Frage zu Wechselrichtern 12->230V

Hallo,

warum sind Sinuswechselrichter eigentlich bedeutend teurer als welche die eine Rechteck, bzw. Trapezförmige Ausgangsspannung haben? Was ist das besondere an der Schaltung? Einen Sinus rein schaltungstechnisch zu erzeugen ist nicht komplizierter als ein Rechteckpuls, oder liegt es an etwas anderem?

Danke schon mal...

Jan

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Jan Fischer
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Hi, Jan!

Jan Fischer wrote:

Normalerweise schon. Abgesehen davon, dass man ein "perfektes" Rechteck ebenso nicht hinbekommt, wie einen perfekten Sinus, ist ein Sinusoszillator (oder -generator) meist selbst schon komplizierter, als ein Rechteckerzeuger. Rechteckerzeuger lassen sich mit einfachen Mitteln aus handelsüblichen Logikbausteinen erzeugen, für einen Sinus benötigt man eine aufwendigere Schaltung mit Glühbirnen-Stabilisator, OPs oder Mikrocontroller.

Das ist der Hauptgrund:

Die Wechselrichter werden mit Gleichspannung betrieben und haben meist auch einen Gleichspannungszwischenkreis.

Wenn man aus der Gleichspannung einen Sinus erzeugen will, braucht man eine Endstufe, die nicht nur die Schaltzustände "an" und "aus" mit Netzfrequenz erzeugen kann, sondern auch alle Zwischenwerte zwischen den Spitzen der Sinusform. Wenn man dafür eine linear arbeitende Endstufe nimmt, vernichtet die den Spannungsunterschied zwischen Zwischenkreisspannung und Momentanwert der Sinusform (mal fließendem Strom) als Verlustwärme. Das ist ein Problem. Außerdem ist eine lineare Endstufe auch komplizierter in der Ansteuerung.

Wenn man PWM macht, heißt das, die Zwischenkreisspannung so schnell an- und auszuschalten, dass der Verbraucher das nicht merkt. Er sieht nur den zeitlichen Mittelwert aus Einschaltdauer zur Gesamtschaltdauer mal der Zwischenkreisspannung. Auch damit kann man ein Sinusausgangssignal erzeugen. Verluste beim Schalten entstehen nur in geringem Umfang.

Leider kommen viele Verbraucher mit einem derartigen PWM-Sinus nicht klar, daher muss noch ein Filter nachgeschaltet werden. Damit der kompakt bleibt, muss man das PWM mit möglichst hoher Frequenz machen.

Und dann hat man auch noch Probleme, weil diese Betriebsart hochfrequente Funkstörungen erzeugt.

Rechteck-Wechselrichter sind also nicht ohne Grund wesentlich billiger, wenn auch, IMHO, bei vielen Versendern immer noch überteuert angeboten.

Gruß, Ulrich

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Ulrich Lukas

So? Dann erzaehl doch mal wie du das machen willst. :-)

Das Problem ist in der Tat einen Sinus mit einem vernuenftigen Wirkungsgrad zu erzeugen.

Olaf

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Olaf Kaluza

"Jan Fischer" schrieb im Newsbeitrag news:42206084$0$26548$ snipped-for-privacy@newsread4.arcor-online.net...

Doch, schon, du willst auch LEISTUNG haben. Da reicht es nicht, einen Trafo mal an + und mal an - zu legen wie bei Rechteck,

du hast einfach keine 0.5, 0.7 oder 0.3 mal so hohe Spannung um Zwischenschritte fuer den Sinus BELASTUNGSFAEHIG zu bekommen.

--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at despammed.com
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MaWin

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