ELko-Ruhestrom

Hallo Allerseits

schlage mich demnächst wieder mit einem uW-Projekt herum, bei dem hin und wieder 1000u - Elkos auf 75V geladen werden müssen um mittels Magnet was herumzuwuchten.... (Laden dauert etliche s, Entladen erfolgt in 20ms, das ganze 2x am Tag)

Da der Platz in der Baugruppe recht eng ist erscheint mir derzeit eine "Netztrennung" des (noch) einfachen Stepup-wandlers von der Batterie problematisch, der Elko wird daher ständig quasi an der Batteriespannung liegen.

als Alternative ist natürlich ein Stepupwandlers mit Übertrager anstelle von einfacher Spule möglich, möchte ich im Moment aber noch vermeiden.

Es gibt in den Datenblättern von Elkos genügend Infos wie der max. Leckstrom bei Nennspannung definiert ist. Ich hab aber keine Hinweise gefunden, wie sich der Leckstrom langfristig verhält, wenn 100VElko die meiste Zeit nur an 4-6V herumidelt....

AVX, Rubycon und andere übliche Verdächtige haben nix dazu im Fundus...

Daher die Frage nach Literatur dazu - kennt jemand pdfs oder andere Quellen von aktuellen Elkos dazu?

Grüße

- Michael Wieser

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Michael Wieser
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"Michael Wieser" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@4ax.com...

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Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask. Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.

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MaWin

wie weit sind denn die Werte bei Nennspannung vom Ziel entfernt? Ich meine schlimmer wird es bei 5% Nennspannung nicht.

Marcel

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Marcel Müller

Meine ich auch, aber wenn ich mich mit dem Ziel von 2-3uA Ruhestrom des Gesamtsystems herumschlage und der Elko dann mit zB. 14uA dazwischenfährt.... sind konkretere Unterlagen zum Einlesen sinnvoll, wenn U geringer ist..

Grüße

- Michael Wieser

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Michael Wieser

So schaut's.

Allerdings ist gerade der Ruhestrom von Elkos nach meiner Erfahrung eine sehr schwankende Größe. Ich habe schon Elkos erlebt, wo es nach 5 Jahren Keller beim Löten geblitzt hat. Zudem sollte man das Thema Alterung nicht unterschätzen. Ein Elko, der heute sehr gut ist, ist es in ein paar Jahren möglicherweise nicht mehr. Da wäre z.B. zu klären, ob die kurzen, aber regelmäßigen 75-Peaks reichen, um die Formierung bei Laune zu halten.

In erster Näherung ist es wohl vernünftig anzunehmen, dass der Ruhestrom mindestens linear mit der Betriebsspannung skaliert. Irgendwo hinter der Nennspannung ändert sich das natürlich rapide. Aber das setzt zumindest schon einmal eine Erwartbare obere Schranke in der Größenordnung von 5% des Wertes bei Nennspannung. Dann sind von den mutmaßlichen 14µA schon nur mehr 0,7µA übrig. (Immer vorausgesetzt die Formierung hält durch.) Gut, immer noch recht viel, wenn das Gesamtziel 2-3µA ist. Da gilt es dann langsam auf die Nichtlinearität zu setzen. Vielleicht muss man die auch einfach mal messen. Also 100V und U(t) mal zwei Stunden messen. Dann dasselbe mit 50V und 25V und ggf. längerer Messzeit. Dummerweise braucht man dazu eine FET-OP, der 100V kann, oder man muss mit Offset und Schutzdiode messen. Zwar wird man das kaum mit den Worst-Case Datenblatt-Werten vergleichen können, aber die Spannungsabhängigkeit sollte schon rauskommen.

Marcel

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Marcel Müller

Muss der Elko ständig geladen sein, so dass der Elektromagnet zu jedem beliebigen, vorher nicht bekannten Zeitpunkt bestromt werden kann? Oder ist der Zeitpunkt der Betätigung lange genug vorher bekannt, so dass bedarfsgerecht geladen werden kann?

In letzterem Fall dürfte der Ruhestrom des Elkos nicht allzu wichtig sein.

Grüße,

Günther

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Günther Dietrich

Nein.

so ungefähr. die Betätigung ergibt sich aus einer bestimmten Lage der Baugruppe, wenn die erreicht ist habe ich 2 Minuten Zeit um den Elko zu laden und den Magnet zu betätigen. Alles seeeehr entspannt, was das Timing angeht.

Naaaaa jaaaaa..... entladen gelagerte Elkos verlieren einige ihrer Eigenschaften. Macht sich durch kräftige Leckstromerhöhung bei Wiederanlegen einer Spannung bemerkbar. So. Sind nun 4V aus der Sicht eines auf 100V Nennspannung dimensionierten Elkos ausreichend, um die div. Isiolationsschichten zu erhalten oder geht die Formatierung bei

4V Betriebsspannung verloren? Wenn ja - macht sich das mit Leckstrom bemerkbar. Wenn nein - gut.

Und wie berechnet sich der Leckstrom bei geringere Spannung als bei Nennspannung? Ich finde nix gescheites zum Lesen und Verstehen.

Daher - ich vermute auch die bisherigen Annahmen, das es schon passen wird. Aber gerade Elkos sind - nicht nur in dem Bereich mit "vermutlich" - mangelhaft definiert bzw. ich find da grad nix....

wie gesagt, ich suche _Quellen_ in die ich mich einlesen kann. Die Vermutungen und Annahmen sind ok und decken sich mit meiner - diesbezüglich - nicht extrem umfangreichen Erfahrung, ich möchte daher meine Erfahrungen gerne auf solidere Füße stellen.

Naja. Im schlimmsten Fall wird mit der nächstgrößeren Batterie auf das Problem geworfen und das wars. Ist aber nicht sonderlich elegant und letztendlich auch eine Ökologie- & Kostenfrage.

Grüße

- Michael Wieser

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Michael Wieser

Marcel Müller schrieb:

Das war das Stichwort. Ich wühl mal in alten Frako-Daten: "Elektrolytkondensatoren für allgemeine Anwendungen"

Betriebsspannung Betriebsreststrom in % der Nennsp. in %

100 100 90 50 80 30 70 20 60 15 50 12 40 10 30 9 20 8

Kurzum, schon wenig Abstand von der Nennspannung nützt deutlich. Dazu kommt, dass - IMHO - heute Nennspannungen nun, äh, etwas optimistischer angegeben werden.

--
mfg Rolf Bombach
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Rolf Bombach

Danke.

Grüße

- Michael Wieser

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Michael Wieser

Am 13.12.2010 12:17, schrieb Michael Wieser:

"Aluminium-Elektrolytkondensatoren - viel verwendet, selten verstanden" Dipl.-Ing. (FH) Wolfgang Lachmann Elektronik 23/1992, S.86,91-96

Sollte deine Fragen hinreichend behandeln.

--
mfg hdw
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horst-d.winzler

Am 13.12.2010 21:58, schrieb Rolf Bombach:

Na ja, bei einer Arbeitsspannung von 0,6_Nennspannung soll die Lebensdauer auf das 1,2x steigen. Also nix weltbewegendes. ;-) An obiger Tabelle interessierte mich die Meßdauer und wie sies gemessen haben. Übliche Meßdauer entweder 1min oder 5min. Aber mit diesen Zeiten wird eine solche schöne Tabelle kaum reproduzierbar sein.

--
mfg hdw
Reply to
Horst-D.Winzler

^^^^^^^^^

Oben steht, dass der Vorgang zweimal am Tag abläuft. Also würde der Kondensator zweimal am Tag aufgeladen. Nach meinem Dafürhalten ist die Degradation von entladenen Elkos ein Vorgang, der Wochen oder gar Monate, wenn nicht Jahre benötigt. Bei zweimal am Tag Aufladen gehe ich davon aus, dass da keine merklichen Verschlechterungen eintreten.

[...]

Pssst! Elkos werden formiert, nicht formatiert. Das 'at' solltest Du also weglassen.

Grüße,

Günther

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Günther Dietrich

Wie gesagt - es ist neu und im Prinzip nehme ich es auch so an, aber andrerseites - die meiste Zeit ist der Elko quasi ungeladen. Daher die Frage.

yep.

Jedenfalls Danke fürs Mitdenken.

Grüße

- Michael Wieser

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Michael Wieser

horst-d.winzler schrieb:

Gibt es auch "Aluminium-Elektrolytkondensatoren - endlich verstanden, nicht mehr verwendet"?

SCNR

--
mfg Rolf Bombach
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Rolf Bombach

Nein "Aluminium-Elektlolytkondensatolen - endlich velstanden, dann ausgelaufen"

--
SCNR, Joerg

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Joerg

Am 26.12.2010 23:22, schrieb Rolf Bombach:

Klar doch. In kommerziellen Röhrengeräten fanden sich nur noch MP-Kondensatoren. Tja und dann kamen die sog. Halbleiter. Vorher lediglich auf der Katode eingesetzt.

--
mfg hdw
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horst-d.winzler

Selber schuld, wenn man "Auslaufmodelle" kauft... Gruss Harald

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Harald Wilhelms

diese komischen hohen Alu-Becher aus den Röhrenradios haben zum Teil nach 50 Jahren und mehr noch erstaunlich gute Werte. Ich habe mal ein paar Duzend durchgemessen. Erstaunlich. Formierung nicht im Eimer, ESR durchaus mit nominell gleicher (natürlich kleinerer) Neuware vergleichbar. Klar, ein paar ausgetrocknete waren auch dabei, aber das en gros war OK.

Marcel

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Marcel Müller

In unserer Hammond-Orgel haben sie den direkt neben die heisse Gleichrichterroehre gepflanzt . Dennoch, nach rund einem halben Jahrhundert tut er immer noch wacker seinen Dienst, da brummt nix.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/

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Joerg

Stromsparer - Reststromverhalten moderner Elektrolytkondensatoren, von Jens Both, BCcomponents

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mfG Wolfgang Martens

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Wolfgang Martens

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