Jugend und Elektronik

-A45178@B3

*Holger Bruns* wrote on Thu, 07-09-27 00:02:

Nach meiner Erfahrung macht sie, außer in gedruckten Romanen, nur alles unverständlich. Halbwegs typisch:

Zu der Operation meinte mein Arzt ich bin zu alt dafür. Zu der Operation meinte mein Arzt: "Ich bin zu alt dafür."

Und jetzt versuch mal in gesprochener Rede zu erkennen, was gemeint ist. Ich erlebe es ständig, daß, wenn jemand im Gespräch "ich" sagt, fast jeder gemeint sein kann.

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Axel Berger
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Holger Bruns schrieb:

Ich habe letztin gelesen, dass sie jemanden in Gewahrsam genommen haben und verhört, weil er IIRC so ein Stasi 2.0 T-Shirt in seinem Auto hängen hatte. Bin mir aber nicht mehr sicher.

Das war der Zeitpunkt, zu dem ich beschlossen habe, mir auch so ein T-Shirt zuzulegen. Ist ja wirklich so: Stasi läßt grüßen! Dass der Schäuble das alles noch für demokratisch hält, was er da verbricht ist traurig.

Viele Grüße, Johannes

--
PS: Ein Realname wäre nett. Ich selbst nutze nur keinen, weil mich die
meisten hier bereits mit Namen kennen.
  Markus Gronotte aka "Makus" aka "Kosst Amojan" in de.sci.electronics
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Johannes Bauer

Nicht in Gewahrsam, nur eine Anzeige wegen Beleidigung, WIMRE.

Gruß Henning

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Henning Paul

Johannes Bauer schrieb:

Hallo,

ein Mensch in Ruhe erzeugt etwa 70 bis 100 W an Wärme. Wenn jemand gerade 250 W mechanisch auf dem Fahrrad strampelt erzeugt er dabei auch

500 W Verlustwärme.

Bye

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Uwe Hercksen

Das ist die bayerische Art des voreilenden Gehorsams. Früher war es in BY ja schon fast eine Todsünde, einen "Stoppt Strauss"-Button zu haben.

--
         Georg Acher, acher@in.tum.de
         http://www.lrr.in.tum.de/~acher
         "Oh no, not again !" The bowl of petunias
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Georg Acher

Noch nicht mal. "Ermittlungen wegen des Verdachts auf Beleidigung". Was juristisch äußerst fragwürdig ist, weil Beleidigung nur auf Antrag verfolgt wird (die Anzeige müßte der Beleidigte stellen).

Ein "Verdacht auf Beleidigung" taugt also nicht als Begründung für irgendwelche amtlichen Schritte.

XL

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Axel Schwenke

Uwe Hercksen schrieb:

ig

ein

Allein etwa 100W setzt das Gehirn in W=E4rme um. Deshalb haben ja auch "Gehirnlose" bei minimaler Nahrung oft ein Wettbewerbsvorteil ;-)

--=20 mfg hdw

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Horst-D.Winzler

Uwe Hercksen schrieb:

ig

ein

Das Gehirn allein setzt bereits im Ruhezustand etwa 100W in W=E4rme um. Die Frage w=E4ren, ob wir uns in Notzeiten so einen "Verschwender" leiste= n k=F6nnen ;-) Die H=E4lfte soll ja bereits reichen? So die Erfahrung nach gewissen Unfalloperationen.

und "Trinker" sind doch eh sparsame Mitb=FCrger ;-)

--=20 mfg hdw

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Horst-D.Winzler

m=20

Und wo kann man sich das mal ansehen ;-(

--=20 mfg hdw

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Horst-D.Winzler

Horst-D.Winzler schrieb:

Hallo,

da passen Deine und meine Zahlen nicht zusammen. Das Gehirn ist zwar in Ruhe der grösste Energieverbraucher im ganzen Körper, aber 100 % und mehr sind es nun doch nicht. Wenn man die Vorteile eines so grossen und leistungsfähigen Gehirns haben will, dann muß man auch für seinen Energiebedarf sorgen. Ein allzu grosser Teil der Nahrung wird eh nur zur Bildung von Übergewicht benötigt.

Bye

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Uwe Hercksen

Axel Berger schrieb:

Ich verstehe dich glaube ich falsch. Dein Beispiel:

Ist ja nämlich ein Paradebeispiel dafür, warum der Konjunktiv ("ich sei zu alt dafür") sinnvoll ist.

Viele Grüße, Johannes

--
PS: Ein Realname wäre nett. Ich selbst nutze nur keinen, weil mich die
meisten hier bereits mit Namen kennen.
  Markus Gronotte aka "Makus" aka "Kosst Amojan" in de.sci.electronics
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Johannes Bauer

Uwe Hercksen schrieb:

=2E

sten

d

Mit den 100% k=F6nnte es wie mit alten Heizungsanlagen sein. Mit Niedertemperaturanlage haben die Pl=F6tzlich auch "=FCber" 100% Wirkungsg= rad.

allzu

tigt.

Zur Bildung von und zum Halten desselbigen---. Den Beweis sehe ich jeden morgen

--=20 mfg hdw

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Horst-D.Winzler
*Johannes Bauer* wrote on Tue, 07-10-02 10:31:

Natürlich. Die Ursprungsbehauptung war aber, die direkte Rede sei gerade gesprochen vorteilhaft und verständlicher, und das widerlegt - hoffentlich - mein Beispiel. Über den Vorteil guten Deutschs mit Konjunktiv müssen wir hier ja hoffentlich nicht streiten.

Axel

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Axel Berger

Georg Acher schrieb:

Muss man halt manchmal antesten ;-). In der Schweiz hatten wir mal eine Aids-Präventionskampagne, welche zuerst durch STOP AIDS Sticker auffiel. Das "O" war dabei ein Bild eines Kondoms. Als kurz darauf Bundesrätin Kopp einigen Kreisen unangenehm auffiel, tauchten STOP KOPP Kleber gleicher Machart auf ;-). Gab dann ähnlichen Ärger.

--
mfg Rolf Bombach
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Rolf_Bombach

"Holger Bruns" schrieb:

Seh' ich auch so. TV hab ich schon vor über 10 Jahren abgeschafft deswegen, es war einfach unterträglich! Auch und insbesondere ÖR

*räusper*

/zynisch Stimmt, das ist ne positive Sache, wenn jemand ambitioniert ist. Trotzdem gibt es ambitionierte Leute/Gruppen, die meine Sympathie nicht haben, dazu gehören manche Verbrecher, manche Politiker u.s.w. Alles ambitionierte Leute, aber das reicht mir nicht! Den Herren Taliban z.B. kann man ambitioniertes Handeln sicher auch nicht absprechen wenn sie altindische Schriften aus religiöser Ambition (Ambition = Ehrgeiz, hohes Streben) und Buddhastatuen zerstören, aber als gelernter Sanskritist haben sie meine Sympathie nicht! Vandalismus ist das! Die können noch nichtmal lesen, geschweige denn verstehen was sie da zerstören! /zynisch off

Der Begriff "ambitioniert" bzw. dessen Verwendung hat mich deshalb gerade so in Rage gebracht, weil es selbst für eines der Medienblähworte steht, die so gerne sinnentleert benutzt werden im Rundfunk. Sozusagen der Grund meiner Nichtprintmedienabstinenz! Es ist besonders der sinnentleerte Gebrauch solcher Worte die mir die Rezeption sogenannter Nachrichten in den Medien verleidet... (geht also jetzt gar nicht gegen dich bzw. dass du das Wort benutzt hast, Holger, sondern genau Bezug zum, na 'momentanen' Thema des thread)

Wenn ich dem sinnentleerten Geschwafel aus den Medien zuhöre, grad' auch ÖR, stolpere ich immer wieder über solche Blähworte. Verständnisstolpersteine sind das, weil sinn- und bedeutungsverschoben. Also sozusagen die wirklich ernsthafte Variante des etablierten Dummschwatzes a la "umweltfreundliches Auto = Auto mit Kat". Die nichtmehrlächerliche Variante!

Ich unterstelle gar keine (demagogische oder sonstwie verschwörungstechnische) Absicht, die sind einfach so. Vermutlich wollen sie "modern" oder "gebildet" klingen oder... ich habe keine Ahnung, warum sie solche Vokabeln in falscher, sinnverschobener Bedeutung benutzen. Die sind halt so und Duden bzw. Fremdwörterbuch scheinen sie nicht zu kennen, die Profis des Wortes...

Es gibt lesbare Printmedien, die den korrekten Gebrauch "esoterischer" Vokabeln pflegen. Nein, geht mir jetzt nicht um "esoterische Wörter" ; sondern das Wort "esoterisch" selbst gehört ebenso zu den genutzten mit sauer aufstossenden Blähworten deren gelegentlich, aber nicht seltener und immer falscher Gebrauch in den Rundfunkmedien mir zum Verständnisstolperstein wird und das Zuhören verleidet.

Das (also die Rundfunkmenschen, die Redakteure u.s.w.) sind doch Leute, die "vom und mit dem Wort" leben, haben die keinen Duden? Keine Be- deutungswörterbücher, keine Lexika?

Wie gesagt, kein TV und kein Radio seit 10 Jahren, es wurde wirklich zu unterträglich! Zum Glück gibts ja Printmedien für die "Grundinformation" und das Schöne daran, ich kann sie mir auswählen bevor ich bezahle! Tschja!

Ja, der! Das war der letzte Sender, den ich damals regelmässig hörte. Leider gibts massive Empfangsprobleme zumindest im Ruhrgebiet (ok, da wohnen auch soo wenig Leute, muss nicht abgedeckt werden... *g* )

Deutliche Erinnerung an den Deutschlandfunk: Bericht über Jahrestag Atombombenabwurf über Hiroshima (ich glaub', die ist da auch eingeschlagen, nicht nur abgeworfen worden. und sogar geplatzt, glaub' ich... na, egal!) und es ging darum, wie "die Japaner" jetzt damit umgehen, mit dieser Geschichte.

Soweit ja spannend, meine Ohren spitzten sich... Dann kam der Herr Experte zu Wort, Ostasienwissenschaflter den ich zufällig sogar flüchtig kannte, da spitzten sich meine Ohren natürlich noch mehr. War auch nett und interessant, was der Herr Experte so erzählte, alles klasse...

Ich will nicht darauf rumreiten, dass ein Redakteur u.U. mal ein Fremdwort falsch ausspricht wenn er die zugrundeliegende Sprache nicht kennt. Das ist normal, das kommt häufig vor; nicht jeder hat Altgriechisch oder Latein gelernt, man kann schon mal falsch betonen wenn man Worte wie "Superlativ" oder "Kompositum" oder "Hyperbel" so vom Blatt abliest. Auch ein Reporter kann falsch betonen (wenn er seinen Job auf die leichte Schulter nimmt und sich nicht vorbereitet), kein Problem.

Aber wie ... (bestenfallls taub oder doof oder schlimmerenfalls ignorant) muss man sein, wenn $Professional in Wechselrede, sozusagen, weit über 100 mal die richtige Betonung/Sprechweise vorgesprochen bekommt "Es heisst Su-perlativ, nicht Super-lativ (und der Grund ist, dass "su" die 'positiv hervorhebende' Präfix ist und "Perlative" sind einfach nur sowas wie "Vergleichsworte") und dann 100 mal auf der falschen Betonung beharrt oder verharrt?

Wohlgemerkt, hier ein $professional der "vom und mit dem Wort" lebt! Ein Rundfunkredakteur! Bei einem Metzger oder bei einem Bäcker würde ich nix sagen wollen, der lebt von anderen Fähig- und Fertigkeiten (auf die ich gerne zurückgreife, *schmatz*), aber jemand, der als Rundfunkredakteur arbeitet.... *kopfschüttel*

Ich versuche mal, die Wechselrede Redakteur/Experte so sinngemäß aus dem Gedächnis wiederzugeben, den richtigen Eindruck dieses " Expertengesprächs" im Deutschlandfunk zu vermitteln --- die Wechselrede ging also etwa so:

Redakteur: "Als in Hi-roshima um achtuhrfünfzehn bla bla, wie war da...?" Experte: "Ja, zu dieser Zeit waren in Hiro-shima soundsoviel Leute in etwa folgender demographischen Zusammensetzung bla bla.." Redakteur: "dann geschah das $Blähwort und $Blähwort und die Bombe $Bläh?." Experte: "Ja, dabei ist festzustellen, dass zu diesem Zeitpunkt in Hiro-shima nach heutigen Erkenntnissen etwa soundsoviel von Einwohnergruppe A und soundsoviel der Fremdarbeitergruppe B und soundsoviel von Zwangsarbeitern C sofort und soundsoviel innerhalb der nächsten 36 Stunden bla bla". Reporter: "Aber auch Kinder und Frauen wurden doch dort in Hi-roshima blabla?". Experte: "Nicht nur in HIRO-SHIMA waren, bezogen auf die rein japanische Bevölkerungsgruppe und kriegsbedingt fast nur Frauen in den Fabriken beschäftigt, so daß schon aus diesem Grunde bla bla". R::" Und wie begehen die heutigen Einwohner von HI-ROSHIMA...?" Ex." Um genau soundsoviel Uhr wird heute in HIRO-SHIMA am bekannten Sowiesoort eine Rede bla" R: "Welche Inhalte wird die Rede des Bürgermeisters in HI-ROSHIMA denn... ?" Ex:" Er gedenkt besonders $Dieser und $Jener, die hier in HIRO-SHIMA bla. Allerdings wird dabei als besonders problematisch angesehen, dass die Gruppe C in den Feierlichkeiten hier in HIRO-SHIMA nicht erwähnt wird. Erst vor Kurzem hatten offizielle koreanische Stellen angemahnt, doch auch die hohe Zahl der Opfer koreanischer Herkunft, die als Zwangsarbeiter in den Fabriken HIRO-SHIMAS bla bla." R:" Wir reagieren offizielle Stellen in Japan und besonders die Bevölkerung von HI-ROSHIMA auf diese...?" Ex: "Ja, der Ministerpräsident hat bla bla bla HIRO-SHIMA bla bla HIRO-SHIMA bla bla" R.:"aber ist es nicht auch so dass bla bla HI-ROSHIMA bla HI-ROSHIMA... ?" Ex:" HIRO-SHIMA bla und HIRO-SHIMA blubb und besonders HIRO-SHIMA! " R:" Warum hatten die Amerikaner denn damals HI-ROSHIMA bla bla und nicht andere gewählt? Ist HI-ROSHIMA eine besondere Stadt in Japan?" Ex: "HIROI" als Eigenschaftswort bedeutet "gross, ausgedehnt" und "SHIMA" selbst ist das japanische Wort für "Insel", so bedeutet HIRO-SHIMA eigentich "grosse Insel" und tatsächlich ist sie im

1000-Inselstaat Japan mit soundsoviel Quadratkilometern eine der grösseren und aufgrund ihrer besonderen historischen Vergangenheit bla bla" R:" HI-ROSHIMA in historischer und europäischer Sicht?" Ex: "Historisch Interessant ist ja, dass HIRO-SHIMA im Mittelalter eine rein europäische Enklave war: Während die Spanier, man verdeutliche sich dass in Spanien damals die Inquisition herrschte, keinen Zugang zu japanischen Handelsplätzen bla bla jedoch die Holländer als zu dieser Zeit gemässigtere, wesentlich am Handel interessierte Protestanten die Insel HIRO-SHIMA als eigenen Handelsstützpunkt zugewiesen bla bla. Kein Japaner durfte damals ohne Erlaubnis diese Insel betreten und umgekehrt auch kein Europäer, das heisst hier natürlich, kein Holländer diese Insel HIRO-SHIMA in Richtung Japan verlassen bla bla. so war das bla."

R: "hi-roshima hi-roshima hi-roshima hi-roshima hi-roshima hi-roshima hi-roshima hi-roshima hi-roshima hiroshima..." Ex: "hiro-shima hiro-shima hiro-shima hiro-shima hiro-shima hiro-shima hiro-shima hiro-shima hiro-shima hiro-shima " R: "hi-roshima hi-roshima hi-roshima hi-roshima hi-roshima hi-roshima hi-roshima hi-roshima hi-roshima hiroshima..."

Das ging bestimmt über eine Viertelstunde so, der Name wurde bestimmt weit über 100 mal korrekt ausgesprochen und danach sofort von $Rundfunkprofessional falsch wiederholt. Immer und immerwieder... es war eine Qual, da zuzuhören!

Und jetzt die Frage: Soll da einer nicht verrückt werden, wenn man solcherart "Informationsquellen" nutzen will?

Stellt euch vergleichsweise vor... jemand hält einen Vortrag über ein elektrotechnisches Thema, etwa Thema "Magnumete" und "Hysterikerkurve". Ok, hat er sich verlesen oder sowas... Und nun hält er brav seinen Vortrag und wird jedesmal, wenn er Magnetismus oder Hysterese sprachverzerrt erwähnt, freundlich korrigiert... stört ihn aber nicht! Er macht so weiter, über hundert mal... Zusätzlich ist $Vortragender nun kein Schüler oder Student sondern $Professional und kassiert Geld für seinen Vortrag, was ist dann zu tun?

Ich hab, wie gesagt, dauerabgeschaltet!

Genau sowas war doch auch letztens in "Galileo", musste ich leider anhören als Mitfahrender im Auto: Ging um den gefürchteten Blitzeinschlag ins Telefon.... "Experte" (War, was er auch gleich betonte, Kleinhersteller von Blitzschutzzeuch, ok, also Experte) hielt einen Vortrag über Grob- und Feinschutz u.s.w., dass man sowas abstufen muss, die Blitzschutzsteckdosenleiste aus dem Baumarkt wär zwar ok, reicht aber nicht und man soll sich auf jeden Fall bei ihm erkundigen und kaufen... erklärte dann auch so Sachen wie Schrittspannung (das mit der umfallenden Kuh) und bischen Induktion (wie kommt der Blitz ins Telefon), natürlich alles mit einfachen Worten aber eigentlich ganz vernünftig und richtig erklärt... und der Redakteur fasst dann am Ende glorreich&hammerhart zusammen: "Also schlägt der Blitz ins Erdreich und --- bumms --- durch die Isolation des Kabels mitten rein und schon ist er im Telefon und darum brauchen wir diese Steckdosenleisten!".

Wenn ich der Fahrer gewesen wäre, hätte ich ins Lenkrad gebissen, aber so blieb mir nur, still auf dem Beifahrersitz zu leiden. ich vermute aber, dass der "Experte" in irgendwas gebissen hat, als er hören musste wie seine Ausführungen so heroisch zusammengefasst werden.

Das Sahnehäubchen dieser Sendung war aber das Wort "Über-spannung"! Experte benutzte das Wort "Überspannung" in der Betonung, dass man auch als Laie sich darunter eine Spannung (was immer das ist... irgendwas mit Strom halt...) vorstellen kann, die irgendwie zuviel ist. Über irgendwas, was noch gut&richtig ist, hinausgeht, sozusagen. So wie Überstunden, wenn man zuviel gearbeitet hat, die Betonung liegt dann auf der Präfix "über". Zuviel des Guten!

Die Betonung bei "Überstunden" liegt bei dem Über. ÜBER-stunden! Nicht auf dem "u" der Stunden... "ÜberstUnden". Dann wäre es eher... sowas wie... man stundet einem Geld, ist das nicht ein veralteter (?) Ausdruck für "Schulden haben"? Ganz andere Bedeutung also!

Der Galileo-Rundfunkredakteur schaffte es jetzt, jedesmal wenn er "Überspannung" sagte, "überspANNung" zu sagen, in deser Betonung. Exakt die Betonung, die man dem Wort beilegt wenn man sagen will, dass einer etwas "überspannt" ist. Zuviel gearbeitet, der soll sich mal etwas ausruhen denn er ist überspANNT! Nicht ÜBER-spannt! Es war zu heulen!

Gefährlich gefährlich, wenn so ein Telefon überspANNt wird!

Einen hab' ich noch, Sternstunde des ARD und ich machs kurz!

Oskar von Nell-Bräuning, der Nestor der katholischen Sozaillehre und einer der Gründerväter der "sozialen Marktwirtschaft" wurde 100. 100 Jahre, das muss gefeiert werden und in diesem Fall in der (sich damals noch nicht so nennenden) "ersten Reihe". Interview also, Oskar (100) und der Intendant (vielleicht 45..55?) höchstpersönlich! Diese beiden, und eine Kamera.

Ich musste das unbedingt sehen (hatte damals die "Frankfurter Hefte" durch und Alfred Webers: "Haben wir Deutschen *nach* '45 versagt?" geschnabbelt und war hochinteressiert am Thema... aber es wurde zum Drama!

Es fing noch ganz vielversprechend an, der Intendand des ARD stellte Oskar die wohlüberlegte Frage: "Wie war das denn damals...?" und Oskar fing an, systematisch und folgerichtig und verständlch zu erzählen, die besondere Situation zu erklären u.s.w. und als dann der Intendant merkte, dass er ja auch mal gelegentlich den Mund aufmachen und Fragen stellen muss, wg. "Interview" und weil "Frage&Antwort" üblich ist... fing er an, Unsinn über Unsinn zu erzählen, Fragen nur noch halbfertig zu formulieren, verhaspelte sich u.s.w. Ein jammervolles Gestottere!

Ein sich minutenlang hinziehendes Gestammel, mir wurden die Augen immer größer und die Kinnlade klappte runter:" Wer von den beiden ist jetzt eigentlich 100 geworden?"

Irgendwann hatte Oskar die Situation erfasst und moderierte seine "Ehrensendung" zum 100sten Geburstag selbst, im Alleingang. Wurde ein Vortrag draus, übrigens ein sehr guter aber als Hochschullehrer war er das ja gewohnt...

Bevor Oskar sozusagen "das Ruder übernahm", das hättet ihr sehen sollen!

Ich habe noch in Erinnerung, dass ich mich ganz ernsthaft und laut, wirklich

*laut vor Erstaunen* immer wieder fragte: "Wer von den beiden ist jetzt eigentlich 100 ?"

Gut, Ende der Geschichtenerzählerei/meiner Erfahrungen mit Rundfunk, jetzt die Zusammenfassung:

Mir hat ein Kollege, Sprachwissenschaftler, mal ganz ernsthaft erklärt, er glaube ja dass im Rundfunk Sprach- und Betonungsfehler absichtlich kultiviert werden. Hatte auch viele Beispiele dafür parat. Und die Erklärung: "Muss nur interessant klingen, Sinn muss es nicht trans- portieren".

Ich glaube nicht, dass es Absicht ist, ich glaube, es ist Faulheit, d.h. Unprofessionalität, Wurstigkeit... Sie leben von und mit dem Wort, diese Leute,aber es ist ihnen egal: Worte haben keine Bedeutung für diese Leute, jedenfalls nicht so richtig...

Ergebnis ist in jedem Fall, dass ich dem nicht mehr zuhören kann und mag, schon lange nicht mehr. Es ist unerträglich!

Reply to
Ruediger Klenner

"Ruediger Klenner" schrieb

Oswald. Und Nell-Breuning!

Warum sehe ich das beim nochmal durchlesen nicht und 10 Sekunden nach dem Abschicken schuppt's dann von den Augen? Warum ist das so?

fragt: Ingrid:

P.S.: Vergesst mein Gedächnis --- ich vergesse es auch! *g*

Reply to
Ruediger Klenner

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