"Maxims of Signal Processing"

  1. Everything is equivalent to everything else, once you finally understand it.
  2. If one technique is superior to another, it is due to a longer integration time (more averaging).
  3. Exciting new results are usually due to artifacts in the processing.
  4. With enough processing, it is no longer necessary to have any input data.
  5. Scale factors are never right on the first try.

Stammt wohl aus der Dissertation von Julius O. Smith III, Stanford 1983. Auch längere Zeit auf seiner homepage dort. Aber jetzt wohl nichtmehr, da solche Einsichten in Matlab-Engineering nicht karrierefördernd sind.

IEEE hat längliche Interviews über Leben und Werk bekannter DSPler, teilweise auch aus Europa/Japan:

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Vereinzelt auch aus Industrie:

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Aber die meisten sind natürlich Bell Labs / Hochschulen:

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MfG JRD

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Rafael Deliano
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Bin gerade dabei, etwas im Bereich Frequenzanalyse aufzubauen. Punkt 1 schlägt zu: da das Design eines IIR zweiten Grades für meine Resonanzfilter etwas kompliziert ist, nutze ich stattdessen eine kontinuierliche DFT mit exponentiell fallendem Fenster und gleitendem Nullpunkt. Das ist dann komplex, aber nicht kompliziert. Ist aber ein letztlich doch ein IIR zweiten Grades. Wie es generell auch in der Theorie die Dinge meist drastisch vereinfacht, einen analytischen Imaginärteil am Anfang der Rechnung dazuzunehmen und am Ende wieder wegzuwerfen.

Punkt 2 auch, etwas diffiziler: statt "longer integration time" zählt eher "longer effective integration time". Mit exponentiell fallenden Fenstern sind meine Integrationszeiten ja prinzipiell unendlich; wichtig ist aber, wieviel ein Sample maximal beitragen kann. Kann sein, daß ich letztlich doch mit anderen Fenstern arbeiten muß. Wird man sehen.

Mein Diplom zum Thema Störgeräuschreduktion habe ich 1995 gemacht und seitdem in dem Bereich nichts mehr. Also habe ich mich erst einmal wieder über den Stand der Technik informieren müssen, aktuelle Paper lesen etc etc. Mein Erklärungsnotstand wegen meines Kenntnisrückstands ging dann zurück, nachdem ich feststellte, daß die Forschung in diesem Bereich seitdem auch nichts mehr gemacht hat außer dieselben Paper zu produzieren. Und zwar teilweise nach Jahrzehnten immer noch ohne geschlossene Lösungen, obwohl da zumindest irgendwelche Terme hypergeometrischen Funktionen herauskommen sollten. Da muß man dann halt als E-Techniker mal die Wichsvorlage an Mathematiker weiterreichen, die dann daraus etwas kochen, was wiederum die Numeriker zu etwas weiterkochen, was schnell zu berechnen ist. Klar, man kann da auch iterativ/statistisch irgendwelche Lookuptabellen mit ausreichender Genauigkeit in ein paar Tagen Rechenzeit bestimmen, die allemal genauer als die Modellbildung sind. Aber Herrschaftszeiten: wenn man in dutzenden von Jahren sonst nichts zu tun hat, obwohl man dafür bezahlt wird, kann man wenigstens _irgendeinen_ Erkenntnisfortschritt, egal wie nebensächlich, betreiben.

Jetzt kann ich auf die potentielle Frage "warum soll ich denn nicht statt Ihnen jemandem mit aktuellem Wissensstand einstellen" ruhig mit "Weil ich wenigstens weiß, daß ich in den letzten 15 Jahren nichts in diesem Bereich getan habe" antworten.

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David Kastrup
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David Kastrup

Wird wohl ca. sowas sein:

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Problem für Studenten, Dokoranden usw. ist, daß die Zahl der akademischen Publikationen munter gestiegen ist. Bestenfalls ein Professor der über Jahrzehnte in einem sehr engen Bereich arbeitete kann da noch Überblick haben. Ferner publiziert die Industrie selber überhaupt nichtmehr, solide Fachzeitschriften sind ja den Bach runtergegangen. Oder bestenfalls ziemlich kryptisch als Patent. Bis in die 70er Jahre gab es zwischen beiden Bereichen eine Überschneidung weil Großfirmen Zentrallabors unterhielten die einerseits z.B. in IEEE-Zeitschriften publizierten, soweit sie nicht ohnehin wie Bell Labs ihre eigenen Publikationsorgane hatte. Andererseits aber auch in Patenten tätig waren, weil die Forschung ja letztlich kommerziellen Erfolg bringen sollte. Damals wurden in der Literatur noch vereinzelt Patente zitiert. Den "aktuellen Wissensstand" wird kein Student mitbringen.

MfG JRD

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Rafael Deliano

Nö, aber ich habe im Zusammenhang mit Forthprozessoren auch schon mal was in der Art dessen gelesen, was ich da in dieser Stufe meiner Verarbeitung treibe. Ich vermute deswegen, daß Deine Erinnerung mehr taugt als Deine Suchkunst.

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David Kastrup
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David Kastrup

Haeh? Es gibt App Notes denen hochwissenschaftliche Publikationen kaum das Wasser reichen koennen, jedenfalls nicht was die Umsetzbarkeit in die Praxis angeht und darauf laeuft alles Engineering am Ende raus.

Wobei allerdings auch dort wie in Zeitschriften die Duennbrettbohrerei zunimmt, nach dem Motto, lieber Masse statt Klasse.

Da ist was dran, leider. Labors wie Bell Labs sind einfach finanziell nicht mehr zu machen.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Am 25.07.2010 16:41, schrieb Joerg:

Aber auch deren "Gehalt" sinkt, wie war das mit Bob Pease?

Resultat sogenannter PPPs - PowerPointProfessoren und daraus PPBs - PowerPointBachelors, die Studenten / Arbeitnehmer sind letztendlich Objekte des Zeitgeists...

"in die Tiefe gehen" ist aber sowieso out, die Rendite muss spätestens im nächsten Quartal in der Kasse sein.

Butzo

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Klaus Butzmann

Ok, irgendwann muessen wir auch mal Leute in den verdienten Ruhestand gehen lassen :-)

Diese ganze Woche war ich unterwegs, eine IC Design Schmiede nach der anderen besucht um die beste fuer ein Projekt auszusuchen. Ich war recht begeistert was die Ingenieure dort so drauf hatten. Die PowerPoint Chose war von beiden Seiten insgesamt in einer halben Stunde abgegessen. Der technische Teil der Diskussionen lag bei gut 80%, kniffliges HV-Design, und es kam nicht einmal vor dass sie sagten "We'll have to think about that and will get back to you". Der Ingenieur mit dem ich reiste ist hartgesottener RF Chip-Designer und ich habe einige HV-Projekte hinter mir, also fast alles Fragen die an die Grenzen der verfuegbaren Prozesse gehen. Da wo es von der Foundry praktisch keine Modelle fuer gibt.

Allerdings waren fast alle Ingenieure bei diesen ueber 40, teilweise gut drueber.

In San Francisco gibt es eine Kneipe "Zeitgeist", haben wir aber nicht bis da oben geschafft. Dafuer in Mountain View einen kernigen Irish Pub gefunden. Und haben als Mietwagen einen Mustang ergattert. Juchheissa!

Bei IC-Designs aber nicht, das funzt sonst hinterher nicht :-)

--
Gruesse, Joerg

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Joerg

Gibts nur für Hardware, insbesondere ICs, weil es da ein funktionierendes Geschäftsmodell gibt knowhow des Herstellers halbwegs kopiersicher in ICs abzufüllen. Der Anwendungsentwickler schustert anhand Datenblatt und ApplicationNote sein Produkt zusammen und kauft dann das IC für Serie. Das funktioniert in Software so nicht, da kann man fertige building blocks nicht billig, kleinteilig, praxistauglich, dokumentiert als "Software-IC" kaufen. Zudem erklärt eine ApplicationNote ja nur "wie kann ich das Trivialproblem mit einem 5 EUR OP von Maxim lösen". Nicht wie man es mit LM385 oder einem Transistor macht.

Bell hatte den Vorteil staatlicher Monopolist zu sein. War hochprofitabel und hatte keinen wirtschaftlichen Nachteil durch Publikationen. Es wird ja auch publiziert um für Wissenschaftler attraktiv zu sein. Da es bei Bell Labs nicht an Nobelpreisträgern mangelte dürfte die Rechnung aufgegangen sein.

MfG JRD

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Rafael Deliano

Doch, es geht. Firmen wie National Instruments und Azeotech leben davon, und das recht auskoemmlich.

Sehe ich nicht in allen Faellen so. Zum Beispiel kannst Du aus App Notes fuer Schaltregler IC eine Menge Grundlagenwissen erlernen welches Hochschulen nicht vermitteln. Das ist dann quer Beet anwendbar, nicht nur fuer den speziellen Chip der in der App Note empfohlen wird. Frueher hat sich Unitrode (jetzt zu TI gehoerend) exzellent in diesem Metier hervorgetan, heutzutage ist es Linear Technology.

Das gleiche gilt fuer Micro Controller, FPGA, CPLD und so weiter.

Vorteil? Da muss man sich nach Kosten/Nutzen fragen, denn solche staatlich sanktionierten Monopole werden von der Bevoelkerung suendhaft teuer bezahlt. In diesem Fall mit hohen Telefonkosten. An die schmerzhaften >2DM/Minute nach USA die ich frueher als Ingenieurbuero in Deutschland abdruecken mussten kam es zwar nicht ran, aber wenn diese Monopole nicht zerlegt worden waeren koennte ich dies hier garantiert nicht ueber eine Internetverbindung schreiben, die mich $28/Monat kostet. Ich bin wahrlich kein Freund solcher Monopole, denn die fuehren zwangsweise zu Standortnachteilen.

Hast schon recht, dass es in der Grundlagenforschung ohne solche Schmieden hapert. Teilweise wird das dann aber von echten (privaten) Firmen uebernommen. Sonst wuerde es ja kein Silicon Valley geben :-)

IMHO sind kleine und Kleinstfirmen die wahren Leistungstraeger einer Gesellschaft. Nur dass das Politiker gewisser Couleur nicht verstehen :-(

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Azeotech kenne ich nicht. Aber die HArdwarepreise von National-Instruments mchen mir den Eindruck, dass dort und nicht bei den Lab-view-Lizenzen der Gewinn eingefahren wird.

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Kai-Martin Knaak
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kai-martin knaak

Nun ja, die Developer Suite kostet laessig ueber $8k. Nicht gerade ein Pappenstiel :-)

Nicht mit den Uni-Preisen vergleichen, die betragen wie ueblich nur einen Bruchteil.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Rafael Deliano schrieb:

LM358? *duck*. Ja, ich weiss, mit dieser Einstellung werde ich nie einen neuen Job kriegen. Ein solches dieser HR-Genies meinte neulich, ältere Semester wären wenig flexibel und creativ und arbeiteten langsam. Das läge daran, dass diese Leute noch dahin- gehend konditioniert wurden, alle Aufgaben möglichst fehlerfrei zu lösen. Wie Jörg schon feststellte, heute gilt Masse statt Klasse, wo diese hui-pfui Lösungen hinführen, steht täglich in der Zeitung. Trauriger Rekord an diesem Wochenende wieder. Lerneffekt=0.

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mfg Rolf Bombach
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Rolf Bombach

Dieses HR-Genie gehoert entlassen, es hat naemlich keine Ahnung worauf es im Engineering wirklich ankommt. Selbst Sales kann man im Halbleiterbereich ohne Erfahrung total vergessen, da hoert dann irgendwann niemand mehr zu. Firmen wie Linear Technology haben das verstanden, andere nicht. Die jeweiligen Ergebnisse sind ueber einen Boersendienst nachzulesen.

Nicht so ganz, jedenfalls nicht hier. Das Durchschnittsalter der Leute die ich diese Woche bei technischen Meetings kennenlernte lag weit ueber

  1. Und es waren mindestens zwei Dutzend. Wenn ich mich so bei meinen Kunden umsehe ist die Alterstruktur dort aehnlich.

Es ist nie zu spaet. Als ich auswanderte ging ich auch schon stramm auf die 40 zu.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Ein Vorteil war die so finanzierte Grundlagenforschung. Die Bevölkerung hat halt Telefongebühren bezahlt und nicht zusätzliche Steuern. Und es ist enorm viel rausgekommen. Diffusionsprozess, Oxidmaske, Gasphasenepitaxie uvw., so ziemlich alles Wichtige für moderne Elektronik kommt von BTL.

Wer macht denn noch wesentliche Grundlagenforschung auf diesem Gebiet? Universitäten hinken da IMHO im Allgemenen nach. Firmen? Vielleicht, man hört halt nix mehr. Militär? Hört man natürlich noch weniger. Früher hatten RCA, Fairchild usw. enorme Fortschritte erwirkt, was machen solche Firmen, falls es sie überhaupt noch gibt, da wirklich in der Forschung?

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mfg Rolf Bombach
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Rolf Bombach

Ob Steuern oder Gebuehren ist am Ende Pott wie Deckel. Ein Unternehmer sieht sich die Gesamtheit der Kosten fuer jeden in Frage kommenden Standort an. Die bekommt er gegen satt Geld von darauf spezialisierten Unternehmen. Danach wird eine Entscheidung getroffen. War oefter bei sowas dabei, das geht ruck zuck.

Manchmal kann man solche Kosten umschiffen, wir hatten z.B. den Einwahlknoten einer amerikanischen Telefongesellschaft in Frankfurt benutzt.

Ok, hier darf ich jetzt nicht weiter was unsere Projekte angeht. Aber soviel kann ich sagen: Der Fortschritt ist enorm und er wird erarbeitet in Zusammenarbeit zwischen (kleinen) IC Design Haeusern und Foundries. Die akademische Welt weiss nicht allzuviel davon, weil wenig veroeffentlicht wird und sich Akademiker oft nur ueber peer-reviewed Papers oder auf Tagungen erkundigen. Verstehe das bitte nicht als Frotzeln gegen Akademiker, ich hab's einfach mal so ohne Werting in den Raum gestellt.

Es sind nicht mehr die klingenden Namen der alten Gardefirmen. Die wahren Leistungstraeger sind kleinere Firmen. Die Ergebnisse bleiben jedoch oft als IP in diesen Firmen. Man hat nur als zahlender Kunde Zugang, und das kann u.U. einige Jahre so bleiben bis etwas veroeffentlicht wird oder die emntsprechenden Models im Repertoire der Foundries angeboten werden (zu denen es allerdings auch wiederum nur gegen NDA und bei gewissem Ruf Zugang gibt). Ist natuerlich nicht mehr so einfach wie frueher, aber erfahrene Ingenieure wissen welche Firmen das sind und wenden sich direkt an selbige. Auch das ist ein Grund warum es ein grosser Fehler ist aeltere Semester abzuschieben.

Sieh es mal so: Waere der Fortschritt tatsaechlich zum Erliegen gekommen dann koennte es Sachen wie Internet-faehige klitzekleine Handys mit klitzekleinen Batterien und tagelangen Laufzeiten gar nicht geben. Das wird alles von einer relativ kleinen Gruppe Leuten entwickelt. Mit einem davon war ich die vergangene Woche unterwegs :-)

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Dafür bekommt man bei NI gerade mal eine AD/DA-Karte

Wird labview auch außerhalb der Forschung nennenswert eingesetzt?

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Kai-Martin Knaak
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kai-martin knaak

Klar, da ist eben alles teuer, Hardware und Software. Ich habe bislang noch nie etwas gesehen was unter $500 lag. Brauchst eine SW-Extension um analoge Wave Forms zu erzeugen? Kein Problem, $799 ... ka-ching.

Ja, bei Euch heisst der Bereich m.W. Prueffeld. Auch in der Halbleiterbranche werden Tests oft mit NI gemacht. Dabei handelt es sich um normale Testserien, nicht R&D. Dann habe ich NI Teststaende in groesserem Umfang bei Pruefstaenden fuer Triebwerke gesehen. Die wollten schon vor dem Design wissen ob die Testschaltung die ich bei meiner Schaltung mitliefern wuerde auch an NI anschliessbar ist.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Am 25.07.2010 22:53, schrieb Joerg:

Na ja, seit dem zB die Post privatisiert wurde, ist der Service nicht besser geworden. Die Gehälter der Führungspositionen sind aber extravagant gestiegen dafür wurde die Endlöhnung der unteren Chargen extrem gedrückt. Dieses Prinzip kann ziemlich flächendeckend beobachtet werden dabei ist es egal um welche Branche es sich handelt. Motto, der Markt wird es schon richten. Klingt wie eine Glaubensbekenntnis an das hier schon viele den Glauben verloren haben.

Dafür soll für schnelles Internet auf Dörfer nun der Steuerzahler löhnen. Die Investition in Breitbandkoax (FS, Telefon + Internet) wurden damals von Telefonkunden getragen. Wer hat eigentlich bei dem Prozess der Privatisierung wie zB Kabel-Deutschland verdienet?

BTW in Wiki findet sich etwas über die einst aus der Funktechnik nicht wegzudenkende Firma RCA. Eigentlich traurig. ;-(

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mfg hdw
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horst-d.winzler

Was macht der Rest?

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David Kastrup
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David Kastrup

Großfirmen a la Siemens hatten ehedem ( vor 1960 ) immer etwas Grundlagenforschung in den Labors. Aber wenn man sich "Labor" Meitner & Hahn ansieht waren Kosten bestenfalls Gebäude, Personal, Bibliothek. Aber nicht die Kostenstruktur Großforschungs/Geldverbrennungsanlage Typ CERN, Hubble usw. Es gab nach dem "Sputnik Schock" in Firmen dann nochmal Welle Forschung, auch weil staatliche Förderung sprudelte. Jedenfalls bis die "Ölkrise" in den 70er dem ein Ende setzte. Aus der Ecke finanzierten sich auch RCA & Fairchild. Aber auch mit Blick darauf daß Bell Labs mit anscheinend relativ wenig Aufwand den Transistor erfunden hatte der praktisch sofort markttauglich war und nicht die üblichen 20 Jahre benötigte bis physikalische Neuheit zum Consumer-Produkt wird. Vgl. aber z.B. Solarzellen, typisch sind es halt immer noch 20+ Jahre. Selbst bei GMR "giant magnetoresistance" 1988 erfunden, 1997 Laufwerk von IBM warens 10 Jahre. Selbst wenn der Grundlagenforschungsteil bei so etwas wie GMR relativ billig war muß man noch die Versagerquote in der Produktentwicklung reinrechnen. Bell Labs hatte z.B. seit den

60ern Bubble Memories in Entwicklung und in den 80ern waren die marktreif, von allen renommierten Herstellern ( Intel , TI , Rockwell ) im Angebot und trotzdem genau wie CCD-Speicher ein Flop. Innerhalb 10-20 Jahre die dann die Produktentwicklung benötigt kann sich das ganze Marktumfeld völlig verändern.

MfG JRD

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Rafael Deliano

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