Lebenszeitverkürzung durch An/Ausschalten?

Ich benutze meinen Rechner täglich einige Male für jeweils zwei bis drei Stunden. In einer Rechnernewsgruppe empfahl jemand, die Router/Modemkombination nicht auszuschalten, sondern durchlaufen zu lassen. Begründung: beim Aus- und Einschalten würde durch Spannungsspitzen der Router schneller altern. Nun ist das Steckernetzteil sicherlich nicht besonders gut gefiltert, und wenn man die Netzspannung einschaltet, kommt da wohl etwas durch. Doch weiß ich nicht, ob die Leute in einer Rechnergruppe das nötige Wissen haben zu beurteilen, ob das wirklich zu einer merkbaren Lebenszeitverkürzung führt. Auch ich als Physiker traue mir mangels täglichem Umgangs mit Elektronik da kein Urteil zu und bitte daher Kenner um Stellungnahmen.

A. Mehl

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Albrecht Mehl
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"Albrecht Mehl" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@mid.individual.net...

Hi, diese unökologische Zwangsvorstellung kommt daher, daß ältere Geräte durch Elkoalterung Probleme mit ihren Schaltnetzteilen kriegen, die irgendwann nicht mehr zuverlässig anlaufen, sich also nicht mehr einschalten lassen. Da hat sich in manchem Admin, der mit kunterbunter Mischung von Soho- und Profihardware basteln muß, die Vorstellung festgesetzt, das "Ausschalten wäre von Übel"....bei Festplatten ist es allerdings wirklich so, daß ein einziger Kaltstart die Lebensdauer um Monate verkürzen kann, ganz ähnlich wie bei Ottomotoren. Festspeichergeräte allerdings kenne solche Effekte nicht, da ist das ganz einfach E-Wahn... Bedenke also, wenn Dein PC Strom verbraucht, welche Kosten Dir entstehen, wenn Du den ständig schaltest, und folgerichtig öfter "ne Platte nachlegen" mußt. Für viele lohnt das Abschalten wirklich nicht, und (seltsamerweise) findet sich auch schnell eine Anwendung für den (ja sowieso da rumlaufenden) PC, die den zu nachtschlafender Zeit sinnvoll einsetzt.... Habe an soeinem Dauerläufer eine Data-Click DTLA (die IBM, die sich selber zerlegt) immerhin 5 Jahre im Dauerbetrieb laufen gehabt. Rein von den Betriebsstunden her erstaunlich, normalerweise starben die alle innerhalb eines Jahres...da ich aber nicht täglich schaltete....doch geparkt war die bei mir nie....;-)) (schnüff, war meine fixeste Platte)

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mfg,
gUnther
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gUnther nanonüm

Hallo Albrecht,

Albrecht Mehl schrieb:

Das halte ich für ziemlich übertrieben. Bei dem üblichen China-Sch***-Schaltnetzteil *kann* das Einschalten zur Alterung führen, muss aber auch nicht. Die Energieersparnis dürfte deutlich höher liegen als die eventuellen Kosten eines defekten Netzteiles. Da Du ja anscheinend eh ein Steckernetzteil hast, kannst Du dieses bei Defekt auch leicht ersetzen, vielleicht sogar durch ein gutes...

Wenn es überhaupt eine Lebensdauerverkürzung gibt, dann vermutlich durch den Stress des Aufheizens und Abkühlens der Schaltungen, aber auch solche Fehler hatte ich noch nie - das kann aber auch daran liegen, dass ich lieber etwas mehr Geld ausgeben, dafür aber vernünftig konstruierte Geräte erhalte.

Bei mir wird z.B. am Schreibtisch alles (PC, Monitor, Audioverstärker, Drucker) über eine Steckerleiste mit Schalter abgeschaltet, die ich unter die Tischplatte geschraubt habe: ein Griff unter die Platte - AUS!

Im Labor läuft der Router + DSL usw. im 19"-Schrank über eine Zeitschaltuhr (digital, denn die benötigen weniger als 1W zum Betrieb und werden nicht warm im Gegensatz zu den beschissenen mechanischen Teilen mit Motor, die die Ersparnis selbst auffressen). Morgens um 7.30 springt das Teil an, abends um 22.30 geht es aus, wenn es wirklich mal außerhalb der Zeiten sein muss, reicht ein Knopfdruck. Das spart eine Menge Geld, aber das diszipliniert auch: Punkt 22.30 ist Schluß mit Arbeit im Netz - das freut meine Frau :-)

Beste Grüße, Christoph

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Christoph Drube

"Albrecht Mehl"

Hmm... Jetzt haben hier zwei Leute das Gegenteil von dem gesagt was ich denke, deshalb erzähl ich dazu jetzt auch mal etwas.

1.) In den Netzteilen zu solchen Geräten sind fast immer Transformatoren drin, welche Strom gleichrichten und dann mit einem Elko glätten. Ein Elko ist ungeladen immer ein Kurzschluss. Das bedeutet, wenn das Steckernetzteil eingesteckt wird, fließt durch die Gleichrichterdioden ein sehr hoher Strom, der die Dioden auf Dauer zerstören kann und sich das Netzteil mit einem lauten Knall irgendwann verabschiedet. 2.) In vielen dieser Geräte sitzt eine Elektronik drin welche erst starten muss und erst nach dem kompletten durchstarten den vollen Leistungsverbrauch hat. Deshalb kann es durchaus sein, dass direkt nach dem Einschalten kurzzeitig eine höhere Spannung anliegt als im Standardbetrieb. Dies trifft jedoch idR nur auf Netzteile zu, die für eine relativ konstante Last dimensioniert wurden und in denen ein Spannungsregler völlig fehlt. Das dürfte aber eher selten der Fall sein.

MfG,

Markus

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Markus

Markus schrieb:

Der war gut. Ich glaube, ich lege mir jetzt auch mal ne Sig zu und pack das da rein.

Michael

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Michael Rübig

Michael R=FCbig schrieb:

ren

Hm, ist der Elko eigentlich im Blechpaket drin, oder wird der mit ins Kupfer eingewickelt? Gruss Harald

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Harald Wilhelms

Schade, da war Markus' Cancelfinger wieder schneller als ich, ich hätte den Rest auch zu gern gelesen.

Gruß Henning

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Henning Paul

Henning Paul schrieb:

Google Groups hat den Artikel komplett:

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CU Christian

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Christian Zietz  -  CHZ-Soft  -  czietz (at) gmx.net
WWW: http://www.chzsoft.com.ar/
PGP/GnuPG-Key-ID: 0x6DA025CA
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Christian Zietz

Hallo Christian,

Du musst auch alles verraten, mensch :-( Jetzt wird Markus sich nicht mehr darauf verlassen, dass er seine News, wenn sie mal wieder so richtig "gut" waren, auch wieder aus dem Verkehr ziehen kann. Dumm nur, dass das Wesentliche ohnehin gleich zitiert wird ;-)

Marte

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Marte Schwarz

Einfach genial. Aber so langsam sollten wir doch mal über die korrekte medikamentöse Einstellung von Markus nachdenken...

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         Georg Acher, acher@in.tum.de
         http://www.lrr.in.tum.de/~acher
         "Oh no, not again !" The bowl of petunias
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Georg Acher

Georg Acher schrieb:

Er braucht doch nur die Halluzinogene wegzulassen...

Man könnte für Markus aber auch mal ein geeignetes Lehrbuch schreiben, Titel hätte ich schon: "Elektronischer Trichter - Die Teutsche Elektro- und Elektronikkunst, ohne Behuf der mathematischen Sprache"

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Und der Gleichrichter macht den Strom dann schön weich und geschmeidig.

Das Bleckpaket ist der Elko. Das Kupfer wird einfach außen rumgewickelt. Aber nach jeder Windung muss die Wicklungsrichtung umgekehrt werden, damit er auch wirklich gleichrichtet.

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Rolf Magnus

Thus spoke Albrecht Mehl:

Wie Christoph schon geschrieben hat: auch meiner Meinung nach ist das ziemlicher Käse. Einen echten Grund, das DSL-Modem eingeschaltet zu lassen, ist eher der Komfort: Einige Modems brauchen nach dem Einschalten relativ lange, bis sie synchronisiert sind.

Schon eher Sorgen würde ich mir da beim PC machen: Da ist bei Festplatten (und optischen Laufwerken - die fahren beim Booten ja auch oft an), Lüftern etc. Mechanik im Spiel und die könnte es schon eher krumm nehmen, wenn sie häufig gestartet wird statt durchlaufen zu können. Aber in Anbetracht von heute üblichen Lebenszyklen solcher Hardware dürfte das in der Praxis auch eher vernachlässigbar sein.

HTH,

Sebastian

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Ich WEISS was ich tue ;-)
Und wenns mal wieder Knallt, weiss ich auch genau, warum ich
mich in den Hintern treten sollte ;-)
                                 [Michael Buchholz in d.s.e]
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Sebastian Suchanek

Ich hab die Diskussion mitgelesen und könnte heulen, dass ich Euch so gar nicht folgen kann. Also: dem Anfang nicht. Wäre es möglich, mich allgemeinverständlich einzuweihen? Was ist ein Elko und warum ist der hier so hübsch?

Ina

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http://www.koys.de/Pflanzentausch/
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Ina Koys

so=20

h, mich=20

der=20

Sorry, aber das ist ein Insiderthread :)

Gruss, Enrik

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Enrik Berkhan

:'( *Schnief*

Ina

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http://www.koys.de/Pflanzentausch/
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Ina Koys

"Ina Koys" schrieb im Newsbeitrag news:emedr4$4ig$02$ snipped-for-privacy@news.t-online.com...

Hi, also der "Elko" ist der "männliche" (hat einen Zapfen zum Stecken) Gegenpart der sogenannten "Elke" (die hat dagegen ein Zapfloch...), die heißen so, weil die Bauteile ein bißchen aussehen wie ein Elch (Elk auf denglish). Damit wird auf großen Platinen der Leistungselektronik Luft zugefächelt, weil drehende Lüfter da nicht benutzt werden dürfen, die Propeller verzwirbeln nämlich die Feldlinien und können mit den entstehenden Magnetknubbeln regelrecht Ecken in die Schwingkreise schlagen. Ist ganz ähnlich wie die Wollmäuse im PC, solche Brocken gehören in professionelle Schaltungen einfach nicht hinein.

Ach was, ein paar Jahre Haitech und Du kannst das auch.

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mfg,
gUnther
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gUnther nanonüm

Kondensatoren haben einen Temperaturbereich den sie aushalten können.

0-85Grad Celsius, oder bis zu 105C.

Je heißer sie werden (kein Problem wenn ein P4 oder AMD Athlon in der Nähe von Kondensatoren, mit über 70W Hitzeabstrahlung dahin köchelt) umso schneller trocknet das Dielektrikum aus. Turbo-CPU-Lüfter verteilen daß dann auch noch schön ;-). Die Hitze natürlich....

Dann funktioniert der Kondensator nicht mehr, da das Dielektrikum die zwei Leiterplatten (- u. +, oder + u. -, primitiv erklärt. Ein Kondensator hat zwei Beinchen wo die Spannung anlegt) elektrisch voneinander trennt, so daß sie sich nicht berühren.

Man findet sicher Infos im Internet über Kondensatoren.

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hat eine Menge Grundlagen der Elektronik zu lesen/browsen. Ich würd für's erste mal, 'Die Spannung' studieren :)

Mit freundlichen Grüßen,

Daniel Mandic

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Daniel Mandic

Albrecht Mehl schrieb:

In Grossraumlabors empfiehlt sich das verpolungssichere Erden der Flachbildschirme mit mind. 4mm Stahlseil. Rekord war das Verschwinden von 2 Stück über Nacht. Lebensdauerüberlegungen kommen da erst nach dem Komma.

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mfg Rolf Bombach
Reply to
Rolf_Bombach

Hallo Ina,

Markus hat wie schon so oft mal wieder Sachen behauptet, von denen er überhaupt keine Ahnung hat und lag mal wieder voll daneben. Ok, dieses mal könnt es auch wirklich ein Schreibfehler gewesen sein.

  1. Ein Transformator wandelt zum Beispiel 230V Wechselspannung in 12V Wechselspannung um.
  2. Ein Gleichrichter macht aus Wechselspannung Gleichspannung, er richtet die Wechselspannung also gleich.
  3. Ein Elko ist ein Elektrolytkondensator. Der macht aus der pulsierenden Gleichspannung richtige Gleichspannung (vereinfacht gesagt).

Markus hat dagegen behauptet: > 1.) In den Netzteilen zu solchen Geräten sind fast immer > Transformatoren drin, welche Strom gleichrichten und dann > mit einem Elko glätten.

So einen Transformator hat noch keiner gesehen. Markus behauptet solche Dinge oft mit einer Selbstverständlichkeit, dass im Laien viel zu leicht auf den Leim gehen können. Das passiert hier alle paar Tage.

Grüße Michael

Reply to
Michael Rübig

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