Gewinde in Kleber

Hallo Gruppe,

vor einiger Zeit ist hier ein Thread vorbeigerauscht, in dem es um Gewinde von SCSI-Buchsen ging. Irgendjemand schrieb da, dass man (da es sich wohl um M2 Gewinde handelte) einfach Heißkleber nehmen sollte und sich dann das Gewinde selber schneidet.

Zufällig habe ich jetzt genau so ein Problem, ich habe M2 Schrauben und an der Stelle kann ich nicht bohren oder eine Gegenmutter anbringen. Im Prinzip könnte ich einen Distanzbolzen 5mm M2 Innengewinde ankleben - aber ich habe erstens keine M2 DB und zweitens weiß ich gar nicht, ob's die gibt.

Also habe ich den Tipp ausprobiert. Ergebnis: Hält schon, aber von Gewinde würde ich dabei nicht sprechen. Auch im völlig ausgehärteten Zustand verformt das Herausdrehen der Schraube den Heißkleber (d.h. der Heißkleber wickelt sich um das Gewinde). Danach ist das "Innengewinde" natürlich hin und die Schraube voller Kleberresten im Gewinde (die man mit einer Heißluftpistole natürlich wieder sauber kriegt).

Gibt es gescheiten Kleber, der gut hält, einfach zu verarbeiten ist und sich auch bei feinen Gewinden wie dem der M2 Schrauben nicht mit den Schrauben verbindet, sodass sich ein "echtes" Innengewinde nach dem Aushärten einstellt?

Viele Grüße, Johannes

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Johannes Bauer
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Der mit dem SCSI-Problem war ich. Die Erfahrungen mit dert Heißklebe kann ich bestätigen. Es geht im Prinzip, ist aber etwas sehr weich.

Als nächstes werde ich den Tipp mit dem Knetmetall ausprobieren -- Ist am Freitag in einem Reichelt-Paket in zwei Versionen "Stahl" und "Alu" geliefert worden. "Stahl" soll Keramikkrümel enthalten, während "Alu" seine Festigkeit von Metall bekommt. Am Montag werde ich das ausprobieren und berichten.

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Kai-Martin Knaak
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kai-martin knaak

Am 25.07.2010 03:18, schrieb kai-martin knaak:

Für Epoxid gibt es Trennmittel. Also as Innengewinnde gut reinigen (ich nehme da Aceton) und die Schraube auch.

Dann die Schraube gut mit Trennmittel bestreichen (je nach Trennmittel braucht es vorher noch eine Benetzerflüssigkeit). z.B. Polyvinylalkohol.

Feine Srukuren würde ich eherlich gesagt mit Knetmetall nicht probieren. Bei Epoxy müsste man dann das Zeug bei ca. 95°C aushärten lassen, damit es überhaupt in diese reinfließt. Schoneinmal an Epoxy und dann Gewindeschneider gedacht?

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Stefan Engler

n

Ich denke, egal wie man das fertigt, f=FCr mehrfaches Ein- und Ausschrauben sind solche Gewinde nicht geeignet. Etwas besser gehts vermutlich mit Blech- oder Spax-Schrauben, aber auf Trennmittel kann man da sicher auch nicht verzichten. Gruss Harald PS: Mit Abformmasse, wie sie z.B. von Zahn=E4rzten (Technovit) verwendet wird, kann man durchaus Strukturen im um-Bereich abformen. Eine besonders grosse mechanische Festigkeit hat diese Abformmasse aber nicht. BTDT

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Harald Wilhelms

Geben tut es die sicher, notfalls in einer "einigermassen passenden" nichtmetrischen Version.

Bei Euch muesste es auch solche "Fluessigmetall" Produkte geben wie dieses von unserer Teichseite:

formatting link

Manchmal nehmen wir Loctite 660 fuer aehnliche Arbeiten:

tds.loctite.com/tds5/docs/660-EN.pdf

Geht als Provisorium irgendwie, aber nichts ist so gut wie richtige Hardware.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Johannes Bauer schrieb:

Es bildet sich auf gar keinen Fall das "echte" Gewinde heraus. Ein "echtes" Schraubengewinde hat Spiel. Das ist auch ein ganz wesentlicher Teil seiner Funktion: Schraubt man die Schraube locker ein, so hat sie Spiel und das drehen geht leicht. Erst wenn sie unter Spannung steht pressen sich die Gewindegänge von Schraube und Mutter zusammen. In der Form hält das Gebilde dann fest.

Mit freundlichem Gruß

Jan

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Jan Kandziora

Am 25.07.2010 03:09, schrieb Johannes Bauer: [...]

Epoxy-Kleber oder Polyester (Stabilit Express)?

Peter

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Peter Thoms

"Johannes Bauer" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@mid.dfncis.de...

Hi, die Mutter der Buchse selbst ist nicht tauschbar? Meist ist das ja nur so ein 11/2-Gänge-Mütterchen im Plastikloch. Eine Möglichkeit ist dann, diese rauszupulen und etwa mit Zinn innen auszulöten, und die passende Schraube leicht vorzurußen, das verhindert die Belötung. Dann dreht man diese in die mit Zinn gefüllte Mutter, läßt abkühlen und hat ein "Zinngewinde". Das mit dem Wiederreinpulen der Mutter in ihr Loch kann aber auf die Nerven gehen. Und überdrehen ist ganz leicht .-)

Heißkleber geht durchaus auch, insbesondere wenn man den "Einmal-Trick" beherrscht. Dazu füllt man das Loch mit heißerem Heißkleber, also nicht diese transparente Rotze, sondern den besseren Pißgelben oder Rhabarberroten, der wesentlich härter wird, und drückt die Schraube mit dem Lötkolben in den noch weichen Kleber. Das läßt sich dann durchaus noch etwas fester schrauben, sobald der Kleber anfängt auszuhärten. Man braucht das richtige Timing. Hab mal soeine Schaube fest genug gekriegt, daß der Bolzen am Absatz abbrach. Diese "Lösung" ist ideal für Fälle, wo kein Gehäuseeingriff mehr geht und z.B. das fragliche Ausstellungsstück schon teilweise eingestretcht wurde :-) konnte den "Gewindestift" per Lötkolben rausschmelzen und nochmal von vorne...der Heißkleber richtet innen ja keinen Schaden an, selbst wenn es schiefgeht. Für ganz arme Schweine gibts das übrigens auch in "kalt", nennt sich dann "Montagekleber" und härtet mit Lösemittel aus. Ist dann allerdings nicht mehr weich entfernbar

Der billigste Trick ist der mit der Zange oder dem Schraubstock, man pult die Mutter raus und verbiegt diese, dadurch wird das "Gewinde" scheinbar kleiner. Manchmal findet man dann aber kein "Loch" mehr mit billigen Schrauben. Entweder diese dann mit der Bohrmaschine (&Schlüsselfeile) "anspitzen" oder eine Schraube mit Holzgewinde reinjagen.

--
mfg,
gUnther
Reply to
gUnther nanonüm

Das war bei meinem Heißkleberversuch übrigens nicht der Fall. Mögliche Erklärungen:

1) Die Schraube war leicht mit Öl überzogen. 2) Ich habe das Ganze nachdem ich die SChraube eingedrückt hatte, in den Kühlschrank gestellt.

Im Datenblatt zum "Knetmetall" wird eusdrücklich darauf hingewiesen, dass man die Oberfläche salzfrei machen muss, damit es wie gewünscht haftet. Bei Teilen, auf die Seewasser eingewirkt hat, soll man erst Sandstrahlen, dann einen Tag abwarten und dann nochmal Sandstrahlebn. Eventuell versuche ich diese Chlorid-Problematik auszunutzen und lege die SCSI-SChraube vorher in Salzlake ein.

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--
Kai-Martin Knaak
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kai-martin knaak

Ich f=FClle das Bohrloch mit 2K-Epoxydharz und =FCberziehe die Schraube mit einer sehr d=FCnnen Wachschicht. Dazu tauche ich das Gewinde in das fl=FCssige Wachs einer Kerze und schmelze es =FCber der Flamme weitestgehend wieder ab. Wenn es erkaltet ist dr=FCcke ich die Schraube vorsichtig in die Epoxymasse und drehe sie ein klein wenig. Ausgeh=E4rtet ist dieVerbindung belastbar und l=F6sbar, aber nicht unbedingt wiederverwendbar.

Reply to
nirwa

Johannes Bauer schrieb:

Hallo,

woher soll der Kleber wissen womit er sich verbinden soll und womit nicht? Mit der Schraube soll er sich nicht verbinden, mit der Bohrung oder dem ausgeleierten Innengewinde aber doch. Man bräuchte ausser dem Kleber noch ein passendes Trennmittel das auf die Schraube aufgetragen wird, als dünner gleichmässiger Film der nicht die Gewindegänge zuschmiert, aber alles sicher abdeckt. Das kann wohl nichts werden.

Bye

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Uwe Hercksen

Bei Heißkleber? Da tut es ein beliebiges Fett.

Gruß

Manuel

Reply to
Manuel Reimer

nd

Naja, solche Trennmittel f=FCr Epoxydharz sind ja handels=FCblich. Die Frage ist wohl eher, wo man die wenigen Milliliter, die der Ursprungs- poster braucht, preisg=FCnstig bekommen kann :-) bzw. was man da ersatzweise nimmt. Gruss Harald

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Harald Wilhelms

Ah, mal probieren.

Viele Grüße, Johannes

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Johannes Bauer

Am 26.07.2010 11:13, schrieb Uwe Hercksen:

Naja, ich hab schon öfter beobachtet, dass auf sehr glatten Metalloberflächen Heißkleber bei etwas Zug einfach so "abfällt". Das passiert auch bei Schrauben mit gröberem Gewinde gern. Offenbar reicht der Effekt aber bei den Schrauben jetzt nicht aus...

Viele Grüße, Johannes

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Johannes Bauer

Am 25.07.2010 23:09, schrieb kai-martin knaak:

Darauf tippe ich.

Hmm - sollte die Abkühlgeschwindigkeit eine Rolle spielen?

Ah - bitte unbedingt bericht erstatten. Überhaupt bin ich bei diesem Knetmetall gespannt, was es taugt. Hab mir schon öfter mal überlegt, eines zu kaufen, aber hatte dann gedacht, dass es möglicherweise Pfusch ist und dafür ist's dann zu teuer.

Viele Grüße, Johannes

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Johannes Bauer

Am 25.07.2010 08:06, schrieb Stefan Engler:

Nein, habe leider keinen M2 Gewindeschneider. Geht das gut? Meine Bearbeitungsversuche von Epoxy enden oft in Gesplittere - wie bohrt man das sauber? Gibt's eigentlich auch Epoxy, dass nicht so grauenvoll stinkt? Ich muss hier immer tagelang lüften, wenn ich das Zeug anrühre (und vermeide es deswegen, wenn möglich) damit der Gestank weggeht. Und der ist echt ekelerregend, ich bin da normalerweise nicht zimperlich, aber wenn der voll auspolymerisiert und ich versehentlich einatme dann muss ich fast über den Tisch reihern :-/

Viele Grüße, Johannes

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Johannes Bauer

Ich mache das immer mit ganz langsamer Drehzahl, Metabo in kleinem Gang und an 120V betrieben, und ganz langsamem Vortrieb.

Anruehren immer in der Garage oder draussen, dann gibt es keinen Gestank in der Huette. Hinter mir steht fuer heisse Tage ein Ventilator, den ich bei solche Jobs immer einschalte. Gestern z.B. Kaltschweiss-Pampe, da riecht man nix mehr von.

Schrauben in Epoxy haelt aber nicht besonders, das reisst schnell raus.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

M2? Sicher doch. Man braucht eine ruhige Hand und ordentliches Werkzeug. Bei 1.5mm Kernloch ist da nicht viel Raum für zu groß oder unrund gebohrte Löcher.

Ich würde in deinem Fall die "Distanzbolzen" selber machen: kleine Stückchen geeignetes Material (Kunststoff) mit M2 versehen und mit geeignetem Kleber ankleben.

Splittern? Dann machst du was grundlegend falsch. Bearbeitung im Prinzip wie Kunststoff: scharfer Bohrer mit wenig Freiwinkel. Drehzahl nicht zu hoch wegen Erwärmung.

Das Problem, das ich mit Epoxy meist habe, ist daß es nicht komplett durchhärtet, sondern etwas elastisch bleibt. Mit Tendenz zu Klebrigkeit an frischen Kanten. Gerade bei kleinen Ansetzmengen ist die Dosierung von Harz und Härter ja etwas schwierig. Und das Mischen auch. In der Konsequenz haben vor allem kleine Gewinde in Epoxy nur geringe Haltbarkeit und die Schneidbohrer setzen auch recht gern zu und machen dann das Gewinde kaputt. Hat eigentlich jemand einen Tip, womit man da am besten schmiert?

XL

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Axel Schwenke

"Axel Schwenke" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@xl.homelinux.org...

Hi, ich hab mal Blei genommen. Das Bleilot vom Karosseriebau, schön weich und "schmierig".

--
mfg,
gUnther
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gUnther nanonüm

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