Erfahrungen mit billigen LED-Leuchtmitteln

Am 18.10.2012 09:38, schrieb Ingo Thies:

Das gute an Retrofit ist halt, dass der Leuchten(!)hersteller nicht nach zwei Jahren den Nachschub an benötigten Speziallampen einstellt und man dann eine neue Leuchte für einen dreistelligen Betrag kaufen muss. Oder halt ein neuer Standard, der eingehalten wird...

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Heiko Lechner
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Gut wären hier genormte Systeme, z.B. genormte E14-/E27-/G**-Netzteile, auf die man dann die LED-(oder auch Kompaktleuchtstoff-)Komponenten mittels eines noch zu normenden Stecksystems aufsetzen kann. Dann müsste bei Ausfall in vielen Fällen nur das Netzteil gewechselt werden.

Auch bei neuen Leuchtmittel-Adapter-Systemen sollte auf Normen gesetzt und Verstoß gegen die Normen z.B. mit Strafabgaben belegt werden. Dass der freie Markt das nicht alleine zu zufrienstellenden Ergebnissen bringen, sondern immer auf geplante Obsoleszenz setzen wird, ist klar. Hier sind gesetzliche Regulierungen (wie auch ein allgemeines Gesetz gegen geplante Obsoleszenz) unerlässlich. Aber ob die in Brüssel sowas auf die Reihe kriegen (wollen), steht auf einem anderen geduldigen Blatt.

Gruß, Ingo

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Ingo Thies

Am 16.10.2012 21:13, schrieb Michael S:

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Hab gerade Antwort von Osram bekommen. Ich soll die Lampe auch ohne Kassenbon einschicken und werde Ersatz bekommen. Das Porto wird mit zusätzlichen Leuchtmitteln erstattet.

Michael

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Michael S

Am Thu, 18 Oct 2012 08:22:25 +0200 schrieb Heiko Lechner:

Nein, das wäre ja auch eine Einschränkung. 30s/30s kann man eine Facility betreiben. Da sie dabei nicht die notwendige Röhren-Temperatur erreicht, um den spezifizierten Lichtstrom und damit die Lichtausbeute zu erreichen, ist das aber nicht sinnvoll.

Der Zyklenbetrieb bewahrt einerseits die Elektronik vor den sonst üblichen hohen Temperaturen. Wenn die Zyklen zu kurz werden, könnte aber die Impulsfestigkeit des Gleichrichters das begrenzende Element sein. Mir sind vor Jahren zwei ESL durch einen Wackelkontakt am Schalter gestorben.

Im seriösen Warentest muss also der Zyklenbetrieb und der Dauerbetrieb in Position Röhre unten bei maximal spezifizierter Umgebungstemperatur in separaten Prüfungen erfolgen. Zufällige Schaltfolgen im Bereich 1 s bis

3 h wären eine andere gute Möglichkeit.
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Gruß Werner
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Werner Holtfreter

Am Thu, 18 Oct 2012 10:52:37 +0200 schrieb Ingo Thies:

Das gab es ja schon bei Kompaktleuchtstofflampen. Nach 20 Jahren, die eine gute Kompakt-ESL im Haushalt lebt, hat sich die Technik aber soviel weiter entwickelt, dass Komponenten alter Beleuchtungstechnik nicht mehr wirtschaftlich einsetzbar sind, selbst wenn es technisch noch möglich wäre.

Ein anderes Problem ist, dass du für die Kombination aus Vorschaltgerät und Lampe meist keine Information über die Lichtausbeute bekommst.

Nachdem wir heute Leuchtmittel habe, die oft nicht ausfallen sondern schleichend Lichtstrom und Lichtausbeute vermindern, wäre die Anschaffung und Benutzung eines Luxmeters für vergleichende Messungen nötig.

Ein Gesetz gegen Dummheit wäre auch zu wünschen (geht nicht gegen dich). Die angeblich geplante Obsoleszenz beruht weitgehend auf der Dummheit der Journalie, die nicht versteht, dass man eine Allgebrauchsglühlampe problemlos auf über 1000 h Lebensdauer auslegen kann, die 1000 h aber bei den aktuellen Stromkosten/Lampenkosten-Relationen schon zu viel ist. Sie versteht auch nicht den Sinn des wast pad counters im Tintenstrahldrucker, der dessen Druckbetrieb beendet, bevor die Tinte über den Tisch läuft.

Gesetze, die auf Unverstand beruhen, habe wir wirklich schon genug, sogar ganz schlimme, wie das ESM-Gesetz.

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Gruß Werner
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Werner Holtfreter

Das könnte aber auch daran liegen, dass die Hersteller wenig Interesse daran haben, dass *nicht* der kleinste Defekt zum zwingenden Neukauf führt.

Wenn die Komponenten strikt genormt sind, dann schon. So wie bei Leuchtstoffröhren auch.

Meist genügt schon die vergleichende Schätzung mit einer Standard-/Halogenglühlampe bekannten Lichtstroms für eine Bestimmung.

Jein. In dem Beispiel (Du meinst vermutlich das aus dem Film "Kaufen für die Müllhalde") war dieser Beschränkung der Druckvorgänge doch ziemlich gut versteckt und gesichert, als dass es ein einfacher Überlaufschutz sein könnte. Denn was spräche dagegen, diesen Zähler für den Nutzer zugänglich zu machen mit dem Warnhinweis, dass etwaige Überlaufschäden nach eigenmächtiges Reset in die Haftung des Nutzers fallen?

Bei den Glühlampen hält sich zudem hartnäckig das Gerücht, dass die Lebensdauer oftmals nicht durch den Arbeitspunkt der Wendel sondern durch z.B. absichtliche Sauerstoffbeimischungen im Schutzgas erreicht wird, insbesondere bei Billigherstellern (Osram & Co. hingegen dürften schon eher die Grenzen des Machbaren ausreizen).

Anderes Beispiel elektrische Zahnbürste: Die neueren Modelle des Marktführers haben eine automatische Abschaltung, die sicherstellt, dass der (auch bei NiMH-Akkus teilweise noch vorhandene) Memory-Effekt zuschlägt und der Akku der Zahnbürste nach wenigen Jahren kaum noch Kapazität hat. Es hätte vollkommen gereicht, bei Unterschreiten einer gewissen für die Putzleistung erforderlichen Mindestspannung die rote Warn-LED zu aktivieren, und erst unterhalb von ca. 0.8 V (die Grenze, unter die man NiMH nicht entladen sollte) abschaltet, so dass man den Akku in Abständen regenerieren kann. Aber das würde natürlich den Absatz des Herstellers reduzieren.

Ich denke, man kann hier getrost davon ausgehen, dass beschleunigter Neukauf das Hauptziel solcher Maßnahmen ist, und andere Ziele (etwa Mindestputzleistung bei der ZB, oder Überlaufschutz beim waste pad) bestenfalls sekundär.

Gruß, Ingo

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Ingo Thies

Am 18.10.2012 13:42, schrieb Werner Holtfreter:

Ich wollte nur darauf hinweisen, dass die Schaltspiele einer LED-Lampe nicht so schlecht sind wie du meinst- die werden halt nur anders angegeben. Ob die LEDs jetzt auch 1000000 Schaltspiele bei 1h an und 1h aus überlebt gibt das Datenblatt nun einmal nicht her (mal abgesehen davon, dass im Datenblatt der Facility nichts über derartige Bedingungen steht)...

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Heiko Lechner

Am 18.10.2012 13:44, schrieb Werner Holtfreter:

Sie hat aber verstanden, dass man das Pad nicht so einfach auswechseln und den Zähler zurücksetzen kann.

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Heiko Lechner

Naja, das Verschwinden weißer Leuchtmittel beobachte ich auch bei ESL. Einige Händler haben alles über 2700 K stillschweigend aus dem Sortiment genommen, und ein Rewe-Center in Bad Godesberg (vormals Toom) hat im Rahmen einer Umgestaltung alle Philips-ESL gegen solche von Osram ausgetauscht, dabei aber die ehemals vorhandenen Daylight-ESL von Philips nicht mehr durch entsprechende Osram-Versionen ersetzt. Nun gibt es da nur noch 2500/2700-K Monokultur.

Diesen Trend beobachte ich anderswo auch.

Es wird immer behauptet, die Leute würden nur warmweiß kaufen. Aber wie sollen sie auch Erfahrungen mit anderen Farben sammeln, wenn ihnen durch die Produkt-Monokultur suggeriert wird, es gäbe nur diese eine Farbe? In mir persönlich bekannten Fällen war die Reaktion allein schon auf 4000 K statt 2700 K durchweg posivit - wenn man von der Tatsache absieht, dass für Ersatz dann eine 20 km Autofahrt (die die Energiebilanz wieder zunichte machen würde) oder Bestellung übers Internet erforderlich ist.

Also, die Lichttyp 860 LED, 830lm/10W E27 von Lighting Ever (ein vergleichbares Modell zu höherem Preis von McShine ist bei Amazon im Angebot) wirkt von der Lichtfarbe durchaus überzeugend. Besser als die LED star "warmweiß" von Osram.

Die Händler reagieren auf den warmweiß-Hype der Leute. Und da der Markt primär den Mainstream fördert, geht die Vielfalt verloren.

Gruß, Ingo

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Ingo Thies

Zumindest zum Teil dürfte das eine Reaktion auf die völlig überzogene Glühbirnen-Panikmache sein. Man will einen Teil der Glühbirnen-Bunkerer zu anderen Leuchtmitteln bringen, selbst wenn es recht unsinnig ist, diese mit 2700K zu betreiben.

/ralph

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Ralph Aichinger

Hallo,

Am 18.10.2012 14:46, schrieb Ralph Aich>> Die Händler reagieren auf den warmweiß-Hype der Leute. Und da der Markt

Stimmt so nicht. ESL mit einem schmalen Spektrum von rund 2700 K sind idR effizienter als ESL mit breitem Tageslichtspektrum von 6500 K. Das hat technische Gründe, je breiter das Spektrum, desto mehr Banden hat und desto mehr Licht verschlucht der Leuchtsstoff. Genaueres werden Dir da sicherlich die Spezialisten verklickern können.

MfG

Uwe Borchert

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Uwe Borchert

Am Thu, 18 Oct 2012 14:27:20 +0200 schrieb Heiko Lechner:

Nö, sie haben noch nicht einmal den Zusammenhang zwischen Pad und Zähler erkannt und berichteten stolz, dass man entdeckt habe, wie der Zähler zurückgesetzt werden kann.

Im übrigen wäre es unsinnig, den Drucker ein frühzeitiges Aus zu verordnen, wenn der Gewinn hauptsächlich über die Tinte erzielt wird.

Sinnvoll ist es, wenn der Hersteller auf eine bestimmte Lebensdauer plant und alle Komponenten so auslegt, dass diese erreicht wird. Vorzeitiger Ausfall ist dann ebenso unerwünscht, wie eine längere Haltbarkeit einzelner Komponenten, die das Produkt nur verteuern würde.

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Gruß Werner
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Werner Holtfreter

Am Thu, 18 Oct 2012 14:19:38 +0200 schrieb Ingo Thies:

Schon bei klassischen Leuchtstoffröhren fehlte mir für Vergleichsrechnungen oft der Drosselverlust.

Ich bin ja offen für Gerüchte und s.g. Verschwörungstherien aller Art, aber da eine Allgebrauchsglühlampe gar kein Schutzgas enthält...

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Gruß Werner
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Werner Holtfreter

Am Thu, 18 Oct 2012 14:25:09 +0200 schrieb Heiko Lechner:

Was gibt es denn da zu deuteln? Du schriebst, dass die betreffende LED für

100000 Zyklen spezifiziert ist. Die Facility-ESL kann man 10 x häufiger schalten und nach meiner Meinung auch im 30s/30s Zyklus, da es dazu keine beschränkende Spezifikation gibt.

Das würde voraussetzen, dass die Lebensdauer 1 000 000 h beträgt, zumindest bei der Facility ist das nicht der Fall.

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Gruß Werner
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Werner Holtfreter

Tatsaechlich? Hab ich noch nie gehoert. Wuerde ich auch nicht glauben da Sauerstoff in der Lampe ja gleich in den ersten 10s zu einer Oxidation fuehren wuerde. Das man damit die LEbensdauer von z.b 5Jahre auf 3Jahre reduzieren koennte halte ich fuer unglaubwuerdig.

Olaf

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Olaf Kaluza

Werner Holtfreter schrieb:

Was enthält sie denn dann?

Du hast keine Antwort? Also NUHR!

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Jens Fittig

Doch, tut sie.

-ras

--

Ralph A. Schmid 

http://www.schmid.xxx/ http://www.db0fue.de/ 
http://www.bclog.de/
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Ralph A. Schmid, dk5ras

Olaf Kaluza schrieb:

Hallo,

auch bei minimalen Spuren von O2 kann ich mir nicht so recht vorstellen wie da die Brenndauer gezielt von 2000 auf z.B. 1000 Stunden reduziert werden soll. Bekanntlich kann man ja über die Fadentemperatur Brenndauern zwischen einigen zehn über hundert bis zu einigen 1000 Stunden einstellen, je kürzer umso heller und effizienter, je länger umso röter, dunkler und ineffizienter.

Bye

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Uwe Hercksen

"Uwe Hercksen" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@mid.dfncis.de...

Hi, elementare Werkstoffkunde. Springender Punkt ist nicht die "Brenndauer", sondern die Drahthaltbarkeit. Auch dünnste Oxidschichten härten die Oberfläche und verspröden ihn, verstärken Rißbildung. Und da es durch Temperaturwechsel und Netzbrumm zu unvermeidlichen Schwingungen kommt.... Aber bei Haushaltsbirnen ists nur fast reiner Stickstoff. Technische Gase...

--
 mfg, 
gUnther
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gUnther nanonüm

Das ist wohl ein Missverständnis. In Halogenlampen ist eine kleine Menge Sauerstoff nötig, mit Brom oder Jod alleine klappt der Kreisprozess nicht. In normalen Glühlampen ist Sauerstoff natürlich unerwünscht und wird auch von den Herstellern vermieden.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

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