Elko ohne Minuspol-Kennzeichnung

Habe gerade den wohl letzten Fehler im Monitor gefunden: Elko 3.3uF 50V mit glattem Durchgang, radiale Bauform.

Auf der einen Seite (a) ist der Werte-Aufdruck, auf der anderen Seite Ziffern 9833 untereinander, wohl Datum der Herstellung?

Auf dem Dach hat er einen "Mercedes-Stern" (dachte ich seien die Einkerbungen für Sollbruch al la Berstscheibe?), wobei eine Spitze auf die Seite (a) zeigt.

Der Anschluß bei (a) führt über eine kleine Induktivität zum (u.a.) Kollektor der EW-(npn)-Endstufe, Anschluß (b) liegt an Masse.

Also sollte (a) der Pluspol sein. Erstaunlich aber: Auf dieser Platine ist die Einbaurichtung mit einem schwarzen Punkt gekennzeichnet, der bei allen minus-pol- markierten Elkos mit diesem übereinstimmt, nur nicht bei dem Problem-Elko. Ich habe noch keinen bipolaren gesehen, vielleicht ists ja auch einer, aber warum sollte man sowas an dieser Stelle verwenden?

Gibts bei Elkos eigentlich auch impulsfeste(re)?

Dank und Grüße für Aufklärung, H.

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Heinz Schmitz
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Zunächst Typ herausfinden: AL-Elko oder Tantal? Bei Tantal kann man ggf. in der einen Richtung (entgegen der vorgeschriebenen Polung) einen Durchgang messen, ähnlich wie bei einer Diode. Das bedeutet nicht unbedingt einen Defekt. Die Polaritätskennzeichnungen bei Tantal-Elkos sind allerdings in der Regel zuverlässig erkennbar.

Würde ich auch so verstehen.

Klingt nach AL-Elko.

Vorausgesetzt, Masse ist auf -Potential, nciht auf +. Lach nicht, vor allem bei französischen Produkten ist das gar nicht selten. (Oder bei Gegentakt-Endstufen o.ä., wo negative Spannungen verwendet werden.)

Bipolare Elkos sind meist auch als solche gekennzeichnet (~). Aber warum sollte nicht einfach ein Elko falsch herum eingebaut worden sein. Gerade bei radialen Elkos ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass sie manuell eingebaut worden sind. Und dass sie verpolt eingebaut wurden, ist nicht auszuschließen. Das ist nämlich nach dem Einbau auch von automatischen Testsystemen kaum erkennbar. Allerdings ist das Rauschen der Elkos größer, und die Lebensdauer sinkt dramatisch. Wodurch es zu dem Defekt gekommen sein könnte.

Ja, aber ich würde hier versuchen, einen ähnlichen Typ einzusetzen. Evtl. einen mit höherer Spannungsfestigkeit, wenn Du einen passenden kriegen kannst. Bau den dann so ein, wie du denkst, und prüf anschließend mal die anliegende Spannung. Dann kannst Du ihn immer noch umpolen, wenn es falsch sein sollte...

Bernhard

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Bernhard Holzmayer

Danke für die freundliche Antwort - ich rätsele noch immer, obwohl [:-)] ich schon [vergeblich] die Kataloge von B*rklin, R*ichelt und G*rwert gewälzt habe.

Ente sieht aus wie AL, fühlt sich an wie AL .... :-) Alu-Zylinder, hellblauer Kunststoff-Mantel. Allerdings für 3,3uF 50V erstaunlich großes Teil: Rastermaß 7,5 mm, Höhe 35 mm, Durchmesser 16 mm, Hersteller Maxcap (sollte ich vielleicht mal googeln [1]).

Hat in beiden Richtungen Null Ohm im Rahmen der Messgenauigkeit [jetzt :-)].

Jo, dachte ich auch, aber ...

Klar, aber hier ist Masse eindeutig Null.

Die Elkos, die ich bisher kennengelernt habe, trugen alle einen deutlich sichtbaren Streifen zur Kennzeichnung des Minuspols. Sollte dieser hier verkehrt rum eingebaut gewesen sein, hätte er vermutlich keine halbe Stunde überlebt (fast volle Nennspannung verkehrt rum?).

Ich sehe ihn eher als Opfer: Rücklaufdiode mit kalter Lötstelle, HOT durch, HOT Basiswiderstand geglüht, EW-Transistor durch, 3 EW Vorstufen-Transistoren durch und paar Widerständchen dort gekokelt und als krönender Abschluß dieser C durch. Wenn dieser C zuerst gegangen wäre, müßte der EW-Teil eigentlich davongekommen sein.

Das nächstliegende könnten Elkos für Wechselspannungsbetrieb sein, wie sie R*ichelt anbietet, leider nur axial und im Wert nicht passend.

Ich würde ja auch Folienkondensatoren mit diesem Wert bekommen können, aber ich fürchte um die Strombelastbarkeit und möchte nicht, daß das Teil später brennt.

Bei Reparaturen gibt es nur zwei wirklich grundsätzliche Probleme: Gehäuse aufkriegen und Ersatzteile bekommen :-).

Beste Grüße, H.

[1] Dank sei Google und dem Web:
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Meiner ist ein bipolarer, heißt zwar UBP, 50V und größer gips aber wohl derzeit nur als SBP. Interessant ist das Statement: "Low cost compared to film capacitors". Also bräuchte ich wohl keine Sicherheitsbedenken zu haben, wenn ich ihn durch einen Folientypen ersetze?

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Heinz Schmitz

Könnte das auch 3,3 F heißen statt 3,3uF ?

Dann macht nämlich auch das Sinn. Dein Ohmmeter braucht halt ein paar Stunden, um die Kapazität umzuladen.

Es gibt da nämlich so Dinger, die sich wie Elkos anfühlen. In Wahrheit sind das dann aber eher Akkus.

Maxcap stellt so Zeug zufällig her!

Schau mal hier:

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Das sollte helfen, nicht?

Bernhard

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Bernhard Holzmayer

Heinz Schmitz schrieb:

Wenn du einen Polypropylenkondensator nimmst nicht.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Dieter Wiedmann schrieb:

Wäre Polyester nicht auch besser als ein Elko? Ich weis schon, daß PP weniger Verluste hat als PET, aber im Vergleich zum Elko?

Martin

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Martin Lenz

Martin Lenz schrieb:

Nun, der originale Elko ist kein (bipolarer) Allerweltstyp, dessen Verlustfaktor und ESR ähnelen schon ehr einem PP- als einem PET-Kondensator.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Sicher nicht. Ich denke auch, daß er dafür dann wieder zu klein ist und zu hohe Sperrspannung hat. Die großen Dinger habe ich bisher nur mit bis unter ~> Hat in beiden Richtungen Null Ohm im Rahmen der Messgenauigkeit

Ja. Aber der ist echt durch.

Das war der erste Link, den mir Google zeigte. Dann hab ich mich aber gewundert, daß man maxcap auf die Dinger schreibt, aber anders heißt. Paar Links drunter kam dann der richtige. Die haben sogar schöne Bildchen drauf, wo ich meinen Toten identifizieren konnte. Ich habe mal eine email hingeschickt, um evtl. einen Händler bei uns genannt zu bekommen, der gegen Geld fünf Stück rüberschiebt. Grüße, H.

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Heinz Schmitz

Muß ich wohl, wenn ich keinen Outlet finde. Im Zweifel nehme ich aber gern das originale Teil, weil es ohne Murkserei reinpaßt und die Entwickler sich vielleicht doch was gedacht haben, was ich grad nicht so erkenne. Ich würde aber wohl den 100V-Typ nehmen, bei PP den größten, der noch reinpaßt :-). Grüße, H.

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Heinz Schmitz

Bei dieser Anwendung sehe ich eher ohmsche Probleme als dieelektrische. Die Frequenzen liegen unter 100kHz (Horizontal- Ablenkung), aber die Ströme können beträchtlich sein.

Ich muß nochmal sorgfältig bei Wima suchen, ob da näher spezifiziert ist, was genau unter impulsfest verstanden wird. Grüße, H.

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Heinz Schmitz

Nach Deiner Beschreibung macht das an der Stelle vielleicht auch nicht unbedingt Sinn; höchstens an einer Stelle, wo Konfigurationsdaten gespeichert werden sollen - oder irgendsowas...

War eben nur so ne Idee, die mir bei "maxcap" so einfiel - und mich an einer Stelle mal ganz nett verwirrt hat.

Bernhard

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Bernhard Holzmayer

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