MC1458P als Komparator gibt nicht 0V aus

Ja, der 324 ist ein voll kompensierter Opamp, galt dannzumal als low power, was ein Euphemismus für langsam ist. So vielleicht 0.5 V/us wie der 741, genaue Werte erscheinen gar nicht erst im Datenblatt ;-[.

Der 339 geht schon in Richtung schnelle Komparatoren, für damalige Zeit gesehen, also so was wie der LM311. Der

339 ist da bezüglich slew rate schon 100x schneller als die Opamp-Version, wobei Low To High dann vom Lastwiderstand am open collector abhängt, aber auch schon mit 1 mA kommt man auf 30V/us.
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mfg Rolf Bombach
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Rolf Bombach
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Auch heute noch hat der eine Standardanwendung - Mikrophonvorverstärker und Hubbegrenzer für FM-Funkgeräte. Sogar in aktuellen Geräten kann man immer wieder mal den typischen Knödel von etwas Hühnerfutter um einen 324er finden.

-ras

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Ralph A. Schmid

http://www.dk5ras.de/ http://www.db0fue.de/
http://www.bclog.de/
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Ralph A. Schmid, dk5ras

Hi,

... aber nur, wenn er nicht von Reichelt kommt... Die letzte Charge kommt nur bis 700 mV runter. Steht zwar ST drauf und auch LM324, ist aber offensichtlich gefakt. und das bei dem Preis... Ich binmal gespannt, was ich bei Pollin bekommen ;-)

Marte

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Marte Schwarz

Am 09.12.2010 17:47, schrieb Marcel Müller:

Hallo,

dass ist mir neu, dass Komparatoren üblicherweise einen kleineren bzw. stabileren Ofsset haben im Vergleich zu Opamps.

Im Datenblatt von

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sollte man auch die Nebenbedingungen in Note 9 beachten (R_S=0Ohm)!

Beim LM1458 wird die Offsetspannung bei einem Sourcewiderstand bis

10kOhm spezifiziert, siehe:
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Der Offset hängt also auch von der Schaltung ab. Die typischen Werte der Offsetspannung von 1 mV sind in beiden Datenblättern identisch.

Bernd Mayer

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Bernd Mayer

Am 09.12.2010 17:47, schrieb Marcel Müller:

Hallo,

dass ist mir neu, dass Komparatoren üblicherweise einen kleineren bzw. stabileren Offset haben im Vergleich zu Opamps.

Im Datenblatt von

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sollte man auch die Nebenbedingungen in Note 9 beachten (R_S=0Ohm)!

Beim LM1458 wird die Offsetspannung bei einem Sourcewiderstand bis

10kOhm spezifiziert, siehe:
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Der Offset hängt also auch von der Schaltung ab. Die typischen Werte der Offsetspannung von 1 mV sind in beiden Datenblättern identisch.

Bernd Mayer

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Bernd Mayer

Meinst Du, da ist ein 1458 drin? :-) Gruss Harald

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Harald Wilhelms

Bernd Mayer schrieb:

Die diskutierten hier haben sogar topologisch die gleiche Eingangsschaltung...

Was ich nicht kapiere, sowohl der LM393 (oder339) wie auch der

324 geben so 20-50nA Eingangsstrom an, der 324 tendenziell sogar mehr. Beim 324 wird allerdings 6 uA Emitterstrom im Eingangs- Darlington angegeben, bei den 339 hingegen 100 uA. Im letzteren Fall kann ich den Eingangsstrom nachvollziehen, beim 324 nicht.
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mfg Rolf Bombach
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Rolf Bombach

Am 17.12.2010 22:11, schrieb Rolf Bombach:

Hallo Rolf,

nach den Schematic Diagram der Datenblättern von National zum LM393 und LM324

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verstehe ich die Eingangsschaltung beim LM324 als Darlingtondifferenzverstärker, beim LM393 als Differenzverstärker mit vorgeschalteten Emitterfolgern zur Verringerung des Eingangsstromes. Der Opamp ist langsamer und hat noch mehrere Verstärkerstufen zum Ausgang daher reichen beim Eingangsdifferenzverstärker 6 µA Emitterstrom. Der Komparator hat wegen der schnelleren Schaltgeschwindigkeit weniger Verstärkerstufen und einen höheren Emitterstrom.

Emitterfolger sind dazu auch schneller als Darlingtonschaltungen und bringen daher auch Vorteile beim Komparator, da ist ja gerade Schnelligkeit erwünscht

Grüsse

Bernd Mayer

Bernd Mayer

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Bernd Mayer

Bernd Mayer schrieb:

Besten Dank für die ausführliche Erklärung. Leider raffe ich es immer noch nicht. In beiden Schaltungen geht bei mir der Kollektor von Q1 und Q4 an Masse resp Vee. Unterschiedlich ist nur, dass beim Komparator zusätzliche 3.5 uA abgeleitet werden im Emitterfolger vor dem Differenzverstärker. Diese 3.5 uA plus 1-2 uA Basisstrom für den Differenzverstärker erklären dann auch den Eingangsstrom. Beim LM124/324 fehlt dieser "Bypass", daher wundert mich dort der gleiche Eingangsstrom. Vielleicht ist auch nur ein "simplified schematic" angegeben und es gibt beim 324 auch so was.

So weit, so klar. Der Komparator braucht eh mehr Strom im Emitterzweig, da die nächste Verstärkerstufe Q7 direkt, ohne Emitterfolger wie beim 324, angesteuert wird und diese mit recht hohem Kollektorstrom betrieben wird.

Leider sehe ich den Unterschied in der Eingangsstufe, so wie du ihn beschreibst, nicht. Er würde allerdings meine Beobachtung erklären :-(.

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mfg Rolf Bombach
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Rolf Bombach

Am 23.12.2010 20:44, schrieb Rolf Bombach:

Hallo,

das sind wohl beides nur simplified schematics zum Verständnis welche die Funktion annähern, die echte Innenschaltung unterscheidet sich zumeist. Man kann das im konkreten Fall z.B. daran erkennen daß im Text von einer Temperaturkompensation der Eingangsströme geschrieben wird, in den simplified schematics sehe ich davon nix.

Die Schaltung sagt auch nix aus über die Stromverstärkung der integrierten Transistoren im Eingang die kann beliebig hoch oder niedrig sein darüber kann ich nach den Infos aus dem Datenblatt nur Vermutungen anstellen.

Interessant könnte es noch sein, die Infos und schematics verschiedener Hersteller zu vergleichen ob die sich evtl. unterscheiden und weitere Infos dazu hergeben.

Beim schematic des LM124 geht der Emitter des Eingangstransistors direkt auf den nächsten Transistor -> echte Darlingtonschaltung.

Beim LM193-schematic geht der Emitter des Eingangstransistors Q1 über eine Diode auf eine Konstanstromquelle mit 3,5 µA und bildet damit einen Emitterfolger. Ein solcher Emitterfolger der auf eine Konstantstromquelle arbeitet statt auf einen Lastwiderstand hat Vorteile: die Verstärkung ist näher bei eins und der Strom in den Ein- und Ausgängen ist unabhängiger von der Aussteuerung.

So verstehe ich jedenfalls die schematics

Grüsse und frohe Weihnachten

Bernd Mayer

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Bernd Mayer

Bernd Mayer schrieb:

Hmf, in meinem Text von National sehe ich das nicht. Andererseits, das sind uralte Gurken, da besteht die Simplifikation meist nur im Weglassen des Innenlebens der Stromquellen.

Die hatte ich ja versucht, zurückzurechnen. Allerdings nehme ich an, dass hier nur parasitäre "laterale" PNPs verwendet werden. In den Modellen, welche alle mehr oder weniger grauenhaft sind, werden die Eingangstransistoren oft zusammengefasst und dann ein BF 1000 oder 2000 angedichtet.

Ja, dieser Trick geht womöglich noch direkt auf Bob Widlar zurück. Ursprünglich angewendet auf präzisions-Opamps mit sehr tiefem Eingangsstrom, konkret beim LM11. Damit Offset und Drift kleiner werden, wurden die Stromquellen als zusätzliche Ableitung eingefügt. Willkommener Nebeneffekt war stark reduziertes Rauschen. Allerdings wurden dabei, IIRC, Superbetatransitoren verwendet, sodass man sich eine Ableitung 60nA zu 1nA Basisstrom vom zweiten Transistor leisten konnte. Das geht hier IMHO nicht. Falls man die AN-241 von National noch kriegt, die ist lesenswert in diesem Zusammenhang.

Egal, die unterschiedlichen Eingangsströme sind noch immer nicht erklärt.

Frohes Neues Jahr Rolf

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mfg Rolf Bombach
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Rolf Bombach

Axel Berger schrieb:

Hmf, der doppelte 741 hiess irgendwie anders. Fairchild hatte dann noch den zahlenmässig leicht verwechselbaren uA714, der war aber eher ein OP-06, oder -05?, jedenfalls versuchte National dann mit dem LM607 dagegen anzustinken, von dem hört man auch nix mehr, wurde vom OP-07 von PMI abgelöst, obwohl National das anders rum sah. Wenn man danach bei National sucht, gerät man jedenfalls in einen endlosen Loop. Wurde PMI dann nicht von AD gekauft? Da wird einem ganz schummrig ;-)

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mfg Rolf Bombach
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Rolf Bombach

Am 04.01.2011 21:57, schrieb Rolf Bombach:

Hallo,

ja siehe:

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Bernd Mayer

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Bernd Mayer

Bernd Mayer schrieb:

Meiomei :-). Diese Firmen scheinen ja fast alle eine sehr bewegte Geschichte zu haben, insbesondere mit häufigen und sehr "gewagten" Personalbewegungen, die selber Geschichte gemacht haben.

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Man müsste mal einen Stammbaum zeichnen, der Firmen, meine ich ;-)

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mfg Rolf Bombach
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Rolf Bombach

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