Kann man Ohmmeter in Reihe schalten?

Kann man Ohmmeter in Reihe schalten?

So eine dumme Frage, wirst sagen.

Mit Voltmetern geht das selbstverständlich. Du willst 1800 Volt messen, dein LCD Schätzeisen vom Flohmarkt geht aber nur bis 1000 Volt. Nimm zwei. Kein Problem.

Zwischenfrage: müssen diese zwei Voltmeter gleicher Bauart sein?

Mit Amperemetern geht das jedenfalls ohne weiters. Natürlich weiß jeder sofort, daß sie parallel zu schalten sind. Optimal wenn beide gleicher Bauart sind, aber nicht unbedingt notwendig. Der Strom verteilt sich irgendwie auf beide.

Nehmen wir an, du möchtest einen Widerstand von 22 Mohm messen. Alle Vielfachmeßgeräte enden bei 1 MOhm, wenn du ein gutes hast, geht es bis 10 Mohm, aber dann ist aus.

Die LCD Multi-Funktionsgeräte am Flohmarkt gibt es ab 5 Euro das Stück. Die sehen sogar recht gut aus. Mußt bei den Fahrenden Händlern schaun, die mit dem Teppich am Boden. So, ich kaufe am nächsten Sonntag drei Stück von den Dingern, die alle einen Ohmbereich von 10 Mohm haben. Sie sind von gleicher Bauart und ich vermeide jegliches Kopfzerbrechen wegen dieser Frage.

Wenn ich drei Ohmmeter in Serie schalte, kann ich dann die 22 MOhm messen? Oder nicht? (Toleranz und Meßgenauigkeit mal beiseite lassen).

w.

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Helmut Wabnig
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Aehm, noe. Ausser sie sind absolut baugleich und zeigen keine Dual-Slope Pulserei am Eingang.

Ja, aber ich wuerde sowas definitiv lassen. Wenn es schiefgeht macht es sonst gleich zweimal ... fatz ... *POFF* ... *POFF* :-)

Auf keinen Fall ...

Es sei denn sie sind 100% baugleich und die Kabel 100% gleich. Doch wehe wenn eines abgeht.

Das mit dem "irgendwie" kannst Du ja hinterher dem Hauptmann vom Loeschzug 17 sagen :-)

Mache das besser ueber eine RC Funktion. Nimm einen total leckfreien hochwertigen Kondensator mit genau bekannter Kapazitaet, lade damit auf und miss die Spannung nach xx Sekunden. Rest nach e-Funktion.

Alternativ: Miss einen 10M, 15M oder 18M Widerstand praezise nach und pack den gut weg fuer solche Faelle. Nun haenge den unbekannten 22M damit parallel, miss, und klimpere das auf dem Taschenrechner aus.

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Gruesse, Joerg 

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Joerg

Am 02.10.2012 17:36, schrieb Helmut Wabnig:

Hallo,

wenn man den Messbereich eines Voltmeters erhöhen möchte dann kann man einen Widerstand in Reihe schalten sofern der Innenwiderstand des Voltmeters bekannt ist (siehe Manual oder messen). So funktionieren auch Tastköpfe für Oszilloskope.

Wenn man einen hochohmigen Widerstand messen möchte dann geht das auch über eine Strommessung bei bekannter Spannung entsprechend dem Ohmschen Gesetz: wieviel Microampere fließen bei 10 V und 22 MOhm?

Von Reihenschaltung rate ich ab.

Bernd Mayer

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Bernd Mayer

Wie Jörg schon schrieb: Widerstand parallel schalten. z.B. wenn es maximal bis 1 Megohm geht, dann 1 Megohm parallel zu 22 Megohm gibt 956 kOhm. Und nicht mit den Fingern festhalten. Und auch nicht mit Windows calc im "Standard"-Modus ausrechnen, dort gilt nicht Punktrechnung vor Strichrechnung, wie ich eben wieder feststellen musste. Muß man erst auf "Wissenschaftlich" einstellen. Was für ein Blödsinn.

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Frank Buss

Ein knappes halbes. Das ist mit Billig-Multimetern nicht gescheit zu messen.

Ich auch. Wer schonmal ein spektakular abgerauchtes oder explodiertes Multimeter gesehen hat macht das nie. Eines davon sah nachher so aus:

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Der Elektriker und eine zweite Person haben das nicht ueberlebt :-(

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Gruesse, Joerg 

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Joerg

Ja.

Nein, das geht keinesfalls selbstverständlich, sondern nur dann, wenn die Eingangswiderstände hinreichend ähnlich sind.

Da gilt sinngemäß genau dasselbe. Auch das funktioniert nur, wenn die Shunts eine hinreichend ähnliche Größe haben.

Nein.

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Heiko Nocon

Hallo,

ja das ist zu wenig.

Die Messpannung auf 100 V erhöhen bringt dann auch nicht viel.

Dann kann man als Analogfreak einen Opampinverter (Strom-Spannungs-Wandler) aufbauen. Wenn man einen Opamp mit geringem Eingangsstrom und niedriger Offsetspannung verwendet dann kann man noch höhere Widerstände messen.

Der höchste der hier in der Bastelkiste herumliegt hat 500 MOhm. Den kann man so auch noch abchecken.

Erst beim Messen von Rsströmen von Picoamperedioden kommt man damit an Grenzen.

Bernd Mayer

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Bernd Mayer

Ich habe derzeit mit 1Gohm zu tun, um 80kV zu messen. Hat die Form und Laenge eines Bleistifts. Bloss nich dranpacken, woll ...

Muss aber erst noch den Schaltregler dafuer entwickeln.

Oder wenn Onkel Jupp seine teerige Zigarrenwolke abhustet :-)

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Joerg

Am 02.10.2012 18:25, schrieb Bernd Mayer:

Na ja, U muß schon ein paar dB höher sein, sonst misst du Mist. Zu diesem Zwecke und auch um Z-Dioden zu vermessen habe ich mir eine einfache Stromquelle gebastelt. I umschaltbar zwischen 1µA und 5mA (standard für low power Z-Dioden) und mit Leerlaufspannung von ca 300V (nur gucken, nicht anfassen!). Dazu billig-DVV und mein Schätzeisen war fertig. Keine dolle Genauigkeit, aber so um die 20% war es schon. Das Kästchen muß noch irgendwo im Keller liegen. Mit 2 kleinen Trafos drin. Eins von 230 nach +-15V und der zweite war mal 230 nach 15V, aber gespeißt von der Rosettenseite mit 15V. Dazu eine einfache Stromquelle mit einem HV-Transistor aus der Grabbelkiste, ein BF459 wohl. Etwas über den Parametern gefahren (vom Gleirichter kamen so um die 320V), ist aber nicht abgeraucht.

Waldemar

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My jsme Borgové. Sklopte ?títy a vzdejte se. Odpor je marný.
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Waldemar Krzok

Bernd Mayer schrieb:

Hallo,

nur wenn man so den Messbereich von 1000 auf 2000 V erweitern will braucht man dafür auch einen Widerstand der für so hohe Spannungen geeignet ist, die normalen kleinen Widerstandsbauformen sind es jedenfalls nicht.

Bye

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Uwe Hercksen

Am Tue, 02 Oct 2012 09:34:05 -0700 schrieb Joerg:

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Im Haushalt kann so etwas nicht passieren. Das Messgerät wurde dicht am Niederspannungstrafo benutzt und hatte keine Sicherung mit dem nötigen Abschaltvermögen oder es wirkte sogar Hochspannung, was wahrscheinlicher ist, wenn es Tote gab.

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Gruß Werner
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Werner Holtfreter

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Das ist schon in Haushalten passiert, am Sicherungskasten. Hier kommen neben meinem Buero beispielsweise zwei Phasen je 120V/200A und 180 Grad versetzt an. Das geht dann weiter dann auf Unterverteilungen die eingangsseitig mit zweimal 100A abgesichert sind. Reinkommende Kabel weiss ich nicht mehr, vermutlich 4/0 AWG was gut 11mm Durchmesser waere. Damit ist echt nicht zu spassen.

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Joerg

Am Sat, 03 Nov 2012 16:04:31 -0700 schrieb Joerg:

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Davon verbrennt aber das Multimeter nicht so dass es gleich noch zwei Leute mitreisst.

Lutz

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Lutz Schulze

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Ich habe einen Unfallbericht gelesen wo der messende Elektriker danach arbeitsunfaehig (m.W. erblindet) war und ein zweiter ebenfalls schwerverletzt wurde. Vom Messgeraet war nur noch ein verkokelter Klumpen uebrig. Passierte IIRC beim Installieren eines solarfaehigen Zaehlers an einem Wohnhaus.

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Joerg

Am Sun, 04 Nov 2012 07:33:11 -0800 schrieb Joerg:

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Hm, die Zuleitungen zum Messgerät sind bei einigen hundert Ampere unter Rauchentwicklung und schnell glühend innerhalb von Sekunden weg, dass das Gerät so verbrennt kann eigentlich eher bei höherer Spannung passieren als man sie am Hausanschluss findet.

Lutz

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Lutz Schulze

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Die werden bei Messungen nicht immer verwendet, da benutzen viele andere Zuleitungen mit kraeftigen Klemmen am Ende. Damit keiner festhalten muss wenn man irgendwo probeschaltet. Fast alle Unfallbilder die ich mit Multimetern sah fanden an Panels statt. Etliche waren in der Industrie, doch auch dabei hat man (hier) normalerweise maximal 600V.

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Joerg

Am Sun, 04 Nov 2012 16:48:44 +0100 schrieb Lutz Schulze:

Sie könnten explosionsartig verdampfen. Erblindung ist gut vorstellbar.

Wenn ich schrieb, dass das im Haushalt nicht passieren könnte, dachte ich an die gesicherten Stromkreise der letzten Ebene, am Elektroherd vielleicht 25 A. Auch die Durchlassenergie einer 50 A - Sicherung, übliches Maximum in D für eine gesamte Wohnung, wird man wohl ohne großen Schaden überleben.

Wenn keine Sicherung schnell auslöst, z.B. weil die Abschaltbedingung (notwendiges Vielfaches des Nennstroms) nicht erfüllt ist, sieht es schon schlechter aus.

Doch selbst das Abschaltvermögen der Sicherung eines Qualitätsmultimeters könnte überfordert sein, wenn man trafonah an dicke Leitungen geht.

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Gruß Werner
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Werner Holtfreter

Am 04.11.2012 16:33, schrieb Joerg:

Naja, beim Arbeiten vor den LS-Automaten sollte man schon geeignetes Arbeitsgerät auswählen oder dreimal nachdenken. In dieser Liga ist GMC, Fluke und ähnliches angesagt, die Metrahits etc. kosten nicht von ungefähr etwas mehr.

Butzo

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Klaus Butzmann

Am 04.11.2012 16:33, schrieb Joerg:

Nachtrag: Ich käme nicht im Traum auf die Idee die Spannung der 750VDC Sammelschiene oder auch nach dem Leistungsschalter (5kA) mit Billigheimern zu messen. Klassischer Tietsch Prüfball rulez!

Butzo

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Klaus Butzmann

Am 04.11.2012 18:49, schrieb Klaus Butzmann:

Hey, so kommst du nie zum Darwin Award. ;-)

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

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