Nähmaschinen Anlasser (Fußpedal)

Hallo Gruppe,

und zur selben Nähmaschine gibts noch ein weiteres Problem: Das Maschinchen kam ohne das Fußpadal (im Nähmaschinensprech "Anlasser") daher. Bei dem handelt es sich eigentlich um eine Kombination aus Leistungswiderständen, die mit dem Motor in Serie geschaltet werden. Hier ist der Schaltplan des Nachfolgemodells:

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Testweise habe ich mal den Motor (90W) an einen Stelltrafo gehängt und kann so die Geschwindigkeit prima regulieren.

Die originalen Anlasser sind relativ teuer (im Bereich um 100 EUR), ich würde das gerne selbst bauen. Ich habe hier etliche Fußpedale (mit Potis um die 100kOhm) herumliegen und Triacs. Würde das Fußpedal gerne galvanisch getrennt vom Netz haben (die sind m.E. u.A. für Niederspannungsanwendnugen konzipiert, möchte kein Risiko eingehen), bin mir aber nicht mal sicher, wie man einen Motor mit so kleiner Leistung in der Drehzahl regelt (Phasenanschnitt? -abschnitt? Oder doch Sinuswechselrichter?).

Wenn ihr ein Paar Tipps für mich hättet, würde ich mich freuen -- die Besitzerin der Nähmaschine sich erst recht ;-)

Viele Grüße, Johannes

--
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Johannes Bauer
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Um keine Verwirrung zu verursachen: Der Motor in meiner Maschine ist ein ganz anderer. Es kommt ein 90W Motor zum Einsatz, der schutzisoliert ist und über zwei Anschlüsse verfügt (also keine sechs Anschlüsse wie im Schaltplan des Nachfolgers). Allerdings ist der Anlasser wohl nahezu identisch (deswegen habe ich den Schaltplan gepostet).

Viele Grüße, Johannes

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Johannes Bauer

"Johannes Bauer" schrieb im Newsbeitrag news:kslcpp$76d$ snipped-for-privacy@news.albasani.net...

Scheint Volkssport zu werden

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-- Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at gmx dot net homepage:

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de.sci.electronics FAQ:
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Lies 'Die hohe Schule der Elektronik' von Horowitz/Hill bevor du fragst. Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.

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MaWin

Oha, das ist ja ein Zufall.

In dem Thread empfiehlst du "IL4108, IL4118, VO4157/VO4158, APT1211S oder MOSFETs wie DPA6111."

Allerdings sind die IL4108, IL4118 und VO415x alles Optotriacs mit Zero Crossing Detection. Ich war bisher der Meinung, dass die sich für Phasenanschnitt nicht eignen (weil sie immer auf den Nulldurchgang warten und dann erst auslösen), liege ich da falsch?

Mit ZC Detection hätte meine Bastelkiste den MOC3081 anzubieten (800V), ohne den MOC3052 (600V).

Ist das prinzipiell denn möglich, einen halbwegs sauber laufenden Motor mit Phasenanschnitt hinzubekommen?

Viele Grüße, Johannes

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Johannes Bauer

Am 23.07.2013 13:20, schrieb Johannes Bauer:

Aber sicher. Und zwar lastunabhängig quasi von 0 bis Höchstdrehzahl. Der ganze "Trick" dabei: Die (drehzahlabhängige) Gegeninduktionsspannung des Motors wird wiederum zum "Verstellen" des Phasenanschnittwinkels genutzt ...

Zu Urzeiten hab' ich sowas mal diskret aufgebaut (zur Ansteuerung des Thyristors ein dreistufiger Verstärker, auf ausgeprägtes Kippverhalten getrimmt - tja, damals war bei uns weder an Triacs noch an Triggerdioden zu denken ;) ) - heute findest du sowas in jeder handelsüblichen Bohrmaschine, würde ich sagen. ;)

Also ganz so einfach wie bei einer Glühlampe ist es nicht. Hab' dir mal eine "Anregung" (ggf. noch etwas umzudimensionieren) rübergeschoben. (Hier sind Anhänge ja nicht erwünscht.)

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Hartmut Kraus

So, hab jetzt herumgespielt damit.

Zuerst hatte ich den MOC3081 drinnen und habe jeweils "Halbwellenpakete" geschaltet. Von Torzeiten von 10ms bis 500ms habe ich herumprobiert, aber das war alles Murks. Der Motor lief unzumutbar unrund und hat fiese Vibrations-Schwebungen erzeugt.

Dann auf den 3052 gewechselt. Zusätzlich zum ATtiny26 noch einen Optokoppler rein (2 x 27kOhm auf die Eingangsseite direkt ans Netz, negative Halbwelle mit 1N4148 kurzgeschlossen, auf der Ausgangsseite an den IRQ-Eingang des Tiny mit 47kOhm Pullup). Das ganze dann konfiguriert, dass bei jeder Flanke erst einstellbar gewartet wird und dann geschaltet.

Das hat erstaunlich gut funktioniert. Der Motor läuft gerade so noch an, wenn man eine Totzeit von 6ms programmiert und läuft dann mit 2.4 Stichen/Sekunde. Das theoretisch erreichbare Minimum sind etwa 2 Stiche/Sekunde (am Stelltrafo). Das ist also schon ganz gut. Bei niedrigen Drehzahlen hat man allerdings schon merklich Brumm am Motor.

Kriegt man das noch ein bischen "runder"? Und muss ich da - außer dem Pollin Entstörfilter - noch weitere Entstörmaßnahmen einbauen, wenn ich das Ganze jetzt per Phasenanschnitt betreibe?

Viele Grüße, Johannes

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Johannes Bauer

Ja, mit Phasenanschnitt, glaub's mir doch nur, ist tausendfach "praxiserprobt." Richtig dimensioniert ohne Brummen und sonstige "parasitäre Erscheinungen". Und praktisch von 0 auf ist die volle Kraft da - die Schaltung, die ich dir gemailt habe, ggf. noch ein bisschen umdimensioniert, wie gesagt.

Kann passieren. Kommt wie überall auch auf die Dimensionierung an. Die exakte Berechnung solcher Filter ist eine Wissenschaft für sich (frag' mal Jörg ;) ). Aber kaputtmachen kannst du da erst mal nichts, wenn du ein bisschen probierst. Und mit dem Oszi kontrollierst, ob's noch Störungen ins Netz zurückliefert. (Die steile Phasenanschnittflanke ist die Hauptursache, die kann Oberwellen bis in den UHF - Bereich haben) ...

Bei der einfachsten, (aber bei richtiger Dimensionierung völlig ausreichenden) Schaltung (ein LC - Glied) wäre noch zu beachten. Die Drossel unbedingt in die "heiße" Leitung, sonst kann sie duch Erdkapazitäten praktisch unwirksam sein.

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Hartmut Kraus

Am 24.07.2013 09:42, schrieb Hartmut Kraus:

Ok, bei extrem niedrigen Drehzahlen hört man schon "jeden Phasenanschitt einzeln" ;) - das ist aber nicht kritisch. Könnte höchstens thermische Probleme geben, wenn man ihn extrem lange langsam laufen lässt.

Und immer Vollwellenbetrieb! Macht ggf. noch ein bisschen Experimentieren erforderlich, was R1 und R2 betrifft, also den einstellbaren Drehzahlbereich.

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Hartmut Kraus

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