Oszilloskop Problem

Hallo,

das ist meine erste Nachricht hier, daher kurz zu mir: Ich bin Physik Student und habe das 3. Semester rum. Ich kenne bereits ein paar Grundlagen in der Elektronik, habe also keine Angst vor Multimeter, Lötkolben, etc.

Mein Problem: Ich habe ein "Oscillarzet M 07222 von Siemens", ich weiß nicht genau wie alt es ist, schätze irgendwas zwischen 20 und 30 Jahren. Das Gerät lässt sich anschalten und zeigt nach einer einminütigen Aufwärmphase auch ein Bild an. Allerdings ein komisches...

Die Nulllinie sieht nicht wie eine Linie aus. Ich hab dazu mal ein paar Bilder gemacht:

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(60K) Wenn man die y-Verschiebung hoch dreht sieht es so aus:
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Dann habe ich mal eine Rechteckspannung angelegt, die ich mit einem ATMEGA generiere. Man erkennt den Rechteckcharakter, aber das Bild sieht nicht so aus, wie erwartet:

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(48K) Es ist noch interessant, wie das ganze in Bewegung aussieht:
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Ich verstehe nicht ausreichend vom Aufbau eines Oszilloskops um zu erkennen, was der Grund für diese komische Darstellung ist. Und Google hat mir zu der Gerätebezeichnung leider keine hilfreichen Informationen gebracht.

Ich wäre also dankbar um jeden Hinweis, was das für ein Fehler ist und ggf. wie man ihn beseitigen kann. Auch ein paar Stichworte, nach denen ich suchen kann würden mir helfen. Ich habe die Bedienungsanleitung hier, falls daraus Informationen benötigt werden...

Schon mal besten Dank im Voraus. Andreas

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Andreas Herrmann
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Und so sprach Andreas Herrmann:

Zu allererst: Im Oszi sind Spannungen üblich, die über die normalen Multimeterbereiche (600V) weit hinausgehen. Die Warnaufkleber mit dem Blitz sind nicht zur Zierde dran...

Die leichte Neigung (Tilt) der Linie lässt sich mittels Einstellschraube irgendwo korrigieren.

Für mich sieht das aber so aus, als wenn der Sägezahn für die x-Ablenkung nicht mehr passt. Herausfinden kannst du das aber nur mittels Wartungsunterlagen, Trenntrafo(s) und 2. Oszi... Mit viel Glück hat es da auch im gerät ein paar Trimmer..

Überlasse das besser einem Spezialisten.

Roland

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Roland Ertelt

Andreas Herrmann schrieb:

Sieht mindestens nach einem Netzteilfehler aus, die gleichgerichteten Sinusandeutungen im Video lassen taub gewordenen Elkos in der Speisung der Ablenkverstärker und/oder der Eingangsverstärker vermuten.

Gruss Udo

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Udo Piechottka

Andreas Herrmann schrieb:

Das Ganze sieht mir nach einem Gleichspannungsoffset auf den X-Platten aus. Das scheint mir auch die Strahlstromunterdrückung während des Rücklaufs zu sabotieren. Du kannst die Hochspannung abschalten und solltest mit einem zweiten Oszilloskop den X-Verstärker nachmessen.

HTH, Holger

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Holger Bruns

Andreas Herrmann schrieb:

Elkos im Netzteil ausgetrocknet.

Butzo

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Klaus Butzmann

Andreas Herrmann schrieb:

wie=20

=20

=20

t=20

Das sieht nach dynamisch zusammenbrechenden Versorgungsspannungen aus. Schau dir mal Netzteilelkos, =FCberhaupt Siebelkos an. Es ist n=E4mlich durchaus m=F6glich, das zB der Y-Verst=E4rker auf den X-Verst=E4rker koppelt wenn entsprechende Siebelkos ausgetrocknet sind. Schalte zur Fehlersuche im Betrieb einfach mal einen spannungsfesten Elko =FCber einen 10_Ohm Widerstand parallel. 32=B5F sollte f=FCr die Fehlersuche ausreichen.

--=20 mfg hdw

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Horst-D.Winzler

Ich würde auch auf Netzteil tippen, es könnte aber auch ein Gleichrichter sein.

Gruß

Stefan DF9BI

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Stefan Brröring

Hallo,

erstmal Danke für die vielen Antworten.

Roland schrieb:

In der Anleitung sprechen sie von bis zu 3000V, davor hab ich durchaus Respekt. Aber natürlich ein wichtiger Hinweis.

Roland schrieb:

Außen gibt es nur eine Einstellschraube für den Symmetrieabgleich vom Y_Verstärker. Der einzige Sichtbare Effekt davon ist, dass die Linie nach Oben oder Unten verschoben wird.

Holger schrieb:

Leider habe ich kein geeignetes zweites Oszilloskop.

Ansonsten vermuten einige den Fehler im Netzteil oder in altersschwachen Elkos.

Insgesamt sieht es wohl so aus, dass meiner Bastelecke noch einiges an Ausrüstung fehlt, um das Ding wieder fit zu machen. Zu mindest bräuchte ich da wohl ein Messgerät, dass mit 3kV klar kommt und ein funktionierendes Oszi. Aber jetzt weiß ich immerhin, in welcher Größenordnung das Problem liegt und wo ich mit dem Suchen anfangen müsste.

Andreas

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Andreas Herrmann

Das wichtigste ist, erstmal ein Schaltbild von dem Scope zu besorgen. Falls das ueberhaupt nicht gelingt, wie schon von anderen vorgeschlagen die Elkos im Niedervoltbereich des Netzteils ausfindig machen und mal einige neuere parallel loeten. Wenn der Fehler sich dann bessert oder gar weg ist, weisst Du wo die Wurzel sitzt.

Vorsicht, die Hochspannungsseite ist meist auch noch lange nach Abschalten geladen und kann uebel "beissen".

--
Gruesse, Joerg

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Joerg

Wie schon von anderen geschrieben und nur zur Sicherheit: besser nicht selber reparieren, denn ich vermute mal, als Physikstudent hast du nicht unbedingt die Sicherheitsbestimmungen gelernt, die man beim Umgang mit Hochspannung alle beachten muß, besonders wenn du vor hättest, am offenen Gerät zu arbeiten.

--
Frank Buss, fb@frank-buss.de
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Frank Buss

Ich würde ja eher sagen, dass Elektrotechniker weit weniger oft mit weit weniger Kilovolt in Berührung kommen als Physiker. Als Ersterer lernt man ja erstmal die Definition des Volts, als Letzerer schmeißt man aber am Anfang gleich mal den Bandgenerator an. ;-)

Grüße, Niko

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Nikolaus Riehm

Meine erste Lernphase in Sachen E-Technik geschah auf dem Pegel von

220V/50Hz, Vorschulalter. Ich sauer, dass Legolampe immer Batterien verbraucht wo Eltern das "kostenlos" aus der Wand bekamen. Das waere ja gelacht, waere das. Fatz ... *PENG*

Chemiker gehen da noch direkter ran. Aushilfslehrer aus der Industrie, Tscheche, der beste Chemielehrer den ich je hatte: "Wo iss sich hier Feierlescher?" Kurz darauf *RABBABUMM* "Oh, normalerweise nur ein odder zwei zinden. Heite alle finf gazindet."

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Nikolaus Riehm schrieb:

Och, es genuegen auch 230V AC ;-)

--
mfg hdw
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horst-d.winzler

Das Erlebnis hatte ich zur Schulzeit (AFAIR etwa 5. Klasse): wollte einen ausgebauten E-Motor laufen sehen und habe kurzerzhand ein Verlängerungskabel umgebaut, um Saft an den Motor zu bekommen: das hatte dann an beiden Enden Schuko-Stecker, ums irgendwie an die Klemmen am Motor zu halten. Oder eben an die Hand. Also dieses Gummiknie-Gefühl sollte man als Elektro-Interesseierter ja durchaus mal kennengelernt haben. Die ganzen unfreiwilligen Wiederholungen in den Jahren danach hätten aber echt nicht sein müssen... ;)

Grüße, Niko

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Nikolaus Riehm

t

cht

t

weit

t

Unsere Lebensl=E4ufe haben etwas gemeinsam. Klein H=E4nschen liegt mit seinen f=FCnf Jahren Weihnachten unter dem Tis= ch (weniger Qualm!), und spielt mit dem neuen Lego Leuchtbaustein. Eltern und Besuch sitzen am= Tisch. Flachbatterie erm=FCdet, Lego Leichtbaustein mit Sofite drin will nicht m= ehr. H=E4nschen denkt sich Strom kommt aus der Steckdose, prockelt Kabel rein und BLAUE SCHLANGE, Licht aus, Eltern in Panikstimmung! Ist gl=FCcklicherweise nichts passiert - au=DFer einer kaputten Lampe. Ist das nicht ein Witz? Das ist heute bestimmt verboten.

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Hans Müller

Moin!

Jaja, so war das...

Später dann hat man sich von nem älteren Kumpel das Ohmsche Gesetz und das Prinzip des Vorwiderstands erklären lassen. Okay, kein Problem:

220V, 200mA Fahrradlämpchen, macht ca. 1kOhm, sowas hatte man schon aus alten Fernsehern ausgelötet. Also flott zusammengestrickt - *PENG* - Widerstand weg, Lampe weg, Sicherung draußen.

Seltsame Sache das, da muss was mit der Steckdose nicht stimmen... Mal eben Multimeter holen und nachmessen:

220V AC - check. 16A AC - *RUMMS*. Sicherung schon wieder draußen. Die muss wirklich kaputt sein...

Gruß, Michael.

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Michael Eggert

Mich loeffelte es eine Strassenecke weiter. Ganz oberschlau hatte ich einen Kondensator ausgerechnet und auch was passendes in den 15-20 rumfliegenden Fernseher-Chassis gefunden. Der kann ja nicht heiss werden. Dachte ich jedenfalls. Ein paar Stunden ging das ... zisch ...

*PENG* ... stink ... Lampe hin, Kondensator in einen Haufen russiger Flocken verwandelt.
--
Gruesse, Joerg

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Joerg

Andreas Herrmann schrieb:

Ja irgendein LumpenOszi für den Ripple und ein LumpenMultimeter für die Spannungen des Netzteils, und ein wenig Vorsicht um nicht an die Hochspannungen zu kommen.

Butzo

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Klaus Butzmann

Frank Buss schrieb:

Naja, mehr, als das er ordentlich welche gefegt kriegt, kann ihm in der Regel nicht passieren; es sei denn, seine Pumpe macht danach kruke. Wenn er ein Röhrenoszi hat, einfach die DY86 rausbauen, schon hat sich das mit der Hochspannung erledigt, die übrigens bis auf X- und Y-Platten an jedem Pin am Hals der Bildröhre anliegt, als Offset, auch am Heizfaden. Wenn die Hochspannung weg ist, kann man ohne Gefahr für Leib, Leben und Oszilloskop messen, was die Elektronik sonst so rausdonnert.

Grüße, Holger

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Holger Bruns

LumpCraft??? ;-)

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Leo Meyer

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