Welches Oszilloskop und wo kaufen?

Hallo allesamt,

bin zur Zeit auf der Suche nach dem "richtigen" Oszilloskop und nach längerem Wälzen von Beratungsthreads im Internet mehr oder weniger beim Tektronix TDS2024B "hängengeblieben".

Als Konkurrenz in der "Endausscheidung" hatte ich noch das Agilent DSO3202A oder auch die Idee ein Oszilloskop mit viel besseren Eigenschaften (vor allem höhere Bandbreite) gebraucht zu kaufen.

Anwendung des Oszilloskops soll der reine Hobbybereich sein, aber mich interessieren hier besonders die Hochfrequenzphänomene, ich würde gerne mit kleinen Oszillatorschaltungen im Bereich 10-180Mhz anfangen, das Verhalten der Kombination von Schwingkreisen und Filtern mehr oder weniger systematisch (halb spielerisch, halb exakt) untersuchen - eben einfach "die Phänomene im Hf-Bereich" ein bißchen praktisch ergründen (z.B. wie wirkt ein naher Funkenschlag auf verschieden abgestimmte Schwingkreise, Schwingungen im Ghz Bereich in Hohlraumresonatoren, hier reicht wohl kein von mir bezahlbares Oszilloskop hin, aber ich hatte mir überlegt über Mischfrequenzen in den meßbaren Frequenzbereich absteigen zu können).

Jedenfalls hatten mich diese Überlegungen zu dem Wunsch nach möglichst hoher Bandbreite geführt, 4 Kanäle finde ich deshalb sinnvoll, weil das Kanal/Preis Verhältnis damit deutlich ansteigt und außerdem es sicher oft interessant ist, auch mal vier Punkte in einer Schaltung gleichzeitig zu studieren. Ein digitales Speicheroszilloskop finde ich wegen der Sampling-Möglichkeiten von 1-mal Ereignissen interessant, vom Kontaktprellen über Kondensatorentladung bis hin zu sehr schnellen Ereignissen, wie den durch Funkenüberschlag ausgelösten Wellen.

Ich könte jetzt noch viel Hins- und Hers aufschreiben, aber nun einfach meine Frage: Fahre ich mit dem TDS2024B wirklich am besten, wenn ich etwa 2100 Euro für ein Oszilloskop ausgebe? Zweitens: Wo kaufen? Als Privatmensch scheint dies ja unendlich schwierig zu sein, wenn man nicht hunderte Euros draufzahlen will. Für Geschäftskunden bietet Farnell das Gerät zur Zeit für 1870 Netto und Datatec (offizieller Tek Distributor?) hat eine Promotion laufen:

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Eigentlich würde ich dort am liebsten kaufen, aber auch da heißt es in den AGB: Nur Gewerbe, Behörden, Bildungseinrichtungen. Gibt es vielleicht doch einen Weg ohne gleich zu mühsamen Tricksereien mit dem "Scheingewerbe" zu greifen?

Danke im voraus für jede Antwort, und vielleicht will ja der eine oder andere noch generell etwas zum Experimentieren mit Hf und diesbezüglicher Meßtechnik sagen, Tips, Links und Buchempfehlungen werden dankbar aufgenommen!

Grüße

Jürgen

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Jürgen Böhm                                            www.aviduratas.de
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desirable that some, who can, dream ?"  R. Thom
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Jürgen Böhm
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Identische Vorstellungen meinerseits haben bei mir schnell zu der Idee gefuehrt das man einen Spektrumanalyzer braucht. Wollte ich mir eigentlich selber bauen. Ueberpruefung des Wechselkurses ergab dann das es sehr viel vernuenftiger war sich einen Einschub fuer meinen

7623A in Canada zu kaufen. .-)

Wenn die Kohle begrenzt ist dann wuerde ich mir ein so schnelles Oszi wie moeglich kaufen und digital waere IMHO nicht so wichtig. Anders gesagt scheint mir hohe Bandbreite fuer HF wichtiger zu sein als Speichermoeglichkeit.

Ich glaube ich habe bisher noch nie vier Kanaele gebraucht. Dabei habe ich die sogar weil bei meinem 7000er zwei 7A18 dabei waren als ich den gekauft habe. Waere mir aber keinen Euro extra wert. Ich wuerde jederzeit einen 7A18 gegen einen anderen Einschub tauschen. (nur falls sich jetzt einer angesprochen fuehlt :-)

Ja schon, aber halt auch sehr teuer. Wenn Geld unbegrenzt da ist dann wuerde ich das auch nehmen. Wenn es begrenzt ist dann ist umschichten in mehr Bandbreite sinnvoller. Aber wirklich sinnvoll ist wohl ein Spektrumanalyzer. Was vielleicht auch noch interessant waere, es gibt seit kurzem die Moeglichkeit nette Networkanalyzer mit den DDS von AD zu bauen. Gibt es wohl auch als Bausatz.

Olaf

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Olaf Kaluza

Marte Schwarz schrieb:

Umsatzsteuervoranmeldung, Einkommensteuer, Mitgliedschaft in der IHK....

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Falk Willberg

Ein USB-Oszilloskop wäre vielleicht eine Alternative, z.B. das hier (oder kleinere Modelle von der Webseite)

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soll für sich wiederholende Signale bis zu 20 GS/s schaffen (wobei mir der Sinn davon nicht ganz klar ist bei 250 MHz Bandbreite), wohl indem es leicht zeitlich versetzt vom Triggerpunkt das Signal mehrfach abtastet. Ich bin mir am überlegen, das zu kaufen. Mit dem Signalgenerator, in Verbindung mit dem SDK (Software und Treiber scheinen laut Webseite generell kostenlos zu sein), um die Signale mit einer kontinuierlichen Übertragungsrate von bis zu 6 MS/s selber auszuwerten und aufzuzeichnen, kann man bestimmt ein paar schöne Dinge machen, wie z.B. Bode-Diagramme für Filter oder Verstärkerschaltungen generieren lassen, einen I2C-Analyzer programmieren usw.

Hat schon einer Erfahrung mit einem PicoScope gemacht? Was ist davon zu halten? Ich habe hier auch ein TDS2002, was mir an sich gut gefällt um mal eben in einer Schaltung was zu messen, ist aber so langsam in die Jahre kommt. Z.B. stört mich der lahme serielle Anschluss, was für die Übertragung von einem Screenshot schonmal eine Minute dauert (mal davon abgesehen, daß die Übertragungssoftware ziemlich den Rechner ausbremst, während die läuft), sodaß ich das meist mit der Digialkamera knipse, wenn ich mal ein Bild verschicken muß, was schneller geht, aber natürlich nicht so professionell aussieht. Und auch der geringe Speicher macht die Auswertung komplexer digitaler Signale manchmal schwierig.

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Frank Buss, fb@frank-buss.de
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Frank Buss

"Falk Willberg" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@mid.individual.net...

Hallo,

Das hängt doch bestimmt von der Art des angemeldeten Gewerbes ab ob man bei der IHK Mitglied werden muss. Welche Art von Gewerbe müsste man meiden, um um sowas wie "Mitgliedschaft in der IHK" oder ähnlichen Organisationen herumzukommen?

Gruß Helmut

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Helmut Sennewald

Umsatzsteuervoranmeldung braucht man glaube ich nicht bis zu einem gewissen Umsatz. IHK ist natürlich blöd, kostet aber bei wenig Umsatz auch nur den Grundbeitrag. Ist glaube ich je nach IHK-Standort unterschiedlich, so um die 100 Euro pro Jahr.

Farnell verkauft aber übrigens auch an Studenten.

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Frank Buss, fb@frank-buss.de
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Frank Buss

IHK (zumindest hier) unter IIRC ~5000,- exakt garnix, Beitragsbefreiuung muß aber beantragt werden.

Ansonsten maximal als Nebengewerbe anmelden und vorher(!) mit dem Arbeitgeber absprechen, der hat da nämlich IIRC ein Mitspracherecht.

Vielleicht mal vorher in d.e.b.s reinschauen.

Zuendi

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F: Was ist ein Mathematiker?
A: Ein Gerät das Kaffee in Behauptungen umwandelt.

Die Partyband vom Niederrhein: http://www.stimmtso.net
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Sebastian Zuendorf

Bin leider kein Student mehr, auch für Software wäre das ganz nett (Spiele gerade mit der Evaluierungsversion der Student Edition von NI Multisim herum, für Studenten 50 Euro, für "Professionals" gibts nur eine Vollversion um 1500 Euro. Bei Computeralgebrasystemen dasselbe Pech).

Von der Idee mit der Gewerbeanmeldung hat mich in der Tat der ganze Papierkram abgehalten: Im Internet stehen ja einige Anleitungen, was da alles zu tun ist, aber letztlich schreckt mich am meisten der Umgang mit dem Finanzamt: Nachdem man als Gewerbler ja die Mwst. vom Finanzamt erstattet bekommt (bei Einkäufen) werden hier wohl über kurz oder lang bohrende Fragen nach den erzielten Einnahmen nicht ausbleiben, oder? (Außerdem bräuchte ich noch die Erlaubnis meines Arbeitgebers, aber das wäre wohl noch das kleinste).

Grüße

Jürgen

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Jürgen Böhm                                            www.aviduratas.de
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Jürgen Böhm

Du kannst dich ja wieder einschreiben, z.B. auch an einer Fernuni, falls da die Studiengebühren niedriger sind. Je nach Höhe der Studiengebühren und Gegenrechnung der zu kaufenden Software, kann sich das lohnen :-)

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Frank Buss, fb@frank-buss.de
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Frank Buss

Eine Ingenieur eines Kunden hat ein PicoScope und ist recht zufrieden. Im Labor benutzt er aber ein "richtiges", ist nur fuer unterwegs gedacht. Ich fand die Geraete recht teuer und habe fuer weniger Geld ein richtiges Scope mit Bildschirm und allem gekauft.

Mir ist irgendwie schleierhaft wie Tek das vermasseln konnte. Habe hier ein aehnliches Instek (vier Kanaele), was fuer weniger Geld mehr Speicher bot und vor allem sofort speichert. Dauert eine Sekunde oder weniger, so kurz dass man es nicht merkt.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Als Freiberufler musste man zumindest Anfang der 90er kein IHK Mitgleid sein. Diese Zwangsmitgleidschaft gehoert IMHO ohnehin abgeschafft.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Da das preiswertere der beiden Picoscopes auch schon bei 1490 liegt, und das teurere bei 2100 kämen sie wohl für mich nicht in Frage. (TDS2024B = 2100 Euro, 4Kanal, 200 Mhz, 4 x 2Gs/s). Ein gewichtiger Grund ist für mich einfach, daß ich lieber ein *Gerät* bediene mit

*echten* Knöpfen und Drehreglern, als immer nur mit der Maus Regler zu ziehen und auf einer Tastatur zu tippen (soll ja auch vielen elektronischen Musikern so gehen, die wenigsten würden sich wohl mit einem PC, zwei Bildschirmen und einem einzigen Keyboard zufriedengeben) Außerdem bräuchte man dann noch einen dedizierten "Labor-PC". Manche Datenblatt-Werte der Picoscopes scheinen aber tatsächlich auf den ersten Blick nicht wesentlich schlechter als die eines TDS2024 oder dgl. zu sein, aber ein paar kleine und feine Unterschiede gibt es doch: Das TDS 2024B sampelt 2Gs/s auf jedem einzelnen Kanal, auch wenn alle gleichzeitig in Benutzung sind, beim Picoscope teilen sich die benutzten Kanäle die gesamte Sample-Rate. Außerdem ist die minimale "time base" beim TDS2024 kürzer (~2ns vs 5ns). Schließlich kommt bei mir noch die Überlegung hinzu: Ein gutes Oszilloskop zu bauen, ist wohl keine Kleinigkeit, ähnlich wie ein gutes Auto - und da vertraut man halt eher auf große, im Fall Tektronix geradezu legendäre Markennamen (ich weiß, ist manchmal auch dumm...). Jedenfalls fällt auf, daß bei Oszilloskopen, die beim "Internet-Publikum" Beifall finden immer die Namen LeCroy, HP, Tektronix, auch Hameg auftauchen, während bei USB-Oszilloskopen die Meinung zwischen milder bis extremer Abneigung schwankt. Ach ja und noch eins: Tektronix gibt sehr lange Garantien.

Grüße

Jürgen

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Jürgen Böhm                                            www.aviduratas.de
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Jürgen Böhm

Das man es leicht mit in die Laptop-Tasche packen kann, wäre auch interessant für mich, da ich öfters bei einem Kunden bin, wo ich neben Softwareentwicklung auch mal Signale auf der dort entwickelten Hardware messe, da wäre ein richtiges mit Bildschirm schon was unhandlich.

Die haben da zwar ein sehr gutes Agilent, aber das ist auch schonmal von Kollegen in Beschlag genommen und außerdem habe ich noch nicht herausgefunden, wie man Daten davon auf den PC bekommt für eine weitere Auswertung (z.B. von seriellen Protokollen). Gibt da bestimmt wieder kostenpflichtige Software für. Unverschämt fand ich auch, daß man den intern bereits vorhandenen zusätzlichen Speicher nur mit kostenpflichtigem Code freischalten konnte. Und die Probes gehen des öfteren kaputt (Kabelbruch) und sind natürlich auch entsprechend teuer, aber zumindest wenn man nicht im GHz-Bereich messen will, reichen auch billige von einem anderen Scope :-)

--
Frank Buss, fb@frank-buss.de
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Frank Buss

IMHO ist heute ein Scope, dass keine Speicherung auf USB Stick erlaubt, total ueberholt. Das waere das mindeste, was ich erwarten wuerde.

Solche Sperenzchen sowie die IMHO wirklich miese Performance bei der TDS2xx Serie (Stoerungen durch internen Schaltwandler und so) haben mit von den grossen Herstellern ziemlich "abgetoernt". Die Preise auch.

... Und die Probes gehen des öfteren kaputt

Kabelbruch am Scope ist immer Frust :-(

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Willkommen im Club!

Ja, Bandbreite ist durch nichts zu ersetzen, ganz wie bei Autos der Hubraum und bei Bassboxen Durchmesser/Hub.

Ack.

..oder in der Bucht.

Butzo (Tek 7104, BMW 750iL, JBL 2245, Tek 7L12, R&S ZPV)

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Klaus Butzmann

Helmut Sennewald schrieb:

"Elektronikdesign nach Hausfrauenart",

- steht bei Putzdiensten so drauf :-)

Butzo

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Klaus Butzmann

Gibt auch preiswertere, z.B. das hier:

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Bandbreite ist auch 200 MHz, mit 10 GS/s bei sich wiederholenden Signalen, für 1000 Euro.

Wäre mal ein Projekt wert, so eine Knob-Box zu bauen :-)

Bei mir wäre das kein Problem, da ich das alles in 90° in einer Ecke eingerichtet habe auf 2 Werkbanken: eine Werkbank PCs, Displays usw., andere Werkbank Elektronik.

Generell hast du recht, bei Tektronix kann man nichts falsch machen, obwohl es mittlerweile auch gute andere Firmen gibt. Jörg hatte da letztens eins glaube ich von einer asiatischen Firma gekauft, womit er sehr zufrieden ist.

--
Frank Buss, fb@frank-buss.de
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Frank Buss

Ist besonders schön, wenn man nur manchmal auftretende Signale debuggen will und da merkwürdigerweise überhaupt kein Signal mehr kommt, aber manchmal dann doch. Da kann man dann schonmal einige Zeit nicht vorhandene Fehler suchen, zumal der Netzfrequenz-Fingertest meist positiv verläuft, da man das Kabel dann bewegt :-(

--
Frank Buss, fb@frank-buss.de
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Frank Buss

Nebenberufliche Selbstständigkeit ("Kleingewerbe") sollte da relativ problemlos gehen. Wenn Du gewisse Gewinn-/Umsatzgrenzen nicht überschreitest, kannst Du die Kleinunternehmerregelung nach §sowieso in Anspruch nehmen - Kurzfassung: Kein Ausweis von USt. auf Rechnungen, dafür auch keine Vorsteuer ziehbar. Bei geringem Umsatz (eine Schätzung für das erste Jahr will das FA auf dem Fragebogen eh haben) wirst Du vermutlich selbst bei USt-Pflicht mit einer jährlichen Meldung hinkommen. Und selbst wenn sie vorerst monatliche Voranmeldungen haben wollen ist das mittels Elster und (sofern den Tatsachen entsprechender) Nullmeldung in 2 Minuten erledigt.

Im schlimmsten Falle (=so gut wie kein Umsatz, hohe Verluste) wird Dir irgendwann "Liebhaberei" unterstellt.

Ach ja: IANAL

Zuendi

--
Der Kunde steht immer im Mittelpunkt - und damit im Weg.

Die Partyband vom Niederrhein: http://www.stimmtso.net
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Sebastian Zuendorf
*Helmut Sennewald* wrote on Sun, 09-01-11 00:17:

Bin nicht sicher, aber versuch es mal mit Prostitution.

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Axel Berger

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