Moin,
habe ein Problem mit einer Relativ großen Kühlmaschine b.z.w. dessen Kompressormotor (1100W).
Also (es wird lang...): Vorweg, nach außen hat das Gerät Einphasenbetrieb mit 240V. Motor und Kompressor bilden eine Einheit, ganz so wie beim Kühlschrank. Der Motor ist wie bei solchen Geräten ein Kurzschlußläufer (Käfigläufer ?) also ein Motor ohne Schleifer. Ist auch gut so, weil die leben länger. Weil der Kompressor aber beim Anlaufen sofort Drehmoment liefern muß, wird er nicht nur über eine Phase angeschlossen, sondern bekommt eine zweite verschobene Phase über einen Kondensator. Weil aber der Strom und damit die Kondensatorwirksamkeit Drehzahlabhängig sind, hat er einen separaten Anlaufkondensator. Es gibt also zwei Kondensatoren, der eine ist im Dauerbetrieb eingeschaltet und hat IMO 15uF, der Anlaufkondensator hat stattliche 80uF und wird beim Start der Maschine dem Betriebskondensator parallel geschaltet. Ob er zugeschaltet ist oder nicht, entscheidet ein Relais, das in dem Nullleiter eingeschleift ist und die Stromstärke mißt, ist die klein genug (oder groß genug? jedenfalls wird irgendeine Stromstärke gemessen), wird der Anlaufkondensator abgeklemmt.
Jetzt gibt es folgendes Problem. Die Maschine startet, kommt aber nicht richtig auf Drehzahl, der Modus 'Anlaufen' wird nicht beendet und die Stromaufname des Motors ist so groß, daß eine Temperatursicherung auslöst. Der Kompressor läuft also für 3 Sekunden und schaltet dann (wegen Übertemoperatur) für
50 Sekunden aus. Das widerholt sich mehrfach bis er es irgendwann mal schafft und durchläuft.Das Phänomen kenne ich von der Maschine schon mehrfach und habe es bisher auf einen defekten Anlaufkondensator geschoben. Original hat das Gerät einen Kondensator mit 300V Wechselspannungsfestigkeit, der hat ein halbes Jahr gehalten. Der Ersatz hat genau so lange gehalten. Bei der nächsten Reparatur habe ich es mit 80uF und 400V Spannungsfestigkeit versucht, das hat schon länger gehalten. Jetzt ist der Fehler wieder da.
Fragen:
- Woran könnte das liegen? Muß/kann wirklich nur wieder der Anlaufkondensator kaputt sein? Entstehen beim Schalten tatsächlich Überspannungen die den Anlaufkondensator zerstören können?
- Es kann natürlich auch an dem Umschaltrelais für Anlauf/Dauerbetrieb-Umschaltung liegen. Das führt mich aber gleich zur nächten Frage
- Wie kann man das Problem lokalisieren? Messung mit einem Billig-Multimeter haben mir mal eine Spitzenspannung von 540V im Augenblick des Umschaltens Anlauf/Dauerbetrieb am Anlaufkondensator ergeben, aber das sagt wohl nicht so viel aus. Die Hausmittel sind begrenzt allerding könnte ich ein Oszilloskop organisieren. Mit welchen Haushaltsmitteln kann man den Umschaltstrom des Relais ermitteln?
Ein willkürliches Austauschen der Teile ist auch nicht der Bringer, weil die meisten schwer zu besorgen sind und teuer sind sie ohnehin.
- Wie kann man die Funktionsfähigkeit eines Kiondensators messen?
- Woher kann man solch einen Kondensator besorgen? Der letzte Ersatz bestand aus 2*40uF parallel, weil der E-Bastelschop keinen Lieferanten kannte, der sowas im Programm hat. Die üblichen verdächtigen Onlinedealer haben jedenfalls nichts passendes im Sortiment (oder wonach muß man suchen, ich hätte gedacht, das sind Bipolarelkos).
Vorschläge, Tips?
CU Rollo