Mal wieder: Tiefentladeschutz fuer NiMH.

Ich habe einen ziemlich alten (>10J) Laptop, der leider Akkupacks frisst. Und zwar passiert das dadurch, dass er im Standby-Modus den Akku leersaugt, bis einzelne Zellen hinüber sind. Wenn der Laptop läuft, passiert es nicht, vermutlich reicht ihm einfach die Spannung irgendwann nicht mehr, längst bevor einzelne Zellen umgepolt werden.

Das Problem bei der ganzen Sache: die Akkupacks enthalten 10 Zellen NiMH ohne weitere Elektronik, abgesehen von einer Thermosicherung, einer Diode und einem NTC. Und in dem Pack ist auch kein Platz für zusätzliche Elektronik, das Design stammt vom Anfang der 90er Jahre. Im Laptop könnte ich einen Tiefentladeschutz unterbringen, aber bei

12V Akkuspannung ist so eine Abschaltung halt ziemlich unzuverlässig.

Nun frage ich mich, ob es auch schon helfen würde, wenn ich parallel zu jeder Zelle eine Schottky-Diode in Sperrichtung schalten würde? Sie würde dann leitend werden, wenn die Zelle umgepolt wird und die Spannung ein paar hundert mV überschreitet. Oder wäre das für die Zelle schon zuviel?

TIA, Martin

Reply to
Martin Klaiber
Loading thread data ...

Hallo Martin,

Martin Klaiber schrieb:

Nimm doch den Ruhezustand. Braucht dann keinen Saft mehr aus dem Akku und startet auch flott.

Bringt nichts. Wenige Millivolt Umpolung reichen schon aus um die Zelle zu sch=E4digen. Angeblich soll man NiMH-Zellen auch nicht auf Null Volt entladen, allerdings kann ich das nicht best=E4tigen. Ich hab seit 2 Jahren ein solches Pack GP3300 in Betrieb ohne Probleme oder Kapazit=E4tsverlust, im Gegenteil.

Ja

vg, Wolfgang

--=20 From-address is Spam trap Use: wolfgang (dot) mahringer (at) sbg (dot) at

Reply to
Wolfgang Mahringer

Du meinst diesen Modus, bei dem der Speicherinhalt auf die Platte geschrieben wird (suspend to disk, oder so ähnlich)? Das kann er noch nicht, ist zu alt. Das Problem ließe sich auch einfach dadurch lösen, dass ich ihn gar nicht in den standby-mode schicke, aber es ist halt praktisch und manchmal vergesse ich ihn leider darin. Wenn er dann zwei, drei Tage in diesem Modus ist, ist der Akku kaputt.

Ok, schade.

Reply to
Martin Klaiber

Wolfgang Mahringer schrieb:

So extrem ists dann doch nicht, aber die Flussspannung einer Schottkydiode reicht halt leider doch locker um die Zelle zu ruinieren.

Gruß Dieter

Reply to
Dieter Wiedmann

Tja, wäre zu schön gewesen...

Hat jemand eine Idee, was es sonst noch an Alternativen gäbe? Das Ganze müsste so klein sein, dass es in die Aussparungen zwischen den Zellen passt. Unmittelbar auf den Zellen liegt der Deckel.

Hier rein müsste die Elektronik passen: | _ V _ _ / \ / \ / | || || usw... \ _ / \ _ / \ _

Die Zellen liegen in fünf Reihen zu je zwei Zellen. Es würde sich also anbieten, jeweils zwei zu überwachen. Aber dann bräuchte ich irgendwo einen Controller und Leistungsfet, und dafür ist eigentlich kein Platz.

Reply to
Martin Klaiber

Hallo,

Martin Klaiber schrieb:

Wie? Das geht doch mit /jedem/ PC, oder? Alle für den Restart erforderlichen Informationen werden schließlich auf die Platte gelegt. Jadenfalls habe ich es mit Win2k schon mit einer Uralt-PC-Möhre von etwa

1995 geschafft, weil es mir immer zu nervig war alle Programme wieder neu aufzumachen. Da gab es keine BIOS-Unterstützung für sowas. Allerdings musste ich die Funktion erst irgendwo in der Systemsteuerung freischalten.

Marcel

Reply to
Marcel Müller

Martin Klaiber :

Eigentlich reicht es, die Gesamtspannung zu überwachen, wenn da ein (kurzfristiger) Drop um eine Zellspannung auftritt, dann muss der Akku abgeklemmt werden. Also brauchst du einen uC, der möglichst wenig Strom braucht und klein ist und einen ADC drin hat. Dazu dann einen dicken N- FET als Schalter in Serie zum Pack. Ein aktueller MSP430 mit Ruhestromaufnahme 2uA wurde passen. Der braucht dan auch noch ein 32kHz Quarz und einen Spannungsregler auf 3V. Kleinstes Gehäuse ist imho

16pin QFN: 4mm im Quadrat. Das Teil kann dann ja auch im Notebook untergebracht werden.

M.

--
Bitte auf mwnews2@pentax.boerde.de antworten.
Reply to
Matthias Weingart

Hallo Martin,

Martin Klaiber schrieb:

evtl. stehe ich auf dem Schlauch, aber: wenn du die Dioden parallel in Durchflussrichtung schaltest wird jede Zelle nur bis zur Durchbruchspannung entladen und dann überbrückt, wird also nicht bis auf

0V entladen. In der Modellbaugruppe sollten sonst mehr Tips zu finden sein.

Bei Deinem Vorschlag schliesst Du die Akkus übrigens kurz, oder?

MfG Martin

Reply to
Martin Petrson

Martin Petrson schrieb:

Und wie soll das funktionieren?

Gruss Wolfgang

--
Wolfgang Gerber - Neu-Ulm - ehemals Herbrechtingen

Achtung Spamfilter: Bei Mailantwort muss das Subjekt 
                    das Wort NGANTWORT enthalten.
Reply to
Wolfgang Gerber

Die Idee ist nicht schlecht, aber ich befürchte, dass durch die geringe Stromaufnahme der standby-Funktion sich der Akku so langsam entlädt, dass man das nicht zuverlässig auswerten kann. Genaueres weiß ich wohl erst nach einem Testaufbau.

Problematisch ist halt auch, dass die Kurve im oberen Bereich, so um 1V Zellenspannung, noch ziemlich rund ist, und erst zu tieferen Spannungen hin steiler abfällt. Und dann ist man ziemlich schnell im kritischen Bereich. Aber die Idee hat auf jeden Fall was.

Reply to
Martin Klaiber

Nicht dass ich wüsste, aber ich werde mich mal informieren.

Und wie findet sie das BIOS dort? Wird dazu jedesmal der Bootsektor neu geschrieben?

Reply to
Martin Klaiber

Martin Klaiber schrieb:

Doch. Es wird einfach der Hauptspeicherinhalt in die Datei hiberfil.sys geschrieben.

Der Rechner startet ganz normal, inkl. Windows-Bootloader. Letzterer guckt vor dem "regulären" Start nach, ob eine "hiberfil.sys" vorhanden ist, wenn ja, wird anstatt des "regulären" Starts der Inhalt der Datei zurück in den Hauptspeicher geschrieben.

Bei Linux ist das ganz ähnlich, da guckt der Kernel selbst, ob im Swap ein solches Speicherabbild liegt und lädt das bei Bedarf.

Du meintest sicherlich das "echte" ACPI-Suspend-to-Disk. Da übernimmt das BIOS das Auslagern und Zurückschreiben des Hauptspeichers. Da das aber praktisch nie funktioniert, wird i.A. obiges Verfahren verwendet.

Gruß Henning

--
henning paul home:  http://www.geocities.com/hennichodernich
PM: henningpaul@gmx.de , ICQ: 111044613
Reply to
Henning Paul

Wenn der uC zwei ADC Eingänge hat kannst du eine Gruppe aus zwei und eine aus drei in Reihe geschalteter Zellen überwachen, da kann man aus der Summenspannung noch eindeutig erkennen ob eine der Zellen langsam gegen 0V geht. Auch wenn als Entladespannung in der Gegend von 0,9V angegeben wird stört es die Zelle nicht wenn die Spannung weiter absinkt, man muß nur verhindern dass die 0V erreicht bzw. unterschritten werden.

Georg

--
Die Reply-To Adresse ist reply-fähig ;-)
Reply to
Georg Seegerer

Martin Klaiber schrieb:

Naja, evtl bringts ja doch was. Miss doch mal wieviel Strom da fließt, mit den gängigen 1A Schottkys sollten bis zu 50mA drin sein, die Spannung muss halt unter -250mV bleiben.

Gruß Dieter

Reply to
Dieter Wiedmann

Hi Dieter,

Dieter Wiedmann schrieb:

,

ABgesehen davon, dass das die umgepolte Zelle mit dieser Spannung schon "hin=FCber" ist, wirst man mit 1A kaum auskommen. Es flie=DFt ja immerhin der ganze Strom, den der Laptop braucht, durch die Diode.

vg, Wolfgang

--=20 From-address is Spam trap Use: wolfgang (dot) mahringer (at) sbg (dot) at

Reply to
Wolfgang Mahringer

Das hilft definitiv, so habe ich früher öfters mal Akkus gesichert. Natürlich sind Tiefentladungen dennoch Streß für die Zellen, NiCd ist da bissl robuster.

Reply to
Ralph A. Schmid, DK5RAS

Wolfgang Mahringer schrieb:

Nö.

Man Standbystrom.

Gruß Dieter

Reply to
Dieter Wiedmann

Hi Dieter,

Dieter Wiedmann schrieb:

t,

Dann erkl=E4r mir bitte warum dann Deine Methode nicht in der Praxis zum Schutz gegen Umpolung angewendet wird.

Meine Erfahrungen diesbez=FCglich sind anders.

Schon klar, die Zellen sind nicht gleich ganz tot, aber Innen- widerstand und nutzbare Kapazit=E4t wurden deutlich schlechter. H=E4ngt allerdings sicherlich auch stark von der jeweiligen Zell-Konstruktion und -Chemie ab, das gesteht ich zu :-)

St=FCmmt, aber 50mA kommt mir arg wenig vor...

vg, Wolfgang

--=20 From-address is Spam trap Use: wolfgang (dot) mahringer (at) sbg (dot) at

Reply to
Wolfgang Mahringer

Wolfgang Mahringer schrieb:

Weil sie eh nur bei kleinen Strömen funktioniert, und dort wird so schon gelegentlich verwendet.

Ja, die liebe Chemie, hab ich studiert, ein Schwerpunkt war Elektrochemie.:-) Bei NiMH kann man nachdem die Zelle noch 0,6V (@25°C) hat noch etwa 3% der entnommenen Kapazität weiter entladen, solange die Zellenspannung nicht unter -0,25V kommt, sonst wird die Zelle tatsächlich dauerhaft geschädigt. Dazu gibts auch diverse Publikationen, ich muss mal suchen, mindestens eine hab ich hier.

Deshalb die Frage an den OP wieviels denn sei.

Gruß Dieter

Gruß Dieter

Reply to
Dieter Wiedmann

Und weil es Geld kostet und Aufwand ist, der meist nicht im Verhältnis zur Ersparnis steht; außerdem will man ja neue Akku-Packs verkaufen

*g*
Reply to
Ralph A. Schmid, DK5RAS

ElectronDepot website is not affiliated with any of the manufacturers or service providers discussed here. All logos and trade names are the property of their respective owners.