Entlötsaugpumpe Ersa VACX

Hallo Gruppe,

nachdem meine letzte Entlötsaugpumpe den Geist aufgegeben hat, habe ich bei einer Reichelt-Bestellung eine Ersa VAC X mitbestellt:

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Die habe ich genommen, weil sie leicht aussah und von Ersa ist. Jetzt habe ich mit der schon einige Zeit gearbeitet und das Gefühl, dass ich von Anfang an hatte, aber verdängt habe, bestätigt sich:

Die Pumpe ist der allerletzte Müll. Ich habe schon

1-EUR-China-Noname-Pumpen benutzt, die besser waren. Und das ist kein drastischer übertriebener Vergleich, sondern die traurige Wahrheit. Hier die Gründe:

  1. Beim Saugen von schon mittelgroßen Tropfen (an Kühlkörpern beispielsweise oder bereits bei großzügig angelöteten TO-220) verstopft sie sich. Das ist an und für sich kein Problem, wenn die Verstopfung leicht zu lösen wäre. Ist sie bei dem VACX Müll nicht. Erstmal bekommt man die Spitze nur extrem schlecht raus und zweitens ist es mir jetzt schon zwei mal passiert, dass ich den fesetgesetzten Löttropfen unmöglich durch "stochern" entfernen konnte, sondern tatsächlich durchbohren (!) musste, um das Ding wieder zu befreien.

  2. Beim "normalen" Saugen saugt sie einwandfrei und gut, allerdings verteilt die Pumpe nach dem Auslösen überall feine kleine Zinnpartikel. Wenn man Pech hat, schilzt die Nähe zum Kolben die dann auf. Momentan kontrolliere ich also alle Stellen, an denen ich mitder Pumpe war, unterm Bino, da ich so schon einmal fast unsichtbare Kurzschlüsse produziert habe, die mit bloßem Auge nicht zu erkennen waren. Das kanns ja nicht sein.

Unfassbar. Dass Ersa sich traut, da seinen Namen draufzuschreiben, wundert mich. Nun zur Frage: Welche Pumpe kann ich denn nehmen, die etwas taugt? Die Weller ("WELLER SA21A") ist zwar doppelt so teuer, aber wenn sie ordentlich funktionieren würde, wär mir das egal. Taugt die was?

Viele Grüße, Johannes

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>> Wo hattest Du das Beben nochmal GENAU vorhergesagt?
> Zumindest nicht öffentlich!
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Kosmologen: Die Geheim-Vorhersage.
 - Karl Kaos über Rüdiger Thomas in dsa
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Johannes Bauer
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Bei mir saugt seit den 80er Jahren eine bei Völkner gekaufte Edsyn "Soldapullt Successor"

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Ist immer noch in Produktion:
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Der blaue Hebel als Auslöser ist ergonomisch angenehm und das Ding hat kräftige Saugwirkung, allerdings auch entsprechenden Rückschlag.

Bei Edsyn Metallgewinde. Man kann auch das Rohr leicht abschrauben wenn man umfangreichere Reinigung vornehmen will.

Prinzipbedingtes Problem wohl aller derartiger Handpumpen. NASA & Co verwendet angeblich nur Entlötsauglitze.

MfG JRD

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Rafael Deliano

Alternativ auch >vernünftige< Vakuum-Entlöter. Allerdings nicht diesen Käse à la Weller, die mit dem "Huckepack-Zinnsammler-Glasrohr". Das scheitert spätestens in etwas komplexer aufgebauter Umgebung, für 'ne flache Platine gehts...

Gruß, Rolf

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RR

Rafael Deliano:

Im SMD Bereich sind die Zinnmengen so gering, dass man eben kurz mit der Litze feucht (heiß) auswischt.

Ansonsten empfehle ich die Entlöter von Pace oder Metcal (wie die auch immer jetzt heißen mögen).

Falk D.

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kokoli

Vorsicht, wenn man versehentlich zu nahe mit dem Kopf rangeht kann das im wahrsten Sinnes des Wortes ins Auge gehen.

Schoen klassisch die Welthoelzer-Schachtel. Dass ich sowas nochmal sehen kann ... hach ... die gute alte Zeit ...

Ebenfalls augengefaehrlich.

Warum prinzipbedingt wenn die Saugseite dicht ist? Meine spritzt nichts herum und ist relativ sicher:

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Gibt es in Deutschland ebenfalls, allerdings meist in orange, warum auch immer.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
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Joerg

"Joerg" schrieb

Ich habe die von

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Best.Nr.: 840003 geht eigentlich ganz gut, ich löte allerdings selten SMD-Bauteile.

Frank

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Frank Müller

1.45 Euro? Wow! Ich frage mich wie die das machen. Jedenfalls sieht die wie meine Entloetpumpe aus und die fluppt gut.
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Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
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Joerg

Am 09.07.2011 15:28, schrieb Johannes Bauer:

Ist mir schon bei allen Entlötsaugpumpen vorgekommen. Meist reicht aber ein Schraubendreher passender Größe, um den Pfropfen rauszuwürgen.

Kenne ich auch von allen Pumpen, die ich benutzt habe. Verwundert mich jetzt auch nicht direkt: Das beim Saugvorgang inhalierte Lot folgt einen Moment später der Schwerkraft und fällt mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit dabei durch die Spitzenöffnung. Bei Pumpen mit mehr Schmackes wird das Zinn feiner verteilt, was zu mehr und kleineren Partikeln führt, daher ist das Problem bei denen oft schlimmer.

Das klingt für mich jetzt nicht direkt nach nem Problem von Ersa, wobei ich das auch nicht ausschließen würde - IIRC ist Ersa ja unter die Heuschrecken geraten und entsprechend leidet die Produktqualität.

Oh, die gibts immer noch? Benutze ich zufreiden seit ca. 10 Jahren, seit mir die Noname-Pumpen mit zu wenig Saugkraft auf den Keks gingen. Ich könnte mal Ersatzspitzen gebrauchen, die scheint es aber leider bei Reichelt nicht zu geben.

Inzwischen hab ich mir noch die Edsyn Soldapullt Deluxe ("DS 017") geholt, weil die Weller doch ziemliche Probleme mit dem Auslöten z.B. defekter Elkos aus Multilayer-Platinen hat. Saugt hervorragend, fusselt aber entsprechend meiner Darstellung oben mit dem Zinn rum. Und "Einhand-Bedienung" ist Blödsinn - während man die kleineren Pumpen noch problemlos mit dem Daumen spannen konnte, braucht man bei dem Trumm definitiv die zweite Hand.

Hanno

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Hanno Foest

Am Sat, 09 Jul 2011 15:28:04 +0200 schrieb Johannes Bauer: [... Probleme mit Entlötpumpe ...]

Einen konkreten Typ kann ich nicht empfehlen, aber als Ergänzung zu anderen Vorschlägen wollte ich anregen, eine Sprühdose Silikonspray zu besorgen und bei jedem Entleeren und Reinigen einmal kurz damit reinzupusten.

Dann lösen sich die Rückstände besser und es flutscht^wsaugt auch besser.

HTH, Marc

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Marc Santhoff

Die hab' ich auch, tut was sie soll. Für SMD nehm ich eh lieber Entlötsauglitze.

Gruß Henning

--
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Reply to
Henning Paul

_aussehen_ tut die wirklich ganz gut, jedenfalls nicht wie einsfuffzich. Bei meinem Exemplar bekamen aber nach wenigen Monaten der Stempel und die Kolbenstange Stress miteinander und beschlossen, sich zu trennen... seitdem liegt das Ding auf dem "Mal-kleben"-Stapel.

Ich hab dann meine Uraltpumpe (bei der nur die Spitze abgenutzt war) mit einem Trick wiederbelebt, den ich in den Weiten des Netzes gefunden habe und der auch so genial ist: Ein kurzes Stueckchen Silikonschlauch auf die Spitze schieben und leicht schraeg abschneiden.

Dichtet, daempft den Rueckschlag und ist ganz leicht zu wechseln.

Gruesse Michael

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Michael Hoereth

Am 10.07.2011 00:08, schrieb Hanno Foest:

Ja, bei mir auch - allerdings ist die VACX die erste, bei der man den Pfropfen eben nicht mehr mit Schraubendreher rausbekommt, sondern bei der ich den Pfropfen durchbohren musste, damit er sich rausdrücken lässt. Außerdem verstopft sie erheblich leichter als andere Pumpen.

Naja, auch hier scheints allerdings unterschiede zu geben. Einige regnen ihre Zinnpartikel beim spannen ab (da stört es nicht), bei der Ersa kommt bei Spannen fast nichts raus, dafür eine Menge beim Auslösen.

Hmm, vielleicht braucht man dann doch je nach Anwendungsfall eine. Mal überlegen.

Viele Grüße, Johannes

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Johannes Bauer

Rafael Deliano schrieb:

Hab leider die gelben, die haben nur den Druckknopf als Auslöser, das geht dann nur sehr wacklig. Ansonsten seit

25 a keine Probleme.

Angeblich. Ich dachte, NASA lässt prinzipiell nur zuliefern.

--
mfg Rolf Bombach
Reply to
Rolf Bombach

Die habe ich gerade für den Club gekauft - macht bisher einen guten Eindruck.

Die besagte Ersa haben wir seit kurzem in der Firma, die gefällt mir auch überhaupt nicht: der Auslöseknopf ist wabbelig und löst sich bei jedem 2. Auslösen vom Gehäuse, insgesamt ist das Handling unpraktisch.

Privat habe ich eine ältere Ersa VAC-3, die bestens funktioniert - keine Ahnung, ob man die (und Ersatzspitzen dafür) noch bekommt.

cu Michael

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Michael Schwingen

Am 10.07.2011 22:44, schrieb Michael Schwingen:

Wo bekommst du Ersatzspitzen dafür?

Hanno

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Hanno Foest

Gibt's bei den Distis:

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--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
Reply to
Joerg

abe ich

Im direkten Vergleich fand ich EDSYN DS017 deutlich funktionaler.=20 Ich schiebe das auf den gr=C3=B6=C3=9Feren Kolbendurchmesser und das da= mit=20 verbundene, gr=C3=B6=C3=9Fere Saugvolumen. Gibts =C3=BCbrigens auch bei= Reichelt=20 unter der Bestellnummer "DS 017". (Ersatzspitzen: "SPITZE DS017")

Als ernsthafte Verbesserungen an dem System k=C3=B6nnte ich mir einen Ausgleich f=C3=BCr den R=C3=BCckschlag vorstellen. Etwa ein Gegengewich= t, das in entgegengesetzte Richtung beschleunigt wird. Hat jemand Idee, wie man das mechanisch l=C3=B6sen k=C3=B6nnte?

------

--=20 Kai-Martin Knaak =C3=96ffentlicher PGP-Schl=C3=BCssel:

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Reply to
kmk

Am 11.07.2011 00:17, schrieb Joerg:

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Funktioniert hier nicht.

...

OK, mit JavaScript über NoScript freigegeben gehts... danke jedenfalls.

Hanno

Reply to
Hanno Foest

Ich dachte, die normale Methode wäre Prinzip Gasdruckfeder: die Öffnung der Saugspitze ist klein genug (und Kolben dicht genug), daß der Schwung vor dem Anschlag vom relativen Vakuum ausgebremst wird. Wenn die Federlänge und Kolbenweg dann noch so gewählt sind, daß am Ende des Weges praktisch keine Kraft mehr da ist, muß man nur noch sehen, daß man die Designkonstanten so wählt, daß der eigentliche Abfangvorgang mit weichen Verzögerungswechseln abläuft.

--
David Kastrup
Reply to
David Kastrup

Der zerstörerische Rückschlag kommt ja nicht vom Anschlagen des Kolbens an den Anschlag. Der ist harmlos, zieht er doch Pumpe von der Lötstelle weg. Schlimmer ist das Beschleunigen des Kolbens durch die Feder. Der Kolben schießt nach hinten, das Pumpengehäse mit Spitze nach vorne Richtung Lötstelle und richtet da unter Umständen Unheil an.

Michael

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Michael S

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