ich würde gerne eine Baugruppe, in der Spannungen bis ca. 3kVAC vorkommen zu Isolationszwecken vergießen. Hat jemand Erfahrungen, welches Harz sich dafür eignet? Oder vielleicht andere Ideen? PUR-Schaum z.B.? Ich finde keine Angaben zu den elektrischen Eigenscahften (zumal man bei "PUR Isolation" nur Hits in Richtung Wärmedämmung bekommt).
Vielen Dank & viele Grüße, Johannes
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Gießharz (Epoxy, PU) wird traditionell für sowas verwendet. Details zur Durchschlagfestigkeit hat der Hersteller. Einfach mal bei Google nach "gießharz durchschlagfestigkeit" suchen.
"Johannes Bauer" schrieb im Newsbeitrag news:jct578$grr$ snipped-for-privacy@news.albasani.net...
Giessharz ist kein PUR Schaum, sondern Epoxidharz und im Prinzip zum Verguss von Elektronik auch unter Hochspannung stehender Elektronik geeignet, wenn die Chmikalien richtig gemischt wurden, und besser ohne Lufteinschlüsse, also nur im Vakuumguss wirklich betriebssicher.
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Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at gmx dot net
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Das Gießharz muss die Durchschlagfestigkeit nicht verbessern, muss also keine besseren Eigenschaften als Luft aufweisen (die Komponente ist auch in Luft betriebssicher). Ich würde sie nur gern vor Feuchtigkeit schützen und nach außen hin isolieren.
Aber da es irgendwie dutzende verschiedener Gießharze gibt (und die meisten offenbar für Bootsreperaturen verwendet werden und keine elektrischen Angaben machen), hatte ich ein bischen Sorge, die Situation möglicherweise *schlechter* als an Luft zu machen (also wenn irgendein Harz möglicherweise besser als Luft leitet). Keine Ahnung ob das so ist, deswegen wollte ich fragen.
Viele Grüße, Johannes
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Ah, "Durchschlagfestigkeit" ist schon ein viel besserer Suchbegriff. Mit "Isolation" kommt man nicht weit und bei "Spannung" findet man nur Hinweise, dass die Harze nicht unter Spannung aushärten.
Ich möchte aber die Durchschlagfestigkeit intern gar nicht notwendigerweise verbessern (wenn sie trotzdem besser wird, schön), sondern nur nicht verschlechtern. Hauptsächlich also nach außen hin isolieren. Und bei den 08/15 Gießharzen finde ich die Angaben zur Durchschlagfestigkeit nicht -- sondern nur bei "Kabelharzen", die fürs vergießen viel zu teuer sind.
Viele Grüße, Johannes
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Für ungefülltes Epoxy habe ich Durchschlagfestigkeiten um 10kV/mm gesehen. Aber es kommt schon ein bisschen auf die Verarbeitung an: Dreck aus Mischgefäßen und von der vergossenen Schaltung selber verteilt sich u.U. und wirkt dann als Leiter.
Dann geh es doch mal von der anderen Seite an. Such dir einen Verkäufer im Internet, der ein Produkt zum akzeptablen Preis anbietet und dann google dem Hersteller hinterher.
Aber bei 3kV würde ich nicht das billigste Zeug aus dem Modellbau nehmen wollen.
Aber wenn Du Dich beim Vergießen ungeschickt anstellst (Lunker), verschlechterst Du die Anordnung. Das E-Feld wird in den Lunker "gedrängt", dort u.U. die TE-Einsetzspannung überschritten und Du bekommst TE, die Dir möglicherweise EMV-Probleme bereitet und in jedem Fall über die Zeit den Verguß zerstört.
Am Wed, 21 Dec 2011 18:32:19 +0100 schrieb Johannes Bauer:
Wenn es wirklich um eine Baugruppe geht, also ein EInzelstück, such nach Vergußmasse aus Epoxidharz. Gibt es für Bastler in durchsichtig, damit man den exotischen Käfer als Briefbeschwerer benutzen kann, oder für Verguß von Elektro(nik)zeugs auch mit Angabe der Isolationswerte. Manchmal auch RTV Silikon, das bleibt etwas gummiartig flexibel.
Für kleine Menge würde ich ggf. bei Bürklin suchen oder RS, FArnell, ich meine irgendwo da sowas schon gesehen zu haben. Bürklin hat jedenfalls 2K- Silkonmasse.
Ein Bekannter hatte sich in den 80ern mal eine Vorrichtung aus einem alten Staubsauger gebaut. Kein Giessharz sondern Backing Material fuer Ultraschall-Transducer, aber gleicher Job (Gase rausmachen). Klappte gut und kostete fast nix. Soll nur unangenehm laut gewesen sein, das sind hier leider fast alle Staubsauger.
"Joerg" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@mid.individual.net...
Hi, ein alter Kühlschrankkompressor kommt lässig auf tieferen Unterdruck, nur nicht so fix. Als "Kammer" kann man sich einen alten Farbeimer zurechfrickeln, dessen Verformung unter Unterdruck gibt dann auch Aufschluß über den Fortschritt. Manche Eimer sind gar transparent. Der Nachbau des Vaccuumtisches aus dem Physiklabor ist auch simpel, Tischfläche mit Saugrohranschluß, dadrauf weiches Gummi oder geöltes/gewachstes Leder, dadrauf Weckglas oder großes Gurkenglas/Würstchenglas als "Sichtkammer". Anfangs drückt man das Glas in die Dichtung, später hält der Unterdruck das alleine. Braucht man mehr Durchsatz, nimmt man eine Wasserhahnstrahlpumpe zuhilfe.
Die Idee, quasi einen alten Bodenstaubsauger den Schlauchanschluß zu verkleben und dann in der Beutelkammer den Unterdruck zu nutzen halte ich für Energieverschwendung. Außerdem geht dann ein Teil der "Abgase" durch den Motor, das könnte auch Feuer auslösen. Sonderlich "tief" schaffts der Sauger eh nicht, ein paar Zentimeter Wassersäule...je nach Harzart und Probengröße muß man zumindest anfangs auch beobachten können, ob sich durch Blasenbildung etwa das Harz aus der Form entfernt. Meine ersten "Entvaccumierten" waren jedenfalls keine Schönheiten mangels Prozeßüberwachung.
Ok, aber wenn es reicht? Das waren damals Leute die Ultraschall-Phantome herstellten. Das sind Kaesten mit "Glibber" in eingelassenen Draehten , Kugeln und Hohlkoerpern. Sie sind recht teuer und man nimmt sie um die Qualitaet eines Ultraschall-Scanners zu beurteilen. Der Glibber muss dabei von Luftanteilen befreit werden. Die Stueckzahlen waren so klein dass sich der Aufwand mit Kuehlschrankkompressor kaum gelohnt haette. Ausserdem moegen diese Kompressoren oft nicht ohne Schmiermittel (trocken) laufen. Staubsauger sind das gewoehnt :-)
Hundsgemeine Luftblasen sind auch potentiell =C3=BCbel: Die Dielek- trizit=C3=A4tskonstante im Material ist erheblich gr=C3=B6=C3=9Fer als = in der=20 Blase. Das elektrische Feld dr=C3=A4ngt bevorzugt in die Blase hinein. Im Innern stellt sich also eine h=C3=B6hrere Feldst=C3=A4rke ein, als w= enn=20 man =C3=BCberhaupt nicht vergossen h=C3=A4tte. Dazu kommt, dass Entladu= ngen=20 besonders leicht entlang von Oberfl=C3=A4chen z=C3=BCnden. Daf=C3=BCr b= ietet sich=20 die Innenwand der Blase an. Da das Vergussmittel um die Blase einen hohen Innenwiderstand hat, bricht die Entladung sehr schnell wieder zusammen. Aber es reicht eventuell, um in der Blasenwand ein paar=20 Molek=C3=BCle aufzubrechen. Das erleichtert dann die n=C3=A4chste Entla= dung. Mit der Zeit verkohlt der Kunststoff und es frisst sich eine=20 halbwegs gut leitf=C3=A4higer Kanal durchs Material. Das ist ein selbst=
beschleunigender Prozess. Irgendwann erschreckt dann ein "richtiger" Durchschlag den Anwender.
Das Motto hei=C3=9Ft also "blasenfrei" gie=C3=9Fen. So ganz kann man=20=
Luftblasen nie vermeiden (wenn man nicht unter Vakuum arbeitet). Also sollten die Blasen vor dem Aush=C3=A4rten aufgestiegen sein.=20 Daher gibt es Vergussmittel, die extra gut kriechen und recht=20 lange zum abbinden brauchen. Ich habe gute Erfahrungen mit=20 Wepuran gemacht (10 kV bei wenigen mm Abstand). Das Zeug ist=20 auf PU-Basis und ist bei B=C3=BCrklin erh=C3=A4ltlich. Andere H=C3=A4nd= ler k=C3=B6nnen das sicher auch liefern.
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