Magnetkartenleser /-schreiber

Hallo zusammen,

ich stehe gerade vor der Aufgabe, ein spezielleres Zugangssystem mit entsprechender Dokumentierung/Fernwartung etc für einen (ohnehin chronisch klammen) Verein zu organisieren. Fertige kommerzielle Lösungen scheitern an der Finanzlage :-( Also Basteln...

Wer hat Erfahrungen mit Magnetkartenlesern/-schreibern? Ich brauch 2-3 Leser und ggfs ein bis zwei Schreiber, wenn ich nicht vorkonfigurierte Karten nehmen will. Letztere will ich eigentlich nicht, weil man dann entweder Unmengen auf Halde legen muss, oder später nachordern muss, was entweder sündhaft teuer bis unmöglich ist. Wenn die auszugebenden Karten beim Ausgeben beschrieben werden, hält sich der effektive laufende Mehraufwand in engen Grenzen.

Lesegeräte mit USB sind zwar verbreitet, taugen aber hier nichts, da zwischen Tür und Büro, wo der Rechner stehen soll, gut 50 m Kabel verlegt sind. Mit USB wird das sicher nichts mehr. RS232 könnte gehen. 9600 Baud scheint üblich zu sein und sollte laut Wikipedia auch 150 m schaffen. Irgendwie ist mir nicht wohl bei so langen Strecken. Rohe TTL-Leser gibts für einen Apfel und ein Ei beim Pollin, dann müsste ich aber noch einen µC dazuentwickeln. Das hätte allerdings den Vorteil, die Schließanlagenfunktionen lokal abzulegen und könnte das serielle Protokoll beliebig langsam fahren.

Also zu den Fragen:

  1. Wieviel Baud sind über 50m Telefonkabel realistisch sinnvoll machbar. Reicht da ein Standard MAX232 oder braucht es da spezielleres? Ich hab da was von RS422 im Hinterkopf, aber gar keine Erfahrungen dazu.

  1. Wo (ausser ebay und Pollin) bekomme ich bezahlbare Durchzugsleser her?

  2. Kennt jemand schon ein freies µC-Projekt das Kartenleser in ein vernünftiges Format umsetzen?

  1. gibt es für die Kommunikation einen Standard oder Quasistandard?

Ich hab schon Programme (speziell für Schreiber von Omron) gesehen, aber wenig zu Alternativen. Ebenso fehlen mir noch vernünftige Datenblätter zu z.B. den Omron-Schreibern. Irgendwie sind mir die motorbetriebenen Schreiber sympatischer, wenngleich ich prinzipiell Durchzugsschreiber handlicher finde.

  1. Hat jemand Erfahrungen mit Durchzugsschreibern?

In der Bucht werden regelmäßig IBM-Teile angeboten, die wohl auch schreiben können, aber Daten hab ich dazu noch nie gefunden, geschweige denn Software oder Treiber.

  1. Weiss jemand wo man die Sachen herbekommt?

Ich denke, das wird ein nettes Bastelprojekt ;-) Rechnen wird sich das nie. aber wenn man gerade sowieso arbeitslos ist, dann ists auch mal schön, was sinnvolles zu tun.

Marte

Reply to
Marte Schwarz
Loading thread data ...

Marte Schwarz schrieb:

Hallo,

wenn man RS232 nimmt, aber keinen MAX232 etc. dafür gehen auch 9600 Baud über 50 m Kabel. RS422 ist aber die bessere Lösung, nur braucht man dann zwei Adern hin und zwei zurück wegen des Differenzsignals und ohne die Schwiergkeiten einer Richtungsumschaltung.

Bye

Reply to
Uwe Hercksen

Hallo Marte,

ich habe sowas grade fuer einen (wimre aehnlichen) Verein gebaut, allerdings mit den Pollin-RFID-Lesern und entsprechender Anpassung. RS232 haben wir nur, wo unbedingt notwendig (Aufzugsschacht :-O ), ansonsten mit den NET-IOs als seriell/LAN-Wandlern. Wenn die RFIDs eine Alternative sind, kann ich gerne noch ein paar Details liefern.

Gruesse Michael

Reply to
Michael Hoereth

Die ominöse Zeitschrift hat Artikel zu den technischen Innereien, Standards usw. Eigentlich ist ( in Europa ) aber da häufig der Hintergrund Altanlagen kompatibel auf RFID umzustellen.

MfG JRD

Reply to
Rafael Deliano

Hi Michael,

Das wäre ja schon auch was edles, speziell regelrecht vandalensicher, aber das übersteigt das Budget sicher und ich weiss nicht, wie es mit nachkaufen von Karten in einigen Jahren aussehen wird.

Na ja, ich wollte wenn möglich schon mit den vorhandenen Leitungen auskommen.

ja doch, nur zu. auch wenn ich vielleicht nicht genau das gleiche baue, mag z.B. die Software ggfs doch Anhaltspunkte zusteuern. Wer weiss, vielleicht nehm ich dann doch die RFIDs :-) Immerhin hätte ich dann zwei Seiten auf den Karten frei für Werbung... Die Emailadresse wird gelesen.

Danke schon mal

Marte

Reply to
Marte Schwarz

Hallo Uwe,

sondern?

Und wie komme ich da in ein PC? ich dachte an ein nettop oder Netbook. RS232 wäre eine Arbeit für FTDI und Co.

Marte

Reply to
Marte Schwarz

Ich würde RFID empfehlen. Tags gibt es mit Plastikkarte drumherum für nicht viel Geld und Lesegeräte kosten auch nicht allzu viel:

formatting link

Sparkfun ist aber normalerweise ein wenig teurer, findet man bestimmt auch in DE irgendwo preiswerter.

Karten beschreiben brauchst du nicht, einfach Karte und Besitzer einmal zuordnen im System, wie wenn du sonst schreiben würdest. Du schreibst dann also in einer Datenbank nur die Kartennummer zusammen mit dem Besitzernamen. Das ginge vielleicht auch mit Magnetkarten, z.B. normalen EC-Karten, die jeder hat. Habe sowas mal als Authentifizierung bei einer Schließfachanlage bei einer Sparkasse gesehen.

Als Übertragung würde ich RS485 nehmen, damit kann man auch problemlos hunderte von Metern überbrücken. Also zwei Adern für RS485 und zwei Adern für die Stromversorgung. Du kannst an den Lesegeräten einen kleinen Microcontroller verwenden und dann zentral z.B. einfach ein PC oder einen etwas größeren Microcontroller mit Display.

Zu bedenken sind dann noch Sicherheitsprobleme, z.B. kann einer ein RFID-Tag drahtlos klauen, die Leitung abhören, und sind die Software und der PC sicher?

--
Frank Buss, fb@frank-buss.de
http://www.frank-buss.de, http://www.it4-systems.de
Reply to
Frank Buss

Tu dir das mit den Magnetkarten nicht an. Nimm einfach iic-eepromkarten für einen Euro das Stück. Man kann sie einfach über den Druckerport oder Microcontroller lesen und schreiben. Die sind genauso sicher wie Magnetkarten.

Falls das ganze "spielergefährdet" ist würd ich RFID-Karten verwenden. Sie haben eine einmalige Seriennummer. Nimm aber nicht die Leser von C.....d weil die nur die überteuerten C... Karten akzeptieren

--
MFG Gernot
Reply to
Gernot Fink

1488/1489, IMHO das einzig senkrechte.

Gibt es Umsetzer fuer aber das kostet wieder oder verursacht mehr Basteln. 50m gehen mit RS232 noch recht problemlos.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/

"gmail" domain blocked because of excessive spam.
Use another domain or send PM.
Reply to
Joerg

Gernot Fink schrieb:

Dann kommt $HACKER halt mit einem RFID-Emulator mit einstellbarer Seriennummer (UID). Zutrittskontrollsysteme, die nur auf der UID eines RFID-Tags basieren, halte ich für grob fahrlässig.

Christian

--
Christian Zietz  -  CHZ-Soft  -  czietz (at) gmx.net
WWW: http://www.chzsoft.com.ar/
PGP/GnuPG-Key-ID: 0x6DA025CA
Reply to
Christian Zietz

Wieso denn "ominöse Zeitschrift"? Steht eigentlich alles drin, was man zu RFID und Magnetkarten wissen muss:

formatting link

--
Frank Buss, fb@frank-buss.de
http://www.frank-buss.de, http://www.it4-systems.de
Reply to
Frank Buss

Ich denk eher an Gasanzünder, Pfennige und Büroklammern. Aber gegen wildes probieren mit einem Emulator kann man sich leicht schützen.

Wenn der Preis ein Kriterium ist kann man RFID-Leser im 125 KHZ-bereich leicht selbst bauen. Ich hab gute Erfahrung mit dem HTRC110 am AVR.

--
MFG Gernot
Reply to
Gernot Fink

"Marte Schwarz" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@mid.uni-berlin.de...

lass es. ich weiss, EC-Karten sind robust. Werden meiner Erfahrung nach aber nicht so rumgeworfen wie irgend eine Vereinskarte.

Ich würde das mit RFID machen. Lesegeräte kann man notfalls selberbauen, sind aber auch nicht so teuer. Und man kann natürlich auch beschreibbare Transponder verwenden. Sogar verschlüsselt. Die sind auch nicht teuer.

Schau Dich mal informativ bei

formatting link
um. Von da führt der Google zu anderen Anbietern weiter. Auch komplette Zugangssysteme nicht nicht wirklich teuer.

RFID hat noch nen Vorteil: man braucht die Karte nicht extra ausm Geldbeutel fummeln. Im Winter hält man dann einfach die Jackentasche ans Terminal ;-)

CU Ralf

Reply to
Ralf Handel

Leider hat man neben der eigenen Karte noch die Zahlkarte fuer die Kantine in der Brieftasche und stellt am naechsten Tag fest, dass fuer den Zugang 5 Euro abgebucht wurden... :)

Gerrit

Reply to
Gerrit Heitsch

Warum? Ich habe eine RFID-Karte, die kann ganz gut Ihre UID =FCbermitteln.

Zuerst wird der Leser gegen=FCber dem Computer per Signatur authentifiziert, dann die Karte gegen=FCber den Leser usw. Am Ende wei=DF jeder mit wem er spricht und hat sich gegenseitig mit Signaturen authentifiziert.

Jetzt kann =FCber einen beliebigen neu ge=F6ffenten secure channel die UID =FCbermittelt werden ;)

Ich w=FCrde MIFARE empfehlen. Ist zwar ein wenig teurer aber daf=FCr hat sich dieses System auch schon in Bezahlsystemen mehr als bew=E4hrt. Dadurch sind die Karten und Leser auch vergleichsweise g=FCnstig zu bekommen.

Reply to
Stefan Engler

Hi Gernot,

Na ja, das kann man ja abfangen, indem nicht mehr als 1 Wert /Sekunde akzeptiert wird und nach 3 falschen 10 Sekunden Pause gemacht wird. Oder eben gewartet wird, bis 10 Sekunden lang eine gültige vorgehalten wird...

Sehe ich ähnlich.

nun ja, bei Pollin gibts den unter 20 Euro, da lohnt selbst entwickeln eigentlich nicht mehr. Nur das Budget ist eben wegen der teuren Karten schnell aufgebraucht. Ich gehe von 1000 Karten aus. Da ist der Unterschied zum Magnetstreifen schon signifikant. Ob 0,1 oder 1 Euro macht dann schon einen heftigen Unterschied. Und da auch viele Kinder die karten bekommen sollen, ist da auuch ein größerer Schwund drin. Da immer teuer nachkaufen müssen kommt auch weniger gut an. Obwohl, das würde den erzieherischen Effekt ankurbeln ;-) Man glaubt es ja kaum, obwohl die alten Karten seinerzeit für ein Pfand von 50 Euro ausgegeben wurden kommen viele Karten ehemaliger nicht wieder. Eigentlich sollte und das recht sein. Der Schatzmeister bekommt dennoch die Krise, da er die Rückstellungen für eine Rückgabe dennoch vorhalten muss. Anscheinend ist zwischendurch das Know-how verschwunden, wer eigentlich alles Karten hat. Fakt ist, dass wir mal 500 hatten und derzeit deutlich zu wenig verfügbar sind. Wenn ich die bestehenden Karten mit einbeziehen kann, dann verringert sich der administrative Aufwand noch mehr.

Die RFID Geschichte hätte eben in jedem Fall den Vorteil des einfacheren Witterungs- und Vandalenschutzes. Trainingstasche vor den Leser halten und die Tür geht auf... hätte schon was.

Muss ich noch mal dafür Werbung laufen. Ich fürchte dennoch, dass ich die Lowcost-Variante machen muss.

Marte

Reply to
Marte Schwarz

Das könnte ich ziemlich sicher ausschließen, wenn nur ein einfacher Reader verwendet wird.

Marte

Reply to
Marte Schwarz

Hallo Ralf,

gerade das spricht für die Magnetkarte. Die sind erstens sehr robust und zweitens spottbillig. Die RFID-Karten, die ich kenne zeichenen sich nicht gerade durch Robustheit aus. Ein paar mal blöde geknickt und kaputt ist der Chip. Im Geldbeutel besser nicht unterbringen, falls mal zu viel Münzgeld drin war, verbiegen sich die Karten schnell zu viel... Schlüsselanhänger kommen auf Dauer auch nicht so gut, wenn der fünfte Schlüsselanhänger am Schlüsselbund hängen soll.

Solange sich die darin befindlichen Karten nicht stören. An der Uni hatten wir den Fall, dass Zugangskarte, Mensakarte und Bibliothekskarte im Geldbeutel das einfache drüberziehen desselben unmöglich gemacht haben. Hätte man sicher alles in eine machen können, wird langfristig auch angestrebt. Bis dahin aber...

Marte

Reply to
Marte Schwarz

Stefan Engler schrieb:

Es ging mir hier um die UID! Die wird bereits während der Antikollisionssequenz übermittelt und zwar unverschlüsselt und ohne jegliche Authentifizierung. Es gibt Systeme, die setzen nur auf diese UID. Da horcht man einmal mit und hat sofort einen gültigen Zugangscode

-- ohne Probieren und ohne ein kryptografisches Verfahren knacken zu müssen.

Du meinst das System mit den eklatanten Sicherheitslücken? (Funk-)Zugriff auf einen gültigen Reader oder auf eine gültige Karte genügt, um an den geheimen Schlüssel zu kommen.

Christian

--
Christian Zietz  -  CHZ-Soft  -  czietz (at) gmx.net
WWW: http://www.chzsoft.com.ar/
PGP/GnuPG-Key-ID: 0x6DA025CA
Reply to
Christian Zietz

Marte Schwarz schrieb:

Wenn Du eine Magnetkarte ein paar mal knickst, ist der Magnetstreifen auch hinüber.

Christian

--
Christian Zietz  -  CHZ-Soft  -  czietz (at) gmx.net
WWW: http://www.chzsoft.com.ar/
PGP/GnuPG-Key-ID: 0x6DA025CA
Reply to
Christian Zietz

ElectronDepot website is not affiliated with any of the manufacturers or service providers discussed here. All logos and trade names are the property of their respective owners.