LTC1625 benimmt sich daneben

Hallo liebe NG,

ich habe hier eine Applikation mit einem LTC1625, der als Step-Down-Wandler von 24 auf 12V bei ca 3A dient. Anbei hat er zwei IRF7805, eine 8uH-Drossel und zwei 10u-Keramiken nebst einem 220u Aluelko. Der Eingang ist mit 3x22u Keramik abgeblockt. Ich habe den Ausgang mittlerweile isoliert, um irgendwelche absurden Fehlerquellen auszuschliessen, bin bisher aber noch nicht dahinter gekommen, warum nur ca. 6V heraus kommen. Eckdaten: Ausgang über Spannungsteiler 12V->1,19V an Pin 7; Pin 8 offen (daher wird Uaus durch ext. Vergleichswert festgelegt). Pin 4 auf Masse - kein Burst-Mode. Soft Start hängt über eine Diode an einem

3,3V-CMOS-Ausgang, der beständig auf High ist, Soft Start ist somit bei ca. 3,6V. EXTVCC ist im Leerlauf nicht bestromt, muss aber lt Datenblatt auch nicht, ändert auch nichts am Verhalten. Arbeitsfrequenz 225kHz.

Die Messwerte: am Ausgang im Leerlauf wir unter Last (0,5A) ca. 6V, es findet also keine Ausregelung auf 1,19V am Feedbackeingang statt. Spannung an Pin 5 beträgt interessanter Weise ziemlich genau 0,5V, und das deutet ja darauf hin, dass das IC bewusst abregelt. Preisfrage: wieso?`

Ich habe zunächst die MOSFETs in Verdacht gehabt (der LTC misst den Drosselstrom über den SpgAbfall am jeweils leitenden MOSFET!), getauscht, keine Änderung. Weiter gemessen, IC getauscht - keine Änderung. Drossel getauscht, keine Änderung. Dito mit anderen Ausgangs-Cs und bei verschiedenen Eingangsspannungen.

Kennt jemand den LTC1625 und vielleicht die eine oder andere Macke bei grenzwertigen peripheren Bauelementen?

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Stefan Huebner
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Die Drossel ist dick genug und saettigt nicht?

Er koennte im Foldback Current Limit haengenbleiben. Ich mag auch dieses Vds Sensing nicht und der IRF7805 koennte hier grenzwertig sein, jedenfalls fuer 3A.

Drehe mal die Eingangsspannung von Null ab langsam hoch und sieh, ob er im Leerlauf hochkommt. Laeuft er in LTSpice?

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Hi Joerg, auf Dich ist einfach Verlass :)

Der passt schon ;) Die genannte Applikation -sorry, das war nicht deutlich genug- ist ja nicht meine, sondern ein Seriengerät, nur treten dummerweise etwas zu häufig diese Probleme auf. Aber längst nicht bei allen (zumindest bisher nicht) und nicht sofort, sondern erst nach 2-3 Jahren soweit ich das bisher mitbekommen habe.

Da das Problem auch ohne oder mit sehr geringer Last identisch in Erscheinung tritt, mag ich an unterdimensionierte Bauelemente nicht so recht glauben.

Von Null an habe ich es nicht versucht, weil der Soft Start in der derzeitigen Schaltung durch einen Supervisor nach 0 gezogen wird, wenn Ub

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Stefan Huebner

Aber nicht wenn's um das Aufraeumen der Garage geht. Sagt meine Frau ...

Autsch. Dann wuerde ich mit HV-Tastkopf (damit es schoen hochohmig und mit wenig Kapazitaet zugeht) ueberall messen, ob irgendwo Spannungsspitzen auftreten, die eines Tages den Chip zerstoeren.

Stimmt. Hast Du einmal den Ausgangs-Elko gewechselt?

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Joerg

Wenn Du von Keramik-C's am Ein- oder Ausgang redest:

Es gibt da gerade bei der Regelschleife bei den Schaltreglern einige "Nettigkeiten", die dadurch auftreten können, dass der ESR _zu_niedrig_ ist. Zur Kompensation sind Massnahmen am Kompensationsanschluß (ITH Pin 5) des (Spannungs-) Fehlerverstärkers erforderlich, sonst schwingt die Regelschleife. Geht dann die Ausgangsspannung zu weit runter, dann könnte der CL Verstärker einen Kurzschluss vermuten und in den Foldback gehen.

Alles Konjunktiv, probieren/messen geht über studieren.

Gruß Oliver

--
Oliver Bartels + Erding, Germany + obartels@bartels.de
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Oliver Bartels

Oliver Bartels schrieb:

Zweifellos, wobei die SwCAD-III Modelle von LT recht gut sind, auch in der Hinsicht. Layouteinflüsse kann SwCAD aber auch nur berücksichtigen wenn man sie ihm verrät.:-)

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Das ist bei LDO ziemlich kritisch, bei Schaltreglern hatte ich das (bisher) nicht erlebt. Man sollte allerdings die RHP Zero Thematik intus haben ;-)

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Das könnte ein Problem sein. So weit ich mich erinnere, will der 1625 hier im normalen Betrieb so um die vier Volt oder sogar mehr fabrizieren. Da Vss intern mit dem Ausgang des Regelverstärkers verquickt ist, kann es Auswirkungen auf die Regeleigenschaften (und damit u.a. auf die Ausgangsspannung) haben, wenn man Vss auf unter vier Volt klemmt. Deshalb sollte man Vss grundsätzlich mittels OpenCollector- oder OpenDrain-Schaltung ansteuern. Und wenn es denn unbedingt ein PoshPull-Ausgang sein muss, sollte dessen High-Pegel hoch genug liegen.

3.3V CMOS halte ich aus der Erinnerung für viel zu niedrig.

Nimm mal die Diode heraus und miss nach, ob die Ausgangsspannung dann stimmt.

In einer frühen Version des Datenblattes fehlt in den Beispiel-Schaltungen der Tiefpass (1R/100nF) am Versorgungspin Vs. Ohne den Tiefpass bestehen zwar Chancen auf ein Funktionieren der Schaltung, einen Anspruch darauf hat man allerdings nicht.

Beim LTC3703 fehlt der Tiefpass (hier 100R/1n an Vin) übrigens auch in einigen Beispiel-Schaltbildern.

Grüße,

Günther

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Günther Dietrich

|> Das ist bei LDO ziemlich kritisch, bei Schaltreglern hatte ich das |> (bisher) nicht erlebt. Man sollte allerdings die RHP Zero Thematik intus |> haben ;-)

Evtl. sind die 3*22u am Eingang zu wenig. Mir kommt es bei dem Strom jedenfalls arg wenig vor. Die Keramikdinger mit ihrer äusserst variablen Kapazität je nach Mondstand können da schon nette Effekte machen. 1u zuwenig und die passende Temperatur können stundenlang Freude bei der Fehlersuche bereiten. BTDT.

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         Georg Acher, acher@in.tum.de
         http://www.lrr.in.tum.de/~acher
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Georg Acher

Wobei das bei (guten) Buck Schaltregler-ICs gut geht, solange die Eingangsspannung ueber dem fuer das maximal moegliche Tastverhaeltnis zulaessigen Wert bleibt. Wenn der Chip dann zickt, sollte man fuer die Entwickler dieses IC den Burggraben erwaegen ;-)

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Im Datenblatt gibt es auch eine Schaltung mit 3,3V-Logik und Diode.

Ist vorhanden, allerdings auch hier nochmal der Hinweis: die Schaltung ist im großen Stil im Einsatz und funktioniert über Jahre, nur jetzt häufen sich die Ausfälle. Kapazität am Eingang hin oder her, das Problem tritt bei jedem Strom inkl Leerlauf auf und immer klebt die Spannung bei 6V.

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Stefan Huebner

Hast Du einmal bei einem gestorbenen Geraet einen neuen Regler-Chip eingesetzt? Funktionierte es dann wieder oder aenderte sich etwas?

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Georg Acher schrieb:

Zu wenig Bibel halt.

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Dieter Wiedmann

Dieter Wiedmann schrieb:

Wohl eher falsche Bibel erwischt?

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mfg hdw
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Horst-D.Winzler

Es ist ein neuer LTC, direkt von Linear gekauft, drin. Wie gesagt, selbes Phänomen. Ich sitze hier um 0:20h in der Werkstatt, ich glaube, auf die Stunde kommt's nun auch nicht mehr an, ich zerre das Ding nochmal auf den Tisch und mache ein paar Tierversuche damit.

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Stefan Huebner

Das muss frustrierend sein. Wenn Du dabei gar nicht weiterkommst und LTC auch nicht helfen kann, setze mal einige Scope Plots ins Web.

Wenn die Dinger einige Jahre gelaufen haben und nun auch mit neuem Chip nicht tun, dann koennte man natuerlich noch saemtliche anderen Bauteile durchmessen bzw. nacheinander tauschen. Ist zwar die uebliche brachiale "Mal sehen ob der Fehler mitwandert" Methode, aber die fuehrt oft zum Ziel.

--
Gruesse, Joerg

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Joerg

So, neue Messungen, altes Problem. Oszillogramme habe ich noch nicht parat, aber neue Beobachtungen. Bisher habe ich dem Ausgang anscheinend nicht genug Aufmerksamkeit gewidmet, die Spannung beträgt 5,7V mit einem 0,6Vss Ripple mit ca.

50kHz, sägezahnförmig, darauf, überlagert mit weiteren Sägezähnen. Ich habe alle ausgangsseitigen Cs entfernt und zwei 33u Tantals drangehängt - selbes Phänomen. Erst mit weiteren 1500u low-ESR (18mOhm bei 100kHz lt Messgerät) war der Ripple
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Stefan Huebner

Im Leerlauf? Autsch. Definitiv nicht normal.

Die Drossel wird innerhalb von einer Minute so warm? Das ist nicht gut. Koennte es sein, dass der Kern aufgibt, broeselt, oder sonstwie den Abflug macht?

Ist auf die Entfernung schwierg, aber mal ein Vorschlag: Haenge einen Widerstand von einigen hundert Milli-Ohm und ein paar Watt in Serie mit der Drossel, vor den Ausgangskondensatoren. Dann miss differenziell darueber. Geht mit Ch1-Ch2 Differenz, was jedes gescheite Scope kann. Wenn Du dort Haifischzacken am Ende der Durchlasszeit des oberen FETs sieht, dann saettigt der Kern. Im Leerlauf sollte ueberhaupt nicht viel fliessen, denn dann haengt ausser dem Feedback-Teiler nichts dran.

Bist Du 100% sicher, dass sekundaerseitig wirklich alles im Leerlauf ist? Bitte nicht hauen, aber falls auch nur der geringste Zweifel besteht, einfach mal die Drossel abloeten und abgangsseitig aus einem Labornetzgeraet einspeisen. Irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, warum die Drossel warm wird, wenn so gut wie kein Gleichstrom fliesst.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Siehste. Normalerweise sind diese Reparaturhilfen ja nur ein Teilgeschäft, dieses Ding macht aber langsam einen Fulltime-Job draus. Naja, der Kunde will es wissen, also wird weitergesucht (ein bisschen Ehrgeiz ist ja auch dabei...)

War mein 3. Gedanke, hatte schon eine andere Drossel dran - selber Effekt.

Das ist soweit klar, kenne ich irgendwie von meinen eigenen SNTs, anfangs habe ich ja noch auf solche Fragen wie "können wir nicht eine billigere Drossel nehmen" gehört ;) Muss ich mal testen, war ich bisher zu faul zu

Alles schon gemacht. Der Wandler speist einen system rail mit besagten ca. 12V, wenn ich dort mit 12V fremdspeise und eine Backupbatterie, die sich aus diesem Zweig zu laden anschickt, entferne, fliesst

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Stefan Huebner

Miss lieber auf dem Wandler selbst, scheint ja eine separate Platine zu sein. Vielleicht ist da irgendwo ein Kurzschluss oder ein Bauteil teilweise abgefackelt, was dann Gleichstrom zieht. Sonst sollte die Drossel nicht heiss werden.

--
Gruesse, Joerg

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Joerg

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