SN100C: was genau bei Farnell kaufen?

Irgendjemand schwärmte hier letztens, dass SN100C die beste Bleifrei-Legierung wäre, die man derzeit bekommen könnte. Wenn ich danach gugele, finde ich unter diesem Namen einen oder mehrere Hersteller, die sich extra darauf berufen, dass dies eine mit Nickel (< 0,1 %) stabilisierte eutektische Sn-Cu-Legierung sei.

Wenn ich jetzt bei Farnell gucke, finde ich dort zwar reihenweise Lötmittel mit 0,7 % Cu, aber Ni wird nicht extra ausgewiesen, sodass ich mir nicht im Klaren bin, ob es sich nun dabei um SN100C oder um SN99C handelt. Die Hersteller schweigen sich dann auch in ihren Datenblättern zu weiteren Legierungsbestandteilen (außer Sn und Cu) aus. Kann mir jemand eine passende Bestellnummer oder Hersteller- Bezeichnung nennen?

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Joerg Wunsch
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Am Mon, 02 Nov 2009 10:45:22 +0000 schrieb Joerg Wunsch:

..

Vielleicht war SN100Ni+ oder ähnliches gemeint. Gibt es bei z.B. RS (Sn99,3Cu0,7NiGe)

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MfG Knut
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Knut Schottstädt

Aehem...ich? :-)

Ich glaube meine Firma kauft es direkt bei Balver.

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Was Joerg wohl dazu sagt das selbst die Nasa das gut findet. :-)

Olaf

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Olaf Kaluza

Knut Schottstädt schrieb:

Hmm, hast du eine Artikelnummer? Die Suche findet es nicht, und auch manuell kann ich es nicht finden.

Lot in der Apotheke kaufen... beim Stichwort Apotheke fällt mir doch gerade ein: C* hat in der Tat "Stannol Flowtin TC" da, das müsste doch laut Stannol-Datenblatt das gleiche sein, oder?

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Joerg Wunsch

Olaf Kaluza schrieb:

Weiß nicht mehr genau, kann sein.

Ja, Balver war eine der beiden Firmen, die mir Google dafür ausgespuckt hatte.

Deine Firma verkauft nicht zufällig eine Kleinmenge? ;-)

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Joerg Wunsch

Eventuell bin ich gemeint. Wir löten von Hand mit SCN10C. Wobei ich mich nur auf den Vergleich zum SAC, das man sonst als "bleifrei" angeboten bekommt und zu Bleilot beziehen würde. Mit dem SN100C arbeitet es sich um Längen besser als mit SAC, oder gar SC. Im Vergleich zu verbleitem Lot fällt hauptsächlich auf, dass nach längerem Löten die Oberfläche der Lötstelle stumpf aussieht, statt wie üblich zu glänzen. In der Benetzung kann ich keinen signifikanten Unterschied feststellen.

IMHO ist nur SN100C drin, wenn SN100C draufsteht. Da gab es wohl diverse Marke- und Patent-Streitigkeiten.

Das ist dann von Felder mit ähnlichem Rezept und ähnlichem Resultat. Ich habs mal probeweise ausprobiert und würde mich nicht traue, einen Blindtest im Vergleich zu SN100C zu bestehen.

Als Bezugsquellen für das Original-SN1000C kenne ich in D nur

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und den Hersteller Balver. Bei der Felder- Variante fällt auf jeden Fall die Rechnung niedriger aus.

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Kai-Martin Knaak                                  tel: +49-511-762-2895
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Kai-Martin Knaak

Am Mon, 02 Nov 2009 20:39:58 +0000 schrieb Joerg Wunsch:

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oder kurz

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Da gibt es natürlich verschiedene Ausführungen. Ich bin einfach mal von Lotdraht und kleineren Abnahmemengen ausgegangen. Ansonsten verweise ich auf den Post von Kai-Martin Message-ID: Dem ist eigentlich nicht viel hinzuzufügen.

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MfG Knut
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Knut Schottstädt

Joerg Wunsch schrieb:

Ich habe hier FLOWTIN TSC KS100- finde ich gut. Laut Farnell "Sn95.59Ag3.8Cu0.7+ML (Co, Ni, Ce, Fe)"

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Heiko Lechner

Ja, deine Beschreibung klingt wie das, an was ich mich erinnert hatte.

OK, ich habe dann das Felder-Material mal geordert.

Naja, ak-modul-bus hatte da auch nur in 1 mm Stärke und in homöpathischen Dosen (statt als ganze Rolle). Ich hätte gern 0,5 mm, weil sich das für die SMDs besser macht.

Danke an alle für die Tipps.

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Joerg Wunsch

Heiko Lechner :

Durch das Ag macht es die Lötkolbenspitzen schneller kaputt.

Ich hab das farnell:1307155 SN99Cu + diverse Mikrolegierbestandteile Das hat auch ein ganz feines Gefüge (besser als Balver SN100C, hab das auch da), die Lötstellen sehen fast so aus wie früher. Das darin verwendete Flussmittel ist auch halogenfrei und stinkt nicht so doll wie bei andren Loten.

M.

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Matthias Weingart

Loetet Ihr fuer kommerzielle Projekte oder warum loetet Ihr bleifre?

--
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Uwe Bonnes

Ist rein privat. Damit ich beim Löten auch in Ruhe noch essen kann. :-)

Gegenfrage: warum mit bleihaltigem Lötzinn arbeiten? (OK, außer dass es halt auch noch rumliegt, das wäre schon ein Argument.)

Es gibt mittlerweile kaum noch Gründe, warum man das nicht auch zu Hause benutzen kann. Da nun auch die zu reparierenden Konsumgüter nach und nach in bleifreien Ausführungen auf den Basteltisch wandern, muss man sowieso irgendwie damit zurecht kommen, das zu löten. Da kann ich dann auch gleich meinen eigenen Kram bleifrei löten, dann muss ich mich nicht mit zweierlei Werkzeug rumärgern.

Man kann sich über Sinn oder Unsinn der RoHS-Verordnung streiten (vor allem eingedenk des Bleis, was die Kollegen Jäger in für den Verzehr bestimmtes Fleisch ballern), aber da sie nun schon mal da ist, wird in absehbarer Zeit einfach kein Mensch mehr dem verbleiten Lötzinn hinterher weinen, genauso wie niemand mehr heute cadmierte Schrauben benutzt oder mit verbleitem Kraftstoff herum fährt. Wir können natürlich als Bastler auf eine biologische Lösung des Problems warten und bis an unser Lebensende mit dem verbleiten Lötzinn weiterlöten ;-), aber wir können genauso gut auch das nehmen, was nunmehr (so ziemlich) alle nehmen.

(Ich weiß, Jörg wird das alles vehement bestreiten...)

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Joerg Wunsch

snipped-for-privacy@uriah.heep.sax.de (Joerg Wunsch):

Ich glaub die nehmen da so langsam auch was anderes.

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M.

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Matthias Weingart

Mit SN100C kannst du zwar fast genausogut loeten wie mit bleihaltigem, aber das ausloeten von Bauteilen ist immer noch nicht besonders gut. Zum entwickeln wo man auch mal ein Bauteil aendern moechte ist das immer noch Murks.

Ausserdem hat der Nickelanteil auch einen kleinen Nachteil. Sobald du das ein paar Minuten in der Hand hast bekommst du eine metallischen Geschmack im Mund. Dabei willst du ganz bestimmt nichts nebenbei essen. .-)

Olaf

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Olaf Kaluza
*Joerg Wunsch* wrote on Tue, 09-11-03 15:24:

Geht mit traditionellem Lötzinn wunderbarst. Ich bin Laie, auch wenn ich glaube, mich mit meinen Ergebnissen nicht verstecken zu müssen. Ich nehme lieber das beste und zuverlässigste und narrensicherste, das ich kriegen kann, bevor ich dasselbe zweimal löte.

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Axel Berger

Olaf Kaluza schrieb:

Bei 0.1% Nickel, vom in die Hand nehmen? Da m=FC=DFte ja das normale Edelstahl-E=DFbesteck direkt t=F6dlich sein..= =2E

Tilmann

Reply to
Tilmann Reh

Keine Ahnung ob das vom Nickel kommt oder sonstwas, aber wenn ich eine halbe Stunde damit loete dann merke ich das.

Normales Essbesteck ist ja aus Silber oder aus Bambus. :-)

Olaf

Reply to
Olaf Kaluza

Olaf Kaluza schrieb:

Das Problem hast du doch aber bei Reparaturarbeiten völlig unabhängig davon, ob du selbst dann mit diesem Lot arbeiten willst. ;-)

Bis auf Chips mit einem dicken Massepad untendrunter habe ich es aber mit Heißluft immer noch einigermaßen hinbekommen. Problematischer sind da schon fette (und gut Wärme ableitende) THT-Bauteile, selbst wenn sie mit bleihaltigem Zinn gelötet sind.

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Joerg Wunsch

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