In beiden Punkten bleibt das Problem der Berufsschule - die haben die Inhalte eben auf 3.5 Jahre verteilt, das ergibt schon rein organisatorisch Probleme beim Timing von Klausuren, Zwischen- und
mitspielen.
-12 Monaten kaum anderes beinhaltet als die fachspezifischen Inhalte der
Alter? Ich habe inzwischen von zuvielen deutschen Bekannten gehoert, dass man selbst mit erstklassigem Diplom so ab 45 zu den Gruftis gezaehlt wird. Bei uns ist es eher umgekehrt, da zaehlt Erfahrung.
Ein Zeugnis ist kein Garant fuer Erfolg. Ich bin oft in der Situation, Vorstellungsgespraeche fuer Kunden zu fuehren, auf der Kundenseite des Tisches sitzend. Diplome und dergleichen interessieren dabei so gut wie gar nicht. Wichtiger ist, was man schon alles durchgezogen hat. Einer brachte selbstentwickelte Platinen aus seinem Hobby mit. Wurde sofort angeheuert.
Kann ich nichts zu sagen, ausser dass ich von solchen Dingen wenig halte. Wichtig ist, sich ein "We must have this guy!" Wissen anzueignen und das geht nur mit Praxis. Analogtechnik eher nicht, sowas braucht sehr viele Jahre und da haette er auch staendig Auslandseinsaetze. Aber aussichtsreich waere z.B. uC-Entwicklung und Maschinensteuerung. Keinesfalls nur Programmieren, da gibt es genug Leute. Gesucht sind die Generalisten, die Allrounder, die auch mal eben eine neue Hardware zimmern koennen.
Die Moeglichkeiten, solches Wissen in sehr kurzer Zeit mit wenig Geldaufwand zu erlangen, sind heute besser denn je. Fuer wenige zig Euro bekommt man Experimentier-Kits fuer uC, wo man nach Herzenslust anbauen kann.
Das ist alles harte Realitaet. Wir suchen z.B. derzeit fuer unsere Start-up Firma, wo ich nebenbei mitmache, einen uC-Allrounder. Der muss aber vor Ort sein. Das ist weniger einfach als gedacht, es gibt echt Bedarf. Dito bei einem Kunden in Texas. Leute, die lediglich ein Diplom haben, koennen wir da allerdings nicht gebrauchen.
NRW sah zu meiner Zeit (Mitte 90'er) duester aus. Selbst heute aus der Ferne betrachtet, ist mein Eindruck, dass im Fachbereich Elektronik die Musik bei Euch nach wie vor zu einem grossen Teil in Sueddeutschland spielt.
Wer in die Elektronik geht, muss flexibel sein. Dazu gehoert die Bereitschaft, umzuziehen, u.U. sogar ins Ausland. Sowas sollte unbedingt vor einem Karrierewechsel mit der Familie besprochen werden. Ich tat das z.B. vor der Hochzeit. Die englische Sprache muss hundertpro sitzen. Auch die Bereitschaft zur Selbststaendigkeit waere sinnvoll.
Ein in Amerika oft praktizierter Quereinstieg laeuft ueber die Technikerschiene. Ingenieure, die nur Theorie von der Uni kennen und in der Praxis scheitern, machen das oft, um Praxiserfahrung zu erlangen. Deshalb predige ich immer, dass Leute sich neben dem Studium heftig hobbymaessig engagieren sollen. Nach und nach kommt man dann in die Lage, dass man eigenstaendig Schaltungen entwickeln kann, die auch robust funktionieren.
Die Zugangsvoraussetzungen erfordern einen Ausbildungsberuf im fachlich passenden Bereich. Also irgendwas mit Elektrik, dann geht der Staatl. gepr. E-Techniker.
73, Tom
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wird anerkannt dass die oft mit Erfahrung steigen kann. In Deutschland sind viele Leute in der E-Technik die ihren Job
Deshalb allgemein hier die Vorbehalte "zu alt = zu teuer".
Die Gegenden sind damit auch unangenehm teuer geworden, Silicon Valley hat den Effekt ja auch. Besser auf newcomer achten: Hamburg hat allgemein gutes Wachstum.
nichtmehr nur Siemens und BMW:
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/ 2010 begann die neue Niederlassung GE Aviation in Regensburg / mit der Produktion von Turbinenschaufeln
Von den Fremdsprachen-Problemen die einer hat der von NRW nach Bayern
Da wuerde ich ehrlich gesagt lieber auswandern, dorthin, wo man den ganzen Zumpel in Sachen Behoerden, Gesetzen, Zuenften und Gilden weitgehend los wird :-)
Frueher muss das auch in Deutschland/Europa anders gewesen sein. Mich hat noch nie jemand nach meinem Diplom gefragt. Ausser Behoerden, wenn es um eine Arbeitserlaubnis und dergleichen ging. Und eine Versicherungsgesellschaft mal nach IEEE Mitgliedschaft, weil das Praemienrabatt gab.
Kommt auf den Bereich an. In der Elektronikentwicklung ist es wirklich die Erfahrung, nach der als erstes gefragt wird. Ich habe dieses Jahr zwei neue Kunden (amerikanische), die genau danach bohrten. Man haette da ein Problem und ob ich denn wuesste, was man tun koenne. Ob ich sowas auch schonmal gemacht haette. Im anderen Fall die Entwicklung einer ekligen HF Geschichte. Die wollten genau wissen, was ich in dem Bereich schon durchgezogen habe. Weil man als Consultant nicht viel ueber Projekte fuer andere Kunden sagen kann, wird man "gegrillt". Dabei muss man die passenden Antworten liefern, ohne Zoegern, sonst ist Essig.
Ist hier aehnlich. Da im Silicon Valley ein haessliches Wohnklo bereits
unternehmerfeindliche Sozenregierung haben, wird fleissig umgezogen. Zu einem grossen Teil in die Suedstaaten. Dort kommt man mit Schulenglisch nicht weit, zumindest nicht abends im Saloon.
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