Moin, hab hier so'n Problemstück auf dem Arbeitstisch. Ein elektronischer Kompaß mit einigen Zusatzfunktionen eines Herstellers, der nicht nur mit technischen Informationen ausgesprochen verkniffen umgeht, sondern auch für soooo alte Geräte (>5 Jahre) keinerlei Service mehr zu leisten bereit ist.
Hier ein
zeigt die "Lötseite" der Platine. Man sieht 8 größere Krater, aus denen 4 aufladbare Lithium-Zellen ML2430 entfernt wurden. Das Gerät wird an Bord kabel- und verbindungslos montiert, es saugt sich seine Energie mittel der am unteren Bildrand der Platine sichtbaren Solarbatterie.
Wenn die ML 2430 etwas nicht abkönnen, ist das Tiefentladung. Zu der kommt es, wenn das Gerät im Winter in einen dunklen Keller gelegt wird und die Zellen dort versauern. Dieses Gerät (das auch ein paar Gimmicks für die Regattastartvorbereitung enthält) arbeitete daher nur noch bei direkter Sonnenbestrahlung. Wirkte ein Crewmitglied nun gerade während der Startvorbereitung "abschattend", war Rennen, Stimmung und alles gelaufen. Da die Dinger neu zwischen 1000 und knapp unter 2000 Euro kosten, lohnt also ein gewisser Ehrgeiz, die zu reparieren. Wie gesagt, der Hersteller stellt sich da taub statt her.
Nun passierte es leider beim Austausch der Zellen bei diesem Gerät, daß einiges schiefging.
Im Prinzip sind 3 Zellen in Serie geschaltet, die Leiterbahnen zeigen das eindeutig, es stehen also 9 Volt zur Verfügung.
Die vierte Zelle ist mit ihrem Minuspol mit dem Minuspol der dreizelligen Batterie verbunden, stellt also eine zweite Betriebsspannung von + 3 Volt zur Verfügung.
Nun ging durch hier nicht näher zu erklärende Umstände bei der Montage der neue Zellen was schief. Da die rückseitigen Leitungsbahnen, besonders die Lötringe (wie sich herausstellte, waren die Durchkontaktierungen der großen Lötaugen auch eher nicht vorhanden) beim Entlöten schwer gelitten hatten, wurde die 3er-Batterie extern zu einer 9-V-Batterie zusammengeschaltet, die 3V-sollte einzeln angeschlossen werden. Der Plus-Pol der 9Volt-Batterie landete dann auch am richtigen Anschluß, superblöderweise wurde dann aber der minuspol der 9Volt Batterie am Anschluß des Pluspols der
3-Volt-Batterie angelötet, die 3V-Zelle dagegen über die Verbindung der beiden Minuspole kurzgeschlossen.Die dickeren Drähte kommen von der 9V-Batterie, der gelbe und dünnere schwarze von der 3V-Zelle. Letztere war in dieser Schaltung kurzgeschlossen.
Die (nominelle) 9V-Batterie hat derzeit (Zellen zusammengelötet, wie geliefert), ca. 8.5 V, die 3V-Zelle hat sich nach dem Kurzschluß (der nur einige Minuten angehalten hatte und durch den hohen Innenwiderstand der Zelle wohl nur mäßig destruktiv gewirkt hat) spontan auf rund 2,6 Volt erholt.
Alles prachtvoll soweit, nur: Das Gerät, das vorher wenigstens noch unter Lichteinstrahlung arbeitete, sagt nun gar nichts mehr.
Die Schaltung um die Solarbatterie beinhaltet sicher einen DC-DC-Wandler und Geeignetes, die Lithium-Zellen auf Zack zu halten. Das Hühnerfutter entzieht sich meinem bisherigen Erfahrungsschatz. Achja, die Folienstecker waren zum Test natürlich drin.
Wie würdet Ihr bei Analyse und ggf. Test vorgehen?
Wie gesagt: Weder gibt es einen Schaltplan noch sonstige Hinweise zum Aufbau.
Gruß, U.