OT: Bewerbung mit Nennung der Gehaltsvorstellung

Die Probleme in konsumptiven Bereichen ( Rente, Gesundheit, Bildung usw. ) sind letztlich nur Symptome der wirtschaftlichen Probleme. Bei prosperierender Wirtschaft kann man solche Löcher mit Geld zuschütten. Und die Probleme im wirtschaftlichen Bereich sind ja letztlich auch

2-stufig abgelaufen: in den 70er Jahren waren es erstmal Arbeitsplatz- verluste durch Automatisierung, weniger durch "Globalisierung". Natürlich haben uns die Japaner auch damals schon etwas gezwickt ( Kameras, Werften ). Man hat die Strukturveränderung ehedem durch Frühverrentung und Aufbau wohlsubventionierter Arbeitslosigkeit "gelöst". Das politische System hat damit nur bewiesen, daß es Probleme nicht lösen kann/will, von Reformen wurde damals genausoviel wie heute geredet. Durch die entstehenden Kosten für die kaltgestellten Arbeitskräfte wurde die hiesige Produktion üppig teuer. Die nächste Phase der Strukturveränderung ( "Globalisierung" ) wird die 2. Republik eben nicht überleben. Ich empfehle wie üblich Studium der Literatur. Gaettens "Inflationen" Pflaum 1955 ( gibts noch bei
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) ist der Klassiker für die übliche Form des Staatszusammenbruchs. Er behandelt die bekanntesten und interessanten Fälle in Europa seit spätrömischer Zeit. Mißwirtschaft und ihre Folgen sind nicht neu, Ursachen und Folgen sind nicht neu, die Abläufe sind wohlbekannt.

MfG JRD

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Rafael Deliano
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Also mir macht meine Arbeit Spaß. Ich treffe nette Menschen, lerne immer wieder neue und interessante Dinge. Ich habe eben das Glück, mein Hobby zum Beruf gemacht zu haben.

Was bitte soll "volkswirtschaftlich handeln" sein? *Das* meine ich mit Gelaber. Wenn ich was in meinen VWL-Vorlesungen gelernt habe, dann daß eine Volkswirtschaft (dank Globalisierung eigentlich: Weltwirtschaft) ein *sehr* komplexer Prozeß ist. Die Regeln, nach denen sie funktioniert sind bestenfalls statistischer Natur (eine Weile war es "Sport" für uns, für jede Regel die der VWL-Prof uns präsentierte, fix ein Gegen- beispiel zu finden). Ich finde es schon erstaunlich (und ein bisschen bedenklich) wie unsere Politiker einfache Zusammenhänge a'la "Renten- beitrag rauf -> mehr Arbeitslose, Rentenniveau runter -> Arbeit für die Enkel" dem Wahlvolk verkaufen.

Auch ohne Lobbyismus, Bestechung oder "soll doch der nach mir gewählte die Sch***e ausbaden"-Einstellung ist die Entwicklung der Wirtschaft in eine gewünschte Richtung ein schwieriges Unterfangen. Wenn ich mir die Herren Politiker so ansehe, war Biedenkopf der letzte, dem ich in dieser Hinsicht etwas zugetraut hätte.

XL

--
Das ist halt der Unterschied: Unix ist ein Betriebssystem mit Tradition,
die anderen sind einfach von sich aus unlogisch. -- Anselm Lingnau
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Axel Schwenke

Weil das so ist, frage ich mich, warum wir mit unseren Löhnen, hohen Lohnnebenkosten etc. nicht mehr konkurrenzfähig sein sollen? Faktisch stellen unsere hohen Arbeitskosten doch offensichtlich in keiner Weise ein ernsthaftes Hindernis für den Export und damit für unsere globale Konkurrenzfähigkeit dar.

Kann mir jemand plausibel erklären, wo in Deutschland dann eigentlich das Problem begraben liegt?

Könnte es sein, dass unse Problem ausschliesslich auf dem Binnenmarkt zu suchen ist?

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Martin Kobil

Ist das so ?

  • es ist keine "amtliche" Feststellung von OECD usw. sondern eine Schlagzeile der
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    gemixt aus unterschiedlichen Quellen zum Zwecke der Erhöhung der Auflage.
  • für den Titel bewerben sich eh nur USA, Deutschland, Japan. Es ist nämlich keine Kennzahl pro Kopf wo irgendwelche kleinen Länder auch noch wollen könnten.
  • Es ist ja wohl einsichtig, daß ein Hersteller in Detroit der eine Schachtel an Kunden in Kalifornien verschickt nicht "exportiert". Wenn ein deutscher Hersteller den europäischen Binnenmarkt beliefert, "exportiert" er.
  • Wenn der EUR plötzlich zulegt steigt der "Wert" der deutschen Exporte sofort. Das durch ungünstigere Wechselkurse bewirkte Sinken der realen Exporte folgt erst später.

Warum sind dann deutsche Automobilhersteller gar so scharf drauf identische Autos z.B. in Italien und Spanien billiger als in Deutschland anzubieten ? Wenn sie genausoviel wie in Deutschland verlangen würden, würden sie doch mehr Gewinn machen. Könnte es sein, daß selbst innerhalb der EU das Lohnniveau und ( damit auch das Preisniveau ) nicht überall gleich hoch ist ?

Es ist in diesem thread mehrfach angesprochen worden.

MfG JRD

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Rafael Deliano

Es wird nicht Export mit Bevölkerung multipliziert, sondern Export durch Bevölkerung dividiert. D.h. auch kleinere aber entwickelte Länder wie Niederlande, Schweiz kommen hoch. China, Indien werden selbst bei absoluten Zahlen lange nicht Spitzenplatz haben.

Angemessen wäre eben nicht Spitzenwert von Wechselkurs, sondern geglätteter Mittelwert. Oder soll man in 6 Monaten wenn der Wechselkurs nicht +10% sondern -10% ist dann den Niedergang des deutschen Exports beklagen ? ( Wo er genau in dem Augenblick wohl eher Grund zum Steigen hat ).

Sicher drückt die Grösse des Marktes das Preisniveau ( economy of scale ) gegenüber kleineren Nachbarländern. Weshalb es ja auch in den USA besonders niedrig ist. Auch versucht der Handel derzeit mit Billigstangeboten die Ware dem unwilligen Kunden reinzudrücken ( zumindest bis der Händler mangels Marge Pleite gegangen ist ). Aber spricht es wirklich für den Standort Deutschland, wenn hierzulande chinesische Unterhaltungselektronik besonders billig ist ? Für in Deutschland gefertigt Ware ( vgl eben Automobile ) scheint das ja nicht zu gelten. Vgl. z.B. die Hersteller wie Rosenthal, Arzberg: Geschirr ist low-tech. Waren aber früher ( dank moderner Fertigung und modernem Design ) exportfähige Artikel. Heute stellen sie die Fertigung ein, bzw. verlagern nach Polen. Oder die Wafer-Fertigung von Wacker: Standort Bayern abgebaut. Ersatzstandort Ostdeutschland ( wo die Subventionen winken ) bzw. Singapur.

Mit gedokterten Pseudo-Statistiken a la "Exportweltmeister" ? Der Artikel in

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verrät nichmal wie die Zahlen verrechnet wurden um zur gewünschten Schlagzeile zu kommen.

Unbelegte Zahlen aus Gewerkschafts/Regierungspamphleten ?

MfG JRD

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Rafael Deliano

Diese Meldung wurde von einer Vielzahl Medien verbreitet. U.a. auch durch meine regionale Tageszeitung.

Prinzipell hast du recht, denn man müsste auch den Import dazu betrachten. Die Aussenhandelsbilanz müsste darüber Aufschluss geben:

Deutschland hat einen sehr hohen Aussenhandelsüberschuss (ich glaube auch weltweit der Höchste), die USA hat im Gegensatz dazu seit vielen Jahren ein extrem hohes Aussenhandelsdefizit.

Der sehr hohe, deutsche Aussenhandelsüberschuss ist IMHO eine sehr deutliche Aussage, dass unsere Produkte zu unseren Preisen in Verbindung mit der hohen Qualität auf den globalen Märkten bestens konkurrenzfähig sind. Und damit sind auch unsere Löhne, Lohnnebenkosten, Sozialleistungen weltweit absolut konkurrenzfähig.

Was erzählen uns dann unsere Politiker, unsere Wirtschaftsbosse, unsere Wirtschaftsfachleute andauernd für einen Schmarren? Warum sollen Sozialleistungen abgebaut, die Arbeitszeit erhöht, der Urlaub gekürzt usw. werden, wenn die Probleme von Deutschland überhaupt nicht in der wirtschaftlichen Konkurrenzfähigkeit gegenüber anderen Länder begründet liegt?

Wobei die Aussenhandelsbilanz meines Wissens nicht unbedingt die Geldflüsse beinhalten. Also z.B. die Schwarzgelder welche Handwerker ausser Landes schaffen und auf schweizer Nummernkonten anlegen. Aber auch die Euros welche die deutschen Urlauber ausgeben dürften nicht dabei sein. Die Gelder von Währungsspekulaten und Geldanlegern vermutlich auch nicht.

Und ich denke bei dieser Bilanz dürfte Deutschland recht schlecht abschneiden. Haben nicht u.a. die europäischen Geldanleger Unmengen an Geld in die USA gepumpt? Geld mit denen dann dieses gigantische US-Aussenhandelsdefizit über viele Jahre hinweg finanziert werden konnte?

Vielleicht sollte Deutschland bzw. Europa auch mal so agieren?

Richtig, wobei wenn ich es richtig sehe, dann ist eher der Dollar abgesackt, und keineswegs alle Exporte werden auf Dollarbasis abgerechnet und die Kursänderungen EUR Dollar hat auch "nur" ca.

25% betragen.

Andersrum! Im Heimatland kann man immer etwas höhere Preise verlangen, denn viele Menschen bevorzugen einheimische Produkte und sind auch bereit etwas höhere Preise dafür zu bezahlen. Das gilt natürlich auch in Italien mit Fiat und in Frankreich mit Renault etc.

Wo, von wem?

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Martin Kobil

Das erhöht die inhaltliche Richtigkeit nicht.

Der "sehr hohe" ist wie ja schon beschrieben eine Zeitungsente. Es ist zwar hierzulande immer ein Aussenhandelsüberschuß vorhanden, aber für die hiesigen Strukturprobleme ist das ein Nebenkriegs- schauplatz.

Ok dann soll deutscher Frisör Kunden aus den USA die Haare schneiden, wenn ihm in Deutschland die Geschäfte zuwenig gut gehen. D.h. nur wenige Produkte und kaum Dienstleistungen sind exportfähig. Dem Teil der exportieren kann gehts bekanntlich auch nicht so schlecht wie dem grösseren Rest der Wirtschaft.

Wusste gar nicht, daß Handwerker so schwerreich sind.

Tja: die Geldanleger ( z.B. Bank: irgendwo müssen die Zinsen fürs Sparbuch ja herkommen ) pumpen das Geld dorthin wo die Wirtschaft funktioniert und Gewinn zu erwarten ist. "So agieren" würde bedeuten die strukturellen Veränderungen durchzuführen. Dann würde das Kapital von aussen kommen bzw. nicht ins Ausland gehen.

Es gibt durchaus Gründe ( die in den USA intern liegen ) warum der Dollar eher schwach bleibt. Nur: das dämpft eher deutsche Exporte.

Es gibt einen Dollarraum ( z.B. auch China und tendenziell Asien generell ( starre Wechselkurse ); öl wird noch weitgehend auf Dollar abgerechnet ) einen EUR-Raum und sonst nicht viel. Also bleibt letztlich der Dollar das Hauptproblem bei Wechselkursen. Ausserhalb der EU sind das auch die Hauptabsatzmärkte.

Und der "sehr hohe Aussenhandelsüberschuß" gegenüber USA ist eben

10%: wenn man die Wechselkursschwankungen nicht rausmittelt kriegt man nur Phantasiezahlen.

Dann müssten beide Marken in Deutschland ja sehr teuer sein und man würde von Grauexporten zurück in Heimatländer hören. Von den Autos die dann insgeheim zurück nach Japan geschafft werden mal ganz zu schweigen. Ist aber wohl nicht so.

MfG JRD

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Rafael Deliano

Oh ja, auch die kinder, die von ihren eltern mißhandelt werden, finden zumeist, das ihre e. die besten sind. Polemik beiseite, aber etwa 80% der werktätigen sind mit ihrer beschäftigung unzufrieden. Aus welchen gründen auch immer.

Deine antwort geht am problem exakt vorbei ;-)

Schau dir lateinamerikanische und afrikanische staaten an. Vergleiche die mal mit süd-ost-asiatischen volkswirtschaften. Dort wo der welthandel "ideale" bedingungen vorfindet, haben große teile der bevölkerung "verloren". Was ist überhaupt welthandel derzeit? Oft "nur" ein kampf, in dem entwickelte länder ihre probleme exportieren wollen. Beispiel: EG rindfleisch ist in Argentinien billiger als ihr pamapfleisch. Wie sich das wohl rechnet? Nächstes beispiel: USA getreide und mais. Die sind in afrikanischen ländern billiger als die von ihren eigenen bauern produzierten lebensmittel. Ergebnis sind lokale hungersnöte. 50kM siehts oft schon ganz anders aus. Für die einheimischen bauern lohnt eine produktion schlicht nicht. Diese beispiele und ihre folgen lassen sich beliebig fortsetzen.

Bei diesen prozessen sind 50 jahre nicht ungewöhnlich. Diese zeiträume müssen dabei beachtet werden. Vorgaben,vorschriften MÜSSEN deshalb allgemein gehalten werden. Je präziser, um so schneller reagiert der markt mit "umgehungen"

Bist du auch schon aufgewacht ;-) Über diese inkompetenz schlicht dummheit, ärgern wir uns schon lange. Bei der rente min. 20 jahre.

zB wir bezahlen die wiedervereinigung aus der "portokasse". Aber, allen war bewußt, das eine wiedervereinigung teuer kommt. Sie waren auch bereit zu zahlen. Sie waren nur nicht bereit, sich für dumm zu verkaufen zu lassen. Die begründung, man habe den zustand der DDR industrie nicht gekannt, ist nichts als eine ausrede.

Ich schimpf ja auch ganz gern über unsere politiker. Aber, mal ein beispiel aus dem alltag. Anerkannte vereine brauchen für hallenbenutzung nichts zu bezahlen. Da unsere kommune quasi pleite ist, die bezirksregierung hat den letzten haushaltsplan abgelehnt. Sollten die vereine für hallenbenutzung E 5,00 pro h bezahlen. Ein sturm der entrüstung war die folge. Es wäre der untergang, so ein argument. Nach

45min. wurde dann dieser vorschlag abgelehnt. Anschließend ging man dann seitens der vereinsmatadore diesen "sieg" feiern. Dabei wurde ein mehrfachen in bier und kurze umgesetzt ;-(
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mfg horst-dieter

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Horst-D. Winzler

Jein. Selbstverständlich müssen genügend güter zum überleben beschaffbar sein. Aber, erfahrungen wie man etwas effektiver macht, werden und müssen auch vermittelt werden. Es kommt halt darauf an, ob man gleich den "erfolg" genießen will oder ihn investiert. Zum beispiel in weiterbildung. Dazu muß aber auch die zuversicht vorhanden sein, das diese mühe und arbeit eben später mehr erfolg zeitigt.

Untersuchnungen zeigen das die gesellschftlichen schichten eben auch ihre eigenen vorstellungen der zukunft haben. Es ist halt eine wechselbeziehung zwischen den einzelnen faktoren. Deshalb können sie auch nur begrenzt isoliert betrachtet werden.

Bei

Die jeweiligen kennziffern zeigten ab den 70. bei produktion und investition einen abwärtstrent. Bedenklich finde ich, das investitionen weniger wurden, bei gleichzeitigem anstieg des nettosozialproduktes. So meine erinnerung. Abgesehen mal, das man sich investitionen genauer ansehen soll.

Es ist leider so, das politik aber auch die wirtschaft lange zeit alles versucht haben, mit geld die probleme zu handhaben. Inzwischen wirds immer deutlicher,das dies "nur" augenwischere war. Sie haben und versuchen immer noch ihre inkompetenz und phantasiearmut zu kaschieren. Schlimmer noch, sie wollen es nicht einsehen und torpedieren offensichtlich jeden vernünftigen versuch zum lösen der problematik.

Das redet keiner klein. Jedoch im nachhinein werden damalige fehlentscheidungen sichtbar. Ein urteil über jene entscheidungs-eliten verkneif ich mir, das entscheidungsumfeld ist mir einfach zu komplex.

Man hat die Strukturveränderung ehedem durch

Ich weiß nicht woran das liegt? Aber offensichtlich ist der wille, die zukunft aktiv zu gestalten verloren gegangen. Das eine gesellschaft saturiert sei, kann lediglich ein kleiner aspeklt des problems sein. Mir fällt bei diskussionen "immer" eine praxisferne auf. Es kommt mir vor wie verbalbefiedigung die getrieben wird. Eigentlich soll wohl auch nichts geändert werden? Vielleicht können psychologen mehr dazu sagen.

Der rest der beschäftigten darf länger und intensiver arbeiten. Schon vor jahren haben sich mitarbeiter nach 10h45min ausgeschäckt. Bisweilen auch schon nach 8h. Gearbeitet haben sie aber länger. Hinzu kommt, das die wege zur arbeit immer mehr zeit beanspruchen.

Eine weiterbildung nach feierabend ist schlicht illusion. Vielleicht werde ich ja demnächst auch freigestellt? Wissen entwickelt sich unter den aktuellen bedingungen zu halbwissen. Sicherheit zu unsicherheit.

Märkels hinweis auf mehr arbeiten bekommt da einen besonderen beigeschmack.

Gewisse alte grundsätze behalten immer ihren bestand. Ach wenn das immer mal wieder infrage gestellt wird.

Wie sagte es Kästner so treffend:" Es gibt nichts Gutes, denn man tut es". ;-))

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mfg horst-dieter

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Horst-D. Winzler

Wäre ich mir nicht sicher. Bzw. es gibt simple Erklärungen ohne Weltverschwörungstheorien.

  • Sicher ist, daß es ca. 1974 nominell in Folge der Ölkrise einen scharfen Einbruch gab. Das war aber eigentlich das Platzen einer Spekulatiionsblase, denn die Wachstumserwartungen die anno 1969 in die 70er Jahre projeziert wurden waren nicht zu halten. 1969 herrschte Vollbeschäftigung und im europäischen Ausland kam Inflation hoch. Insofern war ja offensichtlich, daß man entweder das Wachstum für weiche Landung reduzieren mußte. Oder eben weitermachen, sich verspekulieren und dann 1974 einbrechen.
  • es findet sich bei Herman Kahn ( dessen Statistik besser als seine Prosa ist ) auch vergleichende Grafik für Wachstum in USA/Europa/Deutschland. Sie zeigt, das von Anfang 50er bis Ende 60er Jahre steileres Wachstum in Deutschland als für Weltdurchschnitt. Danach aber nur noch Wachstum wie Weltdurchschnitt. D.h. nachdem man seinen lokalen Nachholbedarf der durch den 2. Weltkrieg bedingt ist abgebaut hat, bleibt halt nur das allgemeine Wachstum, das z.B. durch technischen Fortschritt für alle industrialisierten Länder möglich ist.

Es ist das 2/3-Gesellschaftsmodell der 70er/80er-Jahre: die Systemparteien bedienen mit identischer Politik ja identische Wähler. Das sind die Leute mit Jobs die vom "weiter- so-wie-bisher" profitieren. Deren Anteil darf nicht unter 2/3 fallen, sonst hat man bei Wahlen Probleme. Daneben gibt es das maximal 1/3 das vom Wohlstand ausgegrenzt wird, aber zahlenmässig nicht stark genug werden darf um bei Wahlen Ärger zu machen. Dieses stabile System hat in den 90er Jahren Schlagseite entwickelt:

  • bei den Ossis hat sich das 1/3 geographisch so konzentriert, das es zumindest lokal bei Wahlen Rolle spielt.
  • die 2/3 stellen in der Rentenfrage fest, daß sie genauso wie das 1/3 "betrogen" wurden. Weshalb man auf
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    ja schon frohlockt, daß eine vorrevolutionäre Stimmung in der Luft liegt. Sind allerdings mit der Einschätzung noch etwas zu früh dran.

Die Beschäftigten arbeiten zwangsläufig für den Rattenschwanz Unbeschäftigter mit. Wer sollte deren Unterhalt sonst bestreiten ?

Hier in München leicht nachzuvollziehen:

  • Verkehrssysteme ( ob S-Bahn oder Strasse ) die geplant wurden die Bevölkerung in/aus Stadtkern zu bringen versagen, wenn die Industrie aus den Städten ins Umland flieht wegen Gewerbesteuer- differenz und niedrigeren Mietkosten.
  • Eine direkte Ansiedlung der Industrie ( die ja heute heute kaum noch Lärm & Schmutz erzeugt ) in den Schlafstädten scheitert an Bürokratie die Wohn- und Gewerbeflächen streng getrennt haben will.
  • Jeweils eine Wohnung nahe dem Arbeitsplatz zu beziehen scheitert, weil die Mietkosten für neubezogene Wohnung drastisch höher wären als für die standortferne Wohnung die man schon seit 10 Jahren besetzt hält. Kaputter Wohnungsmarkt eben.

Drum auch sind "jüngere Mitarbeiter" so gefragt: Chef bildet sich ein sie hätten an Hochschule was neueres oder überhaupt was mitbekommen. Ich wurstle gerade ( Wochenendbeschäftigung für die Zeitschrift ) an steinalten Dingen rum: invariante Momente ( Bildverarbeitung/ Mustererkennung ) a la Hu 1962. Und weil ich da log und arctan brauche Meggitts Pseudomultiplication/Division ( ähnlich CORDIC ) auch von 1962 ( erfreulich, daß IBM das IBM Journal gescannt im www hat ). Das sind alles Verfahren die den 6502 freuen. Und nach Jahren eventuell nochmal in Produkten Verwendung finden können.

Wenn das industrielle System das auf hartem Wissen basiert eben ( ins Ausland ) verschwindet fällt das nichtmehr auf. Akademiologen können Nichtfunktion bzw. praktische Nichtanwendbarkeit leichter als industrielle Anwender überspielen. Insofern wird in Zukunft kein Mangel an geschönten Diplomarbeiten, Doktorarbeiten, Frauenhofer-Forschungs- berichten usw. bestehen. Die aggressiv aufgemotzen und dann gerade deswegen prämierten Jugend-Forscht-Arbeiten weisen den Weg. Ehedem hielten die sauertöpfischen Professoren das nieder.

MfG JRD

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Rafael Deliano

Mir ist schon klar, dass du den Exportweltmeister und den hohen Aussenhandelsüberschuss anzweifelst und dies sogar als Zeitungsente darzustellen versuchst. Der hohe Aussenhandelsüberschuss passt nicht in deine persönlichen Erklärungen für die Probleme unseres Landes.

Ich habe beim Statistischen Bundesamt

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nach den Importen, Exporten und dem Aussenhandeslüberschuss gesucht. Hier die Liste von den Jahren 1950 - 2002:

Jahr Einfuhr Ausfuhr Überschuss

1950 5815 4275 -1540 1951 7529 7453 -76 1952 8284 8645 +361 1953 8186 9472 +1286 1954 9887 11266 +1379 1955 12512 13149 +637 1956 14298 15779 +1481 1957 16203 18390 +2184 1958 15918 18917 +2999 1959 18316 21057 +2741 1960 21844 24514 +2670 1961 22682 26065 +3382 1962 25308 27086 +1778 1963 26729 29813 +3085 1964 30084 33193 +3109 1965 36019 36635 +615 1966 37156 41224 +4069 1967 35884 44505 +8621 1968 41506 50900 +9393 1969 50092 58061 +7968 1970 56041 64053 +8012 1971 61416 69541 +8125 1972 65826 76194 +10368 1973 74351 91212 +16862 1974 91896 117893 +25997 1975 94238 113297 +19059 1976 113595 131219 +17624 1977 120245 139897 +19652 1978 124605 145671 +21065 1979 149318 160785 +11468 1980 174545 179120 +4575 1981 188758 202931 +14172 1982 192483 218701 +26218 1983 199502 221022 +21520 1984 222032 249624 +27592 1985 237143 274648 +37505 1986 211544 269125 +57581 1987 209446 269644 +60197 1988 224769 290237 +65468 1989 258951 327759 +68808 1990 293215 348117 +54901 1991 329228 340425 +11197 1992 325972 343089 +17117 1993 289644 321289 +31645 1994 315444 353084 +37640 1995 339617 383232 +43615 1996 352995 403377 +50382 1997 394794 454342 +59548 1998 423452 488371 +64919 1999 444797 510008 +65211 2000 538311 597440 +59129 2001 542774 638268 +95494 2002 522062 648306 +126244

Werte jeweils in Mio EUR

Wie du erkennen kannst, wachsen sowohl der Aussenhandelsüberschuss wie auch der Export nach dem Sonderfall "Deutsche Einheit" absolut kontinuierlich mit relativ kräftigen Wachstumsraten an. Der gigantische Aussenhandelsüberschuss im Jahr 2002 in Höhe von 126 Mrd EUR lässt sogar die Neuverschuldung des Bundes im gleichen Jahr (irgendwas um die 30 Mrd EUR) lächerlich klein aussehen.

Solche Daten passen meiner Meinung nicht zu einem Land, von dem behauptet wird, dass es aufgrund der hohen Löhne, hohen Lohnnebenkosten, hohen Sozialleistungen etc. nicht mehr konkurrenzfähig ist auf dem Weltmarkt.

Und wenn dann Sozialleistungen abgebaut werden sollen, dann frage ich mich warum? Wenn es nicht an der Konkurrenzfähigkeit liegt, warum dann? Wer will es?

Und ich kann nur meine Urprungsfrage wiederholen, welche immer noch unbeantwortet ist:

Kann mir jemand plausibel erklären, worin die Probleme undseres Landes begründet liegen?

Sorry, aber der Aussenhandel basiert auf der Tatsache, dass die Länder dieser Erde aus welchen Gründen auch immer bestimmte Produkte besser, billiger, schneller etc. anbieten können. D.h. es müssen keinesfalls alle Leistungen unserer Wirtschaft exportierbar sein.

Oder sollten wir frustriert darüber sein, dass wir es nie schaffen werden Saudi Arabien Konkurrenz im Ölexport zu machen oder China in der Herstellung von Billigstartikeln?

Bei dem seit vielen Jahren gigantisch hohen Aussenhandelsdefizit der USA frage ich mich, ob die Wirtschaft dort wirklich so gut funktioniert (hat). Oder könnte es auch sein, dass die Wachstumsraten dort inbesondere von dem von Aussen zufliessenden Kapital getragen worden sind?

Um Anlagegelder einzusacken muss müssen die wirtschaftlichen Aussichten nicht unbedingt gut sein. Es reicht vollkommen aus, wenn alle so tun als wären sie gut. Das hat uns der "Neue Markt" doch in den letzten Jahren deutlich vor Augen geführt.

Reply to
Martin Kobil

Hast Du eine Quelle dafür?

Da müssten ich und die Leute die ich kenne ja in der Gruppe mit den

20% die Ausnahme sein.
Reply to
Martin Kobil

Zahlen der Behörde sind zwar meist weniger falsch als die in der Presse. Man sollte aber berücksichtigen, daß es sich hier um eine Behörde handelt die die Darstellung so wählt, daß die Regierung möglichst gut dasteht. Niemand bezweifelt, daß es laufend einen Aussenhandelsüberschuß gibt , aber für "die Probleme unseres Landes" eben nur bedingt von Bedeutung. Denn:

Dann steht also schonmal fest, daß der Export nur einen Teil ( 30% ) der Wirtschaft glücklich machen kann. Es handelt sich hierbei tendenziell a) um Industrie b) Betriebe die eine ausreichende Grösse haben. c) bestimmte Produktgruppen. Dienstleistung oder kleine Industriebetriebe oder Betriebe die nur "low-tech" herstellen müssen vom ( kaputten ) Binnenmarkt leben.

Besteht zwischen beiden ein funktionaler Zusammenhang ? Kann der Bund mehr/beliebig Schulden machen, wenn ein Exportüberschuß der Wirtschaft vorhanden ist ? Wohl nur in dem Sinne, daß er sich im Ausland verschulden kann. Wodurch er dann neben den Zinsen noch ein Wechselkursrisiko am Hals hat. D.h. es hat wenig Sinn beliebige Zahlen in Relation zu setzen.

Daran zweifelt niemand. Aber damit die Geldpumpe ansprang mußte erstmal zumindest die Aussicht auf Erfolg da sein.

Warum verlagern sonst Firmen die Fertigung ins Ausland ? Warum werden die Leiterplatten die ich entwickle in Malaysia bestückt ? Andere Leiterplatten in München auf SMD-Automaten vorbestückt, aber Handbestückung dafür wird in Ungarn gemacht ? Meine Ansichten beziehe ich eben nicht aus Statistiken aus der Zeitung.

Dazu muß man erst definieren was "die Probleme unseres Landes" sind. Jede Interessengruppe redet gern vom "Gemeinwohl" hat aber speziellere Prioritäten: Arbeitslosigkeit ? -> nur für Arbeitslose Hohe Steuern/Abgaben ? -> nur für Leute mit Arbeit oder wenigstens Einkommen. Rentenkürzungen ? -> kurzfristig nur für Rentner Ostdeutschland ? -> nur für Ossis Wohnungsnot ? -> Bewohner von München, Frankfurt usw.

Ganz oben auf der Prioritätenliste der Sonntagsredner steht praktisch schon seit den 70er Jahren die "Massenarbeitslosigkeit". Dagegen könnte man z.B. "den Arbeitsmarkt flexibilisieren", d.h. konkret den Kündigungsschutz lockern. Da sehen natürlich viele nicht warum das helfen würde, bzw. Leute mit Job haben dahingehend nicht immer unbegründete Befürchtungen. Also tut man eben nichts bzw. doktert ein bisschen an den Symptomen. Indem man die Arbeitslosen via ABM, Umschulung, Frühverrentung aus der Statistik befördert. Leute die deutsche Rekordstatistiken lieben könnten durchaus auch auf die Arbeitslosenstatistik ein Auge werfen.

MfG JRD

Reply to
Rafael Deliano

Dann hast du grund, dich zu freuen. Es handelte sich um eine soziologische untersuchung. Etwa 2-3 jahre her. Ist in einem Spiegel, bezüglich der arbeitswelt, genannt worden.

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mfg horst-dieter

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Horst-D. Winzler

Kann der Bund seine schulden, für die er ja auch zinsen bezahlt, in absehbarer zeit zurückzahlen? Wenn jemand so hohe schulden hat, wird er andere interessen verfolgen, als ohne. Das gilt auch für den Staat. Er wird also den freien zugang zu bildung verteuern müssen. Wenn ich so manche auswüchse sehe, vielleicht garnicht so nachteilig. Denn auch bildung ist nunmal nicht kostenlos.

Die kommunen, die einen hohen anteil der soziallasten tragen, haben finanzielle probleme. Diese probleme sind oft aber auch schlicht hausgemacht. Hier bei mir, hat man eine veranstaltungshalle gebaut. Die folgekosten jedoch offensichtlich nicht einbezogen. Es ist unübersehbar, das der service der kommunen kontinuirlich abgebaut wird. Das aber bei steigenden kosten für die bürger.

Sicher nicht allumfassend. Aber, schaut man sich einmal öffentliche ratssitzungen an, fällt eine ungemeine lust der volksvertreter zum geldausgeben auf. Notfalls wird halt ein kredit aufgenommen.

Es mangelt schlicht das verantwortungsgefühl für das allgemeinwohl. Ich wünsche mir so etwas wie die Amis mit dem "Freedom of Informations Act" es haben. Auch sollte dummheit im amt strafbar sein.

Ich denke, der grundsatz, nachdem wer etwas haben möchte, auch etwas geben muß, sollte wieder geltung erlangen. Damit würde sich vieles wie von selbst erledigen. Calvinistisch ausgedrückt, hilf dir selbst, hilft dir Gott ;-)

Einem kleinen umstand sollte beachtung geschenkt werden. Viele exporte (wieviel?) werden indirekt durch kredite finanziert. Kredite, für die später oft der Deutsche Staat gerade steht. In der regel jedoch indirekt der bürger Siehe auch hermesbürgschaften. Hat Siemens eigentlich für die elektroanlagen des Drei-Schluchten-Staudamms Hermesbürgschaften bekommen? Hermesbürgschaften werden ja eigentlich nur dann erteilt, wenn

80% aus Deutschland stammt. Hier ist es ja genau umgekehrt.

Wie, gilt eine ausgewogene ausenhandelbilanz nicht mehr?

Abgesehen vom großen binnenmarkt haben sie auch zugriff zu billiger energie. Ob das jedoch immer erstrebenswert ist, bezeifle ich. Viele eigene probleme werden aber exportiert. Siehe zB getreide.

USA sind in vielen dingen nicht mit uns vergleichbar. Dort war man sich immer bewußt, das man der arbeit hiterherziehen muß. Notfalls. Diese bewußtsein der nötigen mobilität läßt auch die umgebungsbedingungen andere werden. Das fängt schon mit einbauschränken und einbauküchen an. bei uns genau das gegenteil von der politik propagiert. Heute, hätte man es gern anders.

Beispiel: Ein freund mußte umziehen. Morgens kam ein kran sowie zwei tieflader. Das haus wurde mittig geteilt. Am bestimmungsort warteten schon die monteure für elektik, wasser, telekommunikation. Abends konnte er einziehen.

Jedoch haben die USA schwächen. In all dem, was eine gute ausbildung benötigt, haben sie defizite. Ich denke nur mal an mechanik bei HP im gegensatz zu R&S. Dafür sind sie im einsatz von elektronik schneller.

Die gier der menschen nach zB geld, ist ein wichtiger faktor.

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mfg horst-dieter

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Horst-D. Winzler

Hat je ein Staat seine Schulden zurückgezahlt ? Standardlösungen: a) Weiterreichung an folgende Generationen b) Beseitigung durch Inflationierung c) Beseitigung durch Staatsbankrott ( "Währungsreform" ) Version a) funktioniert gerade mal bei nahezu konstantem Schuldenstand. Kontinuierliche Neuverschuldung hat zwei Optionen:

  • entweder man hält die Geldmenge konstant, d.h. keine Inflation. Dann leihen die Banken das Geld das sie dem Staat geben eben nicht der Wirtschaft. Damit Abwürgen der wirtschaftlichen Tätigkeit, fallende Steuereinnahmen ( die auch zur Tilgung der Zinsen/Schulden benötigt würden, es sind beim Bund flotte 30% des Haushalts ). Geht dann mit eskalierender Neuverschuldung weiter, wenn die echten Einnahmen aus Steuern fehlen.
  • man erhöht die Geldmenge, d.h. schleichende Inflation. Theoretisch ist das hierzulande heute nicht möglich, weil Staat a) kein Geld direkt drucken kann. Nur "leihen" kann er z.B. bei Bank. b) Bank aber in der Ausgabe von Krediten feste Grenzen z.B. anhand der Einlagen haben. Jedoch ist man in der Geldschöpfung bereits erfinderisch geworden. Waigels Neubwewertung der Goldreserven war noch relativ harmlos. Vgl. heute den "Verkauf" von Telekom-Aktien die in Staatsbesitz sind an bankähnliche Einrichtungen die staatlich kontrolliert sind. Das wird hierzulande dadurch erleichtert, daß es von staatlichen Banken unter der Fuchtel von Politikern nur so wimmelt ( WestLB , BayerischeLB, Sparkassen usw. ).

Neuverschuldung in der Endphase hat auch das Problem, daß Eichel zwar am Kapitalmarkt soviele Milliarden bekommt wie er will. Aber nicht zu den Konditionen die er gern hätte. Argentinien hat zum Schluß auch Geld angeboten bekommen, aber zu kurzen Laufzeiten und Wucherzinsen sodaß sie offenen Bankrott vorzogen. Zwar werden die Konditionen nicht veröffentlicht. Aber es ist aus USA bekannt, daß die Laufzeiten für staatliche Neuschulden nach 1950 stetig kürzer wurden. Die Zinsen steigen natürlich bei stark verschuldeten Staaten an. Der Zugang zum internationalen Kapitalmarkt entfällt dann immer mehr, weil Staatsanleihen im Ausland nur noch als junk-bonds eingestuft werden ( vgl Japan). Beide Effekte ( immer kürzere Laufzeit, bei trotzdem höheren Zinsen ) führen letztlich zu einem Schneeballeffekt der beim Zusammenbruch von Firmen ja häufig genug auch beobachted wird. MfG JRD

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Rafael Deliano

Eine, früher beliebte und oft angewandte methode sollte nicht unerwähnt bleiben. Es ist der krieg, der heutzutage, hoffentlich immer weniger hoffähig wird.

Der zugriff der politik auf das bankwesen könnte in zukunft reduziert werden. Andererseits sind die bänker oft auch keinen deut klüger als die politiker. Zeigt sich ja.

Unsere EU brüder im süden bevorzugen doch sehr die parallelwirtschaft. Wie man feststellen kann, sind wir diesbezüglich sehr lernfähig. Obwohl ich prinzipiell gegen dieses system bin, sehe doch, das wir sonst noch mehr arbeitslose hätten. Viele arbeiten nicht gemacht werden würden. und, nicht zu letzt, der Staat verdient nicht schlecht an dem verwendten material. ich verzichte schon seit jahren bewußt auf rechnungen, wenn ich sie nicht benötige. Man kann eben nicht meht dem derzeitigen system trauen. Die menschen passen sich halt an. Ich finde, das berechtigt durchaus zu zuversicht ;-) Wollte die politik wirklich dagegen etwas unternehmen, brauchte sie nur gewisse arbeiten auch für endverbraucher steuerlich absetzbar machen. Damit wäre das system dann, vermutlich, kaum handhabbar ;-(

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mfg horst-dieter

antworten bitte in die rubrik.
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Horst-D. Winzler

Würde ich unter Inflationierung einreihen: Staat pumpt Geld in Wirtschaft um unproduktive Waren zur erzeugen die dann eiligst auf Schlachtfeld verbraucht werden. Das Geld ist nach dem Krieg noch da, ihm steht nur kein entsprechendes Warenangebot gegenüber.

Banken lieben Politiker. Jeder kleine bayrische Bürgermeister kennt seinen Berater von der Deutschen Bank oder ähnlichen caritativen Einrichtungen. Die helfen ihm bei der "Finanzierung" wichtiger Projekte die rechtzeitig zur Wiederwahl fertig sein müssen. Sie helfen ihm bei der geeigneten Strukturierung dieser "Investitionen", damit er seinen Haushalt bei der Vorlage in München durchbekommt. Drum sind die Kommunen ja fast durch die Bank bis ans Zahnfleisch verschuldet: es gibt Leute deren Arbeit es ist zu suchen wo man noch Geld reindrücken kann. Die kriminelle Energie geht also nur zum Teil von den Kommunalpolitikern aus. Denn: Politiker sind für Banken bessere Kunden als die Wirtschaft.

  • Wenn die Zinsen überhöht sind, investiert ein Unternehmen nicht mit gepumptem Geld: kurze Rechnung zeigt dass das den Gewinn auffressen würde. Politiker zahlen auch hohe Zinsen.
  • im Gegensatz zu Industriebetrieb kann Kommune nominell nicht Pleite gehen. Notfalls wird das Land Bayern einspringen. Damit ist das dort verliehene Geld sicher.

Das ist zwar der Weg der auch hierzulande unaufhaltsam beschritten wird. Leider keine echte Alternative für eine voll entwickelte Industrie- gesellschaft. Funktioniert in Handwerk, Dienstleistung, aber kaum für Industrie. Zudem verbaut sie die Rückkehr zu normalen Verhältnissen. Denn Steuer- ehrlichkeit ist schneller verspielt als wiedergewonnen.

MfG JRD

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Rafael Deliano

[...]

Relativ unmöglich. Es nützt nichts, wenn Zahlen auf Konten hin und her geschoben werden. Ob nun Brötchen, Autos, oder Haarschnitt. Man kann immer nur Dinge und Dienstleistungen verbrauchen und in Anspruch nehmen, die recht zeitnah produziert wurden. Das heißt zwangsläufig, dass die Brötchen der Rentner von der jeweils arbeitenden Bevölkerung gebacken werden müssen. In dem Sinn gibt es schlicht keinen anderen Weg, als den, dass die junge Generation für die Rente der alten sorgt. Es gibt global gesehen keine Möglichkeit, wie eine Generation selber für sich sorgen könnte. Jeder Versuch das doch zu installieren, scheitert auf magische Weise. Das ist ähnlich wie die Perpetuum Mobiles auf magische Weise an der Energieerhaltung scheitern.

Zum Beispiel könnte man versuchen das Problem mit individueller Kapital-Anlage und Investmentfonds zu lösen. Das hätte in der Vergangenheit wunderbar geklappt. In der Vergangenheit hat aber auch unser jetziges Rentensystem wunderbar geklappt. Das das in absehbarer Zukunft nicht so weiter gehen wird, ist mittlerweile als Allgemein- Wissen gehandelt. Leider wird aber auch ein individuelles Investment- System crashen. Was passiert denn, wenn in 25 Jahren überproportional viele Alte ihre Investments in Brötchen umwandeln wollen? Richtig: Die Kurse der Fonds fallen, wegen mehr Angebot als Nachfrage und die Rentenkürzung kommt in der Verkleidung des individuellen Börsen-Pechs.

Rentensysteme unterscheiden sich aus dieser Sicht lediglich in der Psychologie mit der "die Jungen" davon überzeugt werden, "den Alten" einen angemessenen Anteil zu geben. Außerdem sind sie mehr oder weniger gerecht. Wobei "Gerechtigkeit" kein Maßstab ist, über den sich alle Beteiligten einig sind.

Leider keine Smileys, ------

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Kai-Martin Knaak
kmkn@tem-messtechnik.de
gpg-key: http://pgp.mit.edu:11371/pks/lookup?search=kai-martin&op=index&exact=on
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kai-martin knaak

Korrekt.

Der nette Mensch der die Riester-Rente verhökern will wird sagen: wir haben nicht in Fabrik in Deutschland investiert ( das tut aus bekannten Gründen eh niemand mehr ) sondern in Fabrik in China. Dort erfolgt die demographische Entwicklung zeitverssetzt um ca. 100 Jahre, weil ja auch Industrialisierung später einsetzte. Allerdings ist der langfristige Rücktransfer von Auslands- investitionen historisch auch selten erfolgreich gewesen.

MfG JRD

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Rafael Deliano

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