besten Erfahrungen gemacht.

Mache ich immer so.

Wenn die Brennersoftware das zuläßt. Ich habe welche unter Linux gesehen, da ging das manchmal ja, manchmal nicht. Aber Nero unter Windows paßt schon.

Oder Kopie auf Backup-Festplatte belassen, zum Beispiel als *.iso, was man ja auch noch komprimieren kann, um Platz zu sparen. Wenn man ein bißchen mehr Geld ausgeben will, nimmt man heuer eh keine CD mehr, sondern gleich DVD-RAM, die man zwar nicht mehr wie eine CD abspielen kann, die aber eine höhere Datensicherheit bieten. Oder du nimmst eine externe Harddisk als Backup-Medium.

Die Frage entscheidet sich immer entlang der Wichtigkeit der Daten und der erwarteten Lebensdauer der Backups. Ziehe ich für meine Geschäftsprozesse einmal die Daten auf CD und mache ich das täglich, um im Falle eines Rechnerausfalls wenigstens noch rekonstruieren zu können, wie die Kasse aussieht, benötige ich die Datensicherung von vor fünf Jahren sowieso nicht mehr. Die wandert dann viel früher schon durch den Schredder im Plastikmüll.

Grüße, Holger

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Holger Bruns

Holger Bruns schrieb:

Ist bei CD-ROM genauso, man CIRC.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Dieter Wiedmann schrieb:

Bei Audio-CDs ist die netto nutzbare Datenmenge größer, weil ein einfacheres Korrekturverfahren verwendet wird - eben weil Bitfehler im Zweifelsfall nicht so schlimm sind.

Bei CD-ROM wird dagegen mehr an Fehlerkorrekturdaten gespeichert, damit die Daten möglichst immer bitgenau lesbar sind.

Konkret: Eine CD als "Audio-CD" gebrannt, hat ca. 700 MB netto, als "Daten-CD" nur ca. 640 MB.

Das bedeutet auch - eine Audio-CD, wo die Fehlerkorrektur schon nicht mehr ausreicht, ist immer noch benutzbar - eine Daten-CD, die so defekt ist, daß Fehler nicht mehr korrigierbar sind, dagegen nicht.

--
http://arnowelzel.de
http://de-rec-fahrrad.de
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Arno Welzel

Am 30.01.2009, 14:10 Uhr, schrieb Arno Welzel :

Du hättest auch einfach "Red Book" vs. "Yellow Book" sagen können. :)

Ansgar

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Ansgar Strickerschmidt

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